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Ein Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahre 1965 von Egon Monk Drehbuchautor Gunther R Lys verarbeitete damit seine eigenen Erfahrungen im KZ Sachsenhausen wo er bis 1944 einsass FilmTitel Ein Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939Produktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1965Lange 90 MinutenStabRegie Egon MonkDrehbuch Gunther R LysClaus HubalekEgon MonkProduktion Norddeutscher RundfunkMusik keineKamera Walter FehdmerSchnitt Irene BrunhoverBesetzungJosef Frohlich Hans Neumann Hartmut Reck Ernst Springer Hans Stadtmuller Ludwig Pfitzner Heinz Giese Herrmann erster Lageraltester Ernst Ronnecker Reusch zweiter Lageraltester Eberhard Fechner Mennes Josef Schaper Katz Ernst Jacobi Pfarrer Gert Haucke Obersturmfuhrer Ruttig Lagerkommandant Conny Palme Sturmfuhrer Eichner Rapportfuhrer Peter Lehmbrock erster Blockfuhrer Herbert Leonhardt zweiter Blockfuhrer Gunter Langer dritter Blockfuhrer Frank Straass vierter Blockfuhrer Peter Lakenmacher SS Mann Paschke Willem Fricke Haftling Nr 1263 Jochen Schenck Vorarbeiter Nr 632 Harald Eggers Blockaltester Achim Dunnwald Turmpostenund Gottfried Kramer Curt Timm Bruno Vahl Berg Reent Reins Gunter Meisner Ludwig Wuhr Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Ankunft 1 2 Appell 1 3 Alltag 1 4 Geschafte Schwierigkeiten Sorgen 1 5 Tod des Anwalts Katz 1 6 Appell 1 7 Unter ordentlichen Menschen 2 Produktionsnotizen 3 Auszeichnung 4 Kritiken 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksHandlung BearbeitenDas Fernsehspiel ist in sieben Akte unterteilt Ankunft Appell Alltag Geschafte Schwierigkeiten Sorgen Tod des Anwalts Katz Appell Unter ordentlichen MenschenDer Beginn eines neuen Aktes wird durch Zwischentitel angekundigt Ort der Handlung ist ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in dem sich der Schrecken des Vortages jeden Tag aufs Neue wiederholt von der Ankunft neuer Haftlinge am Morgen bis zur Belegung der Baracken zur Nachtruhe Im Mittelpunkt der Handlung die komplett auf im Kinofilm nicht untypische kunstliche Dramatisierung etwa durch den Einsatz der Musik als die Handlung unterstreichendes Stilmittel verzichtet stehen die monotonen und doch grausamen Ablaufe innerhalb von nur 24 Stunden eines im Reichsgebiet befindlichen Lagers mit ihren Konflikten zwischen den Haftlingen etwa zwischen den Kriminellen und den Politischen aber auch die administratorischen Banalitaten von Lagerleitung und Aufsehern Ankunft Bearbeiten Der Film schildert einen Tag den 12 Januar 1939 im fiktiven Schutzhaftlager Altendorf Manner die in einen LKW gepfercht sind kommen am Lager an Sie tragen kleine Koffer mit dem Notigsten Namen werden aufgerufen die Manner gezwungen eine militarische Haltung einzunehmen Noch so der SS Scharfuhrer konnen Sie sich das neue Zuhause von aussen ansehen Die Neuankommlinge sehen einen toten Haftling in den elektrischen Lagerzaun gekrallt Appell Bearbeiten Draussen im Freien herrscht schneidende Kalte die Luft gefriert Dennoch mussen sich abgemagerte durre Gestalten in dunner Haftlingsbekleidung zum Appell aufstellen Die Herrenmenschen in ihren tadellosen Uniformen und mit ihren Wachhunden zeigen kein Erbarmen ein vom Kommandanten festgelegter Fahrplan ist stets minutios einzuhalten Der Appell beginnt mit