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Die Kunstlergruppe Die Welle war ein 1921 erfolgter Zusammenschluss der sechs eigenstandigen Kunstler Bernhard Klinckerfuss Paul Roloff Emil Thoma Karl Hermann Muller Samerberg Friedrich Lommel und Paula Roesler die nach einem Weg suchten ihre Bilder in ihrer personlichen Eigenart und ihrem Wert am Besten zur Geltung 1 zu bringen Inhaltsverzeichnis 1 Die Entstehungsgeschichte 2 Mitglieder 2 1 Gastaussteller 3 Geschichte 3 1 Errichtung des Ausstellungsgebaudes 3 2 Ausstellungen 1922 1934 3 3 Ende 4 Das Besondere an der Gruppe 5 Ziele 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksDie Entstehungsgeschichte BearbeitenNach 1900 liessen sich viele Kunstler im Chiemgau nieder unter ihnen Karl Hermann Muller Samerberg Emil Thoma Bernhard Klinckerfuss und Paul Roloff Sie lebten dort jeder fur sich eng verbunden mit der Landschaft und den Leuten Anfangs beschickten die Kunstler Ausstellungen in der Stadt mit ihren Werken da diese von den Kritikern allerdings als langweilig erachtet wurden traten einige von ihnen in den 1920er Jahren den Gruppen Chiemgauer Kunstlerbund und Frauenworther bei Doch die Maler sehnten sich nach mehr Freiheit so grundeten Klinckerfuss Roloff Thoma sowie Muller Samerberg Paula Roesler und der Bildhauer Friedrich Lommel 1921 eine freie Vereinigung Chiemgauer Kunstler die auf Vorschlag von Anette Thoma den Namen Welle erhielt Dieser bezog sich auf die Lage des kunftigen Ausstellungsgebaudes Das Symbol dazu entwickelte Emil Thoma Anettes Mann Mitglieder BearbeitenGrundungsmitglieder waren Bernhard Klinckerfuss Paul Roloffdie sozusagen der Motor der Gruppe waren als auch Emil Thoma Karl Hermann Muller Samerberg Friedrich Lommel Paula Roesler Wenig spater kamen hinzu Wolfgang Zeller Rudolf Sieck Rudolf Hause Gastaussteller Bearbeiten Nicht nur die Grundungsmitglieder stellten regelmassig ihre Kunstwerke aus es wurde auch Gasten ermoglicht Werke auszustellen Unter ihnen waren die Malerin Lisbeth Lommel von 1923 bis 1934 die Maler Benno Eggert und Heinrich Hieke 1926 die Maler Theodor Binter Lucidus Diefenbach Erich Vetter und der Stuttgarter Tiermaler Hans Molfenter 1927 Josef Neumann und der Kupferstecher Hans Otto Schonleber mit Grafiken der Maler Theodor Hummel der als besondere Bereicherung der Gruppe galt und E E Heinsdorff 1927 1933 Oskar Martin Amorbach 1929 1933 der im In und Ausland geschatzte Max Slevogt 1929 der der Welle grosse Erfolge brachte die Maler Fritz Kuithan und Ernst Kozics 1932 sowie Robert Engels 1933 Es gab immer wieder Sonderausstellungen 1925 organisierte die Welle eine Gedachtnisausstellung mit Bildern von Franz Hermann Lechner 1928 gab es eine Sonderschau mit einer grossen Anzahl von Bildern von Karl Hagemeister zu dessen 80 Geburtstag und 1931 fand eine Sammelausstellung des bekannten Karikaturisten Erich Wilke mit Arbeiten zur zeitgeschichtlichen Politik und Kultur statt Geschichte BearbeitenErrichtung des Ausstellungsgebaudes Bearbeiten Damit Ausstellungen uberhaupt erst stattfinden konnten musste ein geeignetes Gebaude gefunden werden Der anfangliche Versuch den Bibliotheksaal des ehemaligen Augustiner Chorherrenstifts als Kunstraum zu bekommen scheiterte und so beschlossen die Kunstler 1921 auf den Scharen in Prien Stock ein eigenes Ausstellungsgebaude zu errichten Die Kosten wurden umgelegt Paul