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Doris Schiemann 17 Marz 1947 ist eine deutsche Pflegewissenschaftlerin Sie grundete 1992 das Deutsche Netzwerk fur Qualitatsentwicklung in der Pflege DNQP an der Hochschule Osnabruck und erhielt 1993 den Ruf auf eine Professur Krankenpflege an dieser Hochschule Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Arbeitsschwerpunkte 3 Forschungs und Entwicklungsprojekte Auswahl 4 Mitglied wissenschaftlicher Gremien Expertengruppen Auswahl 5 Mitglied in Beiraten bei Zeitschriften Verlagen 6 Publikationen Auswahl 7 Auszeichnungen 8 BelegeWerdegang BearbeitenNach einer Berufsausbildung in der Kinderkrankenpflege und mehrjahriger Berufsausubung in verschiedenen Praxisfeldern der Pflege schloss Doris Schiemann 1977 ein Studium fur das Lehramt an Grund und Hauptschulen und 1980 ein Diplomstudium Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Gesundheitsadministration an der Universitat Osnabruck ab 1993 promovierte sie zu einem pflegewissenschaftlichen Thema an der Universitat Osnabruck Doris Schiemann hat seit Beginn der 1980er Jahre die wissenschaftliche Durchdringung und Ordnung des pflegeberuflichen Feldes sowie die Akademisierung der Pflegeberufe voran getrieben Mit den Ergebnissen einer empirischen Untersuchung zur postnatalen Pflege in Krankenhausern einer norddeutschen Region und Vergleichskrankenhausern in der Schweiz und Schottland konnte sie wichtige Anstosse zu einem Paradigmawechsel in der Neugeborenen und Wochnerinnenpflege geben 1 2 1982 beteiligte sie sich an der Konzeption des Dokumentarfilms Ganz nah bei dir Die Bedurfnisse von kranken Kindern im Krankenhaus und dessen Realisierung Dieser Film wurde vom Aktionskomitee Kind im Krankenhaus deutschlandweit verbreitet um die Einfuhrung des Rooming In in padiatrischen Einrichtungen voranzutreiben 3 Von 1981 bis 1984 war Doris Schiemann wissenschaftliche Mitarbeiterin im Modellprogramm Weiterbildungsstudiengang Pflegedienstleitung im Krankenhaus der unter Leitung von Professor Manfred Semrau von 1981 bis 1984 an der Fachhochschule Osnabruck erprobt und danach weitergefuhrt wurde Zu ihren vorrangigen Aufgaben und Verantwortungen zahlte die Entwicklung eines pflegewissenschaftlichen Curriculums fur das Lehrgebiet Krankenpflege und dessen Umsetzung 4 Nach erfolgreichem Abschluss des Modellprogramms erhielt sie eine unbefristete Stelle an der Fachhochschule und die Moglichkeit an Perspektiven fur die Entwicklung regularer Diplomstudiengange fur den Bereich Pflege einschliesslich geeigneter Strukturen fur Lehre und Forschung mitzuarbeiten 5 6 Ein wichtiger Schritt in diese Richtung erfolgte 1987 mit der Ausschreibung der ersten Pflegeprofessur in Deutschland an der Fachhochschule Osnabruck Sie wurde mit der renommierten Pflegewissenschaftlerin Ruth Schrock besetzt 7 Im Team von Ruth Schrock war Doris Schiemann an der zugigen Errichtung von zwei Diplomstudiengangen Pflegemanagement und Pflegewissenschaft an der Fachhochschule Osnabruck beteiligt sowie an der Etablierung des Internationalen Symposiums Pflegewissenschaft Dieses Symposium wurde in den 1990er Jahren im Zwei Jahres Rhythmus in Kooperation mit der Universitat Osnabruck in der Stadthalle Osnabruck veranstaltet und hat massgeblich dazu beigetragen den pflegewissenschaftlichen Diskurs im deutschsprachigen Raum in Gang zu setzen Nach der Emeritierung von Ruth Schrock 1996 ubernahm Doris Schiemann die Leitung des Diplomstudiengangs Pflegewissenschaft Als sie 1992 als deutsche Vertreterin in die Steering