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Ein Kind ein Hund ein Vagabund ist ein deutsches Verwechslungslustspiel aus dem Jahre 1934 von Arthur Maria Rabenalt mit Viktor de Kowa Annemarie Sorensen und einem Bernhardiner in den Hauptrollen FilmTitel Ein Kind ein Hund ein VagabundProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1934Lange 87 MinutenStabRegie Arthur Maria RabenaltDrehbuch Karl Peter Gillmannnach einer Idee von Bruno Hardt WardenProduktion Oskar Han fur Lloyd Film BerlinMusik Harald BohmeltKamera Herbert KornerSchnitt Willy ZeunertBesetzungViktor de Kowa Florian Vagabund Waldemar Muller Jupp ein Kind Annemarie Sorensen Angelika von Rehberg Willy Schaeffers Baron von Rehberg ihr Vater Fita Benkhoff Agnes ihre Zofe Gunther Luders Roland Sperber Albert Florath Anton Willig Wachtmeister Tine Schneider Amanda Willig seine Frauund Gunther Ballier Olga Engl Kurt Felden Klaus Pohl Wolfgang von Schwind Alfred Stein Walter Steinweg Dorothea Thiess Maria Voigtsberger Bruno Ziener und Bernhardiner Eros von Jagerhof genannt Rinaldo Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Staatliche Rezeption Verbot politische Auswirkungen und filmhistorische Bedeutung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer junge Florian fuhrt ein recht unstetes Leben und existiert immer knapp am Existenzminimum Darum zeigt er Interesse an der jungen Angelika von Rehberg die er als Baronesse reich wahnt Bei ihrem Vater will er sich vorstellen ist aber ziemlich unsicher da von diesem ersten Eindruck alles abhangt Kurz zuvor nimmt Florian zusammen mit seinem besten Freund Roland eine Kajakfahrt die in die Gegend des Landsitzes der Rehbergs fuhrt Im letzten Moment verlasst Florian der Mut und er buxt aus Er stiehlt von einer Vogelscheuche die Kleidung und lauft nunmehr als Vagabund durch die Gegend Auf seinem Weg entlang der Strasse begegnet er dem kleinen Jupp einem Ferienkind das seinem Gastvater dem strengen Polizisten Willig entflohen ist um einer befurchteten Strafe zu entgehen Als Dritter im Bunde schliesst sich der Bernhardiner Rinaldo dem kleinen Trupp an ebenfalls ein Ausreisser aus dem Hause Willig Auch Baronesse Angelika hat Muffensausen vor der ersten Begegnung mit Florian den sie nicht kennt denn diese arrangierte Eheanbahnung basiert nicht auf Liebe Sie ruckt gleichfalls vor diesem Kennenlernen aus und besucht gegen den Willen des Vaters eine Kirmes in einer nahe gelegenen Kleinstadt Um nicht erkannt zu werden streift sie die Kleider ihrer Zofe uber In diesem Outfit lernt Angelika dort Florian in seinen abgewetzten Vogelscheuchen Klamotten kennen Beide kennen sich nicht und verlieben sich doch sofort ineinander Als Freund Roland dazustosst und Angelika in den Zofenkleidern sieht gerat bald alles durcheinander denn er beginnt sich fur die echte Zofe Agnes zu interessieren die nun aber nicht mehr wie eine Zofe aussieht Wahrenddessen lassen sich Angelika und Florian bei dem Jahrmarktsfotografen gemeinsam ablichten und plotzlich hat das entstehende Paar auf diese Art sein erstes gemeinsames Braut und Bautigam Foto Schliesslich klart sich alles auf und bei einem ausgelassenen Jahrmarktsfest konnen dann gleich zwei Paare ihre Verlobung verkunden Produktionsnotizen BearbeitenEin Kind ein Hund ein Vagabund wurde von Anfang bis Mitte September 1934 in den Tobis Ateliers in Berlin Johannisthal