Roloff Jeder zahlt 10 000 Mark und Die Welle erhielt einen 10 jahrigen Pachtvertrag der bis zum 1 April 1932 laufen sollte Den Bauentwurf lieferte Bernhard Klinckerfuss Es entstand ein schlichter Pavillon der in einen Vorraum einen grossen durch Dachfenster belichteten Hauptraum und zwei Seitenkabinette aufgeteilt war Die Verbindungswande zwischen Vorraum und Hauptraum konnten zuruckgeklappt werden so dass ein grosser Saal entstand Zusatzlich gab es einen kleinen Buroraum in dem man auch ubernachten konnte Ausstellungen 1922 1934 Bearbeiten Am 24 Juli 1922 fand die erste Ausstellung der Welle im Pavillon statt bei der jeder der neun ausstellenden Kunstler seine eigene Wand hatte fur deren Gestaltung er zustandig war Die Veranstaltung fand positiven Anklang bei der Allgemeinheit Durch die Inflation 1923 gerieten die Kunstler allerdings in Geldnot Nach der zweiten Ausstellung mussten 20 des durch den Verkauf der Werke eingenommenen Geldes als Provision an die Gruppe abgegeben werden Noch im selben Jahr fand ein erstes Konzert mit dem Pianisten Prof August Schmid Lindner im Ausstellungsgebaude statt Damit nicht nur die Menschen im Kreis Chiemsee an ihrer Kunst teilhaben konnten und um neue Gastaussteller zu werben organisierte die Gruppe 1926 und 1927 eine erste Wanderausstellung die angestrebten Stationen hierfur waren Heilbronn Dezember 1926 Stuttgart Januar 1927 der Kunstverein Ulm Marz 1927 und der Kunstverein Wurzburg Mai 1927 Im letzten Jahr der Rundreise war noch eine Heimatvorstellung als Abschluss der Tour vorgesehen diese konnte allerdings nicht stattfinden da Fenster und Glasverdachung des Pavillons durch ein Hagelunwetter zerstort wurden Nur wenige Wochen spater konnte jedoch die Wiedereroffnung gefeiert werden Zu Ehren des 80 Geburtstags des Landschaftsmalers Karl Hagemeister fand 1928 eine Veranstaltung statt Karl Hagemeister stammte aus der Mark Brandenburg sein Leben und seine Werke waren gepragt von dem intensiven Verhaltnis zur Natur ebenso wie das der Welle Mitglieder 1929 wurde der bekannte Impressionist Max Slevogt eingeladen seine Druckgraphiken der Offentlichkeit zu prasentieren Dieser Besuch brachte der Welle viel Anerkennung Die Welle Mitglieder waren aber nicht nur offen gegenuber Gastausstellern sondern auch gegenuber Neuem Als sie im Jahre 1923 das erste Konzert gaben fand das grossen Anklang bei der Bevolkerung also versuchten sie dieses Erlebnis mit ihrer Kunst zu kombinieren und stellten 1929 die erste Musica Anima auf die Beine ein offentliches Konzert der etwas anderen Art Hinzu kam die neue Art der Musikubertragung uber Lautsprecher Die Konzertbesucher waren begeistert was dazu fuhrte dass diese Veranstaltungen zur Regel wurden Davon profitierte auch der Ort Prien der nun Konzerte anzubieten hatte Die Welle hatte nun so vielen Menschen die Kunst nahergebracht dass sie am 28 Juni 1931 mit einigen Ehrengasten wie dem Senior Priens Exzellenz von Bomhard den Oberregierungsraten Esterer und Roth dem Vorstand des Verkehrsvereins dem 1 Burgermeister von Rosenheim und im grossen Kreis von Kunstinteressenten ihr 10 jahriges Bestehen feierte Doch trotz des hohen Besuches und der zahlreichen Gaste kann man sagen dass die Welle immer nur grossen ideellen kunstlerischen Erfolg hatte aber nie wirklich materiellen Erfolg da die Gruppe von Beginn an auf sich gestellt war Zwei Jahre spater