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Die hofische Gesellschaft ist ein 1969 erschienenes Werk des Soziologen Norbert Elias Er beschreibt darin die hofische Gesellschaft also die sozialen Beziehungen an einem Hofstaat Elias untersucht in Die hofische Gesellschaft die Soziologie des Konigtums und der hofischen Aristokratie Er liefert eine soziologische Analyse der hofischen Gesellschaft zur Zeit Ludwigs XIV im Ancien Regime Beschrieben wird die Wohnsituation und die Beziehungen der Menschen in Versailles Es wird ein breites Verstandnis uber das Verhalten der damaligen Menschen vermittelt Haufig werden von Elias Parallelen zur aktuellen Gesellschaft gezogen Dargestellt werden die Zwange die die damaligen Menschen am Hofe erlebten Inhaltsverzeichnis 1 Veroffentlichung 2 Hauptthesen und Kritik 3 Ausgaben 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVeroffentlichung BearbeitenElias Werk Die hofische Gesellschaft basiert auf seiner Habilitationsschrift Der hofische Mensch von 1933 Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde allerdings nach Einreichung das Frankfurter Institut fur Soziologie geschlossen und damit auch Elias Habilitationsverfahren abgebrochen Die Schrift erschien erst 1969 in veranderter Form unter dem Titel Die hofische Gesellschaft Hauptthesen und Kritik BearbeitenIm Zuge des Ausbaus der zentralstaatlichen Autoritat und der Modernisierung der Kriegsfuhrung sei der alte Schwertadel dessen Unzufriedenheit sich immer wieder in Aufstanden Fronde entladen hatte marginalisiert worden Der Konig habe den hohen Adel an den Hof gezogen und ihn zeremoniell privilegiert nutzte aber dieses Zeremoniell zu seiner standigen Kontrolle und Disziplinierung Der Hofadel wurde zudem durch die Reprasentationsverpflichtungen der Hofamter so stark belastet dass er oft verarmte wahrend die politische Macht zunehmend von burgerlichen Ministern und Beamten ausgeubt wurde Unter den Nachfolgern Ludwig XIV habe die Gefangenschaft des Konigs in seiner eigenen goldenen Falle des Hoflebens jedoch zu einer fortschreitenden politischen Lahmung gefuhrt Leonhard Horowski kritisiert dass Elias auch den in politischen Fragen entscheidenden Justizadel noblesse de robe meist ubersetzt als Amtsadel als Vertreter des Burgertums angesehen habe wahrend dies nur auf den Kaufmannssohn Jean Baptiste Colbert zutreffe der spater ebenfalls nobilitiert wurde Elias habe die strukturell unterschiedliche Position der beiden Gruppen der Nobilitat nicht richtig eingeschatzt beide hatten meist kooperiert Der Einfluss des hohen Adels in der Politik sei keineswegs ausgeschaltet worden viele Adelige hatten sich zwischen Schlachtfeld und Hofdienst hin und herbewegt Der Hofadel sei auch nicht am Hof gefangen gewesen sondern habe mit Hilfe seiner Pfrunden und Privilegien den Staat ausgeplundert und zwar oft uber mehrere Generationen Das von Elias entworfene Modell einer zunehmend rational burokratischen Herrschaft sei nicht zutreffend 1 Ausgaben BearbeitenDie hofische Gesellschaft 1969 Suhrkamp Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 518 58329 8 Gesammelte Schriften Bd 2 Literatur BearbeitenRonald G Asch Adel und Monarchie Norbert Elias Hofische Gesellschaft im Lichte der neueren Forschung na 2005 Claudia Opitz Hg Hofische Gesellschaft und Zivilisationsprozess Norbert Elias Werk in kulturwissenschaftlicher Perspektive Bohlau Verlag Koln Weimar 2005 Jeroen Duindam Norbert Elias und der fruhneuzeitliche Hof Historische Anthropologie 6 3 1998 370 387 Roger Chartier Gesellschaftliche Figuration und Habitus Norbert Elias und Die hofische Gesellschaft Roger Chartier Hg Die unvollendete Vergangenheit Geschichte und die Macht der Weltauslegung Berlin Wagenbach 1989 S 37 57 Einzelnachweise Bearbeiten Leonhard Horowski Hof und Absolutismus Was bleibt von Norbert Elias Theorie In Lothar Schilling Hrsg Absolutismus ein unersetzliches Forschungskonzept L absolutisme un concept irremplacable Eine deutsch franzosische Bilanz Une mise au point franco allemande Pariser Historische Studien Band 70 Berlin 2014 S 143 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die hofische Gesellschaft amp oldid 233657608