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Elizabeth Eleanor Siddal 25 Juli 1829 in Holborn London 11 Februar 1862 in London war eine englische Malerin und Dichterin das Lieblingsmodell der Praraffaeliten und die Ehefrau des Malers Dante Gabriel Rossetti Dante Gabriel Rossetti Elisabeth Siddal um 1854 Inhaltsverzeichnis 1 Familiare Herkunft 2 Das Modell der Praraffaeliten 3 Die Malerin und Dichterin 4 Die Geliebte und Ehefrau Dante Gabriel Rossettis 5 Die Exhumierung 6 Trivia 7 Galerie 7 1 Werke von Siddal 7 2 Werke mit Siddal als Modell 8 Literatur 9 WeblinksFamiliare Herkunft BearbeitenElizabeth Siddals Nachname lautete eigentlich Siddall doch bevorzugte sie wohl auf Anregung Rossettis die Schreibweise mit nur einem l Sie wurde 1829 als drittes von acht Kindern geboren Ihre Eltern der Eisenwarenhandler Charles Crooke Siddall aus Sheffield und ihre Mutter Elizabeth Eleanor Evans waren seit dem 13 Dezember 1824 verheiratet Das Modell der Praraffaeliten Bearbeiten nbsp John Everett Millais Ophelia 1852 Siddal wurde 1849 von dem Maler Walter Deverell in einem Modegeschaft wo sie als Hutmacherin arbeitete entdeckt Ihre delikate fragile Schonheit und ihr huftlanges kupferfarbenes Haar liessen sie rasch zu dem vielleicht wichtigsten Modell der Praraffaeliten werden da sie wie kaum eine andere Frau deren weibliches Ideal personifizierte In der Folgezeit stand sie Modell fur William Holman Hunt u a als Sylvia in Zwei Herren aus Verona und fur John Everett Millais als Ophelia Fur dieses beruhmte Gemalde das die ertrinkende Ophelia aus Shakespeares Tragodie Hamlet darstellt posierte Siddal voll bekleidet mit einem bestickten Kleid in einer Badewanne Da das Gemalde im Winter 1851 52 entstand hatte Millais Ollampen unter die Badewanne gestellt um das Wasser warmzuhalten Einmal aber gingen die Lampen aus und das Badewasser wurde langsam eiskalt Millais war so in seine Malerei vertieft dass er davon nichts bemerkte und Siddal nahm ihre Arbeit als Modell so ernst dass sie Millais nicht aus seiner Inspiration reissen wollte und nichts sagte Nach diesem Ereignis erkrankte Siddal jedoch ernstlich an einer Erkaltung oder sogar Lungenentzundung und ihr Vater drohte Millais eine Klage an Fur Hunt mochte Siddal ebenfalls nicht mehr Modell stehen seit er dem Maler John Tupper zum Spass eingeredet hatte sie sei seine Frau So diente Siddal seit 1852 nur noch Dante Gabriel Rossetti als Modell der sie auf vielen Zeichnungen und Bildern verewigte Die Malerin und Dichterin Bearbeiten nbsp Elizabeth Siddal Selbstportrat 1854 Der Kunstkritiker John Ruskin zahlte Siddal seit 1854 ein grosszugiges jahrliches Stipendium das es ihr erlaubte sich ebenfalls auf das Malen zu konzentrieren Rossetti unterrichtete und unterstutzte sie dabei kunstlerisch Siddal illustrierte Motive aus mittelalterlichen Sagen Sir Walter Scotts Geschichten sowie aus William Wordsworth und Alfred Tennysons Gedichten in Form von Tusch und Bleistiftzeichnungen oder als Aquarelle Sie malte auch einige Olbilder darunter ein Selbstportrat 1854 auf dem sie sich unbeschonigt und nicht unkritisch darstellte Auf der praraffaelitischen Ausstellung in Russell Place 1857 stellte sie zum ersten Mal aus freilich noch ohne Verkaufserfolge Nur ein Teil ihrer Bilder ist bis heute erhalten geblieben Ausserdem schrieb Siddal funfzehn Gedichte die alle um schwermutige Themen kreisen so bezweifelt sie etwa im Schlussvers von Dead Love 1859 die Moglichkeit wahrer Liebe If the merest dream of love were true Then sweet we should be in heaven And this is only earth my dear Where true love is not given Die Geliebte und Ehefrau Dante Gabriel Rossettis Bearbeiten nbsp Portrat von Mrs D G Rossetti gemalt 1861Seit 1852 war Siddal die Geliebte Dante Gabriel Rossettis Er redete sie mit dem Kosenamen Guggum an Rossetti konnte sich aber lange nicht zu einer Heirat entschliessen da Siddal nicht den Vorstellungen seiner Eltern entsprach und er selbst sich auch zu anderen Musen wie Ruth Herbert Annie Miller und Fanny Cornforth hingezogen fuhlte 1858 kam es sogar zur Trennung von Elizabeth Siddal in der Folge verschlechterte sich ihre Gesundheit auch wegen ihrer Abhangigkeit von dem opiumhaltigen Medikament Laudanum Als sie Anfang 1860 so krank war dass sie zeitweise das Bett nicht mehr verlassen konnte und man schon mit ihrem baldigen Ende rechnete entschied sich Rossetti endlich sie zu heiraten Die Ehe wurde am 23 Mai 1860 in der St Clement s Kirche in Hastings geschlossen Gluckliche Flitterwochen in Paris und Boulogne folgten Siddal wurde schwanger doch endete ihre Schwangerschaft am 2 Mai 1861 tragisch mit der Totgeburt eines Madchens was sie