www.wikidata.de-de.nina.az
Eduard Sandifort 14 November 1742 in Dordrecht 12 Februar 1814 in Leiden war ein niederlandischer Anatom und Chirurg Er gilt als Vater der pathologischen Ikonographie Eduard Sandifort Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Anmerkung 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Sandifort war Sohn des Pfarrers Gerard Sandifort Anm 1 und dessen Frau Geertrudi Helena Snellen Der Mediziner Jan Bernard Sandifort war sein Bruder Er hatte seine erste Ausbildung am Gymnasium in Den Haag erhalten 1758 begann er ein Studium der medizinischen Wissenschaften unter Bernhard Siegfried Albinus an der Universitat Leiden und wurde am 19 Dezember 1763 mit dem Thema de Pelvi ejusque in partu dilatatione zum Doktor der Medizin promoviert Danach arbeitete er als praktischer Arzt in Den Haag wo er in quartalsmassigen Perioden seine Natuur en Geneeskundige Bibliotheek herausgab Dabei hatte er vielfaltige wissenschaftliche Kontakte aufgebaut So wurde er am 28 September 1766 Mitglied der Leopoldina 1 1768 wurde er Mitglied der Koniglich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm und bis 1809 Mitglied bei neunzehn weiteren Wissenschaftsgesellschaften in den Niederlanden der Schweiz Deutschland Schottland England und Frankreich Am 1 Oktober 1771 wurde er Dozent der Anatomie und Chirurgie an der Leidener Hochschule am 30 April 1771 beriefen ihn die Kuratoren der Leidener Hochschule zum ausserordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie welche Aufgabe er am 22 Mai 1771 mit der ungedruckten Antrittsrede oratio de optimo Anatomico ubernahm Am 1 Februar 1772 berief man ihn als Nachfolger von Albinus 2 zum ordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie welchen Lehrstuhl er am 25 Mai 1772 mit der Rede De circumspecto cadaverum examine optimo Med pract adminiculo ubernahm Zudem ubertrug man ihm am 12 Juni 1778 die Professur der Medizin In seiner Eigenschaft als Lehrkorper der Hochschule beteiligte er sich an den organisatorischen Aufgaben und war 1782 83 sowie 1802 03 Rektor der Alma Mater Bei der Niederlegung der Rektorate hielt er die Reden de officio Medici perquam difficili a multis pessime neglecto 1783 und de Bernardo Siegfried Albino Anatomicorum quotquot elapso floruerant seculo facile principe physiologorum vero sui temporis summon 1803 Aus seiner Ehe mit Catharina Johanna Kindeed stammt der Sohn Gerard Sandifort 1779 1848 welchem er am 29 Marz 1805 seine anatomischen Aufgaben ubertrug und mit dem er ab dem 4 November 1807 zusammen die Vorlesungen zur Medizin Chirurgie und Anatomie hielt Zudem ist sein Sohn Paul Johannes Sandifort 3 um 1781 in Leiden ebenfalls Mediziner geworden 4 1813 wurde Sandifort von seinen Lehraufgaben emeritiert und verstarb ein Jahr spater Von Sandifort stammt eine fruhe 1777 publizierte Beschreibung der Fallotschen Tetralogie einer Missbildung des Herzens 5 Die Impfung des Viehs wie auch den Pocken bei den Menschen wurde durch Sandifort gefordert Seit 1808 wirkte er als konsultierender Arzt des Konigs Louis Bonaparte Aus seiner eingehenden Beschaftigung mit pathologischer Anatomie entstanden die Leidener Skelettsammlung und zahlreiche Illustrationen in seinen Werken Jean Cruveilhier 1791 1874 bezeichnete ihn daher als Vater der pathologischen Ikonografie Die anatomisch pathologischen Praparate der Leidener Sammlung publizierte Sandifort 1793 in seinem umfangreichen Museum anatomicum Schriften BearbeitenDissertatio inauguralis de Pelvi ejusque in partu delatione Leiden 1763 Observatio de foetu monstroso