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Ein Erder auch Erdungselektrode ist ein unisoliertes elektrisch leitfahiges Element einer Erdungsanlage das sich als linienformige elektrische Kontaktflache unterhalb der Erdoberflache befindet 1 Der Erder sollte eine gute elektrische Verbindung zum Erdreich haben 2 um elektrische Strome dorthin abzuleiten 3 Das Internationale Elektrotechnische Worterbuch definiert den Erder als leitfahiges Teil das in das Erdreich oder in ein anderes bestimmtes leitfahiges Medium zum Beispiel Beton oder Koks das in elektrischem Kontakt mit der Erde steht eingebettet ist Koks hat in Deutschland als Medium zum Einbetten von Erdern keine Bedeutung 4 Inhaltsverzeichnis 1 Erderarten 2 Erderformen 3 Erdermaterial 3 1 Korrosion 4 Erdereinsatz 5 Erdereinbau im Erdreich 6 Temporare Erder 7 Elektrische Eigenschaften 7 1 Verbesserung des Ausbreitungswiderstandes 7 2 Erderspannung 8 Grossere Anlagen 9 Richtlinien 10 Literatur 11 EinzelnachweiseErderarten Bearbeiten nbsp Erdungsband am Fuss eines HochspannungsmastesNaturliche Erder sind Bauteile die elektrische Strome ins Erdreich ableiten konnen jedoch nicht zu diesem Zweck ins Erdreich eingebracht wurden Naturliche Erder sind z B metallische Rohrleitungen und Konstruktionselemente aus Beton mit Stahlarmierung 5 Bis Ende der 1980er Jahre war es zulassig metallische Wasserrohrleitungen als Schutzerder zu nutzen Dazu bedurfte es der Zustimmung des Versorgungsunternehmens Wegen nachteiliger Auswirkung des Stromflusses auf die Rohrleitungen Korrosion und dem denkbaren spateren Austausch durch Kunststoffrohre wurde die Nutzung von Wasser und Gasrohren als Erder gemass DIN VDE 0100 540 2012 06 Abschnitt 542 2 3 sowie OVE ONORM E 8001 1 2010 03 Abschnitt 16 ausdrucklich untersagt 6 7 Als kunstliche Erder bezeichnet man alle Einrichtungen die ausschliesslich zum Zweck der Erdung ins Erdreich eingebracht werden 2 Fundamenterder werden mit der Stahlarmierung des Gebaudefundaments als naturlichem Erder verbunden gelten aber nach DIN insgesamt als kunstliche Erder 8 Tiefenerder werden in der Regel als Edelstahl Staberder aus Rundstahl Rohr oder anderen Profilstahlen mit einer Ramme oder durch die Vibration eines elektrischen oder pneumatischen Schlaghammers senkrecht in den Boden getrieben Sie sollten mindestens eine Tiefe von 9 m im feuchten Erdreich erreichen Ist die Tiefe zu gering ergibt sich eine schlechte Potentialverteilung und somit eine erhohte Schrittspannung am Erder bei Blitzeinschlag 9 10 Sofern es der Untergrund erlaubt werden Tiefenerder in der Regel bis zu 30 Meter in die Erde getrieben Vorteilhaft ist die dauerhafte Verbindung zum Grundwasser 11 Fur Hochfrequenzanwendungen sind Tiefenerder wegen des Skineffekts nicht geeignet Oberflachenerder sind Erder die in geringer Tiefe mit mindestens 0 5 Metern parallel zur Erdoberflache verlegt werden 6 Sie werden bevorzugt eingesetzt wenn in der Ebene der Verlegung eine feuchte gut leitende Bodenschicht vorhanden ist Oberflachenerder bestehen in der Regel aus Bandmaterialien Rundmaterialien oder Seilen und werden zu Maschen zusammengesetzt 12 Nachteilig ist dass der Ausbreitungswiderstand aufgrund der wechselnden Bodenfeuchtigkeit starkeren Schwankungen unterliegt 2 Fundamenterder werden im Beton des Grundungsfundaments eines Bauwerks eingebettet Da die Leitfahigkeit des Betons haufig geringer ist als die des Erdreichs werden bei Stahlbetonfundamenten die eingelegten Erdungsbander in regelmassigen Abstanden mit der Bewehrung verbunden Ist das Fundament durch Abdichtungs oder Dammschichten vom Erdreich isoliert so