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Ein toter Briefkasten ist ein Versteck das der Ubermittlung geheimer Nachrichten dient Ein Briefstift engl dead drop spike kommt als toter Briefkasten zum Einsatz Der tote Briefkasten ist im Gegensatz zu einem normalen Briefkasten nur dem Absender und dem Empfanger als solcher bekannt und damit vor Entdeckung durch Nichteingeweihte geschutzt Er wird von Personen verwendet die nicht offen oder postalisch miteinander in direkten Kontakt treten konnen oder wollen beispielsweise durch Mitarbeiter und Zutrager von Nachrichtendiensten durch Informanten von Journalisten aber auch durch Liebende oder durch Erpresser Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung 2 Heutige Relevanz 3 Digitale tote Briefkasten 3 1 Kunstlerischer Hintergrund 3 2 Verbreitung 3 3 Mobile digitale tote Briefkasten 4 Geocache 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerwendung BearbeitenDer typische Ubermittlungsablauf ist wie folgt Der Nachrichtengeber hinterlegt die Botschaft in dem toten Briefkasten z B ein Astloch und hinterlasst dort ein unauffalliges Zeichen Bedienzeichen In einiger Entfernung wird ein weiteres Zeichen angebracht was die Sicherheit des toten Briefkastens signalisiert Sicherheitszeichen z B an einer Hauswand Fehlt dieses Zeichen weiss der Empfanger dass der Briefkasten entdeckt oder als Falle eingesetzt wurde Somit kann der Empfanger den Kasten meiden und geht kein Risiko ein Gegebenenfalls hinterlasst der Empfanger an einem vereinbarten dritten Ort ein weiteres Zeichen das den Empfang der Botschaft bestatigt Absender und Empfanger sind damit nie zur selben Zeit am selben Ort und konnen einander sogar unbekannt sein Heutige Relevanz BearbeitenIn Zeiten von Internet und E Mail durften verborgene Nischen und Abfallbehalter als Kommunikationsmedium eine geringe Rolle spielen auch wenn in der digitalen Welt die Steganographie eine ahnliche Rolle ubernommen hat Zur Ubermittlung von Gegenstanden Sender Kameras Materialproben etc wird der tote Briefkasten weiterhin in Gebrauch bleiben Eine moderne Adaption war ein kunstlicher Stein der 2006 in Moskau neben einem Burgersteig entdeckt wurde Mit Hilfe des eingebauten Mini Computers hatten sich die Mitglieder eines britischen Spionagerings ausgetauscht 1 Einen festen Platz hat der tote Briefkasten im Genre der Spionageliteratur Digitale tote Briefkasten Bearbeiten nbsp Einer der USB Dead Drops von Aram Bartholl Im Oktober 2010 initiierte der Berliner Kunstler Aram Bartholl ein Projekt welches auf dem Prinzip des toten Briefkastens basiert Er mauerte USB Massenspeicher in Fassaden bzw befestigte diese an feststehenden Objekten im offentlichen Raum In diesen USB Massenspeichern befindet sich jeweils eine Datei die ein Manifest enthalt welches zur Nachahmung und zum Hinterlegen von Daten auffordert Anschliessend wurden die Installationen mit Fotos dokumentiert und unter Angabe der Position auf seiner Website gelistet Kunstlerischer Hintergrund Bearbeiten Das Kunstprojekt mochte die Ablehnung der Kontrolle von Daten und Informationsaustausch zum Ausdruck bringen Das Projekt kritisiert vor allem die immer starkere Verbreitung von Anwendungen welche Daten nicht mehr lokal speichern sondern uber das Netz in Datenwolken ablegen wobei die Benutzer die Kontrolle uber ihre Daten verlieren Im Konzept der digitalen toten Briefkasten sieht das Projekt eine Befreiung der Daten 2 Verbreitung Bearbeiten Das Projekt fand schnell viele Teilnehmer so dass die Projektseite im Februar 2011 weltweit 188 3 und bereits im Marz 2011 weltweit 297 solcher digitaler toter Briefkasten verzeichnete Im September 2013 gab es 1229 digitale tote Briefkasten mit einer Gesamtkapazitat von 6391 GB im Mai 2018 1970 Stuck mit ungefahr 27 000 GB 4 Das Projekt hat sich mittlerweile international verbreitet Sehr stark verbreitet ist es in den Vereinigten Staaten und Europa In Europa findet man besonders in Deutschland Frankreich Italien und im Vereinigten Konigreich digitale tote Briefkasten Aber auch im Rest Europas ist in fast jedem Land ein digitaler toter Briefkasten vertreten Auf den restlichen Kontinenten der Welt ist das Projekt hingegen sehr wenig verbreitet 5 Mobile digitale tote Briefkasten Bearbeiten Die toten Briefkasten werden auch in offentlichen Verkehrsmitteln angebracht 6 Hierdurch konnen potentiell noch mehr Menschen das durch die toten Briefkasten entstehende verzogerte Netzwerk benutzen Zudem konnen Menschen an unterschiedlichen Stellen auf einen gemeinsamen Datenfundus zugreifen Bei Verkehrsmitteln die eine Grenze passieren sogar in verschiedenen Landern ohne das Risiko einer Grenzkontrolle eingehen zu mussen Geocache BearbeitenIm weiteren Sinne kann auch ein Geocache als toter Briefkasten angesehen werden Es wird Material an einem Platz versteckt dessen Ort hier Geokoordinaten Personen zuganglich gemacht wird die Zugriff auf entsprechende Informationsquellen haben Auch wenn Nachrichten von Besuchsbeweisen durch ein Logbuch abgesehen keine vorrangige Rolle spielen ist die Verwandtschaft gegeben Siehe auch BearbeitenKassiberWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary toter Briefkasten Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen http deaddrops com Einzelnachweise Bearbeiten Spiegel Online Briten geben Einsatz von Spionagestein zu vom 19 Januar 2012 Manifest In Dead Drops Abgerufen am 19 September 2013 Fabienne Kinzelmann USB Projekt Spur der Stifts Man muss schon ganz genau hingucken um sie zu entdecken Weltweit haben Aktivisten in Stadten sogenannte tote Briefkasten verteilt USB Stifte die fur jeden frei verfugbar sind Ist das nun kommunikative Kunst oder ein Einfallstor fur Computerviren Spiegel Online 24 Januar 2011 abgerufen am 19 September 2013 Dead Drops Database Abgerufen am 21 Mai 2018 englisch Offizielle Seite des Projekts Ubersicht aller registrierten toter digitaler Briefkasten ihrer Kapazitaten und ihres Standortes World Map Dead Drops Database Abgerufen am 19 September 2013 englisch Aram Bartholl The Walking DeadDrops Abgerufen am 19 September 2013 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toter Briefkasten amp oldid 234345907