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Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG war eine eigenstandige Gewerkschaft mit Sitz in Hamburg Sie gehorte nicht dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB an und fusionierte 2001 mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver di Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG Grundung 1949Grunder Herbert Dau Annie KienastSitz HamburgNachfolger Vereinte DienstleistungsgewerkschaftAuflosung 2000Fruhere Hauptverwaltung 1965 2001 der DAG Heute Brahms Kontor 2008 Gedenktafel zur Deutschen Angestellten Gewerkschaft DAG am Brahms Kontor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorsitzende der DAG 3 Gewerkschaftstage der DAG 1947 2001 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp DAG Mitgliedsausweis aus den 70er Jahren nbsp DAG Mitgliedsausweis Ruckseite nbsp Zeitungskopf der DAG Zeitung Der Angestellte 1958Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft wurde 1949 durch Vereinigung von funf Angestelltenverbanden in den drei Westzonen in Stuttgart Bad Cannstatt gegrundet mit anfangs 215 000 dann 1951 mit 343 500 Mitgliedern Erste gewerkschaftliche Angestelltenverbande wurden bereits in der Mitte des 19 Jahrhunderts registriert In der Weimarer Republik haben sich aus den annahernd hundert unterschiedlichen Angestellten Berufsverbanden im Wesentlichen drei weltanschaulich ausgerichtete Angestelltenbunde herausgebildet der sozialdemokratisch orientierte AfA Bund der liberale Gewerkschaftsbund der Angestellten und der christlichnationale Gesamtverband der deutschen Angestelltengewerkschaften Die DAG sah sich als gewerkschaftliche Nachfolgeorganisation der Angestelltenverbande die bis zur Zerschlagung durch die Nationalsozialisten 1933 bestanden haben Die DAG etablierte sich als berufsorientierte parteipolitisch unabhangige Gewerkschaft fur Angestellte nach dem Scheitern der Sozialistische Freie Gewerkschaft in Hamburg Sie gehorte nicht dem DGB an und war eine eigenstandige politische Spitzenorganisation Der DGB und seine Gewerkschaften wollten eine gemeinsame Interessenvertretung von Arbeitern und Angestellten und hatten die Gewerkschaft Handel Banken und Versicherungen als Konkurrenz zur DAG gebildet Zwischen den DGB Gewerkschaften insbesondere mit der IG Metall kam es zu heftigen Auseinandersetzungen in den Betrieben und bei Tarifverhandlungen 1 Die DAG wirkte zur Wahrung der Interessen ihrer Mitglieder auf Parlament und Regierung ein Unter anderem erreichte sie in den 1950er Jahren die Wiederherstellung der Selbstverwaltung fur die Versicherten in der Sozialversicherung und eine weitgehend eigenstandige Sozialversicherung fur Angestellte In den nachfolgenden Jahrzehnten beeinflusste sie nachhaltig die Tarifpolitik fur Angestellte Auch frauenpolitisch setzte sie besondere Akzente indem sie partnerschaftliche und frauenspezifische Aspekte betonte Sie betrieb auf vielen Ebenen Berufspolitik fur die Qualifizierung der Angestellten Die DAG wurde mit ihren Bildungseinrichtungen Deutsche Angestellten Akademie DAA DAG Technikum und Bildungswerk der DAG zu einem der grossten Bildungstrager zur Qualifizierung von Angestellten in der Bundesrepublik Deutschland der z B Anfang der 1990er Jahre jahrlich mehr als 100 000 Menschen beruflich aus und weiterbildete 2 Die strikte Trennung in haupt und ehrenamtliche Funktionen wurde zu einem besonders wichtigen Merkmal der DAG Ursprunglich waren im DAG Hauptvorstand haupt und ehrenamtlich Tatige vereinigt Auf dem Bundeskongress im Jahre 1957 beschlossen die Delegierten die Trennung in den hauptamtlich besetzten Bundesvorstand und in den ehrenamtlich besetzten Gewerkschaftsrat Die DAG Publikationen fur Mitglieder waren Der Angestellte Jugendpost und Standpunkt Die DAG hatte am 31 Dezember 1989 503 528 Mitglieder etwa ein Drittel davon weiblich die sich in verschiedenen Berufsgruppen und Landesverbanden zusammenschlossen Die DAG unterhielt rund 180 Geschaftsstellen die in einigen Stadten wie Dusseldorf Augsburg Frankfurt am Main oder Stuttgart in einem Haus der