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Lupus et Gruis lateinisch fur Wolf und Kranich ist die Fabel 1 8 aus Phaedrus Werk Fabulae in funf Buchern Gaius Iulius Phaedrus war ein romischer Fabeldichter wahrend der Regierungszeit vier verschiedener Kaiser Phaedrus ubernahm grosstenteils die Fabeln des Asop Er war der erste grosse romische Dichter der allgemeingultige Wahrheiten anhand von Tierfabeln darstellte die zum Nachdenken anregen sollten Die Fabeln sind in einfacher und klarer Sprache in jambischen Senaren sechsfussige Verse geschrieben Im Mittelalter und in der Neuzeit wurden seine Fabeln oft gelesen und beeinflussten moderne Dichtungen 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Die Fabel 1 1 Interpretation 1 1 1 Beispielsituation 1 2 Sprachlicher Aufbau 2 Charakterisierung der Tiere 3 Hintergrund der Tiermetapher 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie Fabel BearbeitenFur das nicht authentische metrische Lesen mit Druckakzent sind die betonten Silben markiert Qui pretium meriti ab improbis desiderat bis peccat primum quoniam indignos adiuvat impune abire deinde quia iam non potest Os devoratum fauce cum haereret lupi magno dolore victus coepit singulos illicere pretio ut illud extraherent malum Tandem persuasa est iure iurando gruis gulaeque credens colli longitudinem periculosam fecit medicinam lupo Pro quo cum pactum flagitaret praemium Ingrata es inquit ore quae nostro caput incolume abstuleris et mercedem postules Wer sich eine Belohnung fur ein Verdienst von unwurdigen Leuten erhofft Der irrt sich zweimal Zuerst weil er Unwurdigen hilft Und dann weil er nicht mehr straflos weggehen kann Als ein verschlungener Knochen im Rachen des Wolfs steckenblieb Begann er uberwaltigt von grossem Schmerz Einzelne mit einer Belohnung anzulocken Damit sie jenes Ubel herauszogen Endlich ist ein Kranich durch den Eid uberzeugt worden Und indem er die Lange des Halses dem Schlund anvertraute Nahm er die gefahrliche Heilung beim Wolf vor Als er dafur die vereinbarte Belohnung einforderte Sagte jener Du bist undankbar du der den Kopf aus meinem Mund unversehrt herausgezogen hast und trotzdem noch Lohn forderst Interpretation Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Moral der Fabel wird schon am Anfang preisgegeben Wer sich eine Belohnung fur ein Verdienst von unwurdigen Leuten erhofft der irrt sich zweimal zuerst weil er Unwurdigen hilft und dann weil er nicht mehr straflos weggehen kann Vereinfachung Der Kranich hat zwei Fehler begangen Erstens hat er dem unwurdigen Wolf geholfen und zweitens hat er durch die Hilfe selbst Schaden davongetragen Ausserdem fallt ein weiterer Fehler auf Der Wolf bittet ihn um Hilfe und der Kranich will ihm nur helfen wenn er im Gegenzug etwas dafur erhalt Somit geht es ihm nicht ums Helfen selbst sondern ums Profitieren Denn wer wirklich helfen will verlangt dafur keine Belohnung Somit hat der Kranich nicht nur einem Unwurdigem geholfen und selbst Schaden daraus gezogen er hat ebenfalls selbst davon Profit erzielen wollen Daher geschieht ihm die Situation am Ende der Fabel recht Zwar verbessert das Verhalten des Kranichs nicht jenes des Wolfes aber der Kranich sollte nicht als das Opfer der Fabel wahrgenommen werden Sein Vorhaben war genauso unaufrichtig wie jenes des Wolfes Tiere und Menschen tendieren dazu ihren Trieben zu folgen vor allem Tiere konnen eigentlich fast nicht anders Kann man den Wolf also deswegen verurteilen Der Wolf braucht Fleisch um zu