der Feststellung eines Verlusts da in der vorausgegangenen Nacht ein Haftling zu fliehen versuchte Er wurde erschossen Sein lebloser ausgemergelter Korper hangt im Stacheldrahtzaun der das Lager einfriedet Ein Blockaltester gibt Rapport Die Haftlinge werden schikaniert ihre Haftlingskleidung auf Ordnung und Sauberkeit kontrolliert Es herrscht militarischer Drill Ein alterer Gefangener hat sich mit einem leeren Zementsack unter der Kleidung gegen die Kalte zu schutzen versucht ein anderer tragt einen Schal Beiden drohen schlimmste Strafen Nicht nur die Haftlinge haben strammzustehen Meldung zu machen und Befehle auszufuhren auch die Bewacher exerzieren Alltag Bearbeiten Der Tote im Zaun soll zum Krematorium gebracht werden Uberblendung Zu sehen sind der Neujahrsempfang Hitlers fur das Diplomatische Corps in der Reichskanzlei 1939 und jubelnde Massen Arbeitsbrigaden machten sich auf den Weg zu ihrem Einsatz Die im Lager verbliebenen Haftlinge mussen eine Grube ausheben ohne den Grund zu erfahren warum sie das 20 Meter lange 2 Meter breite und 2 Meter tiefe Loch ausheben sollen Der Lagerkommandant SS Obersturmfuhrer Ruttig lasst sich von einem Haftling rasieren Zur gleichen Zeit wird den Neuankommlingen der Kopf geschoren Man gibt ihnen Straflingskleidung und Holzpantinen alles andere hat man ihnen abgenommen In der Krankenbaracke haben Haftlinge selbst Selektionen durchzufuhren Die Neuen verstehen Hier gibt es keine Kranken Hier gibt es nur Gesunde und Tote Dann erfolgt die Befragung durch den Blockaltesten Dabei sind harte Schlage auf den Korper und ins Gesicht durchaus ublich Ein Alter beteuert dass er irrtumlich im Lager sei Auf die Frage eines SS Schergen antwortet der Alte er sei als Wilddieb erwischt worden Ein anderer ein Friseur hat einen Witz erzahlt Der SS Scherge zwingt ihn den Witz zu erzahlen Der Aufseher lacht dann schlagt er den Friseur zu Boden Ein anderer Haftling ein Spanien Kampfer namens Springer vermittelt den Eindruck sich den Regeln im KZ anpassen zu wollen was seine Mithaftlinge misstrauisch macht Beim Ausheben der Grube stirbt ein alter Insasse an Erschopfung Sein Mithaftling ein Geistlicher betet fur den Sterbenden und wird dafur vom Rapportfuhrer mit Pfahlhangen bestraft Geschafte Schwierigkeiten Sorgen Bearbeiten Der Kommandant diktiert Briefe in denen es um die Verwertung des abgeschnittenen Mannerhaares und die Bestellung neuer Verbrennungsofen bei der Firma Topf und Sohne geht Nebenan verhoren zwei politische Gefangene einen Neuankommling den sie verdachtigen als Informant fur die Lagerleitung zu arbeiten Fur die Haftlinge sind Hunger und Krankheit allgegenwartig Im Offizierskasino herrscht dagegen zur Mittagszeit gepflegte Gastlichkeit Die SS Leute werden von Haftlingen bedient und uben sich in Konversation erkundigen sich nach Frau und Kindern sprechen uber die Karriere in der SS Der Sohn des Rapportfuhrers verkraftet die karrierebedingten Ortswechsel seines Vaters nicht gut Ein Kind braucht Gewohnung befindet der Vater Aus dem Fenster sehen sie die Haftlinge die Grube ausheben Die Gefangenen werden gehetzt und geschlagen Nach dem Mittagessen kommt der Befehl es wieder zuzuschutten Offensichtlich war der Aushebebefehl ein Akt purer Schikane und Willkur Tod des Anwalts Katz Bearbeiten Der Rapportfuhrer treibt den judischen Anwalt Katz brutal in den Tod Die