wird der Fundamenterder unterhalb der isolierenden Schicht installiert und gegebenenfalls in die Sauberkeitsschicht eingebettet Alternativ kann ein Ringerder um die Grundung des Bauwerks herum verlegt werden der zur Einhaltung der vorgesehenen Maschenweite gegebenenfalls unter dem Fundament durchverbunden wird Erderformen Bearbeiten nbsp Manschette die zum Anschluss des Potentialausgleichs um metallische Rohrleitungen gelegt und verspannt wird Die Form der Verlegung des Erders hat grossen Einfluss auf das Potentialverhalten 8 Horizontal verlegte Erder sollten nach Moglichkeit als Ringerder ausgefuhrt werden Ist die Ausfuhrung als Fundamenterder nicht moglich kann der Ringerder am Rand der Baugrube um die Grundung des Bauwerks herumgefuhrt werden 2 Weiterhin gibt es folgende Erderformen Staberder sind Rohre oder Rundstahle die senkrecht in den Boden eingetrieben werden 1 Die einzelnen Erderstabe konnen ineinander gesetzt werden und werden beim Einschlagen miteinander verbunden Staberder werden bevorzugt in dicht bebauten Gebieten eingesetzt da dort aufgrund von Platzmangel andere Erder oft nicht verwendet werden konnen 13 Staberder die beispielsweise als Baustellenerder nur der vorubergehenden Verwendung dienen bestehen oft aus einem 1 1 5 m langen kreuzformigen Metallprofil das mit dem Hammer ins Erdreich geschlagen wird Geradlinige Erder werden oft bei der Verlegung von Kabeln mit ins Erdreich eingebracht da der Graben dann bereits vorhanden ist Zur Verbesserung des Ausbreitungswiderstandes werden Banderder hochkant im Erdreich eingegraben 6 Geradlinige bzw Strahlenerder durfen nach Schweizer Richtlinien maximal 15 m lang sein 14 Strahlenerder werden aus mehreren horizontal gestreckt verlegten Erdern hergestellt die strahlenformig um einen Punkt verlegt und miteinander verbunden werden Im Idealfall werden 6 Strahlenerder verlegt so dass der Winkel zwischen zwei Strahlen 60 betragt Ein sechsfacher Strahlenerder hat im Vergleich zum Ringerder bei gleicher Ausdehnung einen kleineren Ausbreitungswiderstand 13 Maschenerder bestehen aus maschenformig verlegten und an den Enden miteinander verbundenen Erdern Die einfachste Form eines Maschenerders ist ein Strahlenerder bei dem die Strahlenenden mit einem Ringerder verbunden werden Um eine grossere Widerstandskonstanz zu erreichen werden oftmals mehrere Tiefenerder zusatzlich vorgesehen und mit dem Maschenerder elektrisch leitend verbunden 15 Plattenerder bestehen aus 3 mm starken Stahlblech oder Kupferblechplatten Das Kupferblech ist in der Regel perforiert Die Plattenflache betragt mindestens 0 5 m 6 Plattenerder werden sowohl als Oberflachenerder als auch als Tiefenerder eingesetzt 1 Allerdings werden sie nur sehr selten verwendet ihr Gebrauch beschrankt sich fur Spezialfalle wie z B Telekommunikationsanlagen 13 Erdermaterial BearbeitenDa Erder im Erdreich verlegt werden und einer bestimmten Eigenkorrosion unterliegen werden sie aus korrosionsfesten Materialien hergestellt 2 Ausreichend korrosionsbestandige Erder sichern fur mindestens zehn Jahre eine zuverlassige Erdung Als Erdermaterialien werden verwendet Feuerverzinkter Stahl eignet sich sowohl fur die Einbettung in Beton als auch in fast allen Bodenarten Die meisten Erder werden aus feuerverzinktem Stahl hergestellt Die Zinkauflage betragt dabei mindestens 70 Mikrometer 1 Bei Stahlerdern mit Kupferauflage verkupferter Stahl betragt der Mindestanteil der Kupferauflage 20 des Stahlgewichtes 16 Kupfer ist im Erdreich sehr bestandig und wird als Erdermaterial fur Erder in Starkstromanlagen verwendet Neben Erdern aus reinem Kupfer werden