riefen die Mitglieder eine Sonderausstellung mit graphischen Arbeiten des Kunstlers Robert Engels ins Leben Noch im selben Jahr fand auch die 12 Kunstausstellung der Welle statt hierzu erschien eine Hymne zur Welle in der Chiemgauer Zeitung Ende Bearbeiten Mit dem Jahr 1933 lief allerdings der Pachtvertrag fur das Grundstuck aus der von Seiten der Stadt verlangert wurde Somit ging das Gebaude mit allen Rechten an die Gemeinde Prien Am 10 Juni 1934 fand die letzte Ausstellung der Welle im Rathaussaal der Stadt Rosenheim statt Laut Munchner Augsburger Zeitung ein grosser Gewinn fur Rosenheim jedoch ein Verlust fur Prien Wenig spater loste sich die Gruppe auf teils wegen der Proteste von Rosenheimer Kunstlern grosstenteils aber wegen der nationalsozialistischen Gleichschaltung der Kunstlerschaft fur die eine freie unabhangige Gruppe nicht systemkonform sein konnte Das Besondere an der Gruppe BearbeitenDer Grund warum diese Gruppe trotz des Strebens nach Freiheit auf jene Art und Weise bestehen konnte war die aufrichtige Freundschaft untereinander Kein Konkurrenzdenken weder unter den Mitgliedern noch gegenuber Kunstlern die der Gruppe beitreten wollten Im Gegenteil Kunstgenossen von ahnlichem Streben wurden immer wieder herzlich aufgenommen 2 Jedem war es moglich frei zu arbeiten wie er wollte Damit dieses freie Arbeiten wirklich frei war lebte jeder fur sich in verschiedenen Landschaften wodurch man sich nicht in die Quere kam keine gleiche Farbpalette keine selben Motive Frei bedeutete auch kein Programm keine Richtung keiner Mode zu folgen Zeitgenossische Kunstauffassungen gingen an ihnen vorbei Man konnte sagen das was die Gruppe verband war keine Richtung sondern eher Ehrfurcht vor der Natur und Redlichkeit des Strebens 3 wodurch ein Einklang der Werke entstand kein Ton storte Zwolf Kunstler in vier Raumen und jedes Bild trug seinen Teil zur Harmonie bei die Bilder vertrugen sich so gut wie die Kunstler Das Besondere an der Gruppe war auch der Ort an dem sie sich niederliessen so wirkte der blosse Gang von Prien bis Stock als Vorbereitung 2 auf die Ausstellung Aber das was man ihnen am hochsten anrechnen kann ist dass sie sich nie entmutigen liessen Auch wenn sie keinen materiellen Erfolg hatten erlangten sie doch immerhin grossen ideellen Erfolg Ziele BearbeitenDie Kunstlervereinigung wollte aus dem herkommlichen Massenausstellungswesen im Glaspalast oder anderen Ausstellungen in Grossstadten herauskommen lieber wollten sie eine kleine aber innerlich harmonische Ausstellung auf die Beine stellen in der nicht ein Bild das andere stort sondern jedes das andere und das Ganze 4 erganzte und komplett machte Das Ziel einer Ausstellung war erreicht wenn der Besucher einen Teil der Freude genoss die die Kunstler beim Schaffen verspurten Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Aigner Maler am Chiemsee S 35 a b Josef Hofmiller In Munchner Neueste Nachrichten 16 Juli 1927 Munchner Neueste Nachrichten 1923 Fritz Aigner Maler am Chiemsee 1983Literatur BearbeitenFritz Aigner Maler am Chiemsee Markt Prien 1983 Karl J Ass Die Welle Freie Vereinigung Chiemgauer Kunstler 1922 1934 Marktgemeinde Prien 1997 Ausstellungsverzeichnis Weblinks BearbeitenFritz Aigner Die Welle Freie Vereinigung Chiemgauer Kunstler 1922 1933 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Welle Kunstlergruppe amp oldid 223881392