anderen Gefangenen konnen ihm nicht beistehen In seiner ausweglosen Lage zieht Katz seine Schuhe aus und wirft sie einer Gruppe von Haftlingen zu die das Erdreich der zugeschutteten Grube mit ihren Fussen im Rhythmus feststampfen und dabei Und Juda den Tod skandieren mussen Katz lauft barfuss auf den elektrischen Zaun zu und wird von einem Wachtposten erschossen Appell Bearbeiten Gegen Abend kehrt die Haftlingsbrigade von ihrem Arbeitsausseneinsatz ins Lager zuruck Mehrere Haftlinge kamen um gestorben an Entkraftung und Hunger Beim abendlichen Zahlappell werden die heutigen Menschenverluste festgestellt Ein ganz normaler Tag in einem deutschen Konzentrationslager des Jahres 1939 Unter ordentlichen Menschen Bearbeiten Nach Dienstschluss betritt der Lagerkommandant eine Gastwirtschaft Die Anwesenden geniessen ihren Feierabend essen und trinken Die Szene ist mit dem Ton aus dem Konzentrationslager unterlegt Der Kommandant setzt sich und nimmt nach einem fur ihn gewohnlichen Arbeitstag in aller Ruhe seine Mahlzeit ein Produktionsnotizen BearbeitenEin Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 eine NDR Produktion entstand von Januar bis Marz 1965 und wurde am 6 Mai 1965 in der ARD ausgestrahlt Klaus Wildenhahn war Monks Regieassistent Guenter Handke ubernahm die Produktionsleitung Herbert Kirchhoff und Albrecht Becker schufen die Filmbauten Brigitte Dankwardt die Kostume Auszeichnung BearbeitenAdolf Grimme Preis in Silber 1966 Kritiken BearbeitenEgon Monks im streng dokumentarischen Inszenierungsstil gehaltene Fernsehproduktion ohne jedwede Elemente artifizieller Dramatisierungseffekte beispielsweise der Verzicht auf den Einsatz von Musik erhielt durchgehend uberragende Kritiken Nachfolgend drei Beispiele Egon Netenjakob schreibt in seinem Fernsehlexikon Die Methode des nuchtern wie detailgenauen Dokumentierens ohne kunstliche Dramatik fuhrte mit Ein Tag 1965 zu einem der meistgenannten und geschatzten Filme der Fernsehspielgeschichte 1 An diesem Report einer distanzierten Dokumentation von Evidenz und spiritueller Durchsichtigkeit stimmt jedes Detail Es ist nicht besser zu machen Walter Jens zit n Netenjakobs TV Filmlexikon S 269 Im Filmdienst heisst es Der Film zeigt den Terror die Schikanen und die Gewalt der die Haftlinge ausgesetzt sind sowie die Spannungen zwischen kriminellen und politischen Haftlingen Ein eindringlicher Bericht aus dem Lagersystem der Nazis nuchtern und in Schwarz weiss gedreht der an die Opfer erinnert und durch seinen prazisen Blick auf Strukturen und Mechanismen des Terrors eine eindringliche Warnung darstellt 2 Literatur BearbeitenMartina Thiele Publizistische Kontroversen uber den Holocaust im Film Beitrage aus dem Zentrum fur interdisziplinare Medienwissenschaft der Universitat Gottingen ZIM Band 1 Berlin Lit Verlag 2 uberarbeitete Auflage 2007 ISBN 978 3 8258 5807 0Einzelnachweise Bearbeiten Egon Netenjakob TV Filmlexikon Regisseure Autoren Dramaturgen 1952 1992 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1994 S 268 f Ein Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 25 Dezember 2020 Weblinks BearbeitenEin Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 in der Internet Movie Database englisch Ein Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ein Tag Bericht aus einem deutschen Konzentrationslager 1939 amp oldid 236121599