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Der scharlachrote Buchstabe Originaltitel The Scarlet Letter ist ein US amerikanisches Stummfilmdrama von Victor Sjostrom aus dem Jahre 1926 mit Lillian Gish in der Hauptrolle der Hester Prynne An ihrer Seite spielt Schwedens Filmexport Lars Hanson den innerlich zerrissenen Pfarrer und Liebhaber Hesters Die Geschichte basiert auf dem Roman Der scharlachrote Buchstabe 1850 von Nathaniel Hawthorne FilmTitel Der scharlachrote BuchstabeDer rote Buchstabe Titel in Osterreich Originaltitel The Scarlet LetterProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1926Lange 115 MinutenStabRegie Victor SjostromDrehbuch Frances MarionProduktion Victor SjostromMusik William AxtDavid MendozaKamera Hendrik SartovSchnitt Hugh WynnBesetzungLillian Gish Hester Prynne Lars Hanson Reverend Arthur Dimmesdale Henry B Walthall Roger Chillingworth Prynne Karl Dane Master Giles William H Tooker Gouverneur Marcelle Corday Mistress Hibbins Fred Herzog Gefangniswarter Jules Cowles Buttel Mary Hawes Patience Joyce Coad Pearl James A Marcus Kapitan Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenIn einer strengglaubigen Siedlung in Neuengland heutiges Boston im Nordosten der Vereinigten Staaten gegen Ende des 17 Jahrhunderts zur Zeit des Puritanismus Die Naherin Hester Prynne wird nach einem tendenziosen Prozess dazu verurteilt den Buchstaben A das Signum fur Adultery Ehebruch gleich einem Brandmal auf ihrer Brust zu tragen um vor der Welt zu bekunden dass sie nach landlaufigen Moralvorstellungen gesundigt habe da sie trotz offentlicher Anprangerungen sich weigert den Vater ihres illegitimen Kindes ihr Gatte Roger Chillingworth gilt als auf hoher See verschollen zu verraten Trotz dieser bewussten Demutigung und anschliessender gesellschaftlicher Achtung durch die bigotte Dorfbevolkerung weigert sich Hester den Namen des Erzeugers ihrer Tochter Pearl es ist der Dorfpfarrer Arthur Dimmesdale preiszugeben Die Dorfgemeinschaft die Hester mit den Augen von Pharisaern anschaut richtet sich auch deshalb gegen Hester Prynne da sie eine zu dieser Zeit ungemein ausgereifte Emanzipation und Selbstandigkeit an den Tag legt Der leibliche Vater Dimmesdale erweist sich als ein schwacher Mensch der nicht zu Hester halt und ihr nicht aus diesem von ihm mitverschuldeten Dilemma heraushilft Doch er halt diesen Zwiespalt nicht lange aus und brennt sich als eine Art Selbstkasteiung eines Nachts ebenfalls ein A auf seine Brust um wenigstens eine verborgene Solidaritat mit seiner Geliebten zu zeigen Eines Tages trifft Roger Chillingworth Prynne nach siebenjahriger Abwesenheit wohlbehalten in der neuenglischen Siedlung ein Er war bei seiner Anlandung in die Hande von Indianern geraten und in der Folgezeit deren Gefangener gewesen Roger weiss dass er nicht der Vater von Pearl sein kann doch als Arzt mit Prinzipien braut er eine Medizin zusammen als die Kleine erkrankt Bald erscheint der aufkommende Konflikt zwischen ihm und dem leiblichen Vater Dimmesdale unvermeidlich Gezielt versucht Roger Prynne den Pfarrer herauszufordern und mit subtiler psychischer Folter in den Wahnsinn zu treiben Dimmesdale leidet unter einer mysteriosen Herzschwache und an der Erkenntnis sich durch die vorgebliche Unzucht mit einer verheirateten Frau gegenuber seinem Herrgott schwer versundigt zu haben Hester gelingt es allmahlich durch vorbildliches Verhalten in der Offentlichkeit den Respekt ihrer Mitmenschen ansatzweise wiederzuerlangen Doch den