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Ein himmlischer Sunder ist ein Spielfilm aus dem Jahre 1943 Die von Regisseur Ernst Lubitsch nach dem Theaterstuck Geburtstag Ein Lebensbild in 6 Kapiteln von Laszlo Bus Fekete inszenierte Mischung aus Komodie Drama und Liebesfilm mit Gene Tierney und Don Ameche in den Hauptrollen beschreibt das Leben des Lebemannes Henry van Cleve FilmTitel Ein himmlischer SunderOriginaltitel Heaven Can WaitProduktionsland USAOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1943Lange 108 MinutenStabRegie Ernst LubitschDrehbuch Samson Raphaelson Ernst LubitschProduktion Ernst Lubitschfur 20th Century FoxMusik Alfred NewmanKamera Edward CronjagerSchnitt Dorothy SpencerBesetzungDon Ameche Henry Van Cleve Gene Tierney Martha Strabel Charles Coburn Grossvater Van Cleve Allyn Joslyn Albert Van Cleve Eugene Pallette E F Strabel Marjorie Main Mrs Strabel Spring Byington Bertha Van Cleve Louis Calhern Randolph Van Cleve Clara Blandick Grossmutter Van Cleve Tod Andrews Jack Van Cleve Sohn Laird Cregar seine Exzellenz Signe Hasso Mademoiselle Helene Reynolds Peggy Nash Scotty Beckett Henry als 9 Jahriger Dickie Moore Henry als 15 Jahriger Dickie Jones Albert als 15 Jahriger Clarence Muse Jasper Strabels Butler Anita Sharp Bolster Mrs Cooper Cooper Florence Bates Alte Dame in Holle Doris Merrick junge Nachtschwester Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Interpretation 4 Synchronisation 5 Kritik 6 Medien 6 1 DVD 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer kurzlich verstorbene Henry Van Cleve meldet sich an der Stelle wo ihn schon viele hingewunscht hatten an Der Lebemann erwartet den Lohn seines turbulenten Lebenswandels Der sehr zuvorkommend und hoflich auftretende Empfangschef der mit Eure Exzellenz angeredet wird zweifelt allerdings daran dass Henry wirklich dort hingehort und lasst ihn die ganze Geschichte seines Lebens aufrollen Henry wird 1872 in eine wohlhabende Familie in Manhattan geboren von seinen Verwandten wird er seit seiner Geburt verwohnt Bereits als neunjahriger Junge entdeckt er seine Attraktion auf Madchen und schenkt diesen Kafer um dann mit ihnen gemeinsam durch den Park zu spazieren Mit 15 Jahren lasst Henry sich von seiner franzosischen Gouvernante verfuhren Er wachst schliesslich zu einem jungen Casanova heran der das New Yorker Nachtleben in vollen Zugen geniesst und sich mit vielen Showgirls einlasst Die meisten Mitglieder seiner steifen Familie sind emport nur sein bodenstandiger Grossvater Hugo Van Cleve kann fur seine amourosen Abenteuer Verstandnis aufbringen Eines Tages hort Henry wie eine wunderschone junge Frau an einem offentlichen Telefon ihre Mutter anlugt Fasziniert folgt er der jungen Frau in einen Buchladen und gibt sich als Verkaufer aus um sie besser kennenzulernen Obwohl sie verlobt ist macht er ihr Avancen Obwohl ihr Henry durchaus gefallt verlasst die Frau schnell den Buchladen als sie erfahrt dass er kein Verkaufer ist Wenig spater stellt Henrys langweiliger Cousin Albert der Familie seine Verlobte vor Martha Strable die wie Henry erstaunt feststellen muss die Schonheit aus dem Buchladen ist Albert war der erste Verehrer Marthas den ihre beiden zerstrittenen Elternteile mochten Weil sie nicht als alte Jungfer enden wollte stimmte Martha der Verlobung zu obwohl sie Albert eigentlich nicht liebt Schnell kann Henry Martha mit seinem Charme uberzeugen dass sie ihn anstatt Albert heiraten solle Beide fliehen vor den vielen Anwesenden zum Standesamt was die gesamte Familie ausser dem Grossvater emport Henry und Martha fuhren eine gluckliche Ehe und bekommen einen Sohn namens Jack Als Martha jedoch am Vorabend des zehnten Hochzeitstages von einer Affare Henrys erfahrt packt sie ihre Koffer und flieht zu ihren Eltern nach Kansas Dem am Boden zerstorten Henry wird durch seinen inzwischen hochbetagten Grossvater geholfen der ihm klarmacht dass Martha die Liebe seines Lebens ist Zusammen verfolgen Henry und der Grossvater Martha und konnen sie