Group des Europaischen Netzwerks fur Qualitatssicherung in der Pflege EuroQUAN berufen wurde begann sie noch im selben Jahr mit dem Aufbau des Deutschen Netzwerks fur Qualitatsentwicklung in der Pflege DNQP an der Hochschule Osnabruck und leitete das Netzwerk bis zu ihrer Emeritierung 2012 8 9 Ende der 1990er Jahre startete sie im DNQP mit der Entwicklung evidenzbasierter Expertenstandards auf nationaler Ebene in Kooperation mit dem Deutschen Pflegerat und finanzieller Unterstutzung des Bundesgesundheitsministeriums Die Expertenstandards des DNQP stellen ein professionell abgestimmtes Leistungsniveau dar das dem Bedarf und den Bedurfnissen der angesprochenen Bevolkerung angepasst ist und Kriterien zur Kontrolle dieser Pflege einschliesst Als monodisziplinare Instrumente zeigen sie den spezifischen Beitrag der Pflege fur die gesundheitliche Versorgung von Patienten Bewohnern und ihren Angehorigen zu zentralen Qualitatsrisiken auf und sind Grundlage fur eine kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalitat in Gesundheits und Pflegeeinrichtungen Sie sind fur alle Aufgabenfelder der professionellen Pflege richtungweisend 10 Fur die Pflegeberufe wird die Entwicklung von Standards als besonders dringend angesehen weil Kostensenkungsmassnahmen mit weitreichenden Umstrukturierungen und Schwerpunktverlagerungen innerhalb der Gesundheitsversorgung verbunden sind die neben der Entwicklung neuer Berufsgruppen zu Neubestimmungen der Rolle des Pflegepersonals fuhrt 11 Im Rahmen der bundesweiten Implementierungsprojekte zur Erprobung der Praxistauglichkeit der Expertenstandards werden ausserst wertvolle Qualitatsdaten erhoben die Aufschluss uber die Wirksamkeit der Expertenstandards die Relevanz der gewahlten Themen und den Entwicklungsstand der Pflege geben 12 Arbeitsschwerpunkte BearbeitenKind und Familienorientierte Konzepte in der Pflege Akademisierung der Pflegeberufe Professionalisierung der Pflegepraxis Konzepte Methoden Instrumente zur Qualitatsentwicklung in der Pflege Networking for Quality auf nationaler und europaischer EbeneForschungs und Entwicklungsprojekte Auswahl Bearbeiten1985 1990 Regionale Vollerhebung der postnatalen Mutter Kind Situation in den Krankenhausern von Stadt und Landkreis Osnabruck sowie Vergleichskrankenhausern im In und Ausland Dissertation 1993 1995 Implementierung von Pflegestandards und Entwicklung von Instrumenten und Methoden zu deren Uberprufung im Universitatsklinikum Benjamin Franklin in Berlin Wissenschaftliche Begleitung in Kooperation mit dem Nationalen Institut fur Qualitatssicherung im Gesundheitswesens der Niederlande CBO in Utrecht Forderung Bundesministerium fur Gesundheit 1998 2001 AGIP Forschungsschwerpunkt Pflege und Management Leitung Martin Moers Teilprojekt 1 Stationsgebundene Qualitatssicherung in der Pflege In Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover Forderung Niedersachsisches Ministerium fur Wissenschaft und Kunst 1999 2000 Evaluation des Projekts Pflegediagnostik im Universitatsspital Zurich Finanzierung Universitatsspital Zurich 2000 2002 Pilotprojekt zur Entwicklung Konsentierung und modellhafte Implementierung des 1 DNQP Expertenstandards Dekubitusprophylaxe in der Pflege DNQP Forderung Bundesgesundheitsministerium 2001 2008 Entwicklung Konsentierung und modellhafte Implementierung der DNQP Expertenstandards Entlassungsmangement Schmerzmanagement Sturzprophylage Kontinenzforderung Pflege von Menschen mit chronischen Wunden und Ernahrungsmanagement Forderung Bundesministerium fur Gesundheit 2008 