www.wikidata.de-de.nina.az
Die Enke Fabrik ist ein Ensemble aus ehemaligen Fabrikgebauden in der Stadt Cottbus Land Brandenburg auf einem 8000 Quadratmeter grossen Grundstuck an der Ecke Briesmannstrasse Ostrower Platz Die Anlage wurde ab 1890 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz Seit 2016 wird das Gebaude zum Wohnhaus umgebaut Ansicht von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Hauptgebaude 2 2 Sudliche Erweiterung 2 3 Nordliche Erweiterung 2 4 Allgemein 3 Bedeutung 4 Umbau zum Wohnhaus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Notgeld Schein Gut fur 5 Goldpfennige bei den Stadtischen Werken zu Cottbus fur Strom Gas und Wasser mit dem Zudruck Otto Enke Cottbus um 1923Die erste Fabrik wurde zwischen 1890 und 1891 im Auftrag des Maschinenfabrikanten Viktor Sterz errichtet 1900 erwarb Otto Enke die Immobilie und grundete hier eine Geschaftsbucherfabrik mit Grossbuchbinderei und Druckerei Erstmals wurde der ursprungliche Fabrikbau auf der Sudseite 1908 durch ein Eckgebaude erweitert das bis zum Ostrower Platz reicht 1919 kaufte Otto Enke einen Teil des nordlich angrenzenden Gelandes von dem Tuchfabrikanten Robert Forster das er 1922 1923 bebauen liess 1924 wurde das Fabrikgebaude um sieben Achsen erweitert Um 1920 nutzte die Lausitzer Landeszeitung Teile der Fabrikgebaude als Druckerei sowie als Verlagshaus Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1945 eine Demontage der Ausstattung der Geschaftsbucherfabrik im Rahmen der Reparationsleistungen Zu DDR Zeiten wurden die Gebaude von der Firma Starkstromanlagenbau VEM und ab 1986 Automatisierungsanlagen Cottbus genutzt Nach der Wende wurden die Gebaude modernisiert Spater nach Ruckubertragung kam es ab Anfang der 90er Jahre zum Leerstand und die Fabrikgebaude verfielen Immer noch unsaniert stehen die Gebaude heute leer Neue Verwendungskonzepte erstellt von der Eigentumerstandortgemeinschaft Ostrow ESG werden zurzeit gepruft Mit neuem Konzept wurden bereits 2016 erste Wohnungen im Komplex von einem Privatinvestor fertiggestellt und 2017 wird der Ausbau der ehemaligen Fabrik weitergefuhrt 1 Architektur BearbeitenHauptgebaude Bearbeiten nbsp Ansicht von SudwestenDieses Fabrikgebaude ist ein viergeschossiger unverputzter Ziegelbau mit einem flachen Satteldach Die zehnachsige Strassenseite zeigt einen vielschichtigen streng axialen Wandaufbau mit neugotischen Dekorationen Die beiden mittleren Geschosse sind durch abgeschragte von Schmuckleisten die Dreipassprofile besitzen begleitete Sohlbankgesimse zusammengefasst Die Mittelgeschoss Fenster werden von segmentbogig abgeschlossenen Blendfeldern umrahmt Das vierte Geschoss wird durch Pilaster belebt die mit Rundstaben verziert sind Uber dem Zahnschnittfries und dem Konsolfries befindet sich ein getrepptes Traufgesims Alle Fenster haben einen Segmentbogenabschluss und profilierte Rahmungen Im zweiten Obergeschoss wird die Brustungsflache durch eingelegte Formsteine die mit einem Vierpassprofil versehen sind hervorgehoben Als Risalit mit Zinnen Abschluss sind die beiden rechten Aussenachsen ausgebildet Sudliche Erweiterung Bearbeiten nbsp Ansicht Briesemannstrasse nach Umbau 2023 Dieser im Suden angefugte Eckbau ist eine Eisenbeton Konstruktion bei der erstmals an diesem Ensemble Verblendklinker fur die Fassade verwendet wurden Der achtachsige Seitenflugel an der Briesmannstrasse ist flach gedeckt und der vierachsige am Ostrower Platz hat ein Berliner Dach Die etwas hohere Gebaudeecke besitzt ein steiles Mansardwalm Terrassendach Die Gliederung der Strassenfassaden ahneln dem ersten Fabrikgebaude und sind mit weissen Putzblenden und Glasursteinen modifiziert Die Abdeckungen der Sohlbanke der mehrteiligen Segmentbogenfenster sind grun glasiert Die Sturzzonen der Fenster des ersten Obergeschosses werden durch eine Reihung aus senkrechten Putzblenden