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Erika Hanfstaengl 29 Januar 1912 14 November 2003 war eine deutsche Kunsthistorikerin Leben und Wirken BearbeitenErika Hanfstaengl war die Tochter des Kunsthistorikers Eberhard Hanfstaengl 1886 1973 und Nichte des Kunsthandlers und Hitler Freundes Ernst Hanfstaengl 1887 1975 Nach ihrer Schulzeit volontierte sie im Bayerischen Nationalmuseum Sie studierte in Munchen Wien und Berlin Kunstgeschichte und absolvierte ein Studienjahr in den Vereinigten Staaten Bei den Olympischen Spielen 1936 war sie als Ubersetzerin tatig 1941 heiratete sie Otto Grokenberger Von Mai 1941 bis November 1942 arbeitete sie in Bozen fur die Kulturkommission bei der Amtlichen Deutschen Ein und Ruckwandererstelle ADERSt direkt unterstellt dem Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler und dessen SS Ahnenerbe Sie dokumentierte in Sudtirol deutsches Kulturerbe dabei arbeitete sie mit Walter Frodl dem Karntner Gaukonservator und Direktor des Klagenfurter Reichsgaumuseums zusammen 1 Auf Frodls Betreiben erhielt sie im November 1943 eine Anstellung im Museo Civico in Udine wo sie fur Denkmalpflege zustandig war aber auch fur die Verwertung von Kulturgut der verhafteten oder geflohenen judischen Bevolkerung der Region Ihr vom November 1943 datierter Dienstausweis hielt fest dass sie mit der Durchfuhrung von Inventarisationsarbeiten aus dem Gebiete des beweglichen und unbeweglichen Kunstbesitzes tatig war Ab Januar 1944 nahm sie Aufgaben in der Dienststelle des obersten Kommissars der Operationszone Adriatisches Kustenland wahr 1 2 nbsp Wassily Kandinsky Das bunte Leben 1907 Hanfstaengl blieb bis Kriegsende 1945 in Italien bereits im Mai 1945 erhielt sie die Moglichkeit in Munchen am Central Art Collecting Point fur die amerikanischen Monuments Fine Arts and Archives Section unter Craig Hugh Smyth zu arbeiten In dieser Funktion leitete sie umfangreiche Restitutionen an die Sowjetunion in die Wege Smyth vermittelte ihr bei seinem Fortgang aus Munchen eine Stelle am neu gegrundeten Zentralinstitut fur Kunstgeschichte Um 1955 erlebte sie einen kurzen Karriereknick als ihr neuer Vorgesetzter am Institut der ihre NS Vergangenheit kannte ihre Verbeamtung unter fadenscheinigen Grunden verhinderte Kurz darauf erhielt sie die Moglichkeit unter Hans Konrad Rothel dem neuen Leiter des Lenbachhauses zu arbeiten als Kuratorin kummerte sie sich in den folgenden Jahren um die Kunstavantgarde des fruhen 20 Jahrhunderts wie Wassily Kandinsky Sie war in der Funktion als kommissarische Museumsleiterin auch 1972 massgeblich beim Ankauf von Kandinskys Schlusselwerk Das bunte Leben 1907 durch die Bayerische Landesbank beteiligt das die Witwe des Kunstsammlers Sal Slijper zum Verkauf anbot ein Werk bei dem sich Anfang 2017 herausstellte dass es aus NS Raubkunst stammte Bis zur Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht 1940 war es im Besitz der Witwe des Kunstsammlers Emanuel Lewenstein 1870 1930 die es im Stedelijk Museum Amsterdam aufbewahren liess 3 Nach Ansicht der NS Forscher Christian Fuhrmeister und Stephan Klingen vom Zentralinstitut fur Kunstgeschichte habe Hanfstaengl versucht ihr NS Unrecht gewissenermassem ungeschehen zu machen indem sie sich mit der vormals verfemten Moderne beschaftigt 4 Erika Hanfstaengl starb Mitte November 2003 im Alter von 91 Jahren Sie wurde auf dem Munchner Nordfriedhof beigesetzt Publikationen BearbeitenCosmas Damian Asam Munchener Beitrage zur Kunstgeschichte Band 4 Neuer Filser Verlag Munchen 1939 mit Walter Hege Fotos Die Bruder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1955 Wassily Kandinsky Zeichnungen und Aquarelle Katalog der Sammlung in der Stadtischen Galerie im Lenbachhaus Munchen Prestel Verlag Munchen 1981 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sabine Loitfellner Pia Scholnberger Hrsg Bergung von Kulturgut im Nationalsozialismus Mythen Hintergrunde Bohlau Koln 2016 S 96 Eintrag im Artikel Kunstschutz des Deutschen Zentrums fur Kulturgutverluste Kia Vahland Vom bunten braunen Leben In Suddeutsche Zeitung vom 4 Marz 2017 Christoph Scheuermann Der Kandinsky Konflikt 2017 in Spiegel Online Kia Vahland Kandinsky in Not Keine rasche Klarung im Munchner Raubkunstfall In Suddeutsche Zeitung vom 6 Marz 2017 S 9 Normdaten Person GND 116446072 lobid OGND AKS LCCN no95050148 VIAF 42311387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanfstaengl ErikaALTERNATIVNAMEN Hanfstaengl Grokenberger ErikaKURZBESCHREIBUNG deutsche KunsthistorikerinGEBURTSDATUM 29 Januar 1912STERBEDATUM 14 November 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Hanfstaengl amp oldid 228477711