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Das Emswehr Rheine ist ein Bauwerk zur Regulierung des Wasserhaushaltes der Ems im Bereich der Stadt Rheine Es dient daruber hinaus der Schiffbarmachung der Ems sowie der Wasserkraftgewinnung Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt Das Emswehr im Jahr 2008Das Emswehr auf einer Postkarte von 1908 Inhaltsverzeichnis 1 Die Anlage 1 1 Die alte Emsfurt 1 2 Das Wehr 1 3 Der Schiffkanal 1 3 1 Oberschleuse 1 3 2 Unterschleuse 1 4 Fluttor 1 5 Fischpass 2 Emsmuhle 2 1 Hochwassermarken 2 2 Salinenkanal 3 Weblinks 4 LiteraturDie Anlage Bearbeiten nbsp Ungefahre Lage der alten Emsfurt Im Hintergrund das Waskschapp die alte Waschstelle der RheinenserDas Emswehr in Rheine besteht aus dem Wehr selbst und einem Seitenkanal nebst zwei Schleusen an der ostlichen Uferseite Dem Wehr angeschlossen ist eine Freiflut und ein Fischpass An der westlichen Uferseite befindet sich in der alten Emsmuhle ein modernes Laufwasserkraftwerk mit Turbinenkanal der das Wasser hinter den Kalkfelsen wieder der Ems zufuhrt An der alten Emsmuhle beginnt der Salinenkanal der zur ehemaligen Saline in Bentlage fuhrt und dort ein Wasserrad antrieb Oberhalb des Salinenkanal befand sich der alte judische Friedhof Die alte Emsfurt Bearbeiten nbsp Kalksteinschichten am rechtsseitigen Steilufer unterhalb des WehresVor der Errichtung des ersten holzernen Wehres befand sich wenige Meter hinter dem Wehr eine Furt die zum Uberqueren der Ems diente Diese Furt war wahrscheinlich der Grund dafur dass sich Rheine an dieser Stelle entwickelte Kalkfelsen des Jura sorgten hier fur eine seichte Stelle in der Ems Heute sind vor dem Wehr noch einige Meter des Kalkfelsens zu erkennen Die Furt befand sich dort wo spater das Waskschapp die Waschstelle von Rheine angelegt wurde Diese Furt versank vor 1362 in den Fluten der durch ein erstes Wehr aufgestauten Ems Seitdem verbindet eine Brucke die beiden Ufer Heute erinnern Gedenktafeln am Waskschapp und an der Stadthalle an die Furt Das Wehr Bearbeiten Das erste Wehr aus Holz wurde vor 1362 als es das erste Mal schriftlich erwahnt wurde angelegt Es diente von Anfang an der Aufstauung der Ems zur Nutzbarmachung durch Wassermuhlenbetrieb und verbesserte Schiffbarkeit die durch die Kalksteinfelsen in diesem Bereich sehr behindert wurde Es bestand aus holzernen Faschinen und verursachte bedingt durch Hochwasser und Eisgang im Winter hohe Unterhaltskosten Der Bischof von Munster und Osnabruck Franz von Waldeck plante den Bau des steinernen Emswehres da bedingt durch Wartungsarbeiten die leistungsfahige Muhle haufig stillstand Dieses Wehr wurde 1550 aus Sandsteinen des Huckberges gebaut Es ist 3 Meter hoch und 3 35 Meter breit An diesem Bau beteiligten sich auch die Kreuzherren von Bentlage sie lieferten Steine und die Bruder halfen auch bei dem Bau selbst mit Von 1579 bis 1780 wurde die erste Schleuse am Wehr gebaut Vor dem Bau der Schleuse mussten die Waren am Wehr umgeladen werden 1841 wurde mit dem Bau des Schiffkanals begonnen Ziel war die bessere Schiffbarkeit im Bereich des Wehres Auch wurde der Fischpass und das Fluttor angelegt Von 1843 mit der Fertigstellung bis heute hat sich das Gesicht des Wehres kaum verandert Der Schiffkanal Bearbeiten nbsp SG Libelle des WSA Rheine im Schiffkanal Hinten die geoffnete obere SchleuseDer Bau des Schiffkanals wurde 1841 begonnen und 1843 abgeschlossen Der Schiffkanal hat eine Lange von etwa 900 Metern beginnt am Emswehr mit der oberen Schleuse und endet hinter den Kalkfelsen mit der unteren Schleuse Fur den Schiffkanal mussten die Muhlen der rechten Emsseite abgerissen werden Hier sollen sich laut Uberlieferungen eine Kupfermuhle Papiermuhle Sagemuhle Grutzmuhle und Perlmuhle befunden haben Schon mit Bau der Eisenbahn 1856 fiel die Bedeutung der Schifffahrt auf der Ems ab Der Kanal wurde hauptsachlich mit den Emspunten befahren offenen Prahmen die speziell fur die Ems gebaut wurden Mit dem Bau des Dortmund Ems Kanals 1899 wurde die Emsschifffahrt entbehrlich und mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 eingestellt Heute dient der Schiffkanal hauptsachlich Freizeitschiffern als Revier Oberschleuse Bearbeiten Die Oberschleuse am Wehr hat eine nutzbare