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Eugen Theodor Nubling 28 Mai 1856 in Ulm 24 Januar 1946 auf Schloss Neusteusslingen war ein Zeitungsverleger Wirtschaftshistoriker und wurttembergischer Landtagsabgeordneter Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bildung 2 Nubling als Verleger 3 Nubling als Wirtschaftshistoriker 4 Landtagsabgeordneter 5 Gutsbesitzer in Neusteusslingen 6 Nochmals Zeitungsverleger 7 Familie 8 Ehrungen 9 Fotos 10 Werke Auswahl 11 Literatur 12 EinzelnachweiseHerkunft und Bildung BearbeitenEugen Nubling war der Sohn des Ernst Nubling Ulm a D 1810 Ulm a D 1878 und dessen Ehefrau Johanna geb Dieterich Besigheim 1815 Ulm a D 1877 Der Vater wird 1833 als Buchdrucker 1835 als Buchhandler und 1837 als Zeitungsverleger in Ulm a D genannt Der Bruder des Vaters namens Theodor 1817 1873 war Teilhaber des Betriebs Eugen Nubling hatte drei Schwestern wovon eine jung starb und einen Bruder jung verstorben Von 1866 bis 1872 besuchte Nubling das Gymnasium in Ulm a D Da Nubling den Familienbetrieb ubernehmen sollte schickte man ihn von 1872 bis 1873 als Volontar in die Hofbuchhandlung Julius Weise nach Stuttgart In den Jahren 1873 bis 1874 setzte er den Besuch des Gymnasiums in Ulm a D fort und schied dort mit dem Abitur aus 1874 meldete sich Nubling als Einjahrig Freiwilliger zum Dragonerregiment Nr 26 stationiert in Ulm a D Zuletzt war er Rittmeister der Landwehr Aus dieser Zeit sind drei Fotos von ihm erhalten siehe unter Fotos Seit 1875 bis 1877 studierte Nubling Volkswirtschaftslehre in Leipzig bei Wilhelm Roscher 1817 1894 dem Begrunder der Historischen Schule der Nationalokonomie 1877 wechselte er an die Universitat Munchen wo er sich mehr der Rechtswissenschaft zuwandte Seine Studien waren mehr seinen Neigungen als der Notwendigkeit des Ergreifens einer akademischen Berufstatigkeit verpflichtet Der plotzliche Tod seines Vaters 1878 zwang ihn den elterlichen Betrieb zu ubernehmen Nubling als Verleger BearbeitenDer Vater Ernst Nubling gab ab 1 Dezember 1837 die Schnellpost ein Tagblatt fur Ulm und die Umgegend heraus diese wurde 1841 in Ulmer Schnellpost umbenannt Die Zeitung erhielt 1844 die Konzession zur Veroffentlichung politischer Nachrichten und entwickelte sich zur wichtigsten Ulmer Zeitung da sie liberale Positionen vertrat Der Onkel Theodor Nubling 1817 1873 starb kinderlos Eugen war der einzige uberlebende mannliche Nachkomme in der Familie und musste den Zeitungsverlag mit der Ulmer Schnellpost ubernehmen Die Zeitung bezog von 1890 bis 1897 einen national konservativen zeitweise antikatholischen aber auch antisemitischen Kurs Ein Konflikt mit dem Ulmer Oberburgermeister fuhrte zum Anzeigenentzug und wirtschaftlichen Niedergang so dass Nubling die Ulmer Schnellpost 1903 verpachtete und sich auf Neusteusslingen zuruckzog Nubling als Wirtschaftshistoriker BearbeitenNublings wissenschaftliches Werk fallt uberwiegend in die Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters mit einem starken lokalen Bezug auf Ulm a D Nublings Hinwendung zu diesem Gebiet erfolgte auf Gustav Schmollers Vorschlag Nubling verfasste eine ganze Reihe von Beitragen zur Ulmer Gewerbegeschichte des Mittelalters Fur die aktuellen Untersuchungen des Vereins fur Socialpolitik uber die Lage des Handwerks in Deutschland mit besonderer Rucksicht auf seine Konkurrenzfahigkeit gegenuber der Grossindustrie lieferte er mehrere Beitrage zu einzelnen Handwerken in Wurttemberg Er bestritt ausserdem die gewerbe und handelsgeschichtlichen Teile der zweiten Auflage der wurttembergischen Beschreibung des Oberamts Ulm Auf Vorschlag von Wilhelm Stieda in Rostock welcher Schriften von Nubling rezensiert hatte wurde er in Rostock 1896 zum Dr phil promoviert Landtagsabgeordneter BearbeitenNubling kandidierte 1893 fur den Reichstag als Abgeordneter der Deutsch soziale antisemitische Partei DSP im Wahlkreis Stuttgart Seiner konservativen und mittelstandsfreundlichen Haltung treubleibend