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Das abstandsaktive Schutzsystem Drosd russisch Drozd Drossel des russischen Konstruktionsburos in Tula ist ein Selbstschutzsystem fur Kampfpanzer welches ab 1970 fur das sowjetische Militar entwickelt wurde Das Hardkill System ist dafur ausgelegt anfliegende Panzerabwehrraketen oder Panzerfaustgeschosse vor dem Auftreffen auf den Panzer zu zerstoren Es wird als Vorlaufer des Arena Systems und als erstes funktionierendes Hardkill System der Welt angesehen T 55AD mit Drosd APS Schutzsystem Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Baugruppen 3 Funktionsprinzip 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung Bearbeiten1970 stellte das sowjetische Heer die Forderung nach einem aktiven Selbstschutzsystem fur Kampfpanzer welches den Panzer vor frontal anfliegenden Panzerabwehrraketen und Panzerfaustgeschossen schutzen sollte Aufgrund der zum damaligen Zeitpunkt verfugbaren Rechner und Sensortechnik kam es zu zahlreichen Schwierigkeiten im Entwicklungsprozess Unter anderem erwies sich die sichere Erfassung von Flugkorpern sowie die korrekte Berechnung der Flugbahn als schwierig Nach mehr als 10 jahriger Entwicklungszeit verlor das Heer Anfang der 1980er Jahre das Interesse an dem Projekt Jedoch trat kurz darauf die Marineinfanterie an dessen Stelle da diese den Kampfpanzer T 55 weiterhin in Dienst halten musste und dessen Uberlebensfahigkeit erhohen wollte Der erste umgerustete Panzer wurde 1983 an die Marineinfanterie ubergeben Insgesamt wurden etwa 250 Fahrzeuge umgerustet Der Stuckpreis betragt umgerechnet etwa 30 000 US Dollar In den spaten 1990er Jahren wurde das verbesserte System Drosd 2 vorgestellt Baugruppen BearbeitenDas System besteht aus drei Hauptbaugruppen zwei Abschussbehaltern mit jeweils vier Rohren welche auf beiden Seiten des Turms angebracht sind zwei Radarsendern und empfangern welche auf den beiden Abschussbehaltern angebracht sind einer zentralen Stromversorgungs und Elektronikeinheit welche am Turmheck angebracht ist Funktionsprinzip BearbeitenDas System erkennt anfliegende Objekte in einem Geschwindigkeitsbereich von 70 bis 700 m s ab einer Entfernung von etwa 250 m in einem Winkel von 20 zur Turmlangsachse Das Zielverfolgungsradar arbeitet auf einer Frequenz von 24 5 GHz 1 Die vom Radar erfassten Daten Geschwindigkeit und Anflugwinkel werden an den Analogrechner des Systems weitergegeben der daraus die weitere Flugbahn berechnet die abzuschiessende Granate auswahlt und den Abschusszeitpunkt bestimmt Dieser Vorgang dauert rund 0 35 Sekunden 1 Die Granate hat ein Kaliber von 107 mm und wiegt 9 kg wovon 2 3 kg auf den Sprengstoff entfallen 1 Sie wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 190 m s abgefeuert und detoniert 6 8 m vor dem Panzer Dabei erzeugt sie einen Splitterkegel von 30 dessen Splitter dem Projektil mit rund 1 600 m s entgegenfliegen Der Splitterkegel besteht aus etwa 1100 Splittern zu je 3 Gramm die das anfliegende Geschoss zerstoren oder beschadigen sollen 1 Das System ist aufgrund des nach vorne gerichteten Splitterkegels nicht einsetzbar wenn eigene Infanterie oder leichtgepanzerte Fahrzeuge mit dem Panzer zusammen operieren Literatur BearbeitenRolf Hilmes Kampfpanzer heute und morgen Konzepte Systeme Technologien Motorbuchverlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02793 0 Tom J Meyer Active Protective Systems Impregnable Armor or Simply Enhanced Survivability In Armor Bd 107 Nr 3 Mai Juni 1998 ISSN 0004 2420 S 7 11 Digitalisat PDF 546 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drozd active protection system Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d High Precision Systems Drozd active protection complex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drosd Schutzsystem amp oldid 229912907