Eduard Seuffert (* 26. Juni 1819 in Wien; † 6. September 1855 ebenda) war ein österreichischer Klavierbauer.
Leben Bearbeiten
Eduard Seuffert ist der Sohn von Martin Seuffert (1772–1847), der als Miterfinder des Giraffenklaviers gilt und 1811 in Wien eine eigene Werkstatt eröffnete. 1845 wurde Eduard Teilhaber und nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1847 Alleininhaber des Geschäfts. Seit diesem Zeitpunkt signierte er seine Instrumente zunächst mit „Seuffert Sohn“, später mit „Eduard Seuffert“.
Auf der Londoner Weltausstellung von 1851 vertrat Eduard Seuffert als einer von fünf Ausstellern den österreichischen Klavierbau und präsentierte ein aufrechtes Klavier mit Transpositions-Vorrichtung, das Joseph Fischhof in seinem „Versuch einer Geschichte des Clavierbaues“ mit höchstem Lob bedenkt: „Seuffert hat ein wunderschön verziertes Pianino ausgestellt, dreisaitig, von vortrefflicher Mechanik ...“ In Fischhofs Aufzählung gegenwärtig hervorragender Klavierbauer in Österreich rangiert Seuffert dabei neben den Firmen Streicher, Bösendorfer und Schweighofer.
Als Eduard Seuffert am 6. September 1855 in Wien starb, veröffentlichte die Niederrheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler einen Nekrolog:
Eduard Seufferts Witwe Rosa führte das Geschäft zunächst selbst weiter, bis sie 1857 den bisherigen Geschäftsführer Friedrich Ehrbar heiratete, der die Firma nach einer Übergangszeit unter seinem eigenen Namen weiterführte und zu einem der bedeutendsten österreichischen Klavierhersteller machte. Die Firma Friedrich Ehrbar bestand noch bis in die 1980er Jahre.
Literatur Bearbeiten
- Harding, Rosamond E. M.: The Piano-Forte. Its History traced to the Great Exhibition of 1851. London: Heckscher 1933. Completely revised edition 1978. Reprinted 1989, S. 205, 242.
- Fischhof, Joseph: Versuch einer Geschichte des Clavierbaues. Mit besonderem Hinblicke auf die Londoner Große Industrie-Ausstellung im Jahre 1851, nebst statistischen darauf bezüglichen Andeutungen sc. Wien 1853. Reprint, Frankfurt 1998
- Niederrheinische Musik-Zeitung für Kunstfreunde und Künstler, 3. Jahrgang, Nr. 39, Ausgabe vom 29. September 1855
- Constantin von Wurzbach: Seuffert, Eduard. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 34. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1877, S. 163 f. (Digitalisat).
- Katalog der Sammlung alter Musikinstrumente, I. Teil: Saitenklaviere, Wien: Kunsthistorisches Museum 1966
- Cizek, Verena: Die Geschichte der Firma Seuffert und Ehrbar, nebst der Geschichte des Klaviers als ausführliche Einleitung. Unpublizierte Diplomarbeit, Wien 1989.
- Hopfner, Rudolf: Wiener Musikinstrumentenmacher 1766–1900, 1999, S. 457
- R. Hopfner: Seuffert (Seifert, Seiffert) Eduard. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 199 f. (Direktlinks auf S. 199, S. 200).
Weblinks Bearbeiten
- Die Klavierbauer Seuffert
- Ein Hammerflügel von E. Seuffert im Hammerflügel-Fotoarchiv
- Tastenwiki (Memento vom 5. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) – Datensammlung zum Thema historischer Klavierbau