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Der silberne Loffel ist ein gesellschaftskritischer Roman von John Galsworthy aus dem Jahr 1926 und Teil seiner Romantrilogie A Modern Comedy Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Exposition 1 2 Hauptteil 1 3 Schluss 2 Thematik 3 Ausgaben 4 WeblinksHandlung BearbeitenExposition Bearbeiten Der Roman spielt in London Anfang der zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts Michael Mont und seine Frau Fleur sind ein jungverheiratetes Paar das gerade dabei ist sich in der Londoner Oberschicht zu etablieren Michael hat sich gerade ins Parlament wahlen lassen und ist damit beschaftigt seine erste Rede dort vorzubereiten wahrend Fleur den Ehrgeiz hat in ihrem Haus in London einen fuhrenden Salon einzurichten und ihrer vermeintlichen Freundin Marjorie Ferrar darin Konkurrenz zu machen Hauptteil Bearbeiten Eines Tages kommt es in Fleurs Salon zu einem Skandal da ihr Vater glaubt dass seine Tochter von Marjorie beleidigt worden sei die er darauf hin vor aller Augen des Hauses verweist Die Handlung und das Figurenensemble des Romans ist um diese Verleumdungsaffare und ihre Folgen herum aufgebaut In der Folge werden immer mehr Freunde und Verwandte beider Parteien in diese Affare verwickelt die juristische Dimensionen bekommt und sich auch negativ auf die politische Karriere Michaels auszuwirken beginnt da Marjorie einflussreiche Freunde besitzt Sie verklagt Fleur wegen Verleumdung Fleurs Vater Soames ein pensionierter Rechtsanwalt mit Vermogen unternimmt verschiedene Anstrengungen um einen Beleidigungsprozess zu verhindern und einen Vergleich herbeizufuhren Die Parteien konnen sich jedoch nicht einigen Schliesslich verlobt sich Marjorie mit dem Parlamentsabgeordneten MacGown einem politischen und personlichen Gegenspieler Michaels um einerseits von ihren Schulden befreit zu werden und andrerseits vor dem Prozess eine sozial abgesicherte Stellung einzunehmen Im Prozess wird jedoch ihre moralische Integritat derartig erschuttert dass sie um Schlimmeres zu verhindern zu einem Vergleich mit Fleur gezwungen ist Sie sagt die Verlobung mit MacGown ab Schluss Bearbeiten Fleur hat nun zwar moralisch den Sieg davongetragen wird aber gerade deshalb nach dem Prozess in der Gesellschaft geschnitten da ihre Haltung als muffig gilt Gesellschaftlich isoliert und deswegen in einer ehelichen Krise mit Michael beschliesst sie eine Weltreise zu unternehmen Michael und ihren zwei oder dreijahrigen Sohn Kit lasst sie zuruck begleitet wird sie von ihrem Vater der ihr zuliebe seine Gewohnheiten und seine Bequemlichkeit aufgibt Als Michael nach ihrer Abreise das Zimmer des Kindes betritt sieht er wie Kit mit einem silbernen Loffel das sprichwortliche Symbol dafur in den Wohlstand hineingeboren zu sein seinen Brei verspritzt wahrend ihn das Kindermadchen ein verwohntes Kind nennt Michael sieht in diesem Bild ein Gleichnis auf England England mein England dachte Michael sind die letzten Worte des Romans Thematik BearbeitenDie Geschichte gibt Einblick in das Leben der britischen Oberschicht zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und schildert mit Ironie und haufig zwischen den Zeilen deren oberflachliches und dekadentes Leben das von den sozialen Problemen der damaligen Gesellschaft wie zum Beispiel Umweltverschmutzung in den Stadten und Massenarbeitslosigkeit nur am Rande Kenntnis nimmt Die politische Prinzipienlosigkeit Michaels wird dadurch verdeutlicht dass er wahrend er sich auf seine Rede vorbereitet nie weiss auf welche politische Seite er sich im Parlament eigentlich stellen soll Einmal tendiert er zu den Liberalen dann zu den Konservativen dann zu den Foggartisten einer fiktiven politischen Richtung die das Problem der Massenarbeitslosigkeit dadurch losen will dass die Arbeiterkinder in die Kolonien ausgesiedelt werden Es wird deutlich dass seine Entscheidung letztlich irrelevant ist da er so oder so nur die Interessen seiner Klasse wahrnehmen wird auch wenn er sich gelegentlich Gedanken uber die Lage der Arbeitslosen macht und im Kleinen versucht einzelnen von ihnen zu helfen So veranlasst er drei Arbeitslose die ihn um finanzielle Hilfe baten im Sinne eines praktischen Foggartismus eine Huhnerzucht in der Nahe seines Landsitzes aufzubauen Das Projekt scheitert jedoch an der Unzulanglichkeit der Planung der Mittel und der Beteiligten einer der drei begeht aus Verzweiflung Selbstmord Personen der unteren Klassen kommen im Roman nur am Rande vor und werden ambivalent und nicht durchgehend positiv geschildert Ausgaben BearbeitenDer silberne Loffel Deutsche Erstausgabe im Paul Zsolnay Verlag Berlin Wien Zurich 1927Weblinks BearbeitenDer silberne Loffel in der Deutschen Nationalbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der silberne Loffel amp oldid 232823879