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Der Sturz ist ein 1978 entstandener deutscher Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Martin Walser Unter der Regie von Alf Brustellin spielen Franz Buchrieser und Hannelore Elsner die Hauptrollen FilmTitel Der SturzProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1979Lange 103 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Alf BrustellinDrehbuch Alf BrustellinBernhard SinkelProduktion Heinz AngermeyerAlf BustellinBernhard SinkelJoachim von VietinghoffMusik Klaus DoldingerKamera Dietrich LohmannSchnitt Annette DornBesetzungFranz Buchrieser Anselm Kristlein Hannelore Elsner Alissa Kristlein Wolfgang Kieling Edmund Gabriel Eva Maria Meineke Rosa Blomich Firmeninhaberin Klaus Pohl Elmar Glatthaar Kurt Raab Theopont Dirlewanger Carl Duering Michael Enzinger Mady Rahl Frau Eltron Kurt Weinzierl Dr Freudenreich Heidy Forster Vroni Monika Reuter Lissa Martina Reuter Drea Markus Reuter Guido Max Strecker Herr Kaiser Oskar Heiler Herr Konig Marquard Bohm Dieter Augustin Dietrich Mattausch Joachim Hackethal Franziska Walser Dan van Husen Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenSchriftsteller Anselm Kristlein ein Mann Anfang seiner Vierziger hat in Munchen die Finanzen seiner Frau ein Erbe von 72 000 Mark verspekuliert teils mit Wetten teils mit ebenso gewagten wie sich als sinnlos erweisende Investitionen wie die in die Flipperautomaten Branche Verludert und blank zieht er heruntergekommen manchmal sogar nackt zu Fuss durch Kneipen Walder und Wirtshaustoiletten isst unterwegs zwolf Paar Wurstchen trifft den einen oder anderen Spinner und Trinker wird von Rockern verprugelt und kommt daheim am Bodensee bei Frau und den vier Kindern mitsamt Hund an Wahrend dieser Selbstfindungsphase ihres Gatten ist Alissa Kristlein bodenstandig geblieben und fuhrt das betriebseigene Erholungs bzw Freizeitheim der Grossunternehmerin und Schokoladenfabrikantin Blomich Als Anselm heimkehrt argert sie sich dass ihr Mann seine Saufkumpels mit dabei hat Eines Tages verliert Alissa zu allem Ungluck auch noch ihre Arbeitsstelle denn ihr Brotchengeber wurde an eine US amerikanische Firma verkauft die weder fur Alissa Kristlein noch fur das Freizeitheim Verwendung hat Anselms Lebens Philosophie droht nun auch auf Alissa uberzugreifen der titelgebende Sturz erfasst beide Man greift zum Alkohol und zerschmettert das hauseigene Porzellan Schliesslich begibt sich das Paar bei einem heraufziehenden Unwetter auf den Bodensee sich ganz dem Schicksal aussetzend Doch Blitz und Donner wie auch der peitschende Regenwind bringen das Segelboot der Kristleins nicht in den erwartenden Untergang Keine Todessehnsucht ist es die sie treibt vielmehr der unbandige Wunsch nach Veranderung Wir waren sowieso schon zu lange hier wir mussen uns verandern rufen sie sich zu und signalisieren damit dass uber so manche Dissonanzen und Gegensatze hinweg die Kristleins ein unzertrennliches und starkes Paar bleiben werden Produktionsnotizen BearbeitenDer Sturz entstand zwischen dem 11 Juli und dem 28 August 1978 und wurde am 10 November 1978 fertiggestellt Gedreht wurde in Anspach am Starnberger See und in Munchen 1 Die Urauffuhrung erfolgte am 18 Januar 1979 Die Filmbauten und Kostume entwarf Winfried Hennig Koproduzent Joachim von Vietinghoff ubernahm auch die Herstellungsleitung Kritik Bearbeiten Wenn man einen Sturz als jahe abschussige Bewegung definiert die nicht mehr dem Willen sondern nur noch der