sehr mitnahm Gerade als sie 1862 zum zweiten Mal schwanger war starb Siddal an einer Uberdosis Laudanum Es handelte sich um Suizid denn sie hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen den Rossetti aber auf Anraten des Malers Ford Madox Brown verbrannte um Siddal nicht als Selbstmorderin der gesellschaftlichen Achtung und der Verweigerung eines kirchlichen Begrabnisses auszusetzen Sie wurde auf dem Highgate Cemetery West in London bestattet Rossetti wurde durch den Tod seiner Ehefrau ernstlich aus der Bahn geworfen Er glaubte dass ihr Geist ihn jede Nacht heimsuche und versuchte auf spiritistischen Seancen mit ihr Kontakt aufzunehmen In seinem beruhmten Gemalde Beata Beatrix erste Fassung 1863 zweite Fassung 1870 stellte Rossetti Elizabeth Siddal als betende Beatrice Dantes verklarte Geliebte dar Die Exhumierung Bearbeiten nbsp Dante Gabriel Rossetti Beata Beatrix Erste Fassung 1863 Rossetti hatte 1862 in Siddals Sarg ein Manuskript mit seinen Gedichten gelegt von denen er sonst keine Abschrift hatte Er liess das Heft zwischen Siddals wallendes rotes Haar gleiten offenbar im irrigen Glauben nach ihrem Tod nie wieder dichten zu konnen 1869 fasste Rossetti den Entschluss seine Gedichte zu veroffentlichen Daher appellierte er an den britischen Innenminister den Sarg exhumieren zu durfen und erhielt auch die Erlaubnis dazu Um offentliches Aufsehen zu vermeiden wurde Siddals Sarg mitten in der Nacht ausgegraben und geoffnet Rossetti selbst war dabei nicht anwesend nur sein Agent Charles Augustus Howell Dieser verbreitete anschliessend das falsche Gerucht Siddals Leiche sei unverwest gewesen und ihr Haar sei weitergewachsen und habe den ganzen Sarg ausgefullt wohl um die makabere Tatsache der Exhumierung zu beschonigen Das Gedichtheft wurde mit leichten Spuren von Wurmfrass gefunden und von Rossetti zusammen mit neueren Gedichten die er nach 1862 gedichtet hatte veroffentlicht Rossetti Poems 1870 aber von der Kritik wegen deren erotischen Gehalts nicht gut aufgenommen Trivia BearbeitenDie britische Spoken Word Kunstlerin Anne Clark wahlte das Gemalde der Beata Beatrix fur das Coverartwork ihres 1982er Debuts The Sitting Room aus Die Ethereal Band Siddal benannte sich nach Elizabeth Siddal Der franzosische Schriftsteller Philippe Delerm 1950 behandelt Elizabeth Siddal in dem Roman Blauseidener Pfau franzosischer Originaltitel Autumn 1998 Galerie BearbeitenWerke von Siddal Bearbeiten nbsp The Lady of Shalott 1853 nbsp Pippa Passes 1854 nbsp Lovers Listening to Music 1854 nbsp The Quest of the Holy Grail 1855 entworfen von Siddal gemeinsames Werk mit Rossetti nbsp Holy Family circa 1856 nbsp Lady Clare 1857 nbsp Madonna and Child unbekanntes DatumWerke mit Siddal als Modell Bearbeiten nbsp William Holman Hunt Two Gentlemen of Verona Valentine Rescuing Sylvia From Proteus 1850 oder 1851 nbsp Dante Gabriel Rossetti Beatrice meeting Dante at a marriage feast denies him her salutation 1852 nbsp John Everett Millais Elizabeth Siddal Study for Ophelia 1852 nbsp Dante Gabriel Rossetti The First Anniversary of the Death of Beatrice 1853 nbsp Dante Gabriel Rossetti Dante s Vision of Rachel and Leah 1855 nbsp Dante Gabriel Rossetti Elizabeth Siddal 1850 65Literatur BearbeitenLucinda Hawksley Lizzie Siddal The Tragedy of a Pre Raphaelite Supermodel London Andre Deutsch 2004 230 S ISBN 0 233 00050 X Jan Marsh The Legend of Elizabeth Siddal London Quartet 1989 244 S ISBN 0 7043 0170 9 Poems and Drawings of Elizabeth Siddal herausgegeben von Roger C Lewis und Mark Samuels Lasner Wolfville Nova Scotia Wombat Press 1978 ISBN 0 9690828 0 0 Gunter Metken Praraffaeliten Baden Baden 1973 S 180 182 223 225 Eleonore Reichert Elizabeth Eleanor Siddal Leben und Werk einer viktorianischen Malerin Dissertation Giessen 1972 116 S Virginia Surtees Rossetti s Portraits of Elizabeth Siddal Aldershot Scolar Press 1991 63 S ISBN 0 85967 885 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elizabeth Siddal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Elizabeth Lizzie Siddal gewidmete Website LizzieSiddal com Ausgewahlte Gedichte von Elizabeth Siddal Rossettis Portrats von Elizabeth Siddal Eine belgische Website uber Elizabeth Siddal mit Abbildung von drei ihrer Malereien am Ende der Seite Normdaten Person GND 119155915 lobid OGND AKS LCCN n81121170 VIAF 84255921 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siddal ElizabethALTERNATIVNAMEN Siddall Elizabeth EleanorKURZBESCHREIBUNG englische Malerin und DichterinGEBURTSDATUM 25 Juli 1829GEBURTSORT Holborn LondonSTERBEDATUM 11 Februar 1862STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elizabeth Siddal amp oldid 237663457