schliesslich uberzeugen zu Henry zuruckzukehren Beide fliehen ein zweites Mal sehr zum Verdruss von Marthas Eltern und zur Freude des Grossvaters Die Jahre ziehen vorbei und mittlerweile ist Henry funfzig Jahre alt als er ein Showgirl namens Peggy Nash in ihrer Garderobe besucht die eine ungewunschte Beziehung mit Sohn Jack fuhrt Henry umgarnt Peggy um sie von seinem Sohn wegzubekommen muss jedoch feststellen dass seine alten Liebestricks nicht mehr ziehen Das krankt ihn sehr doch Martha weiss nun umso klarer dass Henry nun nur noch ihr gehort Peggy Nash erhalt schliesslich eine Geldabfindung vom besorgten Vater um die Beziehung mit Jack zu beenden Kurz nach dem gemeinsamen 25 Hochzeitstag verstirbt Martha die wie sie sagt durch die Ehe mit Henry zur glucklichsten Frau auf Erden geworden ist Dieser bleibt nach ihrem Tode bis zuletzt ein sehr aktiver und lebenslustiger Witwer der standig abends ausgeht Einen Tag nach seinem 70 Geburtstag im Jahre 1942 stirbt Henry schliesslich unter Fursorge einer wunderschonen Krankenschwester Nachdem Henrys Lebensgeschichte beendet ist verweigert ihm seine Exzellenz den Zutritt Er schatzt Henrys Lebenswandel als belanglos ein im Gegenteil er hatte sogar viele Frauen und besonders Martha glucklich gemacht Am Ende entlasst er ihn hinauf wo er vielleicht nach einiger Zeit Martha und seinen Grossvater wiedersehen kann Hintergrund BearbeitenHeaven Can Wait war der erste Farbfilm von Ernst Lubitsch und ausserdem einer der letzten denn bis zu seinem Tod drehte er nur noch Cluny Brown und Teile von That Lady in Ermine Francois Truffaut bemerkte in einem Essay uber Lubitsch uber dessen letzte Filme Wie alle Stilisierungskunstler fand Lubitsch zur Darstellungsweise der grossen Marchenerzahler zuruck Lubitsch selbst sah Heaven Can Wait als eine seiner Hauptproduktionen an als einen Film der keine Botschaft hatte und keine Aussage welcher Art auch immer Der Held war ein Mann den es allein interessierte gut zu leben der nicht darauf aus war etwas zu vollbringen oder etwas Edles zu tun Er habe gehofft die Zuschauer wurden einige Figuren liebenswert finden und er hatte recht gehabt Der Film wurde ein grosser Erfolg und in den Kategorien fur die beste Kamera Farbe die beste Regie und den besten Film fur den Oscar nominiert Wieder versteht es Lubitsch wunderbar sein Publikum zu verfuhren und ihm den Spiegel des Voyeurs vorzuhalten Ubrigens zeigte ich die Ehe in einem wahrheitsgetreueren Licht als es sonst in Filmen geschieht wo eine gluckliche Ehe nur allzu oft als eine sehr langweilige und freudlose Heimchen am Herd Affare dargestellt wird Die verharmlosende Darstellung des frivolen Lebenswandels eines sympathischen Sunders der am Ende doch Einlass in den Himmel findet war nach Meinung der Kirchenvertreter ein schlechtes Beispiel fur die Moral des Publikums Heaven Can Wait spielte nebenher auch bewusst auf die Moralvorstellungen der 1940er Jahre in den USA an obgleich versteckt in der Persiflage des Lebens und der Moral zur Jahrhundertwende Interpretation BearbeitenHenry van Cleve ist ein Leben lang strebend aber auch ziemlich infantil um amourose Abenteuer und seine Frau Martha bemuht Er wird alt aber nicht erwachsen die Menschen um ihn herum sterben indem sie zwischen zwei Einstellungen verschwinden Zuletzt stirbt er selber wie ein Saugling und traumt sich mit der zur Nachtschicht eintreffenden Krankenschwester zu den Klangen eines Walzers in den Tod Das aus der Perspektive des Grabes gezeigte Lieben und Werben aber eroffnet im Ruckblick seines Lebens eine nahezu kosmische Einsamkeit James Harvey nannte den Film sentimental aber dies beschreibt nur die Figuren nicht die Perspektive des Autors Der Teufel lobt Henrys unermudliches Rackern Don Ameche der intelligente Hauptdarsteller des Films fand das alles erschreckend Er sagt doch dass ein Mensch der ein so zugelloses und egoistisches Leben gefuhrt hat wie dieser Henry van Cleve schliesslich doch in den Himmel kommt Lubitsch beschreibt hier die eleganteste