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Die Fusse im Feuer ist eine Ballade von Conrad Ferdinand Meyer erschienen 1882 in dessen Gedichten die unter dem Thema der Folter den Zusammenprall zweier extrem unterschiedlicher Weltsichten zeigt Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDie Ballade beunruhigt schon mit den Anfangsversen ihre Zuhorer und Leser Wild zuckt der Blitz In fahlem Lichte steht ein Turm Der Donner rollt Ein Reiter kampft mit seinem Ross Springt ab und pocht ans Tor und larmt Sein Mantel saustIm Wind Er halt den scheuen Fuchs am Zugel fest Ein Kurier des Konigs von Frankreich sucht vor dem Unwetter Zuflucht in einem Schloss Dort nimmt man ihn als Gast auf und bewirtet ihn Die Stimmung ist gedruckt Er erkennt die Raumlichkeiten wieder und es wird ihm zu seinem Schrecken bewusst dass er sich in die Gewalt einer der Hugenottenfamilien begeben hat die nicht nur von seinem katholischen Konig blutig verfolgt worden waren sondern in deren Schloss er selbst vor einigen Jahren anlasslich eines Pogroms die Frau des Junkers zu Tode gefoltert hat Man weist ihm eine Schlafkammer zu Er riegelt sich ein aber das Bild der damaligen Episode die Fusse im Feuer bisher aus seinem Bewusstsein verdrangt und die Vermutung erkannt worden zu sein verursachen ihm Todesangst Durch die Motivwiederholung zwei Fusse zucken in der Glut deutet Meyer an dass das Verbrechen dem Tater von nun an wohl keine Ruhe mehr lassen wird Am folgenden Morgen betritt der Schlossherr das Gastezimmer durch eine verborgene Tur Er hatte also jederzeit die Moglichkeit gehabt den Morder seiner Frau im Schlaf zu toten aber er hat sich dagegen entschieden Dieser Konflikt hat dem Junker so sehr zugesetzt dass er dem gestern dunkelbraun sich noch gekraust das Haar uber Nacht ergraut ist Zum Abschied begleitet der Schlossherr bedrohlich stumm den Kurier noch ein Stuck des Weges Dem Untater ist klar erkannt worden zu sein Meyer mildert durch eine zweite Naturschilderung den emotionalen Druck des Vorangegangenen Mit knappsten textlichen Mitteln zeigt er wie schwer es dem Gastgeber siehe Gastfreundschaft gefallen ist den Schuldigen zu verschonen der es sich bei der Trennung noch herausnimmt ihn dafur zu loben dass er gegenuber einem Mann des Konigs besonnen geblieben sei In den Schlusszeilen bekommt er darauf die Quintessenz der Religion der Verfolgten zu horen Du sagst s Dem grossten Konig eigen Heute wardSein Dienst mir schwer Gemordet hast du teuflisch mirMein Weib Und lebst Mein ist die Rache redet Gott Rezeption BearbeitenIhre Aufnahme in zahlreiche Lesebucher und Anthologien hat die Ballade im deutschen Sprachraum bekannt gehalten Sie ist auch in dem von Marcel Reich Ranicki seit 2002 herausgegebenen Sammelwerk Der Kanon enthalten Eine Vertonung fur Singstimme und Klavier schuf Fritz Stussi 1 2 Literatur BearbeitenDer zugrundeliegende Bibeltext findet sich in Romer 12 17 21 Edgar Neis Interpretationen von 66 Balladen Moritaten und Chansons Analysen und Kommentare Bange Verlag Hollfeld 1978 ISBN 3 8044 0590 8 Die Fusse im Feuer illustriert von Jens Thiele Jacoby amp Stuart Berlin 2013 ISBN 978 3 941087 46 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Die Fusse im Feuer Quellen und Volltexte Die Fusse im Feuer Text in reformierter Rechtschreibung mit Erlauterungen Die Fusse im Feuer Text bei projekt gutenberg orgEinzelnachweise Bearbeiten Autograph in der Zentralbibliothek Zurich Musikabteilung Mus NL 24 I Ba 6 1 Nachlassverzeichnis Fritz Stussi Mus NL 24 Free Download PDF pdf Abgerufen am 28 Juni 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Fusse im Feuer amp oldid 237840270