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Die ELN Ejercito de Liberacion Nacional deutsch Nationale Befreiungsarmee war Ende der 1960er und in den 1970er Jahren die bedeutendste bolivianische Guerillabewegung Sie war marxistisch orientiert In Kolumbien existiert eine Guerillagruppe mit dem gleichen Namen Inhaltsverzeichnis 1 Die Guerilla von Nancahuazu in Bolivien 2 Die ELN ab 1967 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Guerilla von Nancahuazu in Bolivien Bearbeiten nbsp Mit gefalschten uruguayischen Papieren gelang es Che Guevara 1966 als Adolfo Mena Gonzalez nach Bolivien einzureisen1966 erhielt die Nationale Befreiungsarmee Boliviens aktive Unterstutzung durch Kuba Das kubanische Engagement in Sudamerika geht wahrscheinlich auf das Betreiben Che Guevaras zuruck der zuvor 1965 im Kongo vergeblich versucht hatte die marxistische Revolution nach Afrika zu tragen und sich nun von Afrika enttauscht wieder Lateinamerika zuwandte Zunachst wurde uber Peru als nachsten Einsatzort nachgedacht doch schliesslich gingen die kubanischen comandantes Che Guevara und Juan Vitalio Acuna Nunez sowie andere bewaffnete kubanische Kampfer nach Bolivien um dort zusammen mit der ELN eine Guerillabewegung aufzubauen Die Kubaner um Che Guevara versuchten die Erfahrungen die sie in ihrem erfolgreichen kubanischen Guerillakampf 1957 1959 mit der Rebellenarmee des M 26 7 in den Bergen der Sierra Maestra gesammelt hatten auf Bolivien zu ubertragen Als Basislager kauften die Kubaner ein abgelegenes Gehoft am Rio Nancahuazu im Departamento Santa Cruz in Zentralbolivien zwischen den Stadten Santa Cruz de la Sierra und Sucre an den ostlichen Abhangen der Anden gelegen In der Nacht auf den 7 November 1966 kam die verkleidete Gruppe um Che Guevara uber Cochabamba dort an Als Kontaktperson fungierte u a die Ostdeutsche Tamara Bunke die zunachst in La Paz im Untergrund fur die logistische Unterstutzung der Guerillatruppe sorgte und nach ihrer Enttarnung am 21 Marz 1967 zur kampfenden Truppe in die Walder floh Bevor ihnen der Aufbau einer schlagkraftigen Gruppe gelungen war wurden sie enttarnt und ab Marz 1967 in Scharmutzel mit dem bolivianischen Militar verwickelt das bei der Jagd auf die marxistischen Guerilleros vom US Geheimdienst CIA unterstutzt wurde Dieser Umstand zwang die Rebellen ihr Basislager zu verlassen und sich in die Walder zuruckzuziehen Aber bereits im April 1967 wurde die Truppe getrennt Guevara fuhrte die Hauptgruppe an die auf der Suche nach der abgetrennten Nachhut in den ostlichen Anden Abhangen umherirrte und hin und wieder Hinterhalte gegen die bolivianische Armee legte Die Nachhut wurde von Guevaras Stellvertreter Juan Vitalio Acuna Nunez angefuhrt Ein Kontakt zwischen den beiden Gruppen konnte aber bis zum Schluss nicht mehr hergestellt werden nbsp Das Gebiet in welchem die ELN 1966 1967 operierte auf der Karte BoliviensLetztlich gelang es der ELN in dieser Phase des Kampfes nicht die verarmten Bauern im bolivianischen Hochland fur ihre Sache zu gewinnen Zwar respektierte und unterstutzte die vorwiegend indigene Landbevolkerung die Rebellen blieb aber ansonsten auf Distanz zum bewaffneten Kampf Auf dem Lande schlossen sich lediglich zwei einheimische Bauern der Truppe an Andererseits scheiterte der Versuch die Revolution nach Bolivien zu tragen nicht zuletzt auch an der fehlenden Unterstutzung durch die Kommunistische Partei Boliviens PCB unter Mario Monje Grundsatzlich hatte wohl aber auch Che Guevara die im Vergleich zum kreolisch karibischen Kuba ganz anders gelagerte Mentalitat in den bolivianischen Anden falsch eingeschatzt insbesondere die der in Jahrhunderten in extremer feudaler Abhangigkeit lebenden indigenen Bevolkerung Mitte des Jahres 1967 wurde das Ruckzugsgebiet der bewaffneten Kampfer immer enger Bereits im August 1967 wurde die Nachhut aufgerieben Am 31 August 1967 starb Juan Vitalio Acuna Nunez zusammen mit Tamara Bunke in einem feindlichen Hinterhalt am Rio Grande bei Vado de Puerto Mauricio Ihre Korper wurden sieben Tage spater am Ufer des Rio Grande gefunden Che Guevaras Gruppe die am Ende nur noch aus 14 Personen bestand wurde am 8 Oktober 1967 in der nahe dem Dorf La Higuera liegenden Schlucht Quebrada del Churo auch Quebrada del Yuro von Regierungstruppen aufgespurt Nach heftigen Kampfen wurde der verwundete Guevara zusammen mit Simeon Cuba Sarabia gefangen genommen und ins Schulgebaude von La Higuera gebracht Dort wurde er unter anderem durch den CIA Agenten Felix Rodriguez verhort Am 9 Oktober 1967 wurde