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Elfriede Antonie Feudel 30 Oktober 1881 in Stargard in Pommern 30 Marz 1966 in Freiburg im Breisgau war eine deutsche Wegbereiterin der Rhythmik als eine Methode der Korpererziehung die sich ganzheitlich auf alle Dimensionen des Menschen seine leiblichen seelischen und geistigen Krafte bezieht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Grundsatze ihrer Rhythmik 3 Einzelnachweise 4 Werke Auswahl 5 Literatur Auswahl 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSie war das zweite von neun Kindern des Rechtsanwalts und Notars Adalbert Thurau und dessen Ehefrau Elisabeth geb von Gizycki Die Familie ubersiedelte 1890 nach Berlin Dort absolvierte Elfriede Thurau das Konigliche Lehrerinnenseminar Nach dem Studium arbeitete sie von 1901 bis 1904 als Hauslehrerin und Erzieherin in England Nach Deutschland zuruckgekehrt erhielt sie eine Anstellung als Lehrerin an einer katholischen Volksschule in Berlin Schoneberg Zugleich besuchte die junge Lehrerin Vorlesungen an der Universitat uber Musik und Philosophie 1910 besuchte sie eine Auffuhrung in Rhythmischer Gymnastik von Emile Jaques Dalcroze an der Koniglich akademischen Hochschule fur Musik und beschloss sich in dieser Methode ausbilden zu lassen Sie liess sich vom Schuldienst beurlauben und absolvierte die Ausbildung in Rhythmischer Gymnastik an der Bildungsanstalt fur Musik und Rhythmus in Hellerau bei Dresden die von Jaques Dalcroze geleitet und mitbegrundet wurde Mai 1913 erhielt sie ihr Diplom in Rhythmischer Gymnastik Im Januar 1915 legte Elfriede Thurau noch das Schulmusikerexamen in Berlin ab Folgend arbeitete sie bis 1919 als Musiklehrerin in Essen Wahrend eines Ferienaufenthaltes in Oberbayern lernte sie den Kunstmaler Alfred Feudel kennen Die beiden heirateten im November 1918 Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 1926 war sie aktiv an der Grundung des Deutschen Rhythmikerbundes e V beteiligt Im gleichen Jahr publizierte Elfriede Feudel Rhythmik Theorie und Praxis der korperlich musikalischen Erziehung Dabei definierte sie die Rhythmik als Dialog zwischen Musik und Bewegung wie aus nachstehendem Zitat ersichtlich wird Dem Unterricht erwachst die wichtige und sehr reizvolle Aufgabe eine Wechselwirkung zwischen der musikalischen Ausdeutung korperlicher Impulse etwa ausgehend davon dass man ein Kind zu seiner improvisierenden Bewegung seine eigene Melodie singen lasst und dem korperlichen Erfuhlen der Musik etwa ausgehend davon dass das Ende einer melodischen Phrase durch einen Richtungswechsel bezeichnet werden soll herzustellen und dadurch das Gefuhl der Einheit von korperlichem und musikalischem Ausdruck unbewusst erstarken zu lassen ehe es ins Bewusstsein ubertragen und fruchtbar gemacht wird 2 Von 1927 bis 1935 leitete sie das Rhythmikerseminar am Konservatorium Dortmund Danach war sie Dozentin am Rhythmikerseminar der Folkwangschule in Essen und von 1943 bis 1945 an der Hochschule fur Musik in Leipzig wo sie zur Professorin ernannt wurde Wahrend der Nazi Zeit trat sie trotz mehrmaliger Aufforderungen ihrer Vorgesetzten nicht in die NSDAP ein Sie war Mitglied in folgenden NS Gliederungen NSV Deutsches Frauenwerk Reichsdozentenschaft Reichsmusikkammer und Reichsluftschutzbund 3 Im Rahmen der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude hielt Elfriede Feudel mehrere Vortrage und Kurse 1939 veroffentlichte sie ihre Monografie Rhythmische Erziehung in der sie die Gegebenheiten von Raum Zeit Kraft Dynamik und Form als die gestaltenden und auffordernden Elemente der rhythmischen Erziehung als ureigenen Lehrstoff der rhythmischen Leibeserziehung Feudel 1939 S 39 vorstellte In den Jahren 1947 bis 1949 beteiligte sich die Rhythmikerin am Wiederaufbau der Musikhochschule in