auch solche mit galvanischen Uberzugen aus Zinn Zink oder Blei verwendet 1 Erder aus Edelstahl werden zunehmend besonders aber in grosseren Stadten in der Nahe von U Bahnen und Strassenbahnen mit Gleichstromantrieb verwendet da diese durch Erdstrome Korrosion verursachen 17 Geeignet sind bestimmte hochlegierte nicht rostende Stahle nach DIN 17440 z B Werkstoff Nr 1 4571 Der Stahl sollte mindestens 16 Chrom 5 Nickel sowie 2 Molybdan enthalten Wenn der Edelstahl im Erdboden durch Zutritt von Sauerstoff eine passivierte Schicht ausbilden kann so ist er ebenso korrosionsbestandig wie Kupfer 18 Die geometrischen Abmessungen des Erdermaterials werden in Netzen mit einer Nennspannung uber 1 kV mit niederohmiger Sternpunkterdung von der geforderten Stromtragfahigkeit des Erders bestimmt 19 Die Querschnitte sind abhangig vom Material aus dem der Erder besteht und sind entsprechend VDE 0101 Anhang A zu wahlen Ausserdem ist die DIN VDE 0141 Erdungen fur spezielle Starkstromanlagen mit Nennspannungen uber 1 kV zu befolgen 9 Die Mindestquerschnitte bzw Mindestdurchmesser des Erders betragen je nach Material 20 Feuerverzinkter Stahl Band oder Profil einschliesslich Platten 90 mm Feuerverzinktes Rohr 25 mm Durchmesser Feuerverzinkter Rundstab fur Tiefenerder 16 mm Durchmesser ca 200 mm Feuerverzinktes Stahlseil oder Runddraht 10 mm Durchmesser ca 80 mm oder zwei mal 8 mm Durchmesser z B fur Oberflachen und Fundamenterder Verkupferter Stahl 50 mm Kupferband 50 mm Kupferseile Litzen O min 1 7 mm oder Kupferstangen 35 mm Die Mindestmasse fur verzinkten Bandstahl betragen 30 mm 3 5 mm oder 25 mm 4 mm Bei Rundstahl ist ein Mindestdurchmesser von 10 mm vorgeschrieben 6 Korrosion Bearbeiten Bei kombinierten Erdern aus unterschiedlichen Materialien z B feuerverzinkten Stahlerdern mit Kupfererdern oder auch mit Fundamenterdern aus unverzinktem Stahl kann es in feuchtem Umgebungsmilieu aufgrund von Elementbildung bzw anodischer Korrosion Elektrolyse zu starken Korrosionserscheinungen am unedleren Erder kommen wenn gegenuber einem verbundenen Erder aus edlerem Metall bzw gegenuber dem Erdreich eine deutliche Verschiebung zu positiveren Potentialen vorliegt 21 18 Die Lebensdauer von feuerverzinkten Erdern kann dabei z B auf unter funf Jahre sinken Gefahrdet sind insbesondere Erder aus verzinktem Stahl da diese gegenuber Erdern aus Kupfer Edelstahl sowie in Beton eingeschlossenen Erdern ublicherweise ein negatives Potential entwickeln wodurch sie als Anode einen elektrolytischen Materialabtrag erfahren Wird ein Stahlerder in einem Kupfermantel verwendet so ist darauf zu achten dass der Stahl vom Kupfer vollflachig umschlossen ist da die Korrosion an kleinen Fehlstellen verstarkt einsetzt Ein in Stahlbeton vergossener Erder aus Bandstahl oder Stahlseil soll alle funf Meter mit der Bewehrung verbunden werden 18 Erdeinfuhrungen aus verzinktem Stahl sollten im Bereich von jeweils 30 cm uber und unter der Erdoberflache vor Korrosion geschutzt werden beispielsweise durch wasserdichtes Butyl Kautschuk Band oder Schrumpfschlauch 18 Ebenso ist fur im Erdreich verlaufende Anschlussleitung zum Fundamenterder ein Korrosionsschutz erforderlich 14 Alternativ kann in diesen gefahrdeten Bereichen auch Edelstahl eingesetzt werden Ein Materialwechsel zu einem unedleren Erder im Beton ist unproblematisch und nach VDI 0151 3 ist auch bei Verlegung im Erdreich erst dann mit starkerer Korrosion eines Erders aus verzinkten Stahl zu rechnen ist wenn die Oberflache des edleren deutlich grosser als die des unedleren Materials ware 18 In allen anderen Fallen wird jedoch empfohlen die