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Die Deutsche Schlafwagen und Speisewagengesellschaft genannt auch Deutsche Schlaf und Speisewagengesellschaft spater Deutsche Service Gesellschaft der Bahn abgekurzt DSG war ein Tochterunternehmen der Deutschen Bundesbahn mit Sitz in Frankfurt am Main das 1950 aus der in Westdeutschland vorhandenen Infrastruktur der MITROPA hervorging Sie bestand bis 1994 bis zur Zusammenlegung mit der in der DDR weiter existierenden MITROPA AG unter deren Namen Einige Produkte der DSG Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Corporate Design 2 1 Sonstiges 2 2 Bezirksleitungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit Kriegsende am 8 Mai 1945 kam der Eisenbahnbetrieb und somit auch der Verkehr der MITROPA mit Schlaf und Speisewagen vollig zum Erliegen Die Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen fuhrte zu unterschiedlichen Entwicklungen und Wiederaufbau sowohl bei der Bahnverwaltung als auch bei der MITROPA In Frankfurt nahmen nach Kriegsende einige der dortigen MITROPA Mitarbeiter unter Fuhrung des spateren DSG Geschaftsfuhrers Karl Mutz erste Bestandsaufnahmen des Wagenparks und der sonstigen Infrastruktur auf Diese Mitarbeiter firmierten unter der Bezeichnung MITROPA Niederlassung West die im Herbst 1945 den mundlichen Befehl von Offizieren der amerikanischen Besatzungsmacht erhielten die Betreuung von betriebsbereiten Schlaf und Speisewagen in den US Militarzugen zu ubernehmen Karl Mutz fungierte als Niederlassungsleiter der mit Schreiben vom 1 Dezember 1947 die Niederlassung eigenmachtig in MITROPA Direktion West umbenannte und somit den Betriebsteil faktisch von der in Berlin residieren MITROPA abkoppelte Die MITROPA Niederlassung West bzw Direktion West ubernahm auch die Zustandigkeit fur die franzosische Zone in der sich aber fast keine Wagen wenig Infrastruktur und die MITROPA Kellerei in Traben Trarbach befanden In Hamburg Altona wurde der Reichsbahn Speisewagen und Schlafwagen Betrieb RSB ab 1948 Eisenbahn Speisewagen und Schlafwagen Betrieb ESB fur die britische Besatzungszone eingerichtet Am 25 Januar 1949 unterschrieben Dr Fritz Busch Generaldirektor der Reichsbahn und RA Dr Gerd Bucerius in Hamburg den notariell beglaubigten Grundungsvertrag einer neuen Deutschen Schlafwagen und Speisewagengesellschaft DSG Die handelsrechtliche Eintragung der DSG erfolgte am 1 Februar 1950 im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt Beide Betriebe MITROPA Direktion West in Frankfurt und ESB in Hamburg wurden unter dem Namen Deutsche Schlafwagen und Speisewagengesellschaft zusammengefuhrt 1 Am 1 April 1950 nahm sie offiziell ihren Betrieb auf Die Gesellschaft verfugte uber 118 Schlafwagen 88 Speisewagen 50 Kuchenwagen und sieben Wagen des Rheingold 2 Ein grosser Teil war aber durch Kriegsschaden nicht betriebsfahig Neben der Aufarbeitung des Bestandes wurden auch Behelfsspeisewagen eingerichtet Ab 1953 wurden von der Deutschen Bundesbahn auch die ersten Neubauwagen mit Speiseabteil beschafft die von der DSG bewirtschaftet wurden Die ersten neuen Schlafwagen wurden schon 1950 beschafft sie basierten aber noch auf einer Vorkriegskonstruktion 1953 wurden die ersten Schlafwagen in der 26 4 m Ausfuhrung vorgestellt 1962 wurden dann Vollspeisewagen auf der Basis des UIC X Wagens fur den Rheingold beschafft sie hatten eine zweistockige Kuche und wurden als Buckelspeisewagen bekannt Ab 1965 wurden neue Speisewagen fur den ubrigen Verkehr beschafft wieder einstockig dafur mit 27 5 m Lange Beide Betriebe MITROPA Direktion West in