Stuttgart an der ihre Schulerin Ingeborg Pistor das Rhythmikseminar leitete Anschliessend ubernahm sie das Ressort Forschung Vortrage Gutachten im neu gegrundeten Arbeitskreis fur Rhythmische Erziehung im Verband Deutscher Tonkunstler und Musiklehrer In dieser Position organisierte sie Arbeitstagungen Vortrage und veroffentlichte zahlreiche Schriften u a ihr Grundsatzwerk Durchbruch zum Rhythmischen in der Erziehung Im Jahre 1956 ubersiedelte Elfriede Feudel nach Freiburg Br Dort erteilte sie noch Rhythmikunterricht im Kindergartnerinnen und Jugendleiterinnenseminar des Caritasverbandes Grundsatze ihrer Rhythmik BearbeitenFur Elfriede Feudel ist Rhythmik ein harmonisches und gleichwertiges Zusammenspiel von Musik und Korper In der Rhythmik treten Musik und Korper einander gleichwertig gegenuber die Musik soll sich nach der Bewegung des Korpers richten die Korperbewegung die Musik wiedergeben Feudel 1956 S 17 Dabei war ihre entscheidende Entdeckung die Erkenntnis dass zu den in der Musik vorhandenen Elementen Zeit und Kraft Dynamik noch Raum und Form als gestaltende und auffordernde Machte hinzutreten die auch fur die Bewegung zutreffen wobei jedes einzelne erzieherische Bedeutung besitzt Demzufolge hat sich der Mensch mit seinem Korper in Zeit Raum Kraft und Form derart einzufugen dass er zuerst die aussersten Gegensatze innerhalb der Zeit schnell langsam des Raumes Gerade Kurve waagrecht senkrecht eng weit vorwarts ruckwarts usw der Kraft stark schwach laut leise und Form gesetzmassig ungesetzmassig gut schlecht in seiner Bewegung zum Ausdruck bringt dann die feineren Unterschiede und Ubergange zwischen diesen Endpunkten und schliesslich die leisesten Schwankungen auf dem Weg zwischen den Polen wiederzugeben lernt Feudel 1949 S 175 Durch den bewegungsmassigen Dialog mit dem Gegenspieler Musik durch die Schulung des Bewegungsapparates und der Sinne in Aufgaben der Auseinandersetzung mit den genannten Elementen wollte Elfriede Feudel eine enge Verbindung zwischen Geist Seele und Leib wie sie beim kleinen Kind noch vorhanden ist wiederherstellen und so zu einem leiblichen Erfassen und Verstandnis der Welt fuhren Einzelnachweise Bearbeiten Raisch 1998 S 110 Feudel 1926 S 33 vgl Berger 2001 S 108Werke Auswahl BearbeitenDie rhythmische Gymnastik in der Schule Berlin 1915 Rhythmik Theorie und Praxis der korperlich musikalischen Erziehung Wolfenbuttel 1926 Rhythmische Erziehung Wolfenbuttel 1939 Durchbruch zum Rhythmischen in der Erziehung Stuttgart 1949 Rhythmisch musikalische Erziehung Wolfenbuttel 1956 Dynamische Padagogik Eine elementare Anleitung fur rhythmische Erziehung in der Schule Freiburg 1963Literatur Auswahl BearbeitenHans Gerd Feudel Ein Leben fur die Rhythmik Konstanz 1981 Songrid Hurtgen Busch Die Wegbereiterinnen der rhythmisch musikalischen Erziehung in Deutschland Frankfurt Main 1995 S 225 289 Reinhard Ring Brigitte Steinmann Lexikon der Rhythmik Kassel 1997 S 81 85 Ulrich Raisch Padagogik vom Rhythmus aus Wegbereiterin einer neuen Korpererziehung Elfriede Feudel in Katharine Ruf Hrsg Bildung hat k ein Geschlecht Frankfurt Main etc 1998 S 100 112 Manfred Berger Elfriede Feudel Durchbruch zum Rhythmischen in der Erziehung Eine biographisch padagogische Skizze in Zeitschrift fur Erlebnispadagogik 2001 H 1 2 S 104 116 Weblinks BearbeitenElfriede Feudel im Frauenwiki Rhytmikon Die BegrunderNormdaten Person GND 118839020 lobid OGND AKS LCCN n87141557 VIAF 475890 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feudel ElfriedeALTERNATIVNAMEN Feudel Elfriede Antonie vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Wegbereiterin der RhythmikGEBURTSDATUM 30 Oktober 1881GEBURTSORT Stargard in PommernSTERBEDATUM 30 Marz 1966STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elfriede Feudel amp oldid 238240637