Das Eisenperiodatreagenz ist ein Nachweisreagenz für Lithiumionen und findet in der qualitativen Analyse Anwendung. Für den Nachweis von Lithium wird das Reagenz frisch hergestellt, da die für den Nachweis wesentlichen Orthoperiodatoferrat(III)-Ionen nur in Lösung vorliegen.
Darstellung und Zusammensetzung Bearbeiten
Zur Herstellung der Reagenzlösung wird Kaliumiodat in einer verdünnten Kaliumhydroxidlösung gelöst und mit wässriger Eisen(III)-chloridlösung versetzt. Kaliumhydroxid wird hierbei im großen Überschuss und Eisen(III)-chlorid im Unterschuss eingesetzt. Die Lösung setzt sich damit aus Kaliumionen, Hydroxidionen, Orthoperiodationen, Chloridionen und geringen Mengen Orthoperiodatoferrat(III)-Ionen zusammen. In basischem Milieu addieren hierbei Hydroxidionen an Iodatanionen zu Periodatanionen, welche dann die Eisenkationen komplexieren.
Formal lässt sich Orthoperiodatoferrat(III) von der Orthoperiodsäure ableiten.
Nachweis von Lithiumionen Bearbeiten
In Anwesenheit von Lithiumionen in einer neutralen oder basischen Lösung fällt ein weißgelber Niederschlag mit einer unbestimmten Zusammensetzung aus:
Ähnliche Niederschläge können auch Ammoniumionen, divalente Metallkationen und hohe Konzentrationen von Natriumionen beim Erhitzen der Lösung ergeben.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ G. Jander, E. Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie. Hrsg.: Joachim Strähle, Eberhard Schweda. 16. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7776-1388-8, S. 384.
- Eintrag zu Periodate. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 5. Juni 2017.
- A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 527 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).