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Klassifikation nach ICD 10G71 0 MuskeldystrophieICD 10 online WHO Version 2019 Die Emery Dreifuss Muskeldystrophie EDMD wurde 1962 zum ersten Mal als eigenstandige Muskeldystrophie beschrieben Synonym Hauptmann Thannhauser Syndrom 1 Es existieren bislang zwei vererbbare bekannte Formen der Krankheit Zum einen kann sie durch die Mutation des 34 kDa grossen Kernproteins Emerin Genlokus Xq28 auftreten X linked EDMD Des Weiteren konnen verschiedene Mutationen des LMNA Gens Genlokus 1q21 welches fur die Kernstrukturproteine Lamin A C kodiert die autosomal dominante Krankheitsform einleiten AD EDMD Inhaltsverzeichnis 1 Symptome 2 Diagnose 3 Molekulare Pathologie 4 Therapie 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSymptome BearbeitenDie Symptome der Krankheit treten langsam bei jungen Patienten in Erscheinung Die Krankheit ist durch drei verschiedene Auffalligkeiten charakterisierbar Bei den meisten Patienten ist eine Verkurzung der Achillessehnen und Ellenbogenmuskeln erkennbar Fur die Betroffenen ist es meist nicht moglich den Arm oder das Bein durchzustrecken Bei vielen Patienten ist eine langsame Abnutzung der Muskeln mit anschliessend auftretender Muskelschwache sichtbar Erweiterte Herzgefasse speziell im rechten Atrium des Herzens sind die Folge der EDMD Diagnose BearbeitenBei Diagnose der EDMD ist das erste Anzeichen fur eine Erkrankung die Erhohung des Serumlevels an Kreatin Kinase Weiterhin kann die Elektromyografie Veranderungen der Muskelaktivitat zeigen Wichtig ist die Diagnostik der Herzbeteiligung mit EKG Langzeit EKG Echokardiografie und ggf weiteren Untersuchungen da Herzrhythmusstorungen eine potentiell todliche Komplikation der Erkrankung darstellen Die Muskelhistologie zeigt gewohnlich Muskelnekrose und Phagozytose von nekrotischen Muskelzellen Molekulare Pathologie BearbeitenDer Genlokus fur X linked EDMD ist Xp28 Das Gen STA ist 2100 Basenpaare lang und beinhaltet sechs Exons Daraus entsteht ein 34 kDa grosses Protein namens Emerin welches in der inneren Kernmembran von Skelett Herz und glattem Muskel exprimiert wird Mutationsdatenbanken verzeichnen bisher einige hundert Mutationen des STA Gens Alle Mutationen des STA Gens resultieren in einem kompletten Verlust von Emerin Die Verbindung zwischen der Deletion des Kernproteins Emerin und der daraus resultierenden Muskeldystrophie konnten bisher noch nicht aufgeklart werden Das Gen fur die AD EDMD wurde am Lokus 1q21 identifiziert Dieses Gen kodiert mithilfe des alternativen Splicevorgangs die Kernlamine A und C welche beide Kernstrukturproteine sind Sie interagieren mit Chromatin als auch mit verschiedenen IM Proteine wie MAN1 LAPs oder Emerin Neben der AD EDMD zeigt auch die Limb gurtle Muskeldystrophie eine Mutation im LMNA Gen Bisher war der Zusammenhang zwischen der Mutation des LMNA Gens und der daraus resultierenden Muskeldystrophie unklar und basierte nur auf Spekulationen Misteli u a zeigten in einer Veroffentlichung 2009 dass eine Fehllokalisation von Nuklei der Muskelzellen zu einem falschen Aufbau der motorischen Endplatte fuhrt Fur die Positionierung der spezialisierten Kerne an der motorischen Endplatte des Muskels spielt das Zytoskelett im Zusammenhang mit Lamin A Nesprin 1 und SUN Proteinen eine grosse Rolle Wenn eines dieser Proteine fehlerhaft oder gar nicht exprimiert wird kommt es zu einer Fehllokalisation der synaptischen Nuklei an der Postsynapse der motorischen Endplatte Dies fuhrt dazu dass der Muskel nicht korrekt innerviert werden kann Therapie BearbeitenBetroffene Patienten mussen zunachst ihren Lebensstil anpassen Dazu gehort die Vermeidung von sportlichen Aktivitaten die Deformationen im Muskel hervorrufen konnen Weiterhin werden die Patienten physiotherapeutisch behandelt Der wichtigste Aspekt ist jedoch die fruhzeitige Erkennung der Krankheit um Herzdefekten vorbeugen zu konnen Weiterhin ist es sinnvoll eine Familienanamnese durchzufuhren um mogliche genetische Vorbelastung zu erkennen Einige Ansatze die allerdings bisher noch nicht in der klinischen Phase sind beschaftigen sich mit Gentherapie und dem Einsatz von adenoviralen Vektoren zur Einschleusung von Emerinaquivalenten Siehe auch BearbeitenDavidenkow Syndrom Mandibuloakrale DysplasieQuellen BearbeitenA E Emery F E Dreifuss Unusual type of benign x linked muscular dystrophy In J Neurol Neurosurg Psychiatry 1966 Aug 29 4 S 338 342 PMID 5969090J A Ellis Emery Dreifuss muscular dystrophy at the nuclear envelope 10 years on In Cell Mol Life Sci 2006 Dec 63 23 S 2702 2709 Review PMID 17013557A Mejat u a Lamin A C mediated neuromuscular junction defects in Emery Dreifuss muscular dystrophy In J Cell Biol 2009 Jan 12 184 1 S 31 44 Epub 2009 Jan 5 PMID 19124654Weblinks BearbeitenEmery Dreifuss syndrome bei www whonamedit comEinzelnachweise Bearbeiten Emery Dreifuss Muskeldystrophie In Online Mendelian Inheritance in Man englisch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt 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