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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter David Lindsay Begriffsklarung aufgefuhrt David Lindsay 3 Marz 1876 in Blackheath London 1 16 Juli 1945 in Hove war ein britischer Schriftsteller der uberwiegend phantastische Literatur verfasste Zu Lebzeiten kaum gelesen von seinem ersten Roman A Voyage To Arcturus wurden bei Ersterscheinen nur etwa 600 Exemplare verkauft gehoren seine Romane heute zu den Standardwerken der klassischen Science Fiction und Fantasy Literatur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Interpretationen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenLeben BearbeitenDavid Lindsay entstammte vaterlicherseits einer alten schottischen Familie die ihre Wurzeln bis zum Adel des Hochlandes zuruckfuhrte die Mutter war Englanderin Den grossten Teil seiner Kindheit verbrachte er in der schottischen Heimat des Vaters Spater ging er nach London zuruck wo er trotz eines ihm angebotenen Stipendiums nicht studieren konnte weil die Familie durch das plotzliche Verschwinden des Vaters seit 1891 in finanziellen Sorgen war spater stellte sich heraus dass er nach Kanada ausgewandert war und dort eine neue Familie gegrundet hatte Statt zu studieren musste Lindsay ab 1898 als Angestellter bei einem Teilhaber der Versicherungsborse Lloyd s Geld verdienen In seiner Freizeit lernte er Deutsch um Nietzsche und Schopenhauer im Original lesen zu konnen Er war auch so erfolgreich in seiner Arbeit dass ihm ein Direktorposten angeboten wurde jedoch kam die Einberufung zur Armee im Ersten Weltkrieg dazwischen Der bereits 38 Jahrige kam erst zu den Grenadier Guards und diente spater beim Royal Army Pay Corps ohne England wahrend seiner Dienstzeit je zu verlassen Nach dem Krieg lebte er mit seiner Frau die er 1916 geheiratet hatte in Cornwall und versuchte sich als freier Autor jedoch ohne durchschlagenden Erfolg zu Lebzeiten Den zwischen April 1919 und Marz 1920 geschriebenen Roman A Voyage to Arcturus musste er um ihn gedruckt zu sehen um 15 000 Worter kurzen Der zweite Roman The Haunted Woman wurde von Verleger zunachst abgelehnt und erschien um 20 000 Worter gekurzt in Fortsetzungen in der Zeitung Daily News Erst danach erschien 1922 eine Buchausgabe Die nachfolgenden Werke Lindsays wurden wieder und wieder abgelehnt ein einziges The Adventure of Monsieur de Mailly erschien in den USA unter dem Titel Blade for Sale Die letzte Publikation zu Lebzeiten war 1932 Devil s Tor und wieder stagnierte die verkaufte Auflage bei 650 Exemplaren 2 Lindsay litt zuletzt stark unter dem Misserfolg seiner Werke und verarmte zusehends Sein tragisches Ende kam als die erste Bombe die im Zweiten Weltkrieg auf Brighton niederging sein Haus traf und das Badezimmer in dem er sich gerade aufhielt zerstorte Obwohl die Bombe nicht detonierte erlitt Lindsay einen Schock und sprach fortan nicht mehr Ein Zahnabszess fuhrte schliesslich zu Blutvergiftung mit Todesfolge Werk BearbeitenA Voyage to Arcturus von 1920 schildert eine mystische Alptraumfahrt nach und auf einem grotesken Planeten Ahnlich mysterios wenngleich bedeutend irdischer angelegt ist Lindsays zweiter Roman The Haunted Woman von 1922 in dem geschickt das Genre des Konventions mit denen des Liebes und des englischen Spukhausromans gemischt wird Weitere Werke sind Sphinx 1923 und The Violet Apple Letzteres Werk wurde erst postum 1976 zusammen mit dem unvollendeten Roman The Witch veroffentlicht nachdem in den Nachkriegsjahren das Interesse an Lindsay erwacht war Neuen Ausgaben von A Voyage to Arcturus bereits 1946 und 1963 folgten die erstmalige Publikation in den USA 1963 und die Taschenbuchausgabe 1968 Interpretationen BearbeitenEine bedeutende Biografie uber Leben und Werk David Lindsays hat Gary K Wolfe verfasst Das Werk mit dem Titel David Lindsay erschien 1982 und bietet eine Interpretation von Muspel der mystischen Gegenwelt in A Voyage to Arcturus in Bezug auf die Philosophie Friedrich Nietzsches und Arthur Schopenhauers Untersucht wird auch die Bedeutung