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Die Geschichte von dem Gespensterschiff ist eine Erzahlung von Wilhelm Hauff die 1825 erstmals in dessen Marchen Almanach auf das Jahr 1826 veroffentlicht wurde In seiner Erzahlung transponiert Hauff das Sagenmotiv des Fliegenden Hollanders in einen orientalisch islamischen Kontext Der an den Mast genagelte KapitanWilhelm Hauff 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Ausgaben 4 Horspiel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten source source Lesung des Marchens LibriVox 2008In der Rahmenerzahlung Die Karawane berichtet der Ich Erzahler Achmet die Begegnung mit dem verfluchten Schiff als eigenes Erlebnis Auf einer Handelsreise begegnet Achmets Schiff in einem Sturm einem geisterhaft durch die Wellen schwebenden Schiff bei dessen Anblick die Mannschaft von Verzweiflung gepackt wird da die Sichtung dieses Schiffs Vorbote nahenden Untergangs ist So kommt es auch Aus dem Schiffbruch konnen Achmet und sein Diener Ibrahim sich als einzige Uberlebende auf dieses Schiff retten dessen Besatzung aus Leichen besteht die sich nicht von der Stelle bewegen lassen Der Leichnam des Kapitans ist mit einem Nagel durch den Kopf an den mittleren Mastbaum geheftet gemeint ist ein Schiffsmast siehe auch die Abbildung In der folgenden Nacht verfallen die Geretteten in einen lahmenden Schlaf in dem sie Gerausche von Tritten und Waffengeklirre zu horen meinen und als der Diener fur einen Augenblick erwacht sieht er den Kapitan und den Steuermann lebendig in der Kajute sitzen singend und trinkend In der folgenden Nacht gelingt es ihnen wach zu bleiben indem sie Koranverse beten und dazu einen Spruch aufsagen den Ibrahim von seinem Grossvater kannte Kommt ihr herab aus der Luft Steigt ihr aus tiefem Meer Schlieft ihr in dunkler Gruft Stammt ihr vom Feuer her Allah ist euer Herr und Meister Ihm sind gehorsam alle Geister Das hilft Aus einer Nebenkammer beobachten sie wie sich Kapitan und Steuermann in einer fremden Sprache streiten gefolgt von Kampfgerauschen an Deck Am anderen Tag ist alles wieder so wie es war Zudem scheint uber Nacht die Mannschaft die bei Tag gesegelte Strecke wieder zuruckzusegeln Um das zu verhuten umwickeln sie zur Nacht die eingezogenen Segel mit Koranversen und dem Zauberspruch auf Pergament und segeln bei Tag in die Richtung in der sie Land vermuten Am sechsten Tag erreichen sie so die indische Kuste und gehen nah einer Stadt an Land In der Stadt suchen sie einen weisen Mann namens Muley auf Der rat ihnen die Toten an Land zu bringen was auch gelingt indem man sie samt den Planken unter ihnen aus dem Deck sagt An Land gebracht zerfallen sie sogleich zu Staub Schliesslich ist nur noch der Kapitan an Bord da der Nagel auf keine Weise sich aus dem Mast losen lasst Aber sobald der weise Muley ihm etwas Erde auf das Haupt gestreut und einen Zauberspruch gemurmelt hat schlagt der Kapitan die Augen auf und berichtet nun was den Fluch uber ihn sein Schiff und seine Mannschaft brachte Sie waren Seerauber gewesen und der frevelhafte Mord an einem frommen Derwisch hatte dessen Fluch auf sie gebracht nicht leben und sterben zu konnen bis sie ihr Haupt auf die Erde legen Nach dem Mord war eine Meuterei ausgebrochen in der alle umkamen jedoch in der nachsten Nacht zur namlichen Stunde da wir den Derwisch in die See geworfen erwachte ich und alle meine Genossen das Leben war zuruckgekehrt aber wir konnten nichts tun und sprechen als was wir in jener Nacht gesprochen und getan hatten So segeln wir seit funfzig