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Ekel ist der ostliche Teil der Innenstadt von Norden Der Name geht zuruck auf eine niederdeutsche Bezeichnung fur Eichel oder Eichengeholz die einem mittelalterlichen Wehrhaus etwa 800 Meter nordostlich des grossen Marktplatzes diesen Namen gab Spater privates Landgut und dann Teil der landwirtschaftlich gepragten Norder Umlandgemeinde Sandbauerschaft wuchs Ekel im 20 Jahrhundert durch Neubaugebiete schnell mit Norden zusammen und wurde schliesslich mit den anderen Ortschaften der Sandbauerschaft 1919 eingemeindet EkelStadt NordenKoordinaten 53 36 N 7 13 O 53 6 7 2166666666667 Koordinaten 53 36 0 N 7 13 0 OPostleitzahl 26506Vorwahl 04931Altes Olgemalde der Ekeler Muhle in Norden OstfrieslandEkeler Vorwerk Ansicht vom Langen Pfad uberformtes Steinhaus aus dem 16 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Gebaude 4 Heutige Bedeutung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDa Ekel nie eine eigene Verwaltungseinheit war sondern nur im Sprachgebrauch eine Bedeutung hatte gibt es keine strenge Gebietsbegrenzung Man kann beobachten dass sich viele Neubaugebiete auf den Namen Ekel beziehen die nicht auf dem Grund des historischen Gutsbezirks liegen Ostlicher Teil Ekeler Weg Ekeler Land Nach heutigem Verstandnis wird der Stadtteil Ekel grob durch das Norder Tief im Sudosten die Bundesstrasse 72 im Nordosten und die das Stadtgebiet durchschneidende Bahnstrecke Rheine Norddeich Mole im Sudwesten begrenzt Nordwestlich ist eine Abgrenzung schwieriger die nachstgelegenen mittelalterlichen Wehrhauser von denen etwa 15 die Stadt wie ein Schutzring umgaben waren das Haus Barenbusch und das Haus Wirde sodass man den markant dem Geestrucken folgenden sehr alten Strassenzug Ekeler Gaste als Begrenzung heranziehen konnte Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Grenzfrage im Bewusstsein der Bevolkerung spielt das Einzugsgebiet der Ekeler Grundschule das sogar noch uber das genannte Gebiet hinausreicht Geschichte BearbeitenIm Mittelalter gruppierten sich um die Stadt Norden einzelne Turmhauser verschiedener Hauptlingsgeschlechter als eine Art Sicherung des Gemeinwesens da es eine Stadtmauer oder befestigung nie gegeben hatte In nordostlicher Richtung dem eiszeitlichen Geestrucken folgend entstand so auch ein Backsteinhaus das vermutlich schon den Namen Ekel oder Eckel trug und Sitz der adligen Familie Uldinga war Es fuhrte von dort eine Strasse bis zum Norder Marktplatz auf alten Karten je nach Sichtweise Weg von Norden oder Ekeler Weg genannt heute die Achse Ekeler Weg Schulstrasse Mit der Zeit siedelten sich Bauern und Handwerker an und es entstand ein kleiner Ort an der Peripherie Nordens Ekel wurde Teil der selbstandigen Norder Landgemeinde Sandbauerschaft die mit ihren zahlreichen Hofen bis zu ihrer Eingemeindung 1919 ringformig das Altstadtgebiet umgab In seiner Geographie von Ostfriesland beschreibt Rudolf Gittermann 1842 das Dorf Ekel als besonders Er begrundet das unter anderem mit den dort vorfindlichen schonen Garten und vielen Baumen 1 Im Zuge des stetigen Bevolkerungswachstums mussten diese Landereien jedoch im 20 Jahrhundert nach und nach Wohngebieten weichen nur wenige einzelne Bauernhauser sind heute noch im Ortsbild auszumachen Zunachst ging die Gemeinde Sandbauerschaft als Stadtteil von Norden auf was mit dem Vorteil der Strassenbefestigung und Elektrifizierung einherging aber auch den Verlust des Selbstbestimmungsrechts zur Folge hatte Nach der allgemeinen Gemeindereform ist Ekel heute auch kein Stadtteil mehr sondern gehort unmittelbar zur Norder Innenstadt Die Eisenbahnlinie die ab 1893 bis nach Norden reichte verlauft noch heute bogenformig um die historische Stadtgemeinde herum alle Schienenwege und historischen Bahnhofe Bargebur Osterstrasse Muhlenstrasse befanden sich auf Gebiet der Umlandgemeinden grosstenteils Sandbauerschaft und Lintelermarsch Der Haltepunkt an der Kreuzung der Muhlen und der Schulstrasse lag dabei auf dem Land des vormaligen Guts Ekel Gebaude BearbeitenDas Steinhaus mit mehrgeschossigem Turm verlor im Laufe des 17 Jahrhunderts seine strategische Bedeutung und wechselte haufig den Besitzer von den Uldingas zur adligen Familie von Jemgum 1566 und der Familie zu Rautenstein 1626 Um das 17 und 18 Jahrhundert herum muss das Gut seine Blutezeit erlebt haben und wurde zeitweise als