2012 Erste Aktualisierung der DNQP Expertenstandards Entlassungsmanagement Dekubitusprophylaxe Schmerzmanagement bei akuten Schmerzen und Sturzprophylaxe Finanzierung Eigenmittel des DNQPMitglied wissenschaftlicher Gremien Expertengruppen Auswahl Bearbeiten1988 Mitglied der Arbeitsgruppe Qualitatssicherung in der Gesungheitsversorgung der WHO Institut fur Gesundheitsforschung Kiel 1990 1991 Beraterin Berichterstatterin der WHO auf Zeit im Pilotprojekt Qualitatssicherung in Krankenhausern Schleswig Holsteins Institut fur Gesundheitsforschung Kiel 1990 1992 Mitglied der Expertengruppe Pflege Personalverordnung PPR des Bundesministeriums fur Gesundheit 1992 1997 Mitglied der Steering Group des European Quality Assurance Networks EuroQuan Royal College of Nursing Bristol 1995 Mitglied der Expertenrunde Qualitatssicherung in der stationaren Versorgung des Bundesministeriums fur Gesundheit 1999 2002 Mitglied des Beirats fur ethische Fragen im Gesundheitswesen beim Bundesministerium fur Gesundheit Amtszeit von Andrea Fischer 1999 Beraterin der 72 Gesundheitsministerkonferenz in Trier Beschlussfassung fur die Ziele einer einheitlichen Qualitatsstrategie im Gesundheitswesen 2007 Mitglied der Delegation von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt beim US Germany Dialogue on Long Term Care in Washington DC 2007 2009 Mitglied des Beirats zur Neufassung des Pflegebedurftigkeitsbegriffs im Bundesministerium fur Gesundheit 2011 2015 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des AQUA Instituts fur angewandte Qualitatsforderung und Forschung im Gesundheitswesens 2012 2013 Mitglied der Expertengruppe Kompetenzprofil Familien Gesundheits und KinderkrankenpflegerInnen in den fruhen Hilfen Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Koln 2013 2014 Mitglied des Arbeitskreises Dialog Pflegekammer Niedersachsisches Ministerium fur Soziales Frauen Familien Gesundheit und IntegrationMitglied in Beiraten bei Zeitschriften Verlagen Bearbeiten1988 2000 Mitglied des Beirats der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Pflege Verlag Hans Huber Bern 1993 1999 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Verlags Hans Huber Bern 2000 2011 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift Evidenz Fortbildung und Qualitat im Gesundheitswesen ZEFQ German Journal for Evidence and Quality Care Elsevier VerlagPublikationen Auswahl BearbeitenD Schiemann A Buscher Evidenzbasierte Pflegepraxis Beispiel Schmerzmanagement In R Kunz G Ollenschlager H Raspe et al Hrsg Lehrbuch Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis Deutscher Arzteverlag Koln 2000 S 304 309 D Schiemann P Blumenberg Methodisches Vorgehen zur Aktualisierung des Expertenstandards Entlassungsmanagement in der Pflege In DNQP Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege 1 Aktualisierung DNQP Osnabruck 2009 S 12 17 D Schiemann M Moers H Stehling Implementierung des Expertenstandards Ernahrungsmanagement zur Sicherstellung und Forderung der oralen Ernahrung in der Pflege In DNQP Hrsg Expertenstandards Ernahrungmanagement zur Sicherstellung und Forderung der oralen Ernahrung in der Pflege Entwicklung Konsentierung Implementierung DNQP Osnabruck 2010 S 157 225 D Schiemann M Moers A Buscher Hrsg Qualitatsentwicklung in der Pflege Konzepte Methoden und Instrumente 2 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 D Schiemann M Moers Qualitatsmethodik zur Entwicklung und Einfuhrung und Aktualisierung von Expertenstandards in der Pflege In D Schiemann M Moers A Buscher Hrsg