akzentuiert Im obersten Geschoss nehmen je zwei schmale Fenster die Achse der unteren Etage auf Diese sind von Halbrundstaben aus alternierend gesetzten rot bzw grun glasierten Formsteinen gefasst Die Sudfassade schmuckt ein Seitenrisalit mit abgewalmten Zwerchdach Das Metalltor mit ausgesetzten Nietenfeldern und geometrischen Profilfeldern ermoglicht die Einfahrt von der Briesmannstrasse aus Das dritte und vierte Stockwerk werden durch aufwandige Lisenen variierte Putzornamente und dekorative mit Putzblenden und Glasursteinen geschmuckte Rundturmchen an den Hauskanten aufgewertet Den Fassadenabschluss bildet mit einem Zinnenkranz ein kleines Walmdach mit abgeschlossenen Aufsatz Der hinter der Traufe leicht zuruckgesetzte Mansardbereich des Daches wird durch ein Fensterband hervorgehoben An der Sudseite des Eckbaus befindet sich die Mittelachse mit einem daruber befindlichen Zwerchhaus Nordliche Erweiterung Bearbeiten Der nordliche Erweiterungsbau besitzt ein Berliner Dach mit langgestreckten Seitenflugeln zum Hof Seine Fassadengliederung sowie die Auswahl und Anordnung des Bauschmucks erfolgten nach dem Vorbild des Baus von 1908 Die mittleren vier Achsen sind von analog geschmuckten Turmchen eingefasst die einen zwerchhausartigen Aufsatz tragen Dieser Aufsatz wird beidseitig flankiert von Dachschleppen Allgemein Bearbeiten Die Hoffronten sind durch eng gereihte Fensterachsen und Friesgesimse strukturiert Die Sturze werden durch Rollschichten betont Treppenhausrisalite beleben alle drei Gebaudeteile Im Inneren sind Teile der holzernen bzw gusseisernen Tragwerke der Saaldecken und die Treppenanlagen erhalten Ein Schornstein uber einem polygonalen Sockel dominiert das eingeschossige Kesselhaus das dem Mittelbau angefugt ist Bedeutung BearbeitenBei dem Ensemble handelt es sich um die reprasentativste Fabrikarchitektur des Historismus in Cottbus Der hohe asthetische Anspruch ist fur Produktionsbauten ungewohnlich Er wird in einer gelungenen individuellen Gestaltung der Einzelgebaude und der Anwendung von phantasievollem der Gotik entlehntem Bauschmuck deutlich Ausserdem zeigten sich die Erbauer mit dem erstmaligen Wechsel von Mauerwerksbau zu Eisenbeton Skelettkonstruktion innovativ Durch die Ecklage ist das Ensemble ausserdem von stadtebaulicher Bedeutung Umbau zum Wohnhaus Bearbeiten nbsp Bauzustand nach Umbau 2023 Im Jahr 2016 gab die Stadt Cottbus bekannt dass sie Genehmigungen fur den Umbau der Enke Fabrik in ein Wohnhaus erteilt hat In einem ersten Bauabschnitt entstanden dabei bis 2018 im Sudflugel mittlere und grosse Loftwohnungen Als zweiter Abschnitt soll das Hauptgebaude umgebaut werden Fur den Nordflugel steht der Bauherr noch in Verhandlungen mit der Stadt hinsichtlich der Giebelgestaltung zur Altstadt Insgesamt sollen etwa 40 Wohnungen und eine Handelsflache in dem Fabrikbau untergebracht werden 2 3 Literatur BearbeitenIrmgard Ackermann Marcus Cante Antje Mues Stadt Cottbus Altstadt Muhleninsel Neustadt und Ostrow innere Spremberger Vorstadt Stadtpromenade westliche Stadterweiterung historisches Brunschwig Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Band 2 1 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2001 ISBN 3 88462 176 9 Weblinks BearbeitenEintrag zur Denkmalobjektnummer 09100130 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Webseite der Eigentumerstandortgemeinschaft OstrowEinzelnachweise Bearbeiten Enke Fabrik Abgerufen am 21 August 2017 englisch Private Investoren planen etwa 1000 Wohnungen in Cottbus Mitteilung auf der Webseite der Stadt Cottbus 22 Juni 2016 abgerufen am 12 November 2018 deutsch Luckenschluss im Herzen der Stadt In Lausitzer Rundschau 12 November 2018 abgerufen am 12 November 2018 deutsch 51 7569 14 336696 Koordinaten 51 45 24 8 N 14 20 12 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enke Fabrik amp oldid 234514214