Verbindungsstellen von verschiedenen Metallen oberirdisch auszufuhren 14 Wird eine Fundamenterdung mit einem erdverlegten Erder verbunden so soll der erdverlegte Erder in blankem Kupfer ausgefuhrt werden 14 Wenn Blitzschutzerder im Verhaltnis zur ubrigen Erdungsanlage ein negativeres Potential aufweisen so konnen diese durch Trennfunkenstrecken vor Korrosion geschutzt werden 18 Erdereinsatz BearbeitenErder werden fur verschiedene Aufgaben eingesetzt Entsprechend der Aufgabe unterscheidet man Schutzerder Betriebserder im hauslichen oder betrieblichen Stromnetz auch Anlagenerder genannt Blitzschutzerder Steuererder HilfserderAls Schutzerder werden meistens ein oder mehrere Staberder verwendet Bei Neubauten werden Fundamenterder genutzt 8 Die Auslegung von Betriebserdern ist recht umfangreich Da sich aufgrund der hohen Erdungsstrome insbesondere bei Tiefenerdern hohe Schrittspannungen um den Erder ergeben Haufig werden hier Maschenerder verwendet da bei diesen Erdern geringe Schrittpotentiale entstehen Dort wo Maschenerder nicht eingesetzt werden konnen werden Ringerder eingesetzt 9 Eine ebenfalls verwendete Variante sind Staberder mit zusatzlichen Steuererdern 8 Besonders aufwandige Erder werden bei HGU Anlagen und Sendern fur Frequenzen unter 3 MHz verwendet In ersteren Fall werden gelegentlich Erder im Meer versenkt in letzteren Fall werden um die Sendeantenne mehrere blanke Metallbander um diese verlegt was man als Erdnetz bezeichnet Als Blitzschutzerder werden haufig Ringerder mit einem Meter Abstand zum schutzenden Gebaude ins Erdreich verlegt 2 Steuererder sind Erder die aufgrund ihrer Form und Anordnung hauptsachlich zur Potentialsteuerung eingesetzt werden 8 Das Erreichen eines bestimmten Ausbreitungswiderstandes ist bei Steuererdern zweitrangig Als Steuererder werden in der Regel Ringerder verwendet die um Haupterder verlegt werden Die Steuererder werden so um den Haupterder verlegt dass die ausseren Steuererder tiefer verlegt werden als die inneren Alle Erder werden uber die Haupterderschiene elektrisch leitend miteinander verbunden 22 Hilfserder sind in der Regel etwa 1 Meter lange nach oben hin konisch geformte Staberder die zur Erdungsmessung benotigt werden Dabei variiert die Lange des Erders je nach Bodenbeschaffenheit Die Hilfserder werden entweder als Erdungsspiesse in den Boden gesteckt oder mit einem Holzschraubengewinde an der Spitze in den Boden gedreht Die Hilfserder werden fur die Messung mit einem grosseren Abstand 40 m vom Haupterder in den Boden gebracht und nach der Messung wieder entfernt 23 24 Erdereinbau im Erdreich BearbeitenZum Einbau von Oberflachenerdern und Plattenerdern im Erdreich wird der gewachsene Boden herausgehoben und nach dem Einbau des Erders wieder eingeschlammt oder eingestampft Nachteilig ist bei diesen Erdern dass der genaue Ausbreitungswiderstand erst nach dem Setzen des Bodens gemessen werden kann Tiefenerder werden als Staberder oder Kreuzerder mit einer Rammvorrichtung in den Erdboden eingeschlagen 6 Die einzelnen Erderstabe haben eine Lange von 1 bis 1 5 Meter und werden ineinander gesteckt Beim Eintreiben der Stabe verbinden sich diese selbststandig miteinander 25 Eine grossere Haltbarkeit wird erzielt wenn die Eisenstabe beim Einrammen ein parallel laufendes Kupferkabel mit sich fuhren da dieses wenig korrossionsanfallig ist und das Eisen zudem als Opferelektrode wirkt 14 In grosseren Tiefen vergrabene Plattenerder werden auch als Tiefenerder bezeichnet 6 Temporare Erder BearbeitenBei Umbauarbeiten an der Elektroinstallation kommt es immer wieder vor dass elektrische Leiter freigelegt und