www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Fagzine alternativ auch queer zine oder gay fanzine ist eine zumindest zeitweise regelmassig erscheinende unabhangige Publikation aus der alternativen Schwulenkultur Die einflussreichsten Fagzines erscheinen als gedruckte Zeitschriften weitere Fagzines werden als e Zines produziert Inhaltlich und asthetisch setzen sich Fagzines bewusst von dem als uniform empfundenen schwulen Mainstream ab und orientierten sich haufig gegenkulturell z B an Punk oder Queer Theorie Obwohl Fagzines lange dem asthetischen Untergrund zugeordnet wurden gingen viele spater bekannte und tonangebende Journalisten und Fotografen aus der Fagzine Szene hervor Der Begriff Fagzine ist ein Kofferwort der aus Zusammenziehung von Bestandteilen der englischen Worte faggot abwertend fur Schwuler und magazine Zeitschrift und in Anlehnung an das altere Kofferwort Fanzine gebildet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Rezeption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas 1971 von Boyd McDonald 1925 1993 gegrundete New Yorker Untergrund Magazin Straight to Hell Magazine The Manhattan Review of Unnatural Acts S T H gilt als das erste Fagzine In den 1970er Jahren fiel S T H durch sein anspruchsloses Layout seine pornographische Asthetik und radikale politische Ansichten auf McDonald publizierte vielfach sexuelle Erlebnisse seiner Leser unter teils seriosen teils ironischen Uberschriften 1 Weitere fruhe Fagzines sind das 1980 in San Francisco erschienene kurzlebige Folsom von Jim Moss sowie das von 1980 bis 1987 erschienene Pariser Magazine von Didier Lestrade und Misti Gris Layout und Typographie des Magazine gelten heute als bahnbrechend fur viele spater erschienene Mainstream Zeitschriften Die spater etablierten Fotografen Pierre amp Gilles und Walter Pfeiffer publizierten hier fruhe Arbeiten Lestrade konnte zahlreiche namhafte Kunstler fur Beitrage oder Interviews gewinnen so u a Paul Morrissey Edmund White Tom of Finland David Hockney Divine Keith Haring oder Paul Bowles 2 Begunstigt durch die preiswerte Kopier und Offset Technik erschienen in den 1980er Jahren zahlreiche heute vergessene und am Punk orientierte Fagzines Einer der prominentesten Vertreter war das u a von Bruce LaBruce mit herausgegebene J D s aus Toronto 1985 to 1991 das massgeblich fur den Queercore wurde 3 4 In den 1990er Jahren verschwanden viele Fagzines Erst mit Erscheinen der niederlandischen Zeitschrift Butt im Jahr 2001 kam es zu einer Renaissance der Fagzines Gegenwart BearbeitenTrotz der Dominanz des Internets und erfolgreicher digitaler Fagzines z B East Village Boys erscheinen die meisten heutigen Fagzines als gedruckte Zeitschriften Wichtige Publikationen sind Butt Amsterdam seit 2001 They Shoot Homos Don t They New York seit 2005 Kink Barcelona seit 2006 Kaiserin Paris seit 2006 Handbook San Francisco seit 2007 Pisszine Mailand seit 2007 oder Pinups New York seit 2007 Nach wie vor ist der Inhalt der meisten Fagzines durch eine Kombination von sexuell expliziten bis pornographischen Beitragen und kunstlerischem Anspruch gepragt Politische Inhalte sind eher in den Hintergrund getreten Rezeption BearbeitenSeit 2003 sammelt und digitalisiert das Queer Zine Archive Project alte und neue Publikationen Bereits 2006 brachte der Kolner Taschen Verlag einen Sammelband mit Fotografie und Texten des gerade funfjahrigen Fagzines Butt heraus 5 2008 erschien eine erste umfangliche Monographie zur Entwicklung der Fagzines 6 und 2010 widmete die Pariser Galerie 12Mail der Zeitschrift Magazine eine Einzelausstellung 7 Weblinks BearbeitenThe Queer Zine Archive ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Boyd McDonald Sex True Homosexual Experiences from S T H Writers Gay Sunshine Press San Francisco 1982 ISBN 978 0 91734 298 1 Suleman anaya Department of Back Issues Magazine New York Times Style Magazine 5 Mai 2010 Adam Block In Search of the Homo core Underground PDF 1 6 MB The Advocate 10 Oktober 1988 S 52 Dennis Cooper Homocore rules gay zine makers bust a move PDF 2 6 MB Village Voice 4 September 1990 S 92 93 Wolfgang Tillmans Jop Van Bennekom Gert Jonkers Bruce LaBruce Butt Book Taschen Koln 2006 ISBN 978 3 82283 021 5 Philip Aarons AA Bronson Queer Zines Printed Matter New York 2008 ISBN 978 0 89439 039 5 Galerie 12Mail Magazine Un fanzine underground 1980 1987 Memento des Originals vom 20 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www 12mail fr Zugegriffen am 13 Dezember 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fagzine amp oldid 191966015