Angestellten mit anderen gewerkschaftsnahen Einrichtungen der Bildung oder der Hausbucherei zusammen untergebracht waren 3 Die fruhere Hauptverwaltung der DAG war im heutigen Brahms Kontor 2001 verschmolz die DAG mit vier DGB Gewerkschaften DPG HBV OTV IG Medien zu der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver di die zum Fusions und Integrationszeitpunkt knapp 2 9 Millionen Mitglieder umfasste Die meisten Mitglieder sind in ver di Fachbereichen mit Mitgliedern der OTV und HBV organisiert Die gewerblichen Mitglieder in der Metallindustrie bleiben in der IG Metall DAG Mitglieder Vorsitzende der DAG Bearbeiten1949 1959 Fritz Rettig 1959 1960 Georg Schneider amtierender Vorsitzender 1960 1967 Rolf Spaethen 1967 1987 Hermann Brandt 1987 2001 Roland IssenWeitere Vorstandsmitglieder waren u a Arthur Queisser Karl Ruge Heinz Christmann Hans Katzbach Gunter Apel Herta Meyer Riekenberg Walter Quartier Gerda Hesse Herbert Nierhaus Hans Georg Kuhn Karl Kaula Lutz Freitag Ursula Konitzer Gerd HerzbergGewerkschaftstage der DAG 1947 2001 Bearbeiten1947 12 bis 14 Februar Nienburg Zonenkongress der DAG Britische Zone 1948 21 bis 23 Mai Bielefeld Zweiter ausserordentlicher Gewerkschaftstag 1949 12 bis 13 April Stuttgart Bad Cannstatt Gewerkschaftstag der Angestellten Gewerkschaften der amerikanischen und britischen Zone 1951 19 bis 22 September Berlin 4 Gewerkschaftstag der DAG 1954 14 bis 18 September Hamburg 5 Gewerkschaftstag der DAG 1957 07 bis 11 Oktober Munchen 6 Gewerkschaftstag der DAG 1960 19 bis 23 September Karlsruhe 7 Gewerkschaftstag der DAG 1963 16 bis 20 September Karlsruhe 8 Bundeskongress der DAG 1967 09 bis 13 Oktober Berlin 9 Bundeskongress der DAG 1971 11 bis 15 Oktober Nurnberg 10 Bundeskongress der DAG 1975 13 bis 17 Oktober Wiesbaden 11 Bundeskongress der DAG 1979 08 bis 12 Oktober Mannheim 12 Bundeskongress der DAG 1983 26 bis 30 September Hamburg 13 Bundeskongress der DAG 1987 21 bis 25 September Hannover 14 Bundeskongress der DAG 1991 07 bis 11 Oktober Aachen 15 Bundeskongress der DAG 1996 14 bis 18 Oktober Magdeburg 16 Bundeskongress der DAG 1999 18 bis 19 November Magdeburg Ausserordentlicher Bundeskongress der DAG 2000 18 bis 19 November Bremen Zweiter ausserordentlicher Bundeskongress der DAG 2001 17 bis 18 Marz Berlin Dritter ausserordentlicher Bundeskongress der DAGTrivia BearbeitenDer Rowohlt Verlag schreibt in Anhang zum Taschenbuch Hans Fallada Kleiner Mann was nun Jubilaumsausgabe 1987 Bei der auf Seite 18 erwahnten Deutschen Angestellten Gewerkschaft handelt es sich um eine Phantasiebezeichnung des Dichters sie hat mir der 1945 gegrundeten Deutschen Angestellten Gewerkschaft DAG nichts zu tun Der Roman wurde bereits 1932 geschrieben Literatur BearbeitenGerhard Halberstadt Die Angestellten und ihre Gewerkschaft Stationen einer bewegten Geschichte Haufe Freiburg Breisgau 1991 ISBN 3 448 02548 8 Hans Peter Muller Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft im Wettbewerb mit dem DGB Geschichte der DAG 1947 2001 Baden Baden 2011 ISBN 978 3 8329 6646 1 Rupprecht Dittmar Peter Stuber Fritz Weise Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG Buchreihe Mensch und Gesellschaft 1971 Weblinks BearbeitenGeschichte der DAGSiehe auch BearbeitenDeutsche Angestellten Wohnungsbau Aktiengesellschaft Deutsche Angestellten AkademieEinzelnachweise Bearbeiten Arbeiter und Angestellte gemeinsam Die Angestelltenarbeit der IG Metall eine kleine Einfuhrung in Stefan Muller Gewerkschafter Sozialist und Bildungsarbeiter Heinz Durrbeck 1912 2001 Klartext Essen 2010 171 248 Rupprecht Dittmar Peter Stuber Fritz Weise Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG Buchreihe Mensch und Gesellschaft Hamburg 1971 S 191 199 Rupprecht Dittmar Peter Stuber Fritz Weise Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG Buchreihe Mensch und Gesellschaft Hamburg 1971 S 129 180 181Normdaten Korperschaft GND 37043 5 lobid OGND AKS LCCN n81127027 VIAF 152458256 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Angestellten Gewerkschaft amp oldid 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