Mit der Bezeichnung Dreiämterlehre können drei miteinander in Verbindung stehende, aber voneinander zu unterscheidende theologische Lehren bezeichnet werden:
- die zur Zeit der Alten Kirche herausgebildete und seitdem in vielen Kirchen übliche dreistufige Gliederung des kirchlichen Amts in Bischof, Priester und Diakon;
- die von Martin Bucer und Johannes Calvin entwickelte Vierämterlehre, nach der Pastoren, Doktoren/Lehrer, Älteste und Diakone die neutestamentlich gebotenen Ämter seien (wobei in vielen reformierten Kirchenordnungen Pastoren und Doktoren als ein Amt angesehen wurden);
- die Lehre von den drei Ämtern bzw. häufiger dem dreifachen Amt (triplex munus) Jesu Christi als König, Priester und Prophet, die von Calvin (nach Auffassung anderer schon von Martin Luther) auf der Grundlage älterer Lehren entwickelt und auch in der neueren katholischen Theologie rezipiert wurde.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Thomas Schumacher: Bischof – Presbyter – Diakon. Geschichte und Theologie des Amtes im Überblick. Pneuma, München 2010.
- Klauspeter Blaser: Calvins Lehre von den drei Ämtern Christi. Zürich 1970
- Karin Bornkamm: Christus – König und Priester. Das Amt Christi bei Luther im Verhältnis zur Vor- und Nachgeschichte. Mohr Siebeck, Tübingen 1998.
- Karin Bornkamm: Amt Christi. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 1, Mohr-Siebeck, Tübingen 1998, Sp. 439–440.
- Ludwig Schick: Das dreifache Amt Christi und der Kirche. Zur Entstehung und Entwicklung der Trilogien. Lang, Frankfurt am Main/Bern 1982, ISBN 3-8204-5981-2.