scharlachroten Buchstaben einst als Brandmal der Schande verordnet wird sie nicht mehr ablegen sondern mit Stolz weitertragen Derweil will sich Hesters ungeliebter Gatte an dem heimlichen Liebespaar rachen doch dieses tragt sich mit Fluchtabsichten Als beide daran gehindert werden findet Dimmesdale schliesslich den Mut dazu sich offentlich zu seiner Beziehung mit Hester und seinem Kind zu bekennen indem er sein Hemd aufreisst und das A auf seiner Brust fur jedermann sichtbar zur Schau tragt Dann stirbt er entkraftet von den inneren Zwiespalten die ihn zuletzt heftig qualten auf dem Weg zur Kirche Produktionsnotizen BearbeitenDer scharlachrote Buchstabe entstand im Fruhjahr 1926 und wurde am 9 August 1926 uraufgefuhrt Amerikanischer Massenstart war am 8 Januar 1927 Die deutsche Erstauffuhrung fand am 20 Oktober in Berlins Marmorhaus statt 1 In Osterreich lief der Film am 9 Dezember unter dem Titel Der rote Buchstabe an Max Ree entwarf die Kostume Cedric Gibbons zeichnete fur die Ausstattung verantwortlich Harold S Bucquet war Regieassistent Der Film kostete 417 000 US Dollars und machte einen Profit von 296 000 Dollar Kritiken BearbeitenDer Film wurde uberwiegend positiv aufgenommen Nachfolgend sechs Einschatzungen Bosley Crowther schrieb in der New York Times Miss Gish hat eine starke Neigung zu solchen Rollen und in diesem Vehikel vermittelt sie eine ausgezeichnete Vorstellung vom Mut einer jungen Frau angesichts von Spott Verachtung und Geplankel 2 Paimann s Filmlisten resumierte Das Sujet des Films ist entsprechend seinem Milieu etwas herb und setzt Eingehen auf seine Eigenart voraus bringt aber eine Reihe starker ergreifender Szenen die besonders durch Lilian Gish sic ruhrendes Spiel sowie Hansson s sic grosse Charakterisierungskunst und edle Haltung an Wirkung gewinnen Die Regie ist straff und vermeidet jeden Kitsch unterstutzt von der szenenweisen sic an alte Gemalde erinnerten sic wundervollen Photographie 3 Georges Sadoul ausserte sich zu Regisseur Sjostrom wie folgt In der Verfilmung von Nathaniel Hawthornes The Scarlet Letter Der scharlachrote Buchstabe konnte er die verdrangte Sinnlichkeit der Puritaner gestalten die er schon in Schweden behandelt hatte 4 Jerzy Toeplitz meinte zu Sjostroms amerikanischer Phase in den 1920er Jahren er habe in Hollywood einige beachtenswerte wenn auch nicht hervorragende und etwas im akademischen Stil gehaltene Filme gedreht wie The scarlet Letter 5 Der Movie amp Video Guide lobte den Film als eine ausgezeichnete schnorkellose Adaption des Romans 6 Halliwell s Film Guide stellte fest dass diese Romanverfilmung ziemlich kraftvoll in bester Stummfilmtradition gemacht sei 7 Einzelnachweise Bearbeiten Kinoanzeige Lillian Gish heute Marmorhaus in Vossische Zeitung 20 Oktober 1927 Morgen Ausgabe S 12 s a die Filmkritik in der Vossischen Zeitung vom 23 Oktober S 17 The Scarlet Letter in The New York Times vom 10 August 1926 Der rote Buchstabe in Paimann s Filmlisten Georges Sadoul Geschichte der Filmkunst Wien 1957 S 213 Jerzy Toeplitz Geschichte des Films Band 1 1895 1928 Ostberlin 1972 S 411 Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 1140 Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide Seventh Edition New York 1989 S 888Weblinks BearbeitenDer rote Buchstabe in Mein Film 1927 Der rote Buchstabe in der Internet Movie Database englisch The Scarlet Letter im Katalog des American Film Institutes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der rote Buchstabe amp oldid 235768844