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Die Hose ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1927 nach dem gleichnamigen Lustspiel von Carl Sternheim Unter der Regie von Hans Behrendt spielen Werner Krauss als spiessig biederer Kleinburger und Jenny Jugo als seine Ehefrau die Hauptrollen FilmTitel Die HoseProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1927Lange 79 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Hans BehrendtDrehbuch Franz SchulzProduktion Eugen Kurschner fur Phoebus FilmMusik Willy Schmidt GentnerKamera Carl DrewsBesetzungWerner Krauss Stadtsekretar Theobald Maske Jenny Jugo Luise Maske seine Frau Rudolf Forster Bohemien Scarron Veit Harlan Friseur Mandelstam Christian Bummerstedt der Furst Olga Limburg Nachbarin von gegenuber Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Filmmusik 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeHandlung BearbeitenIn einer deutschen Kleinstadt zur Kaiserzeit Das kleinburgerliche biedere Ehepaar Maske lebt ein unauffalliges durch und durch bourgeoises Leben ohne Hohen und Tiefen Da passiert ausgerechnet der noch jungen Luise Maske ein grosses Malheur Just in dem Moment in dem an einem Sonntag der Furst auf dem zentralen Marktplatz vorbeifahrt und sich von seinen Untertanen huldigen lasst verliert Luise vor den Augen des Landesherrn ihre Hose Wahrend die Betroffene von diesem Missgeschick zutiefst peinlich beruhrt ist weckt die freigewordene Sicht auf die Beine der hubschen jungen Frau sofort Begehrlichkeiten bei zwei anderen Herren dem Friseur Mandelstam und einem eleganten Mann von Welt namens Scarron Wahrend Theobald Maske ganz in seiner Rolle des vermeintlich wohlanstandigen und die moralischen Werte hochhaltenden Durchschnittsspiessers gefangen bleibt haben die anderen Manner nunmehr weit weniger ehrbare Absichten Jeder von ihnen uberlegt sich wie er wohl die attraktive Luise fur sich gewinnen und dem gespreizten Langweiler von Gatten dessen Ehefrau zumindest fur ein vorubergehendes intimes Tete a tete ausspannen konnte Wahrend Theobald in seiner Doppelmoral seine heimlichen Geluste bei der Nachbarin von gegenuber zu befriedigen trachtet versucht sich die Konkurrenz gegenseitig auszustechen scheitert jedoch klaglich und zwar an sich selbst Sogar der Furst hat derweil ein Auge auf Luise geworfen Er lasst sie auf sein Schloss bringen und macht sie dort betrunken um bei ihr bessere Chancen zu haben Doch Luise ganz brave Ehefrau ist keinen Alkohol gewohnt und schlaft selig auf der Couch des Fursten ein Produktionsnotizen BearbeitenDie Satire Die Hose gilt als die ambitionierteste Stummfilminszenierung des Unterhaltungsfilmregisseurs Behrendt Gedreht wurde von Mai bis Juni 1927 Der Film wurde am 20 August 1927 uraufgefuhrt Nach dem Krieg wurde Die Hose erstmals am 3 Juni 1961 im Rahmen einer ARD Erstausstrahlung gezeigt Fur Jenny Jugo die bis dahin zumeist Nebenrollen gespielt hatte bedeutete Die Hose den endgultigen Durchbruch zum Filmstar Die Filmbauten entwarfen Heinrich C Richter und Franz Schroedter Der im Dritten Reich als Schopfer des beruchtigtsten antisemitischen Spielfilms Jud Suss bekannt gewordene Veit Harlan spielt in Die Hose die Nebenrolle eines judischen Friseurs Kritiken BearbeitenIm Film Kurier ist folgendes zu lesen Es war eine stupende Sache zu messen etwa an Chaplin Werner Krauss als Theobald Maske ist eine naturwissenschaftliche Monstrositat ein Kaulquapperich ein ganz formidables Biest das kraht und faucht und quakt Wenn Jenny Jugo mit ihren grossen fragenden dummen Kinderaugen in die Welt schaut ist sie manchmal unwiderstehlich Sie war noch nie auch nur annahernd so gut am Platze wie hier 1 Oskar Kalbus Vom Werden deutscher Filmkunst meinte Werner Krauss als Sekretar Maske gibt eine unvergessliche Rolle nicht in grosser Linie durchgearbeitet sondern lauter Mosaikbilder zahllose kleine Einzelzuge die aber diesen Film zum Kammerspiel machen 2 Reclams Filmfuhrer urteilte uber den Film Ein sorgfaltig inszenierter Schauspieler Film der vor allem Werner Krauss Gelegenheit fur eine raffinierte und wirkungsvolle Karikatur des kleinstadtischen Spiessers gab Von der Morgenrasur bis zum Kegelabend lebt hier der angstliche Gernegross dem die Barthaare der Entrustung zittern solange mit dieser Entrustung keine Gefahr verbunden ist dem aber die devotesten Bucklinge zur Verfugung stehen wenn es dem eigenen Vorteil nutzt 3 Das Lexikon des Internationalen Films schreibt Beruhmte Stummfilmsatire auf Pharisaertum und Untertanengeist in einer deutschen Residenzstadt vor 1914 Die Handlung karikiert den durch ein lacherliches Missgeschicks ausgelosten ehelichen Seitensprung einer hubschen Beamtengattin 4 Filmmusik BearbeitenDer Musik und Theaterkritiker Franz Wallner Baste schrieb in der August September Ausgabe der Filmmusik Rundschau 5 lobend uber die Auffuhrung mit Willy Schmidt Gentners Musikkompilation Schmidt Gentner hat die Hose musikalisch aufgebugelt Prima prima versteht sich Ergotzlich Herrn Maskes Zornausbruche wenn das Orchester ihm die Worte vom Mund nimmt Wie er kraht und kommandiert wie die Posaune sein Gahnen hochst unmanierlich mitgahnt wie Kegelbruder und Mannergesangvereins Sphare beschworen wird Vorher mit schoner verve die Fledermaus Ouverture als gut gewahlte Introduktion Literatur BearbeitenHerbert Birett Stummfilmmusik Materialsammlung Deutsche Kinemathek Berlin 1970 Joachim Reichow Die Hose In Gunther Dahlke Gunther Karl Hrsg Deutsche Spielfilme von den Anfangen bis 1933 Ein Filmfuhrer 2 Auflage Henschel Verlag Berlin 1993 ISBN 3 89487 009 5 S 154 f Weblinks BearbeitenDie Hose in der Internet Movie Database englisch Die Hose bei filmportal deBelege Bearbeiten Film Kurier Nr 197 von 22 August 1927 Oskar Kalbus Vom Werden deutscher Filmkunst 1 Teil Der stumme Film Berlin 1935 S 75 Dieter Krusche Jurgen Labenski Reclams Filmfuhrer Stuttgart 1973 ISBN 3 15 010204 9 S 71 Klaus Brune Hrsg Lexikon des Internationalen Films Band 3 Reinbek bei Hamburg 1987 S 1675 f zitiert nach Birett Stummfilmmusik Materialsammlung Anhang S 162 163 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