beruhrt werden konnen oder sogar mussen Solche Leiter sind gemass der funf Sicherheitsregeln vorher vom Stromnetz zu trennen freizuschalten und kurzzuschliessen zu erden Eine solche temporare Erdung wird hergestellt durch Erdungs und Kurzschliesseinrichtung in der allgemeinen Elektroenergieversorgung z B im Mittelspannungsnetz Erdungsstange speziell fur Freileitungen und den Fahrdraht von elektrischen BahnenElektrische Eigenschaften BearbeitenDie elektrischen Eigenschaften der Erdung sind abhangig von folgenden Faktoren Erdwiderstand Gestaltung des ErdersDer Erdwiderstand setzt sich zusammen aus dem Ausbreitungswiderstand R D displaystyle R D nbsp und dem Widerstand R L displaystyle R L nbsp des Erders und der Erdleitung Da der Widerstand R L displaystyle R L nbsp wesentlich kleiner ist als der Ausbreitungswiderstand R D displaystyle R D nbsp wird er in der praktischen Berechnung vernachlassigt Der Ausbreitungswiderstand setzt sich somit zusammen aus spezifischen Erdwiderstand und den Abmessungen und der Anordnung des Erders Der spezifische Erdungswiderstand ist der Widerstand eines Kubikmeters Erdreich in Wurfelform mit einer Kantenlange von einem Meter Die Masseinheit fur den spezifischen Erdungswiderstand ist W m displaystyle mathrm Omega m nbsp Der spezifische Erdungswiderstand ist abhangig von der Bodenart der Bodenbeschaffenheit und dem Feuchtigkeitsgehalt des Bodens 2 Da der Feuchtigkeitsgehalt im Boden schwankt lasst sich die Berechnung des Erdungswiderstandes nur mit massiger Genauigkeit durchfuhren Die Berechnung des Ausbreitungswiderstandes ist somit nur eine grobe Planung fur die Praxis und wird durch anschliessende Erdungsmessung uberpruft 20 Der Ausbreitungswiderstand fur Banderder lasst sich anhand der folgenden Formel ermitteln R A r E p l ln 2 l d displaystyle mathbb R text A frac rho E mathrm pi cdot l cdot ln frac 2 mathrm cdot l mathrm d nbsp dd dd dd dd Fur einen Staberder lautet die Formel R A r E 2 p l ln 4 l d displaystyle mathbb R text A frac rho E mathrm 2 cdot pi cdot l cdot ln frac 4 mathrm cdot l mathrm d nbsp dd dd dd dd Quelle 1 Werden mehrere n displaystyle n nbsp Staberder parallel geschaltet wird der Ausbreitungswiderstand ermittelt anhand der Formel R A 1 n r E 2 p D ln 4 l d k displaystyle mathbb R text A frac 1 mathrm n cdot frac rho E mathrm 2 cdot pi cdot D cdot ln frac 4 mathrm cdot l mathrm d cdot k nbsp dd dd dd dd Die Konstante k displaystyle k nbsp betragt je nach Bodenfeuchte k 1 2 displaystyle k approx 1 2 nbsp dd dd dd dd Ein Maschenerder mit der Flache A displaystyle A nbsp kann naherungsweise berechnet werden gemass der Formel R A r E 4 p A displaystyle mathbb R text A approx frac rho E mathrm 4 cdot sqrt frac pi mathrm A nbsp dd dd dd dd Quelle 20 Fur einen Ringerder mit einem Durchmesser D displaystyle D nbsp gilt naherungsweise die Formel R A r E 2 p 2 l k displaystyle mathbb R text A approx frac rho E mathrm 2 cdot pi 2 cdot l cdot k nbsp dd dd dd dd Die Konstante k displaystyle k nbsp betragt dabei k 15 20 displaystyle k approx 15 20 nbsp dd dd dd dd Den Ausbreitungswiderstand eines Plattenerders mit der Kantenlange a displaystyle a nbsp ermittelt man gemass der Formel R A r E 4 5 a displaystyle mathbb R text A frac rho E mathrm 4 5 cdot a nbsp dd dd dd dd Quelle 2 Kommt die Platte nur mit einer Oberflache mit leitendem Erdreich in Verbindung gilt die Formel R A r E 2 D displaystyle mathbb R text A frac rho E mathrm 2 cdot D nbsp dd dd dd dd Verbesserung des Ausbreitungswiderstandes Bearbeiten Zur Verringerung des Ausbreitungswiderstandes gibt es mehrere Methoden Verwendung von