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Emile Joseph Labarre 8 Dezember 1883 in Huy Belgien 10 Juni 1965 in Hilversum war ein europaischer Linguist Papierhistoriker und Wasserzeichenforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmile Labarre war im wallonischen Teil Belgiens als Sohn eines Einbrennlackierers Emaillierers zur Welt gekommen und zog als er sieben Jahre alt war mit den Eltern und drei Geschwistern nach Wolverhampton in England Er erlangte die britische Staatsangehorigkeit doch zuhause wurde weiterhin Franzosisch gesprochen Als er etwa zehn Jahre alt war erkrankte er an Osteomyelitis und verbrachte jahrelang viel Zeit im Krankenhaus Seine Lehre absolvierte er bei einer deutschen Firma in Birmingham abends besuchte er Sprachkurse und lernte Deutsch Spanisch und Russisch Spater arbeitete er als Sprachlehrer an den Berlitz Sprachschulen in Dortmund und seit Oktober 1902 in Amsterdam Er lernte Niederlandisch und gab an einer Madchenschule in Hilversum Englischunterricht Deren Schulgrunderin Baroness Nicoline Mulert tot de Leemcule heiratete er spater Er wurde ein vereidigter Ubersetzer und bezog aus seiner Arbeit fur grosse Amsterdamer Schifffahrtsgesellschaften und Banken sein Haupteinkommen Da er seine britische Staatsburgerschaft behalten hatte wurde von 1906 bis 1918 als Vize Konsul berufen Der Konsul war William Algernon Churchill ein entfernter Vetter von Winston Churchill der Wasserzeichen sammelte und ihn mit diesem Gebiet vertraut machte 1 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Handelsvertreter fur die britische Schreibwarenfabrik Kenrich and Jefferson 2 und unternahm fur diese Firma Geschaftsreisen in ganz Europa aber auch nach China Japan Und Amerika Diese berufliche Tatigkeit inspirierte ihn zu einem mehrsprachig angelegten Buchprojekt Er trug durch seine systematische Arbeitsweise ganz wesentlich zu einer international organisierten Fundierung papiertechnischer papiergeschichtlicher und wasserzeichenkundlicher Sachverhalte bei Sein 1937 erstmals erschienenes als Worterbuch und als Lexikon angelegtes Werk uber das Papier und seine Fabrikation stellte mit einer erstaunlichen philologischen Akribie 3 den Zusammenhang zwischen Bezeichnungen in sieben Sprachen her Englisch als Grundsprache sorgte fur eine grosse internationale Verbreitung die sprachlichen Aquivalente in Franzosisch Deutsch Niederlandisch Italienisch Spanisch und Schwedisch gewahrleisteten den Zugang zum Fachwissen der fuhrenden nationalen Papiermacherkulturen in Europa und grossen Teilen Amerikas Nachdem die Nationalsozialisten 1940 die Niederlande okkupiert hatten wurde er als britischer Staatsburger in einem Internierungslager in Schlesien festgehalten Mit Hilfe des Roten Kreuzes konnte ihn seine Gattin mit Buchern und Schreibzeug ausstatten Dort reifte der Plan fur eine wasserzeichenkundliche Schriftenreihe die nach dem Krieg erscheinen sollte Wegen seines Beinleidens wurde er nach vierjahriger Internierung mit Hilfe des Roten Kreuzes uber Spanien und Portugal nach England entlassen wo er Edward Heawood den im Ruhestand befindlichen Bibliothekar der Royal Geographical Society und begeisterten Wasserzeichensammler kennenlernte 1945 konnte er nach Kriegsende endlich zu seiner inzwischen schwer erkrankten Ehefrau nach Holland zuruckkehren 1950 rief er die Paper Publications Society ins Leben Deren Schriftenreihe Monumenta chartae papyraceae historiam illustrantia veroffentlichte seit 1950 wesentliche Werke bedeutender europaischer Papierhistoriker und Wasserzeichenforscher Die Reihe startete mit einem Werk von Edward Heawood 4 es folgten u a Publikationen von Aurelio und Augusto Zonghi Alfred Henry Shorter Walter F Tschudin Georg Eineder Zoja Vasil evna Ucastkina und Johann Lindt Die die Schriftenreihe wurde auch nach seinem Tod fortgesetzt die Tragerschaft selbst ging an die Labarre Foundation uber 5 Auszeichnungen BearbeitenEr wurde am 8 Dezember 1953 mit dem ersten Ehrenring der Forschungsstelle Papiergeschichte ausgezeichnet 6 Schriften BearbeitenA dictionary of paper and papermaking terms with equivalents in French German Dutch and Italian Swets amp Zeitlinger Amsterdam 1937 Dictionary and encyclopaedia of paper and paper making With equivalents of the technical terms in French German Dutch Italian Spanish amp Swedish 2 ed rev and enlarged Swets amp Zeitlinger Amsterdam s a 1952 The sizes of paper their names origin and history In Buch und Papier Buchkundliche und papiergeschichtliche Arbeiten Hans H Bockwitz zum 65 Geburtstag dargebracht Harrassowitz Leipzig 1949 S 35 54 Bucher uber Wasserzeichen Eine Bibliographie In Imprimatur Jg 1 1957 Heft 3 S 233 251 Literatur BearbeitenRichard Leslie Hills E J Labarre 8 December 1883 10 June 1965 In IPH Information N F 17 1983 No 3 S 134 135 Be J van Ginneken van de Kasteele A history of the Paper Publications Society Labarre Foundation In IPH Yearbook Vol 4 1983 84 S 207 228 John Simon Gabriel Simmons Emile Joseph Labarre 1883 1965 The Paper Publications Society Hilversum 1965 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl William Algernon Churchill Watermarks in paper in Holland England France etc in the XVII and XVIII centuries and their interconnection Hertzberger Amsterdam 1935 Kenrick and Jefferson Ltd Stationery Manufacturers West Bromwich Archiviert vom Original am 21 April 2015 abgerufen am 4 April 2021 englisch Hans H Bockwitz Das Papier und seine Geschichte in lexikalischer Behandlung In Papier Zeitung 63 1938 Nr 9 S 147 Vgl Edward Heawood Watermarks Mainly of the 17th and 18th centuries Hilversum Holland 1950 Vgl Be van Ginneken van de Kasteele The Paper Publications Society Labarre Foundation A brief historical account In Likhachev s watermarks Nikolaj Petrovic Lichacev Amsterdam Monumenta chartae papyraceae historiam ilustrantia 15 Bd 1 1994 Appendix B S 383 396 Vgl Funfzig Jahre Verein der Zellstoff und Papier Chemiker und Ingenieure Darmstadt 1955 S 154Normdaten Person GND 172214831 lobid OGND AKS LCCN no95006574 VIAF 205627376 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Labarre Emile JosephKURZBESCHREIBUNG europaischer Linguist Papierhistoriker und WasserzeichenforscherGEBURTSDATUM 8 Dezember 1883GEBURTSORT Huy Belgien STERBEDATUM 10 Juni 1965STERBEORT Hilversum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emile Joseph Labarre amp oldid 227972518