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Ernst Friedrich Wilhelm Wyneken 12 April 1840 in Butzfleth 21 September 1905 in Edesheim Northeim war ein deutscher evangelischer Theologe Padagoge Schriftsteller Philosoph und Sozialpolitiker Ernst Wyneken um 1880Leben BearbeitenGeboren wurde Wyneken im Pfarrhaus in Butzfleth bei Stade als Sohn des Pastors Gustav Burghard Wyneken spateren Superintendenten in Mulsum und dessen Ehefrau Adolphine Antoinette geb Kobbe am 12 April 1840 Zunachst von seinem Vater und einem Hauslehrer vorbereitet besuchte er von seinem 15 Jahre an das Domgymnasium Verden welches er Ostern 1859 mit dem Reifezeugnis verliess um ein theologisches Studium zu beginnen Das erste Semester verbrachte er an der Universitat Tubingen dann wechselte er zur Universitat Gottingen und im Anschluss Berlin Nach abgelegtem ersten theologischen Examen war er in den Jahren 1863 bis 1865 als Hauslehrer tatig Nach dem zweiten theologischen Examen widmete er sich philosophischen und historischen Studien Er wechselte Ostern 1865 wieder zur Universitat Gottingen und wurde Mitglied der historischen Sozietat bei Hans Waitz unter dessen Leitung er selbstandig historisch zu forschen lernte Vor allem war aber der beruhmte Philosoph Hermann Lotze von grossem nachhaltigem Einfluss auf ihn Dieses akademischen Lehrers gedachte er auch zeitlebens mit ganz besonderer Hochachtung und Verehrung Im Jahre 1867 wurde Wyneken Lehrer an einer Hoheren Tochterschule in Hannover Dort entstand seine philosophische Untersuchung Das Naturgesetz der Seele oder Herbart und Schopenhauer eine Synthese mit der er 1869 in Gottingen zum Doktor philosophiae promovierte Die in dieser Schrift niedergelegte originelle psychologisch philosophische Idee wurde der leitende Grundgedanke fur fast alle sine spateren wissenschaftlichen Arbeiten die Theologischen nicht ausgenommen Herzog Adolph von Nassau spaterer Grossherzog von Luxemburg auf den begabten jungen Gelehrten und Padagogen aufmerksam gemacht berief ihn im Jahre 1870 zum Lehrer seines Sohnes Franz Joseph von Nassau So machte er als Prinzenerzieher ausgedehnte Reisen in den sudlichen Landern und hatte Gelegenheit mit mehreren hochgestellten Personlichkeiten in nahere Beruhrung zu kommen Obwohl er mit dem Herzog Adolph von Nassau nicht in allen Punkten seiner politischen Anschauung ubereinstimmte und ihm gegenuber auch nicht damit zuruckhielt so erwarb er sich doch das volle Vertrauen des Herzogs und der ubrigen furstlichen Familienmitglieder Auch spater blieben sie in dauerndem Kontakt Nach Beendigung seiner lehrenden und erzieherischen Tatigkeit im nassauischen Furstenhaus wandte sich Wyneken 1874 der Journalistik zu er wurde Herausgeber der Deutschen Blatter in denen er selber eine Reihe bedeutsamer Aufsatze besonders uber soziale Probleme veroffentlichte Kurze Zeit spater ubernahm er die Direktion der Hoheren Tochterschule Stade Aufgrund eines disziplinarischen Vergehens gegen ihn wegen interner Kritik an der Annexion Hannovers musste er seine Direktorenstelle aufgeben Er wurde am 23 April 1883 ordiniert und trat zum 1 Mai 1883 eine Pfarrstelle in Edesheim an 1 Zuvor hatte er das Konsistorium um eine Pfarrstelle gebeten von der er die Gottinger Bibliothek leicht erreichen konnte und die ihm neben der Arbeit in der Gemeinde auch freie Zeit zu Privatstudien gewahrre Dieser Wunsch wurde ihm durch Ubertragung des Pfarramts Edesheim erfullt Dort hat er als Pastor 22 Jahre bis zu