trat er 1903 als Reichstagskandidat fur den Bund der Landwirte BdL im Wahlkreis Ulm Heidenheim an 1912 kandidierte er erfolglos im Reichstagswahlkreis Konigreich Wurttemberg 8 Schliesslich schaffte er es von 1906 bis 1908 in den wurttembergischen Landtag fur den Wahlkreis Munsingen als Abgeordneter des Bunds der Landwirte und der Deutschkonservativen Partei einzuziehen Gutsbesitzer in Neusteusslingen Bearbeiten1897 erwarb Nubling das Gelande mit den Ruinen von Burg und Schloss Neusteusslingen oberhalb Talsteusslingen im Schmiechtal Er liess die immer noch beachtlichen Baureste 1 abbrechen und errichtete auf der Burg und Schlossstelle ein schlossahnliches Landgut in historistischem Stil unter Verwendung der beim Abbruch angefallenen Baumaterialien Kalksteine 2 Der Grundriss der neuen Gebaude im Vergleich zu den Vorgangerbauten wird bei Schmitt 3 wiedergegeben Nubling betrieb auch die nahegelegene Genossenschaftsmuhle Talsteusslingen nbsp Neusteusslingen vor 1910 nbsp Neusteusslingen Marz 2016Nochmals Zeitungsverleger BearbeitenBereits im vorangeschrittenen Alter von 69 Jahren machte er nochmals einen Versuch als Zeitungsverleger und brachte von 1925 bis 1932 die Ulmer Schnellpost als monatliche Zeitungskorrespondenz fur den Mittelstand heraus Familie BearbeitenNubling heiratete am 16 Mai 1881 Berta geb Fuchs 9 August 1861 26 Marz 1922 Aus der Ehe stammen die Kinder Ernst Wilhelm Eugen geb 30 Juni 1882 26 Januar 1939 Staatsanwalt in Ulm a D Hermann Adolf geb 21 Mai 1884 10 September 1914 Oberleutnant gefallenEhrungen BearbeitenNubling wurde 1931 Ehrenmitglied des Vereins fur Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben 1951 wurde der Nublingweg in Ulm a D nach ihm benannt Fotos BearbeitenRaberg 2001 S 620 Schwabische Donau Zeitung vom 26 Mai 1956 Hauptstaatsarchiv Stuttgart M 708 Nr 2319 Dr Eugen Nubling Rittmeister 3 Fotos 1 Schriftstuck Werke Auswahl BearbeitenUlms Baumwollweberei im Mittelalter Urkunden und Darstellung Ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Staats und socialwissenschaftliche Forschungen hrsg von Gustav Schmoller Bd 9 Heft 5 Heft 41 des Gesamtwerks Leipzig Duncker amp Humblot 1890 IX 207 S Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen 5 Teile Ulm a D Nubling 1892 1900 Ulmʼs Fischereiwesen im Mittelalter Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen Teil 1 Ulm a D Nubling 1892 Ulmʼs Fleischereiwesen im Mittelalter ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen Teil 2 Ulm a D Nubling 1892 Ulmʼs Lebensmittelgewerbe im Mittelalter ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen Teil 3 Ulm a D Nubling 1892 Ulmʼs Weinhandel im Mittelalter ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen Teil 4 Ulm a D Nubling 1893 Ulmʼs Kaufhaus im Mittelalter ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulmʼs Handel und Gewerbe im Mittelalter Eine Sammlung von Einzeldarstellungen Teil 5 Ulm a D Nubling 1900 Das Schustergewerbe in Wurttemberg In Untersuchungen uber die Lage des Handwerks in Deutschland mit besonderer Rucksicht auf seine Konkurrenzfahigkeit gegenuber der Grossindustrie Schriften des Vereins fur Socialpolitik Bd 3 Teil 1 gesamte Reihe Bd 64 S 221 285 Leipzig Duncker amp Humblot 1895 Die Judengemeinden des Mittelalters insbesondere die Judengemeinde der Reichsstadt Ulm ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulm a D Nubling 1896 3 Das Ledergewerbe in Wurttemberg In Untersuchungen uber die Lage des Handwerks in Deutschland mit besonderer Rucksicht auf seine Konkurrenzfahigkeit gegenuber der Grossindustrie Schriften des Vereins fur Socialpolitik Bd 8 Teil 2 gesamte Reihe Bd 69 S 437 550 Leipzig Duncker amp Humblot 1897 Beitrage in Konigliches Statistisches Landesamt Hrsg Beschreibung des Oberamts Ulm Stuttgart W Kohlhammer 1897 Bd 1 Kurzer Ruckblick auf die neueste Geschichte der Stadt 1810 1896 S 182 195 Verkehrswesen S 724 730 Bd 2 Lage der Stadt Gebaude die Ulmer S 1 63 Ulm als