der Siebten Sinfonie von Ludwig van Beethoven fur The Haunted Woman Fenster ins Fruhlicht wobei die aufsteigenden Tonfolgen des ersten Satzes der Sinfonie die mysteriose Treppe des alten Herrensitzes Runhill Court symbolisieren Werke BearbeitenA Voyage to Arcturus Methuen 1920 Die Reise zum Arcturus Heyne Munchen 1975 ISBN 3 453 30352 0 Sonderausgabe 1986 in der Bibliothek der Science Fiction Literatur Band 53 mit einem Nachwort von Dietrich Wachler ISBN 3 453 31286 4 The Haunted Woman Methuen 1922 Fenster ins Fruhlicht Heyne Munchen 1986 ISBN 3 453 31363 1 Sphinx John Long 1923 The Adventure of Monsieur de Mailly Melrose 1926 Devil s Tor Putnam 1932 The Violet Apple and The Witch Chicago Review Press 1976Literatur BearbeitenMonografienHarold Bloom Agon Towards a Theory of Revisionism Oxford University Press New York NY 1982 ISBN 0 19 502945 3 David Power David Lindsay s Vision Borgo Press San Bernardino CA 1991 ISBN 0 8095 6764 4 Bernard Sellin The Life and Works of David Lindsay Cambridge University Press Cambridge 1981 ISBN 0 521 22768 2 2 Auflage ebd 2007 ISBN 0 521 03401 9 Colin Wilson E H Visiak J B Pick The Strange Genius of David Lindsay An Appreciation John Baker London 1970 ISBN 0 212 98361 X Erweiterte Fassung The Haunted Man The Strange Genius of David Lindsay Borgo Press San Bernardino CA 1979 ISBN 0 89370 228 5 Gary K Wolfe David Lindsay Starmont House Mercer Island WA 1982 ISBN 0 916732 29 0 Starmont readers guide 9 Auch Borgo Press San Bernardino CA 2007 ISBN 0 916732 26 6 Aufsatze und ArtikelLinus Hauser Zwischen Gnosis Tiefenpsychologie und Surrealismus Kulturgeschichtliche Gedanken zu David Lindsays Die Reise zum Arcturus In Wolfgang Jeschke Hrsg Das Science Fiction Jahr 1987 2 Ausgabe Heyne Munchen 1987 ISBN 3 453 31365 8 Heyne Bucher 06 Heyne Science fiction und fantasy 4371 S 561 574 C S Lewis On Stories 1947 In C S Lewis Of Other Worlds Essays and Stories Bles London 1966 Nachdruck Harcourt Brace London 1975 ISBN 0 15 602767 4 S 3 21 Dietrich Wachler Nachrichten von Nirgendwo Uber Dichtung und Vision im Werk David Lindsays Nachwort In David Lindsay Die Reise zum Arcturus Heyne Munchen 1986 ISBN 3 453 31286 4 Bibliothek der Science Fiction Literatur 53 S 261 299 LexikaHans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Reclams Science fiction Fuhrer Reclam Stuttgart 1982 ISBN 3 15 010312 6 S 267 Hans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Wolfgang Jeschke Lexikon der Science Fiction Literatur Heyne Munchen 1991 ISBN 3 453 02453 2 S 670 f John Clute Lee Weinstein Lindsay David In John Clute Peter Nicholls The Encyclopedia of Science Fiction 3 Auflage Online Ausgabe Version vom 7 Juni 2017 Brian Stableford Lindsay David In John Clute John Grant Hg The Encyclopedia of Fantasy Orbit London 1997 ISBN 1 85723 368 9 Donald H Tuck The Encyclopedia of Science Fiction and Fantasy through 1968 Advent Chicago 1974 ISBN 0 911682 20 1 S 276 Gary K Wolfe Lindsay David In Noelle Watson Paul E Schellinger Twentieth Century Science Fiction Writers St James Press Chicago 1991 ISBN 1 55862 111 3 S 495 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber David Lindsay im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek David Lindsay in der Internet Speculative Fiction Database englisch David Lindsay in Fantastic Fiction englisch Werke von Lindsay David im Project Gutenberg The Violet Apple org uk Website zu Lindsays Leben und Werk von Murray Ewing Sacred mysteries Artikel von Christopher Howse im Daily Telegraph 11 Marz 2005Fussnoten Bearbeiten The Violet Apple org uk David Lindsay s birthdate amp place Vgl Gary K Wolfe David Lindsay 1982 S 6 Normdaten Person GND 119559862 lobid OGND AKS LCCN n79006887 NDL 00447745 VIAF 67278926 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindsay DavidKURZBESCHREIBUNG britischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 3 Marz 1876GEBURTSORT Blackheath London Borough of LewishamSTERBEDATUM 16 Juli 1945STERBEORT Hove Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Lindsay amp oldid 235039152