speziellen Fullermaterialien Verwendung mineralischer oder chemischer Bodenelektroden Einsatz mehrerer parallel geschalteter ErderIn Boden mit veranderlicher Bodenfeuchtigkeit z B felsigen oder sandigen Boden wird zur Kontaktverbesserung ein spezielles Fullmaterial verwendet das zur Kontaktverbesserung des Erders mit dem Erdreich dient Die Erder werden in das Fullmaterial eingebettet und dann mit Erdreich uberdeckt Zur Verbesserung der Bodenleitfahigkeit werden spezielle Bodenelektroden eingesetzt die mit einer Salzmischung gefullt werden Die Erdungselektroden sind mit mehreren Lochern versehen durch die die Salzlosung in den Boden wandern kann Fullmaterialien oder chemische Bodenelektroden werden hauptsachlich bei Blitzschutzerdern angewendet 26 Durch die Parallelschaltung mehrerer Erder wird die Kontaktflache mit dem Erdreich vergrossert und dadurch der Ausbreitungswiderstand gesenkt Damit sich die Erder nicht gegenseitig beeinflussen werden sie im Abstand von zwei Erderlangen verlegt 6 Zur zusatzlichen Verbesserung der Erdungswirkung werden so genannte Kettenleiter angeschlossen z B Metallmantel bei Kabeln oder Erdseile bei Freileitungen 9 In grosseren baulichen Anlagen Industrieanlagen werden oftmals die Erdungen untereinander verbunden um somit eine vermaschte Erdungsanlage zu erreichen 27 Durch die Verbindung der einzelnen Erdungsanlagen werden zum einen die Potentialdifferenzen zwischen den Erdern gesenkt und zum anderen wird der Erdungswiderstand der Gesamtanlage gesenkt 28 Erderspannung Bearbeiten Mit Erderspannung wird die am Erder anliegende Spannung gegenuber dem Erdpotential bezeichnet Sie hangt vom Ausbreitungswiderstand sowie dem im Fehlerfall durch den Erder abfliessenden Erdstrom ab R A U E I E displaystyle mathbb R text A frac mathrm U text E mathrm I text E nbsp dd dd dd dd In der Hausinstallation wird die maximale Erderspannung ublicherweise durch den Ausbreitungswiderstand der Erdungsanlage und den Auslosestrom des Fehlerstrom Schutzschalters begrenzt Ist kein Fehlerstrom Schutzschalter vorhanden so wurde bei genugend niedrigem Ausbreitungswiderstand die Uberstromschutzeinrichtung d h der Leitungsschutzschalter abschalten Sollte der zum Erder fuhrende Schutzleiter unterbrochen sein oder ein hoher Ausbreitungswiderstand vorliegen so kann sich in Anlagen ohne Fehlerstrom Schutzschalter im Fehlerfall im gesamten Gebaude eine recht hohe Beruhrungsspannung an allen am Potentialausgleich angeschlossenen metallischen Bauteilen und Gehausen einstellen Grossere Anlagen BearbeitenErdungen zusammenhangender Gebaude mussen untereinander verbunden werden 14 Richtlinien BearbeitenDIN VDE 0100 540 Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 5 54 Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel Erdungsanlagen Schutzleiter und Schutzpotentialausgleichsleiter DIN VDE 0101 Starkstromanlagen mit Nennwechselspannungen uber 1 kV Teil 1 Allgemeine Bestimmungen DIN VDE 0141 Erdungen fur spezielle Starkstromanlagen mit Nennspannungen uber 1 kV DIN VDE 0151 Werkstoffe und Mindestmasse von Erdern bezuglich der Korrosion OVE ONORM E 8014 Serie Errichtung von Erdungsanlagen fur elektrische Anlagen mit Nennspannungen bis WS AC 1000 V und GS DC 1500 V Literatur BearbeitenGerhard Kiefer Herbert Schmolke VDE Schriftenreihe 106 DIN VDE 0100 richtig angewandt Errichten von Niederspannungsanlagen ubersichtlich dargestellt 5 Auflage VDE Verlag GmbH Berlin und Offenbach 2012 ISBN 978 3 8007 3384 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Wilfried Knies Klaus Schierack Elektrische Anlagentechnik Kraftwerke Netze Schaltanlagen