Frankfurt und ESB in Hamburg wurden unter dem Namen Deutsche Schlafwagen und Speisewagengesellschaft zusammengefuhrt 3 Am 1 April 1950 nahm sie offiziell ihren Betrieb auf Die Gesellschaft verfugte uber 118 Schlafwagen 88 Speisewagen 50 Kuchenwagen und sieben Wagen des Rheingold 4 Ein grosser Teil war aber durch Kriegsschaden nicht betriebsfahig Neben der Aufarbeitung des Bestandes wurden auch Behelfsspeisewagen eingerichtet Ab 1953 wurden von der Deutschen Bundesbahn auch die ersten Neubauwagen mit Speiseabteil beschafft die von der DSG bewirtschaftet wurden Die ersten neuen Schlafwagen wurden schon 1950 beschafft sie basierten aber noch auf einer Vorkriegskonstruktion 1953 wurden die ersten Schlafwagen in der 26 4 m Ausfuhrung vorgestellt 1962 wurden dann Vollspeisewagen auf der Basis des UIC X Wagens fur den Rheingold beschafft sie hatten eine zweistockige Kuche und wurden als Buckelspeisewagen bekannt Ab 1965 wurden neue Speisewagen fur den ubrigen Verkehr beschafft wieder einstockig dafur mit 27 5 m Lange Die DSG bewirtschaftete Schlafwagen Speisewagen sowie die Halbspeisewagen Buffetwagen Snackbarwagen und Liegewagen der Deutschen Bundesbahn die Zuge der US Truppen in Deutschland die deutschen Fahrschiffe der Vogelfluglinie und die Gastronomie an vielen Bahnhofen in der Bundesrepublik Deutschland einschliesslich des Westberliner Restaurants im Bahnhof Zoo Hinzu kamen Gesellschaftswagen die haufig bei Betriebs und ahnlichen Ausflugen angemietet wurden und die in den 1980er Jahren entstandenen heute zur Steigenberger Gruppe gehorenden InterCityHotels Das eingesetzte Wagenmaterial stammte grosstenteils aus der Vorkriegszeit und den 1960er Jahren In den 1970er Jahren wurden versuchsweise Selbstbedienungs Speisewagen Quick Pick eingesetzt Bis 1955 beschrankte sich die DSG auf den Verkehr im Bereich der DB 1954 wurde die DSG als Mitglied in die Europaische Reisezugfahrplankonferenz aufgenommen 5 und in einem Abkommen mit der Compagnie Internationale des Wagons Lits auch der internationale Verkehr geregelt Seitdem bediente die DSG auch den internationalen Verkehr vor allem Richtung Skandinavien Osterreich und Schweiz Ab dem Sommerfahrplan 1955 fuhrte die DSG den Abteil Verkaufswagen fur Zuge ein die keinen Speisewagen oder ein Speiseabteil fuhrten Dieser wurde von einem Mitarbeiter durch den Zug geschoben und die Fahrgaste am Platz bedient 6 1966 ubernahm die DB die Speisewagen der DSG diese war fortan nur noch fur die Bewirtschaftung zustandig 7 1974 wurden auch die Schlafwagen ubernommen und in den europaischen Schlafwagenpool TEN eingegliedert wobei auch hier die Bewirtschaftung bei der DSG blieb In Zugen ohne Speisewagen kam die sogenannte Minibar in den Einsatz Es handelte sich um kleine fahrbare Verkaufswagen an denen sich die Passagiere mit Heiss und Kaltgetranken warmen Wurstchen abgepackten Broten Snacks und Sussigkeiten eindecken konnten Die Wagen wurden am Heimatbahnhof bestuckt und konnten bei langeren Haltezeiten oder im Zielbahnhof vom Verkaufspersonal an den jeweiligen DSG Depots aufgefullt werden Juristisch fusionierten DSG und MITROPA 1994 ebenso wie DB und DR Angesichts der erheblichen Vermogenswerte im Besitz der MITROPA ging die DSG bei der Fusion in der MITROPA auf Damit war die DSG eines der wenigen westdeutschen Unternehmen das von einem ehemaligen DDR Unternehmen geschluckt wurde Corporate Design Bearbeiten nbsp Logo bis 1971Die DSG fuhrte bis 1971 das aus einem stilisierten M mit Adlerkopf uber einem vierspeichigen Rad in ovalem Rahmen bestehende Firmenzeichen der Vorkriegs