gedreht und am 29 November 1934 in zwei Berliner UFA Lichtspieltheatern Kurfurstendamm und Friedrichstrasse uraufgefuhrt Die Texte zu der Komposition von Harald Bohmelt lieferte Robert A Stemmle Fritz Maurischat entwarf die Filmbauten die der Kollege Karl Weber umsetzte Frank Clifford ubernahm die Produktionsleitung Hans Schonmetzler die Aufnahmeleitung Staatliche Rezeption Verbot politische Auswirkungen und filmhistorische Bedeutung BearbeitenDer inhaltlich vollig banale Film ist nur aus einem Grund von filmhistorischer Bedeutung und hat einmalig im nationalsozialistischen Kinogeschehen des Dritten Reichs aus hochst ungewohnlichen und vollig anderen als erwarteten Grunden Geschichte geschrieben Ihn ereilte am 12 Januar 1935 ein von der Filmprufstelle ausgesprochenes Auffuhrungsverbot aber nicht etwa aus politischen bzw ideologischen Grunden oder weil man nachtraglich feststellen musste dass Juden an der Herstellung von Ein Kind ein Hund ein Vagabund beteiligt gewesen waren Ein Kind ein Hund ein Vagabund traf vielmehr den ganz personlichen Bannstrahl des Propagandaministers Joseph Goebbels der an diesem Streifen und dem genau eine Woche fruher in exakt denselben Kinos angelaufenen Lustspiel Die Liebe siegt ein Exempel statuieren wollte Goebbels befand dass die kunstlerische Qualitat dieser beiden von zwei kleinen Produktionsfirmen hergestellten Streifen unterirdisch schlecht sei In der Begrundung fur das von Goebbels bereits Ende November 1934 ausgesprochene Verbot das auch nach einer erneuten Vorlage von der Oberprufstelle bestatigt wurde 1 und im Januar 1935 schliesslich rechtskraftig wurde hiess es in der offiziellen Verlautbarung Es handele sich bei beiden Filmen um seichte und geschmacklose Machwerke 2 In beiden Fallen so die Urteilsbegrundung sei mit vollkommen phantasielosen Mitteln verfahren worden hat man die am Film tatigen kunstlerischen Krafte missbraucht um die geschmack niveau und geistlose Verblodungsware herzustellen und Arbeiten zustande zu bringen die zwar zu polizeilichen und zensurmassigen Massnahmen keinen Anlass gaben aber die starksten geschmacklichen Bedenken hervorriefen 2 Weiters wurde darauf hingewiesen dass die Verbote ausgesprochen worden seien um den deutschen Filmherstellern klarzumachen dass die Reichsregierung nicht langer gewillt sei unterdurchschnittliche Filmware von wie es hiess kunstlerisch gewissenlosen Filmproduzenten weiterhin widerspruchslos zu dulden auch wenn dies damit begrundet ware dass sich nur solch leichtgewichtiges Material im Ausland verkaufen liesse Diese Filme seien so war weiters zu lesen derart schlecht gewesen dass man durch Drehbuchanderungen eventuell durchzufuhrende Schnitte oder Nachdrehs auch nichts mehr an der als ungenugend empfundenen Qualitat hatte andern konnen In der Verbotsbegrundung wurde zugleich der Hoffnung Ausdruck verliehen dass dieses Verbot ein heilvolles Warnsignal an die deutsche Filmindustrie sei um in Zukunft starker auf die Qualitat zu achten 2 Wie in der nachfolgenden Analyse der Osterreichischen Film Zeitung OFZ kritisiert wurde sei dieser signifikante Eingriff in die deutsche Filmherstellung seitens des deutschen Propagandaministeriums jedoch nur dazu angetan die Verunsicherung in der Zusammenarbeit kunstlerischer Krafte einerseits mit zahlungskraftigen Finanziers und der Goebbels Behorde andererseits extrem zu