Jahren konnen nicht leben nicht sterben denn wie konnten wir das Land erreichen Mit toller Freude segelten wir allemal mit vollen Segeln in den Sturm weil wir hofften endlich an einer Klippe zu zerschellen und das mude Haupt auf dem Grund des Meeres zur Ruhe zu legen Es ist uns nicht gelungen Jetzt aber werde ich sterben Noch einmal meinen Dank unbekannter Retter wenn Schatze dich lohnen konnen so nimm mein Schiff als Zeichen meiner Dankbarkeit 1 Nach diesen Worten stirbt der Kapitan und zerfallt auch zu Staub Achmet aber nimmt die Schatze des Schiffs beschenkt seinen Freund den weisen Muley reichlich und kehrt doppelt so reich wie zuvor nach Balsora zuruck Hintergrund BearbeitenDie Hollandersage durfte Hauff aus der deutschen Ubersetzung von Vanderdecken s Message Home bekannt gewesen sein die 1821 im Stuttgarter Morgenblatt fur gebildete Stande erschienen war dessen Redaktion Hauff 1827 ubernehmen sollte 2 Johannes Barth zufolge lag aber eine andere Quelle fur Hauff naher namlich Rokeby von Walter Scott wo eine Episode aus der Geschichte des Piraten Blackbeard erscheint 3 die fur die Schilderung der Piraten und speziell fur den Streit des Kapitans mit dem Steuermann in der Kajute der von Achmet und Ibrahim in der zweiten Nacht beobachtet wird Quelle gewesen sein kann Gero von Wilpert meint in der Erzahlung Zuge des Biedermeiers zu erkennen was er an drei Punkten festmacht die Brandmarkung rastloser Habgier und verderbenbringender Meuterei die Qual rastlosen Umhersegelns als negatives Gegenbild zur romantischen Reiselust und das gluckliche zudem finanziell lohnende Ende und Achmets Ruckkehr in eine wohlhabige Existenz Ausgaben BearbeitenErstausgabe Marchen Almanach auf das Jahr 1826 Metzler Stuttgart 1826 Unveranderter Neudruck Metzler Stuttgart 1991 Wilhelm Hauff Samtliche Werke in drei Banden Band 2 Munchen 1970 S 25 35 online auf Zeno orgHorspiel Bearbeiten2021 Gruselkabinett 171 Das Gespensterschiff Regie Marc Gruppe Titania Medien Lubbe Audio 1CD ISBN 9783785783191 4 Literatur BearbeitenJohannes Barth Neues zum Fliegenden Hollander Die bislang unbekannte erste Mitteilung der Sage in deutscher Sprache und Wilhelm Hauffs Geschichte von dem Gespensterschiff In Fabula Bd 35 1994 Heft 3 4 S 310 315 Hans Christian Hagedorn Die spanischen Ubersetzungen von Wilhelm Hauffs Geschichte von dem Gespensterschiff Ein teilweise gespenstisches Stuck Rezeptionsgeschichte In Estudios filologicos alemanes Bd 13 2007 S 393 400 Gero von Wilpert Die deutsche Gespenstergeschichte Motiv Form Entwicklung Kroners Taschenausgabe Band 406 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 40601 2 S 288 290 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Die Geschichte von dem Gespensterschiff Quellen und Volltexte nbsp Commons Die Geschichte von dem Gespensterschiff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Geschichte von dem Gespensterschiff auf Zeno org Die Geschichte von dem Gespensterschiff als Horbuch bei vorleser netEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Hauff Samtliche Werke in drei Banden Band 2 Munchen 1970 S 34f online auf Zeno org Vanderdeckens Botschaft in die Heimath oder die Gewalt der Verwandtenliebe In Morgenblatt fur gebildete Stande Nr 165 167 Juli 1821 https archive org stream rokebypoem00sco page 348 mode 2up Wilhelm Hauff Das Gespensterschiff diverse Interpretationen zum Horen In der hoerold blogspot com Abgerufen am 2 Oktober 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Geschichte von dem Gespensterschiff amp oldid 229544723