Furstliches Jagdschloss bezeichnet Im Laufe der Zeit ubernahmen nacheinander verschiedene Norder Ratsleute den Besitz der in spaterer Zeit zunehmend dem Verfall ausgesetzt war bis er 1805 abgebrochen wurde Die Anlagen sind aber anhand der uber die Jahrhunderte unverandert gebliebenen Strassenverlaufe von Looger Weg Heitsweg Ekeler Weg Baumstrasse und Ekeler Gaste noch eindeutig auszumachen Der zum Hauptlingssitz gehorige von grossen Wassergraben eingeschlossene Grosse Garten liegt noch heute weitgehend unbebaut zwischen Gartenallee und dem Wohnheim der Behindertenhilfe Das abgebrochene Turmhaus lag mittig zwischen Grossem Garten und der heutigen Schulstrasse heute stehen am Standort mehrere Einfamilienhauser Zum Adelssitz gehorten verschiedene Garten Gesinde und Nebenhauser in unmittelbarer Nahe so auch das in mehreren Karten des 18 und 19 Jahrhunderts verzeichnete Ekeler Vorwerk auf dem Flurstuck das heute von Schulstrasse Baumstrasse und Langem Pfad eingerahmt wird An der Sudwestecke des ehemaligen Teppichlagers heute Sitz der christlichen Gemeinde Philadelphia Community ist vermutlich noch ein dem Adelssitz als Nebengebaude zugehoriges im Laufe der Zeit mehrfach uberformtes Haus erhalten 2010 wurde dieses Wohnhaus teilweise instand gesetzt und an der Nordseite mit dem markanten Schriftzug Ekeler Vorwerk versehen Bis zum Jahr 1900 befand sich eine hohe Bockwindmuhle eine der ehemals acht Muhlen Nordens an der Grossen Muhlenstrasse Sogenannte Finettenburg dreigliedriges ehemaliges Kaufmannshaus mehrfach uberbaut und noch heute anhand des ungewohnlichen langlichen traufenstandigen Baukorpers an der Schulstrasse erkennbar Ekeler Schule mit vier Klassenraumen und Lehrerwohnung um die Jahrhundertwende als eine von mehreren Grundschulen von der Gemeinde Sandbauerschaft errichtet Die bis Mitte des 20 Jahrhunderts fur die Norder Wirtschaft sehr bedeutsame Eisenhutte befand sich bis zu ihrem Abbruch auf dem Grund der ehemaligen Gemeinde Sandbauerschaft in Richtung Ekel an der Kleinen Osterstrasse Auch das Steinhaus Osterhus und den Bahnhof Norden Stadt gibt es heute nicht mehr Erst die angrenzenden Strassen Bleicherslohne und Kleine Hinterlohne markierten bis 1919 die Grenzen der Norder Stadtgemeinde Heutige Bedeutung BearbeitenIn Ekel befindet sich einer von zwei Standorten der Ubbo Emmius Klinik deren Trager der Landkreis Aurich ist vor der Klinikfusion der Neubau des Kreiskrankenhauses Norden ausserdem das Schulzentrum Ekel Oberschule fur das Norder Stadtgebiet mit Sportplatz Sporthalle und grosser Aula die neben stadtischen Sporthallen und Marktplatz seit langem der zentrale Veranstaltungsort Nordens ist und 2012 aufwendig renoviert wurde Durch Neubaugebiete weitet sich das Stadtviertel auch heute aus Der Sitz der ortlichen Volks und Raiffeisenbank wurde in die neue Zentrale in Ekel verlegt und seit dem Fruhjahr 2009 ist das neue Hilfeleistungszentrum mit Gebauden fur die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk am neuen Standort an der ausseren Osterstrasse in Betrieb Eine weitere Neuansiedlung ist das Norder Arztehaus das sogenannte MediCenter Norden Ein grosser Teil der neuen ostlichen Norder Ortsumgehung B72 verlauft uber die Felder der fruheren Ekeler Sandbauerschaft wo nun drei Ausfahrten in den Stadtteil fuhren Osterstrasse Ekeler Weg Ost West Looger Weg Nord Sud Literatur BearbeitenUfke Cremer Norden im Wandel der Zeiten Im Auftrage der Stadt Norden zur 700 Jahr Feier herausgegeben Norden 1955 Johann Aeils Jan Smidt Martin Stromann Steinerne Zeugen erzahlen Geschichte Auf Spurensuche nach architektonischen Schatzen der Norder Bauhistorie Norden 2001 Gerhard Canzler Norden Handel und Wandel Norden 1989 Gretje Schreiber Heim und Herd Beilage Ostfriesischer Kurier Norden 8 Januar 2011Einzelnachweise Bearbeiten Rudolph Christoph Gittermann Geographie von Ostfriesland fur die Schule und fur Freunde der Vaterlandskunde Emden 1842 S 75Stadt und Ortsteile von Norden Ostfriesland Alte Stadtteile Armenplatz heute Norden Neustadt Bargebur Ekel Hollande Lintel Westgaste Westlintel Zingel Neue Ortsteile Leybuchtpolder Lintelermarsch heute Teil von Norddeich Neuwesteel Norddeich Ostermarsch Suderneuland I Suderneuland II Tidofeld Westermarsch I Westermarsch II Siehe auch Gebietsreform in Niedersachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ekel Norden amp oldid 218690753