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Distorsiv produzierte otoakustische Emissionen auch Verzerrungsprodukte Abkurzung DPOAE von griechisch otos Ohr sind otoakustische Emissionen die an Innenohren von Saugern beobachtet werden konnen Wird ein Innenohr mit zwei sinusformigen Schallreizen angeregt deren Frequenzen in einem bestimmten Verhaltnis zueinander stehen so wird im Innenohr eine dritte Schwingung mit einer anderen Frequenz erzeugt Im Alltag wird diese Form der otoakustischen Emissionen oftmals falsch als Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Medizinische Diagnostik 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDPOAE werden durch zwei simultan applizierte Sinustone f1 und f2 erzeugt Im nichtlinearen System der Cochlea kommt es zu Verzerrungen englisch distortion die als Amplitudenerhohung im Messspektrum auffallen Die Frequenz und Amplituden der Verzerrungsprodukte hangen von verschiedenen Faktoren der Stimulationsfrequenzen ab die mathematisch beschrieben werden konnen Beim Menschen hat sich ein Verhaltnis von f d p 2 f 1 f 2 displaystyle f dp 2 cdot f 1 f 2 nbsp als besonders aussagekraftig erwiesen Setzt man sich nun einer Schallquelle aus die zwei im passenden Verhaltnis stehende Reintone abgibt kann man oft selbst den dritten Ton also das Verzerrungsprodukt des eigenen Ohres horen Unter Musikern ist dieses Phanomen als Tartiniton bekannt Medizinische Diagnostik BearbeitenDie DPOAE werden oft als unabhangiger Hortest ausgegeben weil sie frequenzspezifisch die Cochlea abtasten konnen jedoch ist der Cut off des Versagens nicht so scharf abgegrenzt wie bei den transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen TEOAE So sind DPOAE bei Horverlusten bis zu 50 dB HL noch nachweisbar Durch ein pegelabhangiges Sattigungsverhalten der OAE kann jedoch durch Messung der Wachstumsfunktion der Horverlust extrapoliert werden 1 Die DPOAE sind daher nicht wie TEOAE zum Neugeborenenhorscreening geeignet da sie auch noch in Bereichen hohergradiger Innenohrhorstorungen nachweisbar sind Siehe auch BearbeitenTransitorisch evozierte otoakustische Emissionen TEOAE Literatur BearbeitenSebastian Hoth Katrin Neumann Das OAE Handbuch 1 Auflage Georg Thieme Stuttgart 2006 ISBN 978 3 13 142561 4 D D Gehr T Janssen u a Middle ear and cochlear disorders result in different DPOAE growth behaviour implications for the differentiation of sound conductive and cochlear hearing loss In Hearing research Band 193 Nr 1 2 2004 ISSN 0378 5955 S 9 19 doi 10 1016 j heares 2004 03 018 PMID 15219315 Einzelnachweise Bearbeiten T Janssen H P Niedermeyer W Arnold Diagnostics of the cochlear amplifier by means of distortion product otoacoustic emissions In ORL Band 68 Nummer 6 2006 S 334 339 ISSN 0301 1569 doi 10 1159 000095275 PMID 17065826 Review Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Distorsivproduzierte otoakustische Emissionen amp oldid 214992026