fordern Musste bislang jedes Drehbuch dem Reichsfilmdramaturgen zur Genehmigung einer Verfilmung schon deshalb vorgelegt werden um die erhoffte polizeiliche Zensur Freigabe zugesichert zu bekommen so mussten nunmehr auch andere namlich kunstlerische Merkmale die kaum vorher zu garantierenden Qualitatszusagen bedeuteten berucksichtigt werden Kritisiert wurde in der OFZ vor allem auch die dadurch von der deutschen Regierung forcierte Verscharfung politischer Einflussnahme auf die Drehbuchherstellung Die Causae Die Liebe siegt und Ein Kind ein Hund ein Vagabund wurden auch bedeuten dass der Reichsfilmdramaturg anders als bisher starken Einfluss auf jedwede Drehbuchherstellung bekame und es kaum mehr Moglichkeiten gabe einen Film vor einem Verbot zu bewahren da spatere Drehbuchkorrekturen ein Verbot nicht mehr verhindern wurde Kompromisse waren daher in Zukunft unmoglich und eine Drehbuchablehnung durch die Behorde ware somit auch nicht mehr durch nachtragliche Anderungen abzuwehren Die Osterreichische Film Zeitung wies weiters daraufhin dass sich Filmfinanziers durch diese neue Rechtslage fortan sehr uberlegen wurden uberhaupt noch ihr Geld in die Herstellung von Filmen zu investieren da die Gefahr eines Totalverlustes der getatigten Investition zu gross geworden sei 2 Im Ubrigen wurde Ein Kind ein Hund ein Vagabund nach einer Reihe von Schnitten unter dem neuen Titel Vielleicht war s nur ein Traum am 15 August 1935 wiederaufgefuhrt 3 Siehe auch BearbeitenListe der wahrend der NS Zeit im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen Spielfilme Liste der im Nationalsozialismus verbotenen FilmeWeblinks BearbeitenEin Kind ein Hund ein Vagabund in der Internet Movie Database englisch Ein Kind ein Hund ein Vagabund bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Meldung uber die Verbotsbestatigung in Osterreichische Film Zeitung vom 25 Januar 1935 S 5 a b c d nachgedruckt in Osterreichische Filmzeitung vom 8 Dezember 1934 S 4 Ulrich J Klaus Deutsche Tonfilme 5 Jahrgang 1934 S 124 073 34 Berlin 1993Filme von Arthur Maria Rabenalt Pappi Was bin ich ohne Dich Eine Siebzehnjahrige Ein Kind ein Hund ein Vagabund Die Liebe des Maharadscha Das Frauenparadies Millionenerbschaft Liebelei und Liebe Flucht ins Dunkel Johannisfeuer Weisser Flieder Die 3 Codonas Achtung Feind hort mit reitet fur Deutschland Leichte Muse Meine Frau Teresa Fronttheater Liebespremiere Zirkus Renz Axel an der Himmelstur Das Leben ruft Chemie und Liebe Morgen ist alles besser Das Madchen Christine Anonyme Briefe Martina Nachte am Nil 0 Uhr 15 Zimmer 9 Die Frau von gestern Nacht Hochzeit im Heu Unvergangliches Licht Das weisse Abenteuer Die Forsterchristel Alraune Genoveva Wir tanzen auf dem Regenbogen Fiakermilli Liebling von Wien Lavendel Der letzte Walzer Der Vogelhandler Der unsterbliche Lump Die Sonne von St Moritz Der Zigeunerbaron Der Zarewitsch Unternehmen Schlafsack Solang es hubsche Madchen gibt Liebe ist ja nur ein Marchen Die Ehe des Dr med Danwitz Tierarzt Dr Vlimmen Zwischen Zeit und Ewigkeit Glucksritter Fruhling in Berlin Eine Frau die weiss was sie will Das haut einen Seemann doch nicht um Ohne Dich kann ich nicht leben Geliebte Bestie Lass mich am Sonntag nicht allein Der Held meiner Traume Das grosse Wunschkonzert Mann im Schatten Das Wunderkind Europas Die 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