www.wikidata.de-de.nina.az
Das sentimentalische Bild ist eine 1993 veroffentlichte Monographie des Kunsthistorikers Werner Busch Ihr Untertitel Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne enthalt eine programmatische Aussage Im Sinne der beruhmten Schillerschen Abhandlung Uber naive und sentimentalische Dichtung konstatiert Busch dass die fur die bildende Kunst uber Jahrhunderte verbindliche Tradition eines Zugangs zur ursprunglichen Naturlichkeit verlorengegangen und nur durch Reflexion wiederzugewinnen sei Busch entschlusselt die um 1750 einsetzende Krise des traditionellen Kunstverstandnisses im Einzelnen an funf Bildgattungen Historienbild Genrebild Landschaftsbild Portrat Karikatur Seine Argumentation entfaltet er vorzugsweise mit Beispielen aus der englischen Malerei James Thornhill William Hogarth Thomas Gainsborough Joshua Reynolds Alexander Cozens und mit Werken von Francisco de Goya Inhalt BearbeitenIn der kurzen Einleitung stellt Busch seine Hauptthese vor Im 18 Jahrhundert kommt die alte tradierte und verbindliche Bildersprache zu ihrem Ende und fuhrt zur Geburt dessen was wir das moderne Bild nennen 1 Die folgenden funf Kapitel sind der Analyse der Veranderungen in den oben genannten Bildgattungen gewidmet Das erste Kapitel Historie eroffnet Busch mit der Explikation einer Theorie des klassischen Bildes Demnach hatte der Held oder eine Hauptgruppe das Bildzentrum zu bilden wobei das Zusatzliche nicht vom Zentrum ablenken durfte sondern auf das Zentrum hin auszurichten war 2 Sodann wird die Krise des Helden in drei ausfuhrlichen Unterkapiteln anhand vieler Bildanalysen dargestellt Im zweiten Kapitel Genre konstatiert Busch zunachst die schon von Diderot befurwortete Aufwertung der in der klassischen Bildtradition niedrigrangigen Genremalerei zur Gattung mit Historienanspruch Im Weiteren analysiert Busch dann vornehmlich an den graphischen Zyklen William Hogarths wie neue Inhalte auf tradierte Bildformeln ubertragen werden Ausgehend von klassisch komponierten Landschaftsbildern Nicolas Poussins und Claude Lorrains untersucht Busch im dritten Kapitel Landschaft den Bruch mit der klassischen Tradition dieser Bildgattung an Werken von Alexander Cozens Thomas Jones Philipp Hackert und Thomas Gainsborough Das vierte Kapitel Portrat erortert an den unterschiedlichen Portratauffassungen und Darstellungsweisen Gainsboroughs und Reynolds die Abkehr von den Postulaten klassischer Portratmalerei die Ahnlichkeit durch Schonheit nobilitiert sehen wollte Eine rigorose Abkehr von klassischen Bildgesetzen dokumentiert die das Kapitel abschliessende Analyse der Goyaschen Bildersprache Mit dem kurzen funften Kapitel Karikatur und den wenige Seiten umfassenden Schlussbemerkungen schliesst das umfangreiche 537 Seiten und gehaltvolle Buch Was fur alle Bildgattungen gilt vermittelt die Karikatur am deutlichsten die Kunst liefert nicht mehr allgemein verstandliche und verbindliche Abbilder der Wirklichkeit sondern entwickelt Formen auch die Abgrunde des Wirklichen zu offenbaren das Wahre ist nicht mehr das Schone und das Schone nicht unbedingt mehr das Wahre 3 Werk BearbeitenWerner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37554 5 Einzelnachweise Bearbeiten Werner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37554 5 S 10 Werner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 S 19 Werner Busch Das sentimentalische Bild Die Krise der Kunst im 18 Jahrhundert und die Geburt der Moderne C H Beck Munchen 1993 S 476 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das sentimentalische Bild amp oldid 207638865