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Die Fahrhaube 1 auch Berghaube 2 Bergkappe oder Fahrkappe genannt 3 ist Bestandteil der traditionellen Bergmannstracht 4 Sie besteht aus weissem Stoff Leinen und diente fruher dem Schutz des Bergmanns bei der Fahrung unter Tage 5 Mittelalterliche Bergleute bei der Fahrung nach Agricola Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen und Geschichte 2 Aufbau und Trageweise 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenGrundlagen und Geschichte BearbeitenBereits in der Bronzezeit trugen die Bergleute im Hallstadter Salzbergbau kegelformige Mutzen aus vernahten Lederstucken In der Eisenzeit trug man dann Zipfelmutzen aus Schaffell bei denen die Fellseite nach innen getragen wurde 6 Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte entstanden so unterschiedliche Formen und Arten der Bergmannstracht zu der auch die Fahrhaube zahlte 7 Im ausgehenden Mittelalter trugen die Bergleute uberwiegend Kittel mit spitzen Kapuzen ANM 1 die mit dem Kittel eine Einheit bildeten 8 In einigen Bergbauregionen trug man den Gugel abgelost vom Kittel als separate Kopfbedeckung 9 Aus der Kapuze entwickelte man dann die Fahrhaube die schon sehr fruh im Mittelalter neben dem Gugel als Kopfbedeckung genutzt wurde 1 Im weiteren Verlauf der Jahre entwickelten sich dann verschiedene bergmannische Kopfbedeckungen 8 Spater wurde die Fahrhaube vom Fahr oder Schachthut abgelost 9 von dem dann die Entwicklung uber Leder und Gummikappen oder helme 10 bis hin zu den heutigen Arbeitsschutzhelmen fuhrte 8 Aufbau und Trageweise BearbeitenDie Fahrhaube bestand aus weissen Leinenstoff und war haubenartig geformt 3 Es gab auch Hauben die dreieckig geformt waren 2 An der Haube befanden sich oftmals lange Schleifen 3 Diese dienten in der Regel zur Verzierung der Fahrhaube 2 Die Bander liess der Bergmann entweder auf die Schulter herabhangen oder band sie am Hinterkopf zusammen 4 Eine weitere Variante war dass er die Bander auf den Rucken herabhangen liess 2 Die gewohnlichen Bergleute trugen fruher nur eine einfache Fahrhaube 1 Spater trugen sie dann eine Kappe aus gewalktem grunen Moosfilz 8 Die Bergbeamten und Bergbedienten ANM 2 trugen uber ihrer Fahrhaube eine Schachtmutze oder einen Schachthut 1 Anstelle der Fahrhaube wurde auch je nach Region ein einfaches als Fahrtuch bezeichnetes Tuch darunter getragen 11 Literatur BearbeitenKarl Ewald Fritzsch Friedrich Sieber Bergmannische Trachten des 18 Jahrhunderts im Erzgebirge und im Mansfeldischen Akademie Verlag Berlin 1957 S 79 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d A von Heyden Hrsg Blatter fur Kostumkunde Historische und Volks Trachten Neue Folge zweiter Band beschreibender Theil Franz Lipperheide Berlin 1881 S 77 82 a b c d Ernst Schneider Bergworterbucher als volkskundliche Quelle In Verein fur Volkskunde in Wien Leopold Schmidt Hans Koren Franz Lipp Oskar Moser Josef Ringler Osterreichische Zeitschrift fur Volkskunde Band 70 Im Selbstverlag des Vereines fur Volkskunde Wien 1967 S 26 27 a b c Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 a b Julius Dannenberg Werner Adolf Franck Hrsg Bergmannisches Worterbuch Verzeichnis und Erklarung der bei Bergbau Salinenbetrieb und Aufbereitung vorkommenden technischen Ausdrucke nach dem neuesten Stand der Wissenschaft Technik und Gesetzgebung bearbeitet F U Brockhaus Leipzig 1882 Carl Friedrich Richter Neuestes Berg und Hutten Lexikon Oder alphabetische Erklarung aller bei dem Berg und Huttenwesen vorkommenden Arbeiten Werkzeuge und Kunstworter Aus dem vorzuglichen mineralogischen und huttenmannischen Schriften gesammelt und aufgestellt Erster Band A L in der Kleefeldschen Buchhandlung Leipzig 1805 Gabriele Russ Popa Der Gebrauch von Schaffell in der mitteleuropaischen urgeschichtlichen Bekleidung In Osterreichische Akademie der Wissenschaften Ann Naturhistorisches Museum Wien Serie A Wien 2018 S 164 166 168 Georg Schreiber Der Bergbau in Geschichte Ethos und Sakralkultur In Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen Band 21 im Auftrag des Ministerprasident herausgegeben Springer Fachmedien GmbH Wiesbaden 1962 ISBN 978 3 663 00242 0 S 514 a b c d Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz 3 Auflage Springer Verlag Berlin und Heidelberg 2010 ISBN 978 3 540 31327 4 S 44 45 a b Otto Spitzbarth Von den Bergmannischen Trachten im Mansfelder Kupferschieferbergbau 1200 1950 Sangerhausen 1978 S 2 4 6 Verein Mansfelder Berg und Huttenleute Helbra e V Hrsg Was ein Mansfelder Bergmann wissen musste Helbra S 9 Stephan Schmidt Brucken Das Bergamtschor in der Kirche zu Scheibenberg In Bergglockchen Zeitschrift des Sachsischen Landesverbandes der Bergmanns Hutten und Knappenvereine e V Hrsg Heft 1 2007 S 8 Anmerkungen Bearbeiten Um die so gekleideten Bergleute die zudem noch zweckmassigerweise bedingt durch die Anforderungen der damals sehr niedrigen Stollen von nicht so grosser Statur waren entwickelten sich mehrere Sagen und Marchen Dort wird dann erzahlt von seltsam gekleideten Zwergen mit Zipfelmutzen und Kitteln die in den Bergen nach Erzen graben Quelle Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz Als Bergbediente bezeichnete man die bei den Bergwerken tatigen Beamten wie den Steiger und den Schichtmeister Quelle Lorenz Pieper Die Lage der Bergarbeiter im Ruhrrevier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahrhaube amp oldid 224439552