Schwerkraft unterworfen ist dann hat Alf Brustellin den Titel seines Films geradezu ideal eingelost Bei der Verfilmung von Martin Walsers gleichnamigem Roman ist das merkt der Besucher rasch ein Berserker am Werk dessen Wut nicht blind ist denn das ginge ja noch sondern vage Sie schlagt um sich aber nicht zu sie trifft nichts aber meint alles sie uberanstrengt sich dauernd aber sie gibt sich keine Muhe An diesem Katastrophen Film der nichts anderes transportiert als seine eigene Katastrophe ist so gut wie alles windschief falsch hastig und ins Ungenaue ubertrieben Brustellin will Walsers Roman verfilmen und will es dann wieder doch nicht Auf diesem halben Wege schleppt er vom Roman alles mit was entbehrlich ware ein verhackstucktes Handlungsskelett Walsers Vorliebe fur seltsame Namen und Zitatfetzen die in den Film verpflanzt wirken als wurden die Figuren mit Pokelzungen reden Und er vergisst mitzunehmen was der Roman ihm auf seinem Wege der Verstorung und Zerstorung zu bieten hatte die Hirnangste und Phantasmagorien eines Burgers und Familienvaters der den Boden unter seinen Fussen verliert und deshalb aus kleinen Unfallen mehr und mehr den grossen Untergang hervorkehrt Der Spiegel vom 12 Februar 1979 Alf Brustellins Film nach diesem Roman jetzt ist obwohl er eine Komodie sein will ebenfalls grell die Alarmsirenen der verschiedenen Einsatzwagen werden zunehmend sein Leitmotiv und uberhaupt ist er dem zentralen Punkt von Walsers Roman sehr nahe obwohl er sich der Vorlage gegenuber erhebliche Freiheiten nimmt ja gerade weil er sie sich zu nehmen traut Jedermanns Sache ist er darum bestimmt nicht Wer enthoben und unangefochten nie das Gefuhl hatte als Wahnsinniger unter Wahnsinnigen zu leben und wahnsinnige Dinge zu tun muss den Film wie den Roman fur wahnsinnig halten Nun kann diesem Gefuhl auch so etwas wie Verwunderung daruber entspringen dass in Wirklichkeit doch alles relativ glimpflich und sturzlos funktioniere Davon wissen Film und Roman nichts Sie wuhlen sich hinein ins Scheitern Sie sind unfair Die kontrastierende Dimension der Normalitat fehlt ihnen Ein Bild der Wirklichkeit liefern sie nicht sie geben eine vergrosserte Aufnahme von einem vielfachen Sturz aus der Wirklichkeit Die Zeit vom 16 Februar 1979 Verfilmung des letzten Teils der Kristlein Trilogie von Martin Walser Nachdem der ewig scheiternde Intellektuelle Anselm Kristlein sich in Halbzeit als Vertreter und Werbetexter hatte durchschlagen mussen und in Das Einhorn 1977 von Peter Patzak verfilmt Schriftsteller geworden war versucht er sich jetzt als Inhaber eines Munchner Flippersalons verliert das Vermogen seiner Frau und kehrt in chaotischer Geistesverfassung an den Bodensee zuruck Der Film bringt den Facettenreichtum des Romans auf die Leinwand aber leider auch seine geschwatzigen Exkurse Die sprachliche und erzahlerische Akrobatik der Vorlage wird im Film zum wirren Bilder und Gedankenkonglomerat dem es an Spannkraft fehlt Lexikon des Internationalen Films 2 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Institut fur Filmkunde Hrg Deutsche Filme 1978 zusammengestellt von Rudiger Koschnitzki S 210 Der Sturz In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Weblinks BearbeitenDer Sturz in der Internet Movie Database englisch Der Sturz bei filmportal de Freier Fall Reportage von Hellmuth Karasek Angst der Verkaufer Reportage von Dieter E ZimmerNormdaten Werk GND 1285038614 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Sturz Film amp oldid 233130647