uberleben Es ist ein naturlicher und lebenserhaltender Drang Nahrung zu suchen und zu verzehren Daher macht der Wolf nichts anderes als Tier beziehungsweise Wolf zu sein und sollte somit nicht unwurdig genannt werden Andererseits brauchte vielleicht der Kranich diese Belohnung um sich sein Leben zu sichern Der Wolf scheiterte namlich am Versuch ein anderes Tier zu uberreden Im Reich der Tiere ist er als der Tyrann bekannt und dadurch ware die Hilfeleistung lebensgefahrlich Also sollte die Belohnung eine Art Versicherung darstellen Ein anderer Punkt ist dass der Kranich da er wusste dass der Wolf ein Unwurdiger war von dem Wolfe genau aus diesem Grund eine Belohnung verlangte Denn verdienen Unwurdige richtige Hilfe Moglicherweise hat er deswegen profitieren wollen Das wurde dann unserem ersten Punkt widersprechen Abschliessend kann man sagen dass der Wolf sich durch seine Handlung noch unbeliebter gemacht hat sein Wesen die Einschatzung der anderen Tiere bestatigt hat und dass zwei Hauptargumente vorhanden sind Beispielsituation Bearbeiten Hilft Hans Peter beim Stehlen weil der Peter ihm eine Belohnung von 100 versprochen hat und werden sie anschliessend verhaftet so macht Hans erstens den Fehler Peter uberhaupt zu helfen und zieht zweitens auch noch Schaden davon Sprachlicher Aufbau Bearbeiten oft aber nicht zwingend eine moralische Sentenz erste drei Zeilen Ausgangssituation res Wolf hat Knochen im Rachen stecken Schmerzen Handlung actio sucht Hilfe verspricht Belohnung oft mit einer Gegenhandlung reactio ggf auch in Gesprachsform Kranich hilft Ausgang bzw Ergebnis eventus Belohnung des Kranichs es gelten die Gesetze der antiken Regelpoetik 3 Charakterisierung der Tiere BearbeitenWolf listig bose stark rauberisch gierig rucksichtslos gefrassigKranich leichtglaubig naivDer Wolf ist klar der Gewinner dadurch dass er sich als Tyrann gibt Er ist rucksichtslos und empfindet kein Mitleid oder echte Dankbarkeit gegenuber dem Kranich Der Kranich ist eine schwache Personlichkeit fallt auf die List des Wolfes herein und versucht einen Deal der ganz offensichtlich sein Machtgebiet ubersteigt Er spielt sprichwortlich mit dem Feuer Hintergrund der Tiermetapher BearbeitenDass in dieser Fabel Tiermetaphern verwendet werden um hintergrundige Botschaften zu ubermitteln hat seine Grunde Seit jeher werden Tiere benutzt um den moralischen Satz zu verdeutlichen Einerseits weil die Moral oft eine Kritik enthalten die der Autor nicht ganz offensichtlich preisgeben mochte Somit ist die Benutzung der Tiere eine Art Schutzmassnahme Andererseits weil sich die Menschen untereinander stark differenzieren Der Autor konnte keine bestimmten Menschen nennen denn was auf die einen zutrifft muss nicht zwingend auf die anderen zutreffen Bei den Tieren allerdings kann jedem Tier eine bestimmte Charaktereigenschaft zugeordnet werden die dann allgemeingultig gemacht wird Weblinks BearbeitenGARTNER Ursula II Interpretation Buch 1 In Phaedrus Ein Interpretationskommentar zum ersten Buch der Fabeln Online Munchen C H Beck 2015 gesichtet 26 Januar 2020 Online verfugbar openedition org ISBN 978 2 8218 6723 9 DOI 10 4000 books chbeck 1583 Einzelnachweise Bearbeiten Einige Einzelheiten uber Phaedrus P L Schmidt Art Phaedrus In Der Kleine Pauly Band 4 1972 Sp 686 688 Vgl Peter Hasubek Art Fabel In Historisches Worterbuch der Rhetorik hrsg v Gert Ueding Bd 3 1996 Sp 185 198 bes 185 190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lupus et Gruis amp oldid 232213070