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Die evangelische Dorfkirche Tremmen ist eine spatgotische Backsteinkirche im Ortsteil Tremmen von Ketzin Havel im Landkreis Havelland in Brandenburg Sie gehort zur Kirchengemeinde Karwesee im Kirchenkreis Nauen Rathenow der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz und ist eine offene Kirche 1 Dorfkirche Tremmen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Nordostansicht nbsp Westfassade mit ReliquienbuhneDie Dorfkirche Tremmen wurde im 15 Jahrhundert als einschiffiger rechteckiger Backsteinbau von funf Jochen errichtet Sie ist mit zwei Turmen versehen die uber querschiffartigen Erweiterungen des zweiten Jochs von Westen erbaut wurden Besonderes Kennzeichen der Kirche ist die an der Westfassade angebaute grosse Aussenkanzel oder Reliquienbuhne Die Kirche gehorte ursprunglich dem Domstift Brandenburg an Die fur eine Dorfkirche ungewohnliche Grosse und die Reliquienbuhne konnten auf eine Nutzung als Wallfahrtskirche und Versammlungsstatte des Domkapitels hinweisen Urkundliche Belege hierfur liegen jedoch nicht vor Das Bauwerk wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet Aus dem ersten Bauabschnitt zu Beginn des 15 Jahrhunderts stammen noch die beiden westlichen Joche mit den langsrechteckigen Kreuzarmen am zweiten Joch Dach dendrochronologisch auf 1416 17 d datiert und dem nordlichen Ansatz zum Weiterbau mit einem Rest eines Nordportals der in der Sakristei erhalten geblieben ist Nach der Mitte des 15 Jahrhunderts folgten dann die drei ostlichen Joche Dach 1462 62 d datiert und die Turme die mit veranderten Formen bis zur Firsthohe des Daches uber den Kreuzarmen erbaut wurden Etwa gleichzeitig wurde der Westgiebel mit der Reliquienbuhne errichtet Danach wurde das gesamte Bauwerk eingewolbt und mit dem ostlichen Giebel versehen Erst im spaten 15 Jahrhundert folgte die Sakristei im ostlichen Winkel zwischen Nordturm und Schiff Die Westansicht ist durch die in Traufhohe dreiseitig vorspringende Reliquienbuhne gekennzeichnet die durch einen mittleren Strebepfeiler mit profilierten Stichbogen gestutzt wird Eine Spindeltreppe im nordwestlichen Pfeiler des zweiten Jochs erschliesst die Turme und die Reliquienbuhne die uber eine breite stichbogige Offnung im Westgiebel zuganglich ist Die beiden Turme sind mit Portalen im Norden und Suden ausgestattet zusatzlich war der sudliche Turm uber ein heute vermauertes Portal auf der Ostseite zuganglich Ein rundbogiges zur Sudseite gerucktes Portal ist in der Westfassade eingefugt Das mittlere Turmgeschoss ist durch hohe Spitzbogenblenden mit gekuppelten Schalloffnungen und Kreisblende hervorgehoben Die oberen Turmgeschosse mit den Zwiebelkuppeln stammen von 1724 und wurden 1800 02 und 1932 erneuert Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde wohl auch das Masswerk der Schiffsfenster entfernt und die Ostwand durch Strebepfeiler abgestutzt Das Aussere wird durch einen umlaufenden Putzstreifen belebt der einst mit Masswerkmustern bemalt war Der Ostgiebel zeigt reichen Blendenschmuck die Ecken und die Spitze des Giebels sind zinnenartig erhoht Das Innere wird durch schlanke Spitzbogenfenster erhellt die nur im ostlichen Joch mit Rundstaben profiliert sonst aber glatt eingeschnitten sind Es ist durch Kreuzgewolbe abgeschlossen deren westliches wegen des zusatzlichen Strebepfeilers funfteilig ist Der nordliche Kreuzarm ist niedriger eingewolbt und besass ursprunglich eine Vorhalle Die Wande sind durch Nischen erleichtert Im westlichen Teil sind zumeist Eckdienste angeordnet Die Rippen zeigen Birnstabprofile die Gewolbe werden durch kleine Schlusssteine abgeschlossen Restaurierungen fanden 1969 1971 und 1990 1993 statt Reste von Wandmalereien aus dem 14 Jahrhundert sind an der Sudwand des Westjoches und in der Laibung des sudlichen Vierungsbogens erhalten Sie stammen im Westen vermutlich vom Beginn des 15 Jahrhunderts und am Vierungsbogen aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Ausstattung BearbeitenEin wohlgestalteter Kanzelaltar wurde 1715 geschaffen und 1972 restauriert Er zeigt am geschweiften Kanzelkorb gedrehte Saulen und Akanthuswangen sowie uber dem Schalldeckel einen gesprengten Giebel mit dem triumphierenden Christus flankiert von Posaunenengeln und Putten mit Leidenswerkzeugen Ein spatromanischer Taufstein aus Sandstein ist mit Palmettenfries am oberen Rand geschmuckt Er stand vermutlich bereits in einer Vorgangerkirche Ein Kronleuchter aus Bronze von 1622 wurde durch schwedische Soldaten beschadigt und 1676 wiederhergestellt Im ostlichen Vierungspfeiler findet sich eine Sakramentsnische deren Tur mit spatgotischen Beschlagen versehen ist und daneben eine spatgotische vergitterte Nische die einst offenbar ein Gnadenbild beherbergte Neben dem Westportal ist aussen ein Grabstein fur Ernst Friedrich Wetzel 1789 aufgestellt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 S 1058 1059 Wolfgang Gericke Heinrich Volker Schleiff Winfried Wendland Brandenburgische Dorfkirchen 4 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1985 S 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Tremmen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09150374 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Informationen zur Kirche Tremmen auf der Website der Stadt KetzinEinzelnachweise Bearbeiten Informationen auf der Website des Forderkreises Alte Kirchen in Brandenburg Abgerufen am 26 Juni 2020 52 528488 12 816841 Koordinaten 52 31 42 6 N 12 49 0 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Tremmen amp oldid 236704351