cujus viscera abdominalia omnia una cum corde extra corpus propendebant In Actis Helveticis Band 7 S 86 Observatio de puero monstroso In Novis Actis Phys Med Acad Nat Cur Band 4 S 150 Descriptio morbi contagiosi qui in Belgio A 1769 in schwedisch In Vetensk Acad Hardingar 1769 S 325 in deutsch Beschreibung der Viehseuche in Holland 1769 Leipzig 1772 Observationes de usu ligni Quassiae 1770 Natuur en Geneeskundige Bibliotheek 11 Bande Den Haag 1765 1775 Heel en ontleeddkundige verhandling over een skagaderbreuk enz Den Haag 1765 Thesaurus Dissertationum Programmatum aliorumque opusculorum 5 Bande Leiden 1768 1778 1 Bd Online 3 Bd Online Oratio de circumspecto cadaverum examine optimo practicae medicinae adminiculo Leiden 1772 Observationes Anatomico Pathologicae 4 Bande Leiden 1777 1781 1 Band 1777 2 Band Discriptio musculorum hominum Leiden 1781 Icones herniae inguinalis congenitae Leiden 1781 Tabulae intestini duodeni Leiden 1780 Tabulae uteri puerpeae Leiden 1781 Beschryving en afbeelding van een aangeboen liesbreuck Leiden 1781 Exercitationes Academicae Leiden 1783 1785 2 Bde Anatome infantis cerebro destituto Leiden 1784 Descriptio ossium hominis Leiden 1785 Museum anatomicum Academiae Lugduno Batavae 2 Bande Leiden 1793 anatomisch pathologischer Textband und Abbildungsband mit Kupferstichen ausgewahlter Praparate nach Zeichnungen von Abraham Delfos Herausgeberschaften und UbersetzungenTabulae ossium Leiden 1791 Mit A Vesalii Institutiones Physiologicae et Pathologicae Leiden 1784 2 Bde mit Leopoldo Marco Antonio Caldani 1 Bd Online Observationes ad uteri constructionem pertinentes 1788 mit German Azzoguidi Nova gubernaculi testis Hunleriani et tunicae vaginalis discriptio ut et observationes de claudicatione congenita Mit J B Pallettae Dissertatio de testium in foetu posita de eorum in scrotum descensu de tuniearum quibus hi continentur numero et origine Mit J Brugnoni Opuscula Anatomica Leiden 1788 Over de inenting der kinderpokjes Den Haag 1768 aus dem englischen von Th Dinsdale Heelkundige waarnemingen Den Haag 1771 aus dem schwedischen von O Acrell Over de ziekten der kinderen Uit het Zweedsch vert en met aanm verm Den Haag 1768 1770 2 Bde von Nils Rosen van Rosenstern 2 Bd Online Inleiding tot de genezing der inwendige ziekten door het opperste collegie der geneeskunde te Berlijn Leiden 1788 aus dem deutschen ubersetzt Briefe uber Italien vornehmlich den gegenwartigen Zustand der Arzneikunde und die Naturgeschichte betreffend an Herrn Professor Sandifort zu Leyden geschrieben Danzer Dusseldorf 1793 2 Bde Digitalisat Literatur BearbeitenHeinrich Buess Huldrych M Koelbing Kurze Geschichte der ankylosierenden Spondylitis und Spondylose J R Geigy Basel 1964 Acta rheumatologica Nr 22 S 42 49 51 53 und 63 Ludwig Choulant Geschichte und Bibliographie der anatomischen Abbildung nach ihrer Beziehung auf anatomische Wissenschaft und bildende Kunst Rudolph Weigel Leipzig 1852 S 140 Volltext in der Google Buchsuche August Hirsch Ernst Julius Gurlt Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Band VI Urban amp Schwarzenberg Wien und Leipzig 1887 Bd 5 S 169 Abraham Jacob van der Aa Biographisch Woordenboek der Nederlanden Verlag J J van Brederode Haarlem 1874 Bd 17 Teil 1 S 84 online niederlandisch Jan Sasse SANDIFORT Eduard In Petrus Johannes Blok Philipp Christiaan Molhuysen Hrsg Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek Teil 3 N Israel Amsterdam 1974 Sp 1121 1122 niederlandisch knaw nl dbnl org Erstausgabe A W Sijthoff Leiden 1914 unveranderter Nachdruck