Garnison S 110 127 Gewerbe und Handel S 138 215 zusammen mit Trudinger Ulmer Zeitungswesen S 243 246 Der Leinwandhandel der Rauhen Alb insbesondere der Orte Gerstetten und Laichingen In Untersuchungen uber die Lage des Hausiergewerbes in Deutschland Schriften des Vereins fur Socialpolitik gesamte Reihe Bd 77 S 413 520 Leipzig Duncker amp Humblot 1898a XX 520 S Geschichte und Beschreibung von Neusteusslingen Ulm a D Nubling 1898b 1 Blatt Zur Erinnerung an den Wiederaufbau des ehemaligen Schlosses Neusteusslingen ob der Schmiech Ulm a D Nubling 1899 4 Blatt Illustrationen Ulm unter Kaiser Karl IV 1347 1378 ein Beitrag zur deutschen Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulm a D Nubling 1902 Aktenmassige Darstellung der Ulmer Wallniederlegung Ulm a D Gebr Nubling 1902 VIII 88 S Zur Wahrungsgeschichte des Merkantilzeitalters ein Beitrag zur deutschen Wirtschaftsgeschichte Ulm a D Nubling 1903 XC 179 S Was der Kaufmann von der Wahrungsfrage und ihrer Geschichte wissen muss Ein Lehr und Lesebuch fur Kaufleute Beamte Gewerbetreibende und Studierende Leipzig Huberti ca 1902 XIII 130 S Die Reichsstadt Ulm am Ausgang des Mittelalters 1378 1556 Bd 1 Materialiensammlung Bd 2 Darstellung Ulm a D Nuebling 1904 und 1907 Zur Geschichte der Frauenfrage ein Beitrag zur Stadte und Wirtschaftsgeschichte Ulm a D Nubling 1907 Hartgeld oder Papier eine Antwort auf G F Knapps Buch uber die staatliche Theorie des Geldes Ulm a D Nubling 1907 Zehn Jahre Wahrungs und Wirtschaftsgeschichte 1891 1900 mit besonderer Berucksichtigung Wurttembergs ein Beitrag zur Wahrungsfrage Ulm a D Nubling 1908 XXXXIX 341 3 S Der Bankbruch der Lauginger Gesellschaft Urkunden und Darstellung Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch venetianischen Handelsbeziehungen des 15 Jahrhunderts Ulm a D Nubling 1917 64 S fortgefuhrt und als masch Manuskript abgeschlossen 1936 Die Karolinger und das Haus Montfort In Schwabische Geschichtsblatter Jg 1 7 1926 1932 Literatur BearbeitenMax Huber 1951 Eugen Nubling In Ulm und Oberschwaben Bd 32 S 115 119 mit Schriftenverzeichnis Bibliographie der Werke von Eugen Nubling listet auch die im Ulmer Sonntagsblatt 1889 1906 und im Schwabischen Merkur 1902 1905 erschienenen Beitrage auf Wolfgang Nubling 1993 Nublinge in Ulm und um Ulm und Ulm herum Teil 2 Mahringen Zuffenhausen Rossdorf bei Darmstadt Nubling S 381 770 Teil 1 Albeck Langenau 380 S 1993 Frank Raberg 2001 Art Nubling Eugen Theodor In Derselbe Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg W Kohlhammer Verlag Stuttgart S 620 621 ISBN 3 17 016604 2Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 295 296 Gunter Schmitt 1989 Burgenfuhrer Schwabische Alb Bd 2 Alb Mitte Sud Wandern und entdecken zwischen Ulm und Sigmaringen Biberach an der Riss Biberacher Verlagsdruckerei Neusteusslingen S 89 96 Hermann Simon 1954 Geschichte der Ulmer Presse von den Anfangen bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts Ulm a D 1954 Universitat Munchen Diss phil masch 341 S Hans Eugen Specker 2006 Art Nubling Eugen Theodor In Maria Magdalena Ruckert Hrsg Wurttembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Personlichkeiten Bd 1 Stuttgart W Kohlhammer S 193 196 ISBN 978 3 17 018500 5Einzelnachweise Bearbeiten Man vergleiche hierzu die beiden Veduten von Louis Kolb aus dem Jahre 1829 1 2 Nubling berichtet uber Geschichte und Wiederaufbau des Schlosses Neusteusslingen in Nubling 1898 und 1899 Schmitt 1989 S 93f Normdaten Person GND 143125559 lobid OGND AKS VIAF 264556167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nubling Eugen TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Zeitungsverleger Wirtschaftshistoriker Gutsbesitzer wurttembergischer LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 28 Mai 1856GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 24 Januar 1946STERBEORT Schloss Neusteusslingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Theodor Nubling amp oldid 239282465