Lange von 26 70 m und eine Breite von 5 80 m Bei mittlerem Wasserstand wird eine Hohendifferenz von 1 75 m zum Kanal uberwunden Diese Hohe ist aber vom Wasserstand der Ems abhangig Full und Entleerungsschutze sind in den Stemmtoren der Schleuse eingebaut Die Bedienung der Schleuse erfolgt manuell Unterschleuse Bearbeiten Die Unterschleuse hat dieselben Masse wie die Oberschleuse jedoch ist die Hohendifferenz hier bei mittlerem Wasserstand mit 2 54 Meter etwas grosser Fluttor Bearbeiten nbsp Geoffnetes Fluttor bei HochwasserDas Fluttor des Wehres befindet sich zwischen dem Wehr und dem Schiffkanal Bei erhohtem Wasserstand der Ems kann das Tor gehoben und so eine grossere Menge Wasser abgeflutet werden Fischpass Bearbeiten nbsp Geschlossenes Fluttor bei normalem Wasserstand Rechts der alte Fischpass Der Fischpass wurde mit der Anlegung des Schiffkanals erstellt Er wurde mehrmals an die Bedurfnisse der Fische angepasst und umgebaut Nach heutiger Sicht stellt der Fischpass jedoch keine optimale Losung dar Bedingt durch seinen kleinen Durchlass ist der Lockstrom sowohl im Oberwasser als auch im Unterwasser fur die Fische kaum auffindbar Zusammen mit Interessensverbanden plant die Bezirksregierung Munster im Auftrag der Wasserstrassen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes daher zurzeit einen zweiten Fischpass in der Nahe der Muhle Emsmuhle Bearbeiten nbsp Die EmsmuhleDie erste Emsmuhle war laut Franz Kolck schon zur Zeit Kals des Grossen an dieser Stelle errichtet worden Urkundlich taucht sie mit dem Emswehr im Jahr 1362 erstmals auf 1754 liess der Bischof von Munster Clemens August I von Bayern einen Neubau errichten Dieser Neubau besass drei Muhlengange mit drei Wasserradern zwischen der Muhle und dem Wehr Fur die damalige Zeit war der Bau sehr zweckgebunden und ohne Verzierungen Das eingeschossige Bauwerk wurde aus Huckberger Sandstein errichtet Im sudlichen Gebaudeteil befanden sich zwei Wasserrader fur eine Ol und Walkemuhle Nach einem Brand 1894 wurde die Muhle um ein Stockwerk aus hellerem Ibbenburener Sandstein erhoht und die Wasserrader gegen Turbinen ausgetauscht 1937 wurde die Muhle mit einer Siloanlage erganzt die das Bildnis eines Samanns des Malers Karl Wenzel ziert Beim Bau der Siloanlage machte der ehemalige Stadtgraben viele Probleme der in diesem Bereich verlief nbsp Silo der Emsmuhle mit Samann gemalt von Karl WenzelNach mehreren Branden 1928 1930 und 1937 und der Zerstorung durch Bomben 1943 wurde die Muhle mit zwei weiteren Geschossen aus Ziegelstein wieder aufgebaut Ein weiteres Turbinenhaus wurde seitlich angebaut Die Muhle selbst wurde am 31 Dezember 1964 stillgelegt 1985 wurde die Muhle wieder zur Erzeugung von Strom genutzt Sie produziert seitdem jahrlich mit zwei Turbinen 900 000 kWh Strom Mit der Inbetriebnahme der Stromproduktion wurde auch die Rekonstruktion der Muhle zum Stand von 1897 begonnen Die oberen beiden Etagen aus Ziegelstein wurden abgetragen und das alte Dach wieder aufgesetzt Hochwassermarken Bearbeiten nbsp Hochwassermarken an der EmsmuhleNeben der Muhlentur und an der Hochwassermauer zur Altstadt hin befinden sich Hochwassermarken der letzten Jahrhunderte Der hochste Wasserstand der jemals in Rheine gemessen wurde stammt vom 10 Februar 1946 Unter dieser Marke reihen sich mit Abstand die Hochwasser von 1775 1880 und 1926 ein Eine in den 1970er Jahren errichtete Hochwasserschutzmauer soll das erneute Einbrechen eines Hochwassers in das Stadtgebiet von Rheine verhindern Sie ist hoher angelegt als das Hochwasser von 1946 anstieg Salinenkanal Bearbeiten nbsp Einlaufbauwerk SalinenkanalLinks der Ems zweigt der Salinenkanal hinter der Muhle zur Saline Gottesgabe nach Bentlage ab Der Salinenkanal wurde von 1743 bis 1747 angelegt um die Wasserrader zur Soleforderung zu betreiben Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emswehr Rheine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasser und Schifffahrtsamt Rheine Schleusenanlage Neuer Fischpass Hochwasserfotos der Ems bei RheineLiteratur BearbeitenFranz Kolck Rheine im Wandel der Zeiten Rheine 196552 28125 7 4388888888889 Koordinaten 52 16 52 5 N 7 26 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emswehr Rheine amp oldid 230102208