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Dolby E ist ein digitales Audio Kodierverfahren der Firma Dolby das in Rundfunkanstalten insbesondere Fernsehanstalten und Nachbearbeitungsstudios zur Ubertragung und Speicherung von Tonmaterial zum Einsatz kommt Es ermoglicht die Ubertragung und Speicherung von bis zu acht diskreten Audiokanalen in standardisierten Datenstromen nach AES 3id wie sie ublicherweise fur die Ubertragung eines Stereosignals mit zwei Audiokanalen in Form von PCM Audio vorgesehen sind Die Ubertragung von Dolby E im Rahmen der AES 3 Infrastruktur erfolgt nach der Empfehlung SMPTE 337M Dolby E erlaubt die Ubertragung oder Speicherung von bis zu 8 Mono Kanalen 8 1 0 4 Stereo 2 0 oder auch Raumklang in 5 1 Format und gleichzeitig Stereo 2 0 Die Anzahl der moglichen Kanale richtet sich nach der Wortbreite des Aufzeichnungs oder Ubertragungssystems 6 Kanale bei 16 Bit 8 Kanale bei 20 oder 24 Bit Die Aufzeichnung oder Ubertragung kann mit jedem bittransparenten Medium wie etwa digitalen Videomaschinen Satelliten Uplinks Servern oder Schnittsystemen erfolgen Dolby E Encoder und Decoder in Form von 19 Geraten wie sie in der Abwicklung bei Fernsehanstalten eingesetzt werdenGrundlage der Kodierung ist eine proprietare und nur gering verlustbehaftete Audiodatenkompression Dolby E ist akustisch transparent und liegt in der Qualitat deutlich uber Dolby Digital AC 3 Die Datenrate betragt je nach Konfiguration 1536 kbit s bei 16 Bit Wortbreite des Mediums oder 1920 kbit s bei 20 Bit und ist damit etwa funfmal so hoch wie bei Dolby Digital 384 oder 448 kbit s Wahrend Verfahren wie Dolby Digital lediglich etwa drei Kodier Dekodier Zyklen uberstehen erlaubt Dolby E bis zu etwa 13 solcher Zyklen und eignet sich daher auch fur die mehrfache Bearbeitung von Audiomaterial im Zuge der Ubertragung und Nachbearbeitung Vor der Ausstrahlung bei TV Sendern oder wahrend des Disc Masterings von DVDs und Blu Ray Discs wird Dolby E zu Dolby Digital oder anderen Verfahren transkodiert Wie auch bei Dolby Digital und eingeschrankt bei DTS werden parallel zum eigentlichen Audiosignal sogenannte Metadaten ubertragen Dazu zahlen Informationen zur Lautheit Dialogue Level DialNorm Value Angaben zur Steuerung des Dynamikumfangs Dynamic Range Control DRC und fur das automatische Downmixing von 5 1 auf Stereo Lo Ro oder ProLogic II Lt Rt Diese steuernden und beschreibenden Metadaten werden wahrend der Produktion gesetzt Metadaten Editing und von Dolby E zu Dolby Digital weitergegeben Aufgabe der Metadaten ist die Anpassung der Wiedergabe im Heimgerat an die jeweiligen Wiedergabebedingungen sowie die Lautheitssteuerung Dolby E Metadaten sind nach SMPTE RDD6 standardisiert Eine wesentliche Besonderheit von Dolby E liegt darin dass die Lange der Audioframes exakt dem zugehorigen Videobild entspricht Bilder werden in der Fernsehtechnik in Form einer zeitlichen Abfolge von Einzelbildern engl Frames ubertragen Bei PAL 25 Bilder pro Sekunde also 40 ms pro Bild bei NTSC 29 97 Bilder pro Sekunde und 33 37 ms pro Bild Fur die Zeit eines Vollbildes von beispielsweise 40 ms wird bei Dolby E der zugehorige Ton von bis zu acht Kanalen kodiert und diesem Videoframe zugeordnet Damit mussen in Fernsehstudios beispielsweise bei Bildschnitten oder Uberspielungen keine verlustbehafteten Umkodierungen des zugehorigen Audiosignals erfolgen Es konnen so die einem bestimmten Videobild fest zugeordneten Audiodaten wie die Videodaten geschnitten oder geschaltet werden Bei Einsatz von Dolby Digital oder anderen Verfahren im Studiobereich ware eine wiederholte Abfolge einer Kodierung und Dekodierung der Audiosignale notwendig welche die Audioqualitat durch die verlustbehaftete Kompression reduzieren wurde Obwohl Dolby E nicht offiziell als Norm standardisiert ist gilt es aufgrund seiner Verbreitung als De facto Standard fur die Produktion und Ubertragung von Mehrkanalton Production oder Distribution Bitstream Literatur BearbeitenSociety of Motion Picture and Television Engineers RDD 6 Description and Guide to the Use of the Dolby E Audio Metadata Serial Bitstream SMPTE 2006 Society of Motion Picture and Television Engineers SMPTE 337M Format for Non PCM Audio and Data on an AES3 Serial Digital Audio Interface SMPTE 2000 Michael Dickreiter Volker Dittel Wolfgang Hoeg Martin Wohr Hrsg Handbuch der Tonstudiotechnik 8 uberarbeitete und erweiterte Auflage 2 Bande Verlag Walter de Gruyter Berlin Boston 2014 ISBN 978 3 11 028978 7 oder e ISBN 978 3 11 031650 6 Stefan Weinzierl Ed Handbuch der Audiotechnik Kap 11 Springer 2008 Dolby Standards and Practices for Authoring Dolby Digital and Dolby E Bitstreams Issue 3 Dolby 2002 Standards and Practices for Authoring Dolby Digital and Dolby E Bitstreams Issue 3 Memento vom 6 Dezember 2003 im Internet Archive PDF Karl M Slavik ARTECAST und Will Kerr DOLBY Timing und Time Alignment von Dolby E 2009 artecast com PDF Weblinks BearbeitenDolby E Dolby Laboratories abgerufen am 22 Januar 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolby E amp oldid 223082210