Variante seiner frechen Helden aus den Berliner Filmpossen er bewundert den grossen Egoisten der weiss wie man glucklich ist und glucklich macht Henry namlich lebt im schlimmsten neuenglischen Puritanermilieu sein schleimiger Vetter seine hasserstarrten Schwiegereltern sind die Massstabe an denen er gemessen werden muss und vom Teufel gemessen wird Peter Bogdanovich schreibt in Bezug auf Heaven Can Wait uber Lubitsch in seinem Buch Hollywood Lubitsch hatte die einzigartige Begabung dem leichtesten Stoff Gewicht und Nachhall zu geben weit uber den Inhalt hinaus Aus einer lacherlich einfachen und anspruchslosen Geschichte vom Leben und Sterben eines ziemlich unbedeutenden Mannes macht Lubitsch ein bewegendes Zeugnis unserer taglichen Oberflachlichkeiten und Eitelkeit unserer Krisen und Unbesonnenheiten und unserer tiefen Verletzlichkeit der eigenen Schonheit Das ist Lubitschs Gottliche Komodie und niemand sonst ist je so behutsam und bedacht mit den menschlichen Schwachen umgegangen Als der Held des Films hinter einer naturlich geschlossenen Tur stirbt zieht sich Lubitschs Kamera langsam zuruck um einen Ballsaal zu erfassen und einen alten Walzer den der Mann liebte erklingt Ein Mensch ist gestorben es lebe der Mensch Synchronisation BearbeitenRolle Schauspieler Dt SynchronstimmeHenry Van Cleve Don Ameche Paul KlingerMartha Strabel Van Cleve Gene Tierney Bettina SchonE F Strabel Eugene Pallette Walther SuessenguthRandolph Van Cleve Henrys Vater Louis Calhern Siegfried SchurenbergJack Van Cleve Henrys Sohn Tod Andrews Wolfgang KielingSeine Exzellenz der Teufel Laird Cregar Paul WagnerJasper Butler der Strables Clarence Muse Alfred BalthoffKritik BearbeitenDer Film wird bis heute von den meisten Kritikern positiv gewertet Das Lexikon des internationalen Films schrieb Ein geistreiches fantastisches Kinomarchen von zuruckhaltender Eleganz und aussergewohnlichem Charme das zugleich Gesellschaftsleben und Gesellschaftsmoral um die Jahrhundertwende persifliert Vor allem auch dank der pointierten Dialoge und der hervorragenden Farbdramaturgie ein Genuss von zeitloser Wirkung 1 Das Fernsehmagazin Prisma war ebenfalls angetan Die Gesellschaftsmoral um die Jahrhundertwende wird in dieser farbdramaturgisch brillant gestalteten frivolen Liebeskomodie von Ernst Lubitsch schonungslos aufs Korn genommen Spielerisch verquickt er auf ausserst amusante Weise Marchen und Komodie Das Werk war der melancholische Abgesang Lubitschs auf eine lange Karriere voller Meisterwerke 2 Medien BearbeitenDVD Bearbeiten Ein himmlischer Sunder Twentieth Century Fox Home Entertainment 2005Literatur BearbeitenLaszlo Bus Fekete Geburtstag Ein Lebensbild in 6 Kapiteln Unverkaufliches Buhnenmanuskript Georg Marton Wien Berlin und London 1935 105 S Herta Elisabeth Renk Ernst Lubitsch Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1992 ISBN 3 499 50502 9Weblinks BearbeitenEin himmlischer Sunder in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ein himmlischer Sunder In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Ein himmlischer Sunder In prisma Abgerufen am 26 Marz 2021 Filme von Ernst Lubitsch Deutsche Filme Fraulein Seifenschaum Der letzte Anzug Der Kraftmeier Aufs Eis gefuhrt Blindekuh Zucker und Zimt Die neue Nase Das schonste Geschenk Als ich tot war Schuhpalast Pinkus Der gemischte Frauenchor Der G m b H Tenor Keiner von beiden Sein einziger Patient Ossi s Tagebuch Der Blusenkonig Wenn vier dasselbe tun Das fidele Gefangnis Prinz Sami Der Rodelkavalier Der Fall Rosentopf Ich mochte kein Mann sein Die Augen der Mumie Ma Das Madel vom Ballett Carmen Meine Frau die Filmschauspielerin Meyer aus Berlin Kasekonig Hollander Die Austernprinzessin Madame Dubarry Rausch Die Puppe Die Wohnungsnot Kohlhiesels Tochter Romeo und Julia im Schnee Sumurun Anna Boleyn Die Bergkatze Das Weib des Pharao Die FlammeUS amerikanische Filme Rosita Die Ehe im Kreise Drei Frauen Das verbotene Paradies Kuss mich noch einmal Lady 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