seinem Tode gewirkt 2 Mit Theodor Lohmann stand Wyneken in freundschaftlichem Kontakt wie der Brief vom 27 Mai 1883 des geheimen Oberregierungsrates uber den Reichstag und den Reichskanzler Bismarck belegt 3 4 Eine Reihe von Abhandlungen welche als selbstandige Hefte erschienen oder in verschiedenen Zeitschriften zum Abdruck kamen bezeugen die Vielseitigkeit seines Wesens und Wissens Bis wenige Wochen vor seinem Tode ist Wyneken literarisch tatig gewesen Neben theologischen und philosophischen Problemen beschaftigte ihn die soziale Frage immer mehr und mehr So grundete er auch in Anschluss an Stode mit dem er in den spateren Jahren personlich befreundet wurde in Hannover eine besondere Gruppe der kirchlich sozialen Konferenz und suchte in Versammlungen die er alljahrlich gelegentlich der Hannoverschen Pfingstkonferenz berief das Interesse fur die sozialen Aufgaben der Kirche in weiteren Kreisen zu wecken Von seinem gross angelegten Werk erschien zu Neujahr 1901 der erste Band Das Ding an sich und das Naturgesetz der Seele eine neue Erkenntnistheorie Die Vollendung des ganzen Werkes war ihm nicht vergonnt Den zweiten Teil Das Naturgesetz der Seele und die menschliche Freiheit konnte er noch fast vollstandig ausarbeiten den letzten Die menschliche Freiheit und der gottliche Ratschluss nicht einmal mehr in Umrissen fertig skizzieren Sein altester Sohn Gustav Wyneken gab 1906 den zweiten Band heraus Von der theologischen Fakultat der Universitat Konigsberg wurde er anlasslich der Kantfeier am 12 Februar 1904 in Anerkennung der hervorragenden Bedeutung seines Hauptwerkes zum Doktor theologiae honoris causa promoviert 5 Weblinks BearbeitenIndexeintrag fur Ernst Friedrich Wyneken in der Datenbank der Deutschen Biographie Eintrag fur Ernst Friedrich Wyneken im R Eisler Philosophen LexikonEinzelnachweise Bearbeiten Digitale Version unter Mitarbeit von Hans Werner Bartz Anna Neovesky und Torsten Schrade Abteilung II 2 Band 1 Teil Nr 85 in Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 2 Band 1 Teil Von der zweiten Unfallversicherungsvorlage bis zum Unfallversicherungsgesetz vom 6 Juli 1884 In quellen sozialpolitik kaiserreich de Abgerufen am 22 Marz 2023 Edesheim auf kirchengemeindelexikon de abgerufen am 4 April 2023 Digitale Version unter Mitarbeit von Hans Werner Bartz Anna Neovesky und Torsten Schrade Abteilung II 2 Band 1 Teil Nr 85 in Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 2 Band 1 Teil Von der zweiten Unfallversicherungsvorlage bis zum Unfallversicherungsgesetz vom 6 Juli 1884 Abgerufen am 22 Marz 2023 Digitale Version unter Mitarbeit von Hans Werner Bartz Anna Neovesky und Torsten Schrade Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914 2 Band 1 Teil Von der zweiten Unfallversicherungsvorlage bis zum Unfallversicherungsgesetz vom 6 Juli 1884 Abgerufen am 22 Marz 2023 Ernst Friedrich Wyneken Gedachtnisblatt zur ersten Wiederkehr seines Todestages In Gottingen Grubenhagensche Zeitung Nr 76 Northeim 22 Juli 1906 S Titelseite Normdaten Person GND 137212097 lobid OGND AKS VIAF 81435186 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Wyneken Ernst Friedrich ALTERNATIVNAMEN Wyneken Ernst Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Padagoge Schriftsteller Philosoph und Sozialpolitiker GEBURTSDATUM 12 April 1840 GEBURTSORT Butzfleth STERBEDATUM 21 September 1905 STERBEORT Edesheim Northeim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Friedrich Wyneken amp oldid 243930644