Schutzeinrichtungen 5 Auflage Hanser Fachbuchverlag 2006 ISBN 978 3 446 40574 5 a b c d e f g h DEHN Sohne GmbH Co KG Blitzplaner 2 aktualisierte Auflage Neumarkt 2007 ISBN 978 3 00 021115 7 Georg Flegel Karl Birnstiel Wolfgang Nerreter Elektrotechnik fur Maschinenbau und Mechatronik Carl Hanser Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 446 41906 3 Internationales Elektrotechnisches Worterbuch IEV 826 13 05 Herbert Schmolke Potentialausgleich Fundamenterder Korrosionsgefahrdung 7 komplett uberarbeitete Auflage VDE Verlag GmbH Berlin Offenbach 2009 ISBN 978 3 8007 3139 8 a b c d e f g h Hans Gunter Boy Uwe Dunkhase Die Meisterprufung Elektro Installationstechnik 12 Auflage Vogel Buchverlag Oldenburg und Wurzburg 2007 ISBN 978 3 8343 3079 6 Osterreichischer Verband fur Elektrotechnik Osterreichisches Normungsinstitut Hrsg Errichtung von elektrischen Anlagen mit Nennspannungen bis 1000 V und 1500 V Teil 1 Begriffe und Schutz gegen elektrischen Schlag Schutzmassnahmen OVE ONORM E 8001 1 a b c d e Gerhard Kiefer VDE 0100 und die Praxis 1 Auflage VDE Verlag GmbH Berlin und Offenbach 1984 ISBN 3 8007 1359 4 a b c d Klaus Heuck Klaus Dieter Dettmann Detlef Schulz Elektrische Energieversorgung 7 Auflage Friedrich Vieweg amp Sohn Verlag Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 8348 0217 0 Reyer Venhuizen Erdung und elektromagnetische Vertraglichkeit Erdung mit System Deutsches Kupferinstitut DKI Leonardo Power Quality Initiative Online Memento des Originals vom 26 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www leonardo energy org abgerufen am 29 August 2012 Diplomarbeit Anton Grabbauer Ein Beitrag zur Rechnerischen Bestimmung von Erdungsimpedanzen Online abgerufen am 29 August 2012 PDF 1 7 MB Diplomarbeit Johann Frei Messung der Impedanz ausgedehnter Erdersysteme Online Memento des Originals vom 12 Januar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ifea tugraz at abgerufen am 29 August 2012 PDF 2 9 MB a b c Winfried Hooppmann Die bestimmungsgerechte Elektroinstallationspraxis 3 Auflage Richard Pflaum Verlag GmbH amp Co KG Munchen 2007 ISBN 3 7905 0885 3 a b c d e f Handbuch Beispiele fur die normgerechte Planung und Installation Teil 1 Fundamenterdung Memento des Originals vom 4 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www venzinag ch Ausgabe 2006 Arthur Flury AG Schweiz abgerufen im Dezember 2016 Rene Flosdorff Gunther Hilgarth Elektrische Energieverteilung 4 Auflage Verlag B G Teubner 1982 ISBN 3 519 36411 5 Paul Waldner Grundlagen der elektrotechnischen und elektronischen Gebaudeausrustung Werner Verlag 1998 ISBN 978 3 8041 3983 1 Andreas Steimel Elektrische Triebfahrzeuge und ihre Energieversorgung 2 Auflage Oldenbourg Industrieverlag GmbH Munchen 2006 ISBN 978 3 8356 3090 1 a b c d e f K P Muller Neumarkt Korrosionsschaden an Erdungsanlagen Memento des Originals vom 2 April 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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Fachkunde Elektrotechnik 18 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Wuppertal 1989 ISBN 3 8085 3018 9 ENRICO ERDUNG amp MASSEANSCHLUSSE Memento vom 5 Februar 2015 im Internet Archive abgerufen am 18 Januar 2016 PDF 985 kB Franz Pigler EMV und Blitzschutz leittechnischer Anlagen Siemens Aktiengesellschaft Publicis Corporate Publishing 2001 ISBN 978 3 8009 1565 1 Dietrich Oeding Bernd R Oswald Elektrische Kraftwerke und Netze Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Berlin 2011 ISBN 978 3 642 19245 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erder Elektroinstallation amp oldid 235116967