Che Guevara vor Ort von Mario Teran einem Feldwebel der bolivianischen Armee ohne Gerichtsverhandlung erschossen Dieser hatte sich zwar als Freiwilliger fur die Hinrichtung gemeldet bekam es dann jedoch mit der Angst zu tun so dass er erst nach mehreren Stunden und unter starkem Alkoholeinfluss bereit war die Erschiessung vorzunehmen Anschliessend sollte die Leiche Guevaras spurlos beseitigt werden Sie wurde deshalb auf dem Flugplatz im etwa 30 Kilometer entfernten Vallegrande heimlich begraben Erst 1997 wurden die verschollenen Gebeine gefunden und nach Kuba uberfuhrt wo sie in einem eigens geschaffenen Mausoleum in Santa Clara beigesetzt wurden Die Bestattungszeremonie am 12 Juli 1997 war eher fluchtig und fand in einem familiaren Rahmen statt Che Guevaras personliche Erfahrungen wahrend der bolivianischen Zeit sind in seinem spater veroffentlichten Bolivianischen Tagebuch dokumentiert Die Ermordung Che Guevaras hatte aber ein Nachspiel Polizeioberst Roberto Quintanilla vom Innenministerium der fur das Abhacken der Hande Che Guevaras nach dessen Tod verantwortlich war wurde am 1 April 1971 in Hamburg wo er als Konsul tatig war von einer Frau mit mehreren Schussen aus einem Revolver getotet Die Taterin hinterliess eine schriftliche Botschaft Sieg oder Tod ELN und wurde ohne abschliessende Sicherheit als die Boliviendeutsche Monika Ertl identifiziert Der Kommandeur der 8 Division Joaquin Zenteno wurde 1976 in Paris von einem Guerillakommando liquidiert Der Bauer Honorato der die Guerilleros in den Hinterhalt von Valdo del Yeso gefuhrt hatte wurde nur ein Jahr nach Guevaras Tod von den Guerilleros ermordet Die ELN ab 1967 BearbeitenDie ELN bestand nach Che Guevaras Tod aus nur noch sechs Uberlebenden Den Kubanern Harry Pombo Villegas Dariel Benigno Alarcon Ramirez Leonardo Urbano Tamayo und den Bolivianern Inti Peredo David Adriazola Dario Veizaga und Julio Luis Nato Mendez Korne El Nato fand am 15 November nach Verfolgung durch das Militar den Tod Die Kubaner schafften es nach Kuba zuruckzukehren und die ELN wurde fortan von Inti Peredo geleitet der ein neues Unterstutzernetz aufbauen zuruck in die Berge und die Guerillatatigkeit fortfuhren wollte Die ELN finanzierte sich durch Bankuberfalle und auch durch Losegelder die durch Entfuhrungen von Geschaftsleuten beschafft wurden Inmitten dieser Reorganisationsarbeit wurde Inti am 9 September 1969 durch die Polizei erschossen bzw laut anderen Quellen nach Verhaftung gefoltert und schliesslich ermordet wiederum unter Beteiligung von Oberst Roberto Quintanilla Intis Nachfolger wurde sein jungerer Bruder Osvaldo Chato Peredo In der Folgezeit gelang es der ELN vor allem aus der sich radikalisierenden studentischen Jugend und dem befreiungstheologisch orientierten Jugendverband der Christdemokraten neue Mitglieder zu rekrutieren und im Juli 1970 einen neuen Guerillafokus bei Teoponte im Norden des Departamentos La Paz aufzubauen ein Grossteil der schnell vom Militar eingeschlossenen 70 Guerilleros starb dort an Hunger oder Schlangenbissen und nicht durch Kampfhandlungen Durch die Intervention der Gewerkschaften und der stadtischen Linken bekamen die acht Uberlebenden welche sich ergeben hatten unter ihnen Chato Peredo freies Geleit nach Chile Die ELN beteiligte sich 1971 am Widerstand gegen die Regierung des durch Militarputsch an die Macht gelangten Hugo Banzer dessen Sicherheitsapparat von dem ehemaligen Gestapomann Klaus Barbie alias Klaus Altmann beraten wurde Beim Versuch diesen zu entfuhren und die urbane Struktur der ELN wieder aufzubauen wurde die deutschstammige Monika Ertl 1973 getotet Die Strukturen der ELN wurden grosstenteils in den Folgejahren durch die staatliche Repression zerschlagen oder zerfielen auf Grund interner Konflikte Ohne dass die ELN sich jeweils formal aufgelost hat arbeiteten seit 1978 deren Mitglieder und Restgruppen in legalen politischen Parteien und Basisbewegungen mit 1 Literatur BearbeitenErnesto Che Guevara Bolivianisches Tagebuch Dokumente einer Revolution Reinbek 1986 ISBN 3 499 18312 9 Gaby Weber Die Guerilla zieht Bilanz Gesprache mit Guerilla Fuhrern in Argentinien Bolivien Chile und Uruguay Giessen 1989 S 263 322 ISBN 3 88349 375 9Weblinks BearbeitenKommuniques der ELN im Original spanisch Einzelnachweise Bearbeiten Gaby Weber Die Guerilla zieht Bilanz Gesprache mit Guerilla Fuhrern in Argentinien Bolivien Chile und Uruguay Giessen 1989 S 264 268 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ejercito de Liberacion Nacional Bolivien amp oldid 232688634