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Dichterliebe op 48 ist ein Zyklus von 16 romantischen Kunstliedern von Robert Schumann Der Zyklus entstand 1840 zu Gedichten aus Heinrich Heines Lyrischem Intermezzo einer Sammlung von 65 Gedichten die 1823 in Tragodien nebst einem lyrischen Intermezzo dann 1827 im Buch der Lieder erschienen waren Von den 20 komponierten Liedern wurden 16 schliesslich gedruckt in der ursprunglichen Fassung von 1840 hatte der Zyklus folgenden langeren Titel Gedichte von Heinrich Heine 20 Lieder und Gesange aus dem Lyrischen Intermezzo im Buch der Lieder 1 Schumann ging bei seinen Liederzyklen oft von einer in sich geschlossenen Episode mit einer zugrunde liegenden poetischen Idee aus Dies schlagt sich hier in dem selbstgewahlten Titel Dichterliebe nieder wobei er dabei einer eigenen dramatischen Konzeption folgend die Reihenfolge von Heines Gedichten umstellte Das Werk wurde im September 1844 bei C F Peters in Leipzig gedruckt und 1861 in Hamburg von Julius Stockhausen und Johannes Brahms erstmals als Ganzes aufgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Liedertexte 3 Editionen 4 Zu Werk und Rezeption 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTitel BearbeitenHeine hatte die Gedichte nicht mit Uberschriften versehen es handelt sich bei den Liedertiteln daher um Incipits Im wunderschonen Monat Mai Aus meinen Tranen spriessen Die Rose die Lilie die Taube die Sonne Wenn ich in deine Augen seh Ich will meine Seele tauchen Im Rhein im heiligen Strome Ich grolle nicht Und wussten s die Blumen die kleinen Das ist ein Floten und Geigen Hor ich das Liedchen klingen Ein Jungling liebt ein Madchen Am leuchtenden Sommermorgen Ich hab im Traum geweinet Allnachtlich im Traume Aus alten Marchen Die alten bosen LiederVier Lieder wurden bei der Drucklegung aussortiert Dein Angesicht so lieb und schon Bei Heine Nr 5 Schumann 5 Lieder und Gesange op 127 1854 Nr 2 Lehn deine Wang an meine Wang Bei Heine Nr 6 Schumann 4 Gesange op 142 1852 Nr 2 Es leuchtet meine Liebe Bei Heine Nr 46 Schumann 5 Lieder und Gesange Op 127 1854 Nr 3 Mein Wagen rollet langsam Bei Heine Nr 54 Schumann 4 Gesange op 142 1852 Nr 4Opp 127 und 142 enthalten neben diesen Heine Gedichten auch Gedichte von Justinus Kerner Liedertexte Bearbeiten1 Im wunderschonen Monat Mai Als alle Knospen sprangen Da ist in meinem Herzen Die Liebe aufgegangen Im wunderschonen Monat Mai Als alle Vogel sangen Da hab ich ihr gestanden Mein Sehnen und Verlangen 2 Aus meinen Tranen spriessen Viel bluhende Blumen hervor Und meine Seufzer werden Ein Nachtigallenchor Und wenn du mich lieb hast Kindchen Schenk ich dir die Blumen all Und vor deinem Fenster soll klingen Das Lied der Nachtigall 3 Die Rose die Lilie die Taube die Sonne Die liebt ich einst alle in Liebeswonne Ich lieb sie nicht mehr ich liebe alleine Die Kleine die Feine die Reine die Eine Sie selber aller Liebe Wonne oder Bronne Ist Rose und Lilie und Taube und Sonne Ich liebe alleine Die Kleine die Feine die Reine die Eine 4 Wenn ich in deine Augen seh So schwindet all mein Leid und Weh Doch wenn ich kusse deinen Mund So werd ich ganz und gar gesund Wenn ich mich lehn an deine Brust Kommt s uber mich wie Himmelslust Doch wenn du sprichst ich liebe dich So muss ich weinen bitterlich 5 Ich will meine Seele tauchen source source Ich will meine Seele tauchen In den Kelch der Lilie hinein Die Lilie soll klingend hauchen Ein Lied von der Liebsten mein Das Lied soll schauern und beben Wie der Kuss von ihrem Mund Den sie mir einst gegeben In wunderbar susser Stund 6 Im Rhein im heiligen Strome Da spiegelt sich in den Well n Mit seinem grossen Dome Das grosse heil ge Koln Im Dom da steht ein Bildnis Auf goldnem Leder gemalt In meines Lebens Wildnis Hat s freundlich hineingestrahlt Es schweben Blumen und Eng lein Um unsre liebe Frau Die Augen die Lippen die Wanglein Die gleichen der Liebsten genau 7 Ich grolle nicht und wenn das Herz auch bricht Ewig verlornes Lieb ich grolle nicht Wie du auch strahlst in Diamantenpracht Es fallt kein Strahl in deines Herzens Nacht Das weiss ich langst Ich sah dich ja im Traume und sah die Nacht in deines Herzens Raume Und sah die Schlang die dir am Herzen frisst Ich sah mein Lieb wie sehr du elend bist 8 Und wussten s die Blumen die kleinen Wie tief verwundet mein Herz Sie wurden mit mir weinen Zu heilen meinen Schmerz Und wussten s die Nachtigallen Wie ich so traurig und krank Sie liessen frohlich erschallen Erquickenden Gesang Und wussten sie mein Wehe Die goldenen Sternelein Sie kamen aus ihrer Hohe Und sprachen Trost mir ein Sie alle konnen s nicht wissen Nur eine kennt meinen Schmerz Sie hat ja selbst zerrissen Zerrissen mir das Herz 9 Das ist ein Floten und Geigen Trompeten schmettern darein Da tanzt wohl den Hochzeitreigen Die Herzallerliebste mein Das ist ein Klingen und Drohnen Ein Pauken und ein Schalmei n Dazwischen schluchzen und stohnen Die lieblichen Engelein 10 Hor ich das Liedchen klingen Das einst die Liebste sang So will mir die Brust zerspringen Von wildem Schmerzendrang Es treibt mich ein dunkles Sehnen Hinauf zur Waldeshoh Dort lost sich auf in Tranen Mein ubergrosses Weh 11 Ein Jungling liebt ein Madchen Die hat einen andern erwahlt Der andre liebt eine andre Und hat sich mit dieser vermahlt Das Madchen nimmt aus Arger Den ersten besten Mann Der ihr in den Weg gelaufen Der Jungling ist ubel dran Es ist eine alte Geschichte Doch bleibt sie immer neu Und wem sie just passieret Dem bricht das Herz entzwei 12 Am leuchtenden Sommermorgen Geh ich im Garten herum Es flustern und sprechen die Blumen Ich aber wandle stumm Es flustern und sprechen die Blumen Und schaun mitleidig mich an Sei uns rer Schwester nicht bose Du trauriger blasser Mann 13 Ich hab im Traum geweinet Mir traumte du lagest im Grab Ich wachte auf und die Trane Floss noch von der Wange herab Ich hab im Traum geweinet Mir traumt du verliessest mich Ich wachte auf und ich weinte Noch lange bitterlich Ich hab im Traum geweinet Mir traumte du war st mir noch gut Ich wachte auf und noch immer Stromt meine Tranenflut 14 Allnachtlich im Traume seh ich dich Und sehe dich freundlich grussen Und laut aufweinend sturz ich mich Zu deinen sussen Fussen Du siehest mich an wehmutiglich Und schuttelst das blonde Kopfchen Aus deinen Augen schleichen sich Die Perlentranentropfchen Du sagst mir heimlich ein leises Wort Und gibst mir den Strauss von Zypressen Ich wache auf und der Strauss ist fort Und s Wort hab ich vergessen 15 Aus alten Marchen winkt es Hervor mit weisser Hand Da singt es und da klingt es Von einem Zauberland Wo bunte Blumen bluhen Im gold nen Abendlicht Und lieblich duftend gluhen Mit brautlichem Gesicht Und grune Baume singen Uralte Melodei n Die Lufte heimlich klingen Und Vogel schmettern drein Und Nebelbilder steigen Wohl aus der Erd hervor Und tanzen luft gen Reigen Im wunderlichen Chor Und blaue Funken brennen An jedem Blatt und Reis Und rote Lichter rennen Im irren wirren Kreis Und laute Quellen brechen Aus wildem Marmorstein Und seltsam in den Bachen Strahlt fort der Widerschein Ach konnt ich dorthin kommen Und dort mein Herz erfreu n Und aller Qual entnommen Und frei und selig sein Ach jenes Land der Wonne Das seh ich oft im Traum Doch kommt die Morgensonne Zerfliesst s wie eitel Schaum 16 Die alten bosen Lieder Die Traume bos und arg Die lasst uns jetzt begraben Holt einen grossen Sarg Hinein leg ich gar manches Doch sag ich noch nicht was Der Sarg muss sein noch grosser Wie s Heidelberger Fass Und holt eine Totenbahre Und Bretter fest und dick Auch muss sie sein noch langer Als wie zu Mainz die Bruck Und holt mir auch zwolf Riesen Die mussen noch starker sein Als wie der starke Christoph Im Dom zu Koln am Rhein Die sollen den Sarg forttragen Und senken ins Meer hinab Denn solchem grossen Sarge Gebuhrt ein grosses Grab Wisst ihr warum der Sarg wohl So gross und schwer mag sein Ich senkt auch meine Liebe Und meinen Schmerz hinein 2 Editionen BearbeitenFaksimile nach dem Autograph der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Hrsg Elisabeth Schmierer Laaber Laaber 2005 ISBN 3 89007 641 6 Zu Werk und Rezeption BearbeitenIngo Muller Maskenspiel und Seelensprache Zur Asthetik von Heinrich Heines Buch der Lieder und Robert Schumanns Heine Vertonungen Rombach Wissenschaft 2 Bande Baden Baden 2020 Band 1 Heinrich Heines Dichtungsasthetik und Robert Schumanns Liedasthetik ISBN 978 3 96821 006 3 Band 2 Heinrich Heines Buch der Lieder und Robert Schumanns Heine Vertonungen Baden Baden 2020 ISBN 978 3 96821 009 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Buch der Lieder Heine Quellen und VolltexteVon Robert Schumann benutzte Erstausgabe des Gedichtbandes 1827 laut seiner eigenhandiger Notiz von H einrich Ulex geschenkt erhalten 1836 nbsp Wikisource Tragodien nebst einem lyrischen Intermezzo Heine Quellen und Volltexte Dichterliebe Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Dichterliebe auf YouTube Jonas Kaufmann Helmut DeutschEinzelnachweise Bearbeiten Ubertragung der Urfassung der Dichterliebe aus dem Autograph bei IMSLP Notenedition 2023 Creative Commons Attribution ShareAlike 4 0 Lizenz von Danijel Drilo Robert Schumann 1810 1856 Heinrich Heine 1797 1856 Dichterliebe Op 48 original and final versions Abgerufen am 17 Juni 2020 deutsch und englisch Normdaten Werk GND 300144571 lobid OGND AKS LCCN n81093105 VIAF 294884210 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dichterliebe amp oldid 235551884