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Dieser Artikel behandelt den Archivar Zum Journalisten und Publizisten siehe Fred Erich Uetrecht 1909 1980 Karl Heinrich Erich Uetrecht 24 April 1879 in Minden 9 Oktober 1960 in Seefeld war ein deutscher Geologe und Archivar Uetrecht erlangte Bedeutung als Leiter des Hauptarchivs der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Schulbesuch studierte Uetrecht Geologie Wahrend seines Studiums wurde er 1901 02 Mitglied der Landsmannschaft Borussia Munster und der Landsmannschaft Franconia Leipzig 1 Er promovierte 1906 in Bern zum Dr phil mit einer Dissertation uber Die Ablation der Rhone in ihrem Walliser Einzugsgebiete im Jahre 1904 1905 Grundlage dieser Arbeit war die von ihm im Auftrag der Schweizer Naturforschenden Gesellschaft vorgenommene Messung der Schlammfuhrung der Rhone oberhalb ihrer Einmundung in den Genfersee vom April 1904 bis zum Marz 1905 In den 1920er und fruhen 1930er Jahren lebte Uetrecht in Berlin Charlottenburg und engagierte sich in der NS Strassenzelle Ortsgruppe Sybel 1932 trat er in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 867 596 2 Zunachst fand er Anstellung im Reichsschulungsamt 1934 wurde Uetrecht mit der Leitung des Parteiarchivs der NSDAP und der DAF beauftragt welches sich zunachst in Berlin befand zum Jahresende jedoch nach Munchen ubersiedelt wurde Als dieses Archiv am 14 Juni 1935 auf Anordnung von Rudolf Hess mit dem Pressearchiv der NSDAP zum Hauptarchiv der NSDAP vereinigt wurde wurde Uetrecht Leiter dieser neuen Einrichtung Zu den offiziellen Aufgaben des Hauptarchivs der NSDAP zahlte es eine systematische Sichtung und Zusammenstellung alles die Parteigeschichte betreffenden oder mit ihr zusammenhangenden Materials zu gewahrleisten Wahrend seiner Tatigkeit hatte Uetrecht zunachst den Rang eines Oberbereichsleiters inne ehe er im Januar 1938 zum Reichsamtsleiter befordert wurde Ab 1939 war Uetrecht als Rudolf Hess Sachbearbeiter fur das gesamte Archivwesen der NSDAP tatig wodurch er der Gesamtheit der parteilichen Archive vorstand 2 Wahrend seiner Laufbahn als Leiter des Hauptarchivs der NSDAP strebte Uetrecht aggressiv nach einer fortwahrenden Erweiterung der Archivbestande und erhob dabei auch Anspruch auf provenienzfremde und beschlagnahmte Bestande 2 Seiner Auffassung nach zahlten zu den Aufgaben des Hauptarchivs nicht nur das Sammeln und Aufbewahren von Archivalien sondern auch die aktive Mitwirkung an der nationalsozialistischen Geschichtsschreibung und der Selbstdarstellung der Bewegung Dies schlug sich beispielsweise in der Beteiligung an propagandistischen Ausstellungen und Publikationen nieder Zusatzlich setzte sich Uetrecht zunehmend auch fur eigene vermeintliche Forschungen des Hauptarchivs auf dem Gebiet der Judenfrage ein So versuchte er mit Hilfe eines eingerichteten Sonderreferats wiederholt geraubte judische Besitztumer aus dem In und Ausland an das Hauptarchiv uberfuhren zu lassen 2 Dies fuhrte schliesslich zu wachsenden Interessens und Machtkonflikten mit konkurrierenden nationalsozialistischen Institutionen so dass Uetrecht 1942 aufgrund der anhaltenden Streitigkeiten vorzeitig in den Ruhestand versetzt wurde Nach Kriegsende forderte der offentliche Klager der Spruchkammer Starnberg zunachst Uetrecht wegen seiner langjahrigen Parteimitgliedschaft seiner gehobenen Stellung sowie belastender Zeugenaussagen in die Gruppe der Hauptschuldigen einzustufen 2 Wegen fehlenden Beweismaterials wurde er 1948 jedoch in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht und hatte lediglich einen Betrag von 300 RM an den Wiedergutmachungsfonds zu entrichten sowie die Verfahrenskosten zu tragen Im Nachverfahren stufte ihn die Hauptkammer Munchen Land am 17 Marz 1949 schliesslich als Mitlaufer ein 2 Schriften BearbeitenDie Ablation der Rhone in ihrem Walliser Einzugsgebiete im Jahre 1904 1905 1906 Dissertation Aura Academica ein Jahrbuch fur junge und alte Burschen 1914 Der Akademische Hilfsbund 1918 Literatur BearbeitenFranz Josef Gangelmayer Das Parteiarchivwesen der NSDAP Rekonstruktionsversuch des Gauarchivs der NSDAP Wien Dissertation Wien 2010 Carl Eric Linsler Hauptarchiv der NSDAP In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Bd 8 Nachtrage und Register Berlin 2015 S 219 221 Erich Stockhorst Funftausend Kopfe Wer war was im Dritten Reich blick u bild Verlag Velbert 1967 DNB 458250953 Einzelnachweise Bearbeiten Berthold Ohm Alfred Philipp Hrsg Anschriftenverzeichnis der Alten Herren der Deutschen Landsmannschaft Teil 1 Hamburg 1932 S 43 135 a b c d e f Carl Eric Linsler Erich Uetrecht In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Nachtrage und Register Band 8 De Gruyter Oldenbourg Berlin Munchen Boston 2015 ISBN 978 3 11 037945 7 S 139 141 doi 10 1515 9783110379457 degruyter com PDF abgerufen am 22 Marz 2022 Normdaten Person GND 1206650079 lobid OGND AKS LCCN n2003089629 VIAF 24975021 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uetrecht ErichALTERNATIVNAMEN Uetrecht Karl Heinrich Erich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ArchivarGEBURTSDATUM 24 April 1879GEBURTSORT MindenSTERBEDATUM 9 Oktober 1960STERBEORT Seefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Uetrecht amp oldid 231568977