Anmerkung Bearbeiten Gerard Sandifort der Altere 14 November 1709 in Ouddorp 31 Dezember 1757 in Den Haag niederlandischer Theologe Gerard war der Sohn des Chirurgen Eduard Sandifort und dessen Frau Anna die Tochter des Leutnants der Infanterie Pieter Schaap und dessen Frau Clara Thein Nach dem fruhen Tod seiner Eltern nahm ihn seine Schwester Hester auf welche mit dem Chirurgen in Brielle Johannes van Boeymeer verheiratet war In Brielle besuchte er von 1721 an die dortige Schule und wechselte 1724 an die Illustre Schule nach Middelburg welche unter der Leitung von Rutger Ouwens 1692 1780 stand Nach dem Tod seiner Schwester besuchte er die Lateinschule in Harderwijk und besuchte an 1727 die Universitat Harderwijk Hier waren Petrus Ens Cornelis Sieben Cornelius van Houten und Cornelius Sebastiaan Cremer seine Lehrer 1730 setzte er seine Studien an der Universitat Leiden fort wo Taco Hajo van den Honert und Franciscus Fabriciu seine pragenden Lehrer wurden Unter letzterem verteidigte er am 1 Oktober 1732 die Abhandlung Dissertatio oratoro theologica de formulis precum Am 29 Juni 1734 wurde er Kandidat des Predigtamtes und fand 1735 eine Stelle als Pfarrer in Ost und Westblokker 1738 wechselte er als Pfarrer nach Harderwijk fand im selben Jahr eine Anstellung als Pfarrer in Deventer und 1740 ging er in gleicher Eigenschaft nach Dordrecht Drei Mal lehnte er eine Berufung als Pfarrer in Haarlem ab bevor er schliesslich 1744 als Seelsorger nach Den Haag zog Seine Handschriften sind nach seinem Tod verbrannt lediglich seine Abhandlung ist im Druck erschienen Am 14 September 1735 hatte er sich mit Geertrudi Helena die Tochter des Briller Burgermeisters Paulus Snellen verheiratet Man kennt die Kinder Eduard Paulus 3 Oktober 1738 in Harderwijk studierte in Leiden wurde 1760 mit der Dissertatie de Jure retractus Leiden 1760 Dr jur und arbeitete dann In Den Haag und Jan Bernard 12 Januar in Den Haag studierte in Leiden 1770 mit Dissertatio de proverbio medice vivere misere vivere Leiden 1770 Dr med 1803 erschien von ihm in Den Haag Description de l usage de la regle a miroir ou essai d un nouv instrument a remplucer l Astrolabe Quelle Abraham Jacob van der Aa Biographisch Woordenboek der Nederlanden Verlag J J van Brederode Haarlem 1874 Bd 17 Teil 1 S 83 online niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Johann Daniel Ferdinand Neigebaur Geschichte der Kaiserlichen Leopold Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher wahrend des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens Friedrich Frommann Jena 1860 S 227 Online Heinrich Buess Huldrych M Koelbing Kurze Geschichte der ankylosierenden Spondylitis und Spondylose J R Geigy Basel 1964 Acta rheumatologica Nr 22 S 42 Adolph Carl Peter Callisen Medicinisches Schriftsteller Lexicon der jetzt lebenden Verfasser Altona 1844 Bd 32 Online 11 September 1797 Uni Leiden immatrikuliert promovierte am 6 Februar 1805 mit der Diss qua Deglutionis mechanismus verticali sectione narium oris faucium illustratur zum Dr med Klaus Holldack Klaus Gahl Auskultation und Perkussion Inspektion und Palpation Thieme Stuttgart 1955 10 neubearbeitete Auflage ebenda 1986 ISBN 3 13 352410 0 S 100 Normdaten Person GND 116800615 lobid OGND AKS LCCN nr2002045493 VIAF 47522713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sandifort EduardKURZBESCHREIBUNG niederlandischer AnatomGEBURTSDATUM 14 November 1742GEBURTSORT DordrechtSTERBEDATUM 12 Februar 1814STERBEORT Leiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Sandifort amp oldid 235201719