Qualitatsentwicklung in der Pflege Konzepte Methoden und Instrumente 2 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 S 29 49 D Schiemann A Buscher Konzeptionelle Aspekte der Pflegeleistung In J Oswald B Schmidt Rettig Hrsg Krankenhaus Managementlehre Theorie und Praxis eines integrierten Konzepts 2 uberarbeitete Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 S 400 422Auszeichnungen Bearbeiten2005 Agnes Karll Medaille vom Deutschen Berufsverband fur Pflegeberufe DBfK 2007 Deutscher Pflegepreis vom Deutschen Pflegerat DPR 2011 Goldenes Ehrenzeichen von der Osterreichischen Gesellschaft fur vasculare Pflege OGVP Belege Bearbeiten Doris Schiemann Postnatales Rooming In Eine empirische Untersuchung Konsequenzen fur die Praxis Hans Huber Verlag Bern 1993 ISBN 3 456 82464 5 Doris Schiemann Listening to the patient In Vortrag Hrsg First EruoQuan Conference on Quality and Nursing Practice Queen Elizabeth Centre London 1994 Astrid Hecht Wolfgang Meisinger Doris Schiemann Wolfgang Timm Ganz nah bei dir Die Bedurfnisse von kranken Kindern im Krankenhaus eine Herausforderung fur das Krankenhaus Hrsg Universitat Osnabruck und Aktionskomitee Kind im Krankenhaus 1982 Brandt Rolf Gerle Ursula Manfred Haubrock Doris Schiemann Manfred Semrau Pflegedienstleitung im Krankenhaus Ein Beitrag zur Entwicklung berufsbezogenen Studiengange im Fachhochschulbereich In Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Osnabruck Hrsg Arbeitsbericht Band 13 1985 ISBN 3 925716 23 8 S 92 Seiten Doris Schiemann Was kann die Hochschule fur die Pflegepraxis leisten In Elisabeth Seidl Hrsg Pflegeberufe und Universitat Tagungsbericht Verlag fur medizinische Wissenschaft Wien S 11 27 Doris Schiemann Doris Schiemann In Birgit Trockel Irmgard Notthoff Margret Knauper Hrsg Who is Who in der Pflege Deutschland Schweiz Osterreich Hans Huber Bern Gottingen Toronto Seattle 1999 ISBN 3 456 83016 5 S 415 418 Ruth Schrock Ruth Schrock In Birgit Trockel Irmgard Althoff Margit Knauper Hrsg Who is Who in der Pflege Deutschland Schweiz Osterreich Hans Huber Bern Gottingen Toronto Seattle 1999 ISBN 3 456 83016 5 S 439 444 Doris Schiemann Networking in Germany In EuroQuan Hrsg European Quality Assurance Network Newsletter No 3 S 8 Doris Schiemann Networking for Quality Qualitatsnetzwerke in der Pflege auf europaischer und nationaler Ebene In Doris Schiemann Martin Moers Andreas Buscher Hrsg Qualitatsentwicklung in der Pflege Konzepte Methoden und Instrumente 2 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 022981 5 S 20 26 Klaus Theuerkauf Rechtliche Verbindlichkeit von Expertenstandards Hrsg Doris Schiemann Martin Moers Andreas Buscher 2 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 032637 8 S 150 179 International Council of Nurses ICN International principles and framework for standard development in nursing Eigenverlag Geneva 2004 Armin Hauss Gertrud Schmalzle Evaluation der Anwendung von Expertenstandards in der Charite Universitatsmedizin Berlin Was kommt bei den Patienten an In Doris Schiemann Martin Moers Andreas Buscher Hrsg Qualitatsentwicklung in der Pflege Konzepte Methoden Instrumente 2 aktualisierte Auflage Kohlhammer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 17 032637 8 S 102 129 Normdaten Person GND 113534906 lobid OGND AKS VIAF 67147500 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schiemann DorisKURZBESCHREIBUNG deutsche PflegewissenschaftlerinGEBURTSDATUM 17 Marz 1947 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doris Schiemann amp oldid 227888435