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Dieser Artikel behandelt das Marchen Zu der Kantate von Gustav Mahler siehe Das klagende Lied Mahler Das klagende Lied ist ein Marchen AaTh 780 aus Ludwig Bechsteins Neuem deutschen Marchenbuch von 1856 und stammt aus Wilhelm Wackernagels Sagen und Marchen aus dem Aargau in der Zeitschrift fur deutsches Altertum von 1843 Nr 3 Als Musikmarchen nimmt es ein bekanntes Motiv auf die Entlarvung eines Morders durch eine Knochenflote die aus den Gebeinen des Ermordeten geschnitzt wurde und uber die Mordtat singt Damit ahnelt das Marchen dem singenden Knochen aus den Kinder und Hausmarchen der Bruder Grimm KHM 28 Gustav Mahler dichtete und komponierte in den Jahren 1878 bis 1880 eine Marchen Kantate Das klagende Lied Illustration 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt kurz 2 Inhalt 3 Herkunft 4 Vorlage des Marchens 5 Adaptionen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseInhalt kurz BearbeitenDie beiden Konigskinder streiten wer den toten Vater beerbt Das betrubt die Mutter sie lasst die beiden eine schone Blume im Wald suchen wer sie fande solle es sein Das Madchen findet die Blume wartet damit auf ihren Bruder und schlaft ein Der erschlagt seine schlafende Schwester vergrabt sie im Wald und kehrt mit der Blume heim Als Erwachsener wird er Konig Einmal grabt ein Hirtenbub einen weissen Knochen aus und blast darauf Da ertont ein Lied wie der Bruder die Schwester erschlug Ein Ritter kauft ihm den Knochen ab und zieht mit dem klagenden Lied durchs Land So kommt er zuletzt zu der trauernden Konigsmutter Sie spielt das Lied auf beim nachsten Fest das ihr Sohn gibt Da fallt seine Krone zu Boden alle Gaste fluchten und er stirbt in ihren Armen Inhalt Bearbeiten nbsp Ludwig Bechstein 1801 1860 Nach dem Tod eines Konigs erzieht dessen Gemahlin die hinterlassenen Kinder eine Tochter und einen um ein Jahr jungeren Sohn Eines Tages streiten sich die beiden Kinder wer Konig werden soll Die Konigin die Anfange der Herrschsucht befurchtet legt ihnen eine zepterformige in einer