Mitropa weiter volkstumlich als Gefriergans bezeichnet Auch die Gestaltung der DSG eigenen Wagen orientierte sich zunachst an der alten MITROPA einschliesslich einer eigens fur die MITROPA entworfenen Schriftart der Schulpig Schrift von Karl Schulpig Die Grundfarbe der Wagen anderte sich im Laufe der 1950er Jahre von RAL 3003 rubinrot auf das dunklere RAL 3004 purpurrot Letztere Farbe war auch noch bei der experimentellen Pop Lackierung in den fruhen 1970er Jahren die exklusive Kennfarbe fur Schlaf und Speisewagen Ab 1971 erschien ein moderneres Logo in Form eines quadratischen Kleeblatts Dieses wurde auch auf den DSG eigenen Schlafwagen angebracht Die moderneren Wagen gingen im Laufe der 1970er Jahre in den Schlafwagenpool uber und erhielten Trans Euro Nacht Aufschriften nach internationalem Standard behielten aber zunachst die purpurrote Grundfarbe und wurden erst spater kobaltblau umlackiert Die DSG verwendete das Kleeblatt Logo bis zur Wieder Vereinigung mit der MITROPA Sonstiges Bearbeiten Die DSG besass einige Immobilien unter anderem ein Burohaus in Frankfurt sowie ein Ferienheim in Sigiswang im Allgau von 1965 bis 1979 Ab 1980 nutzte die DS das neue Ferienheim Seefriede in Bodensorf Karnten Von 1957 bis ca 1964 wurde auch das Schulungszentrum Aumenau a d Lahn als Ferienheim vor allem in den Ferienzeiten genutzt Der Standort ist heute noch als Hotel Lahngold vorhanden und enthalt ein Restaurantbetrieb Weiterhin betrieb die DSG die von der Vorkriegs MITROPA ubernommene Weinkellerei in Traben Trarbach bis ca 1973 Bezirksleitungen Bearbeiten Die DSG hatte funf Bezirksleitungen BL in den Stadten Hamburg Dortmund Koln Frankfurt und Munchen von denen aus der Personaleinsatz und die Versorgung der Speisewagen Schlafwagen und Liegewagen gesteuert wurde In Dortmund war die BL in der Nahe des Hauptbahnhofes untergebracht Konigswall 25 27 Das Gebaude existiert noch am Eingangsbereich konnte man noch 2015 die Flachen erkennen an denen die Schilder der DSG hingen nbsp Dortmund Konigswall 25 27 Gebaude in dem die BL Dortmund der DSG untergebracht warLiteratur BearbeitenFritz Stockl Speisewagen 100 Jahre Gastronomie auf der Schiene Motorbuch Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 613 01168 9 Friedhelm Ernst u a Vom F Zug zum Intercity EK Verlag Freiburg 1982 ISBN 3 88255 751 6 Gartner Armin Die Reise und Arbeitswelt der 70er Jahre Liegewagenbetreuer bei der Deutschen Schlafwagen und Speisewagengesellschaft DSG ISBN 978 3 00 060833 9 Herausgegeben vom Eisenbahn und Heimatmuseum Erkrath Hochdahl e V Ziegeleiweg 1 3 40699 Erkrath www lokschuppen hochdahl de Oliver Struber Hotel auf Schienen In eisenbahn magazin Nr 9 2019 ISSN 0342 1902 S 10 17 Einzelnachweise Bearbeiten Eisenbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 14 April 1950 Nr 16 Bekanntmachung Nr 213 S 100 OS Hotel auf Schienen In eisenbahn magazin Nr 9 2019 ISSN 0342 1902 S 12 Eisenbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 14 April 1950 Nr 16 Bekanntmachung Nr 213 S 100 OS Hotel auf Schienen In eisenbahn magazin Nr 9 2019 ISSN 0342 1902 S 12 Hans Wolfgang Scharf und Friedhelm Ernst Vom Fernschnellzug zum Intercity Eisenbahn Kurier Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 88255 751 6 S 121 Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 6 Mai 1955 Nr 18 Bekanntmachung Nr 237 S 107 Bundesbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 22 April 1966 Nr 17 Bekanntmachung Nr 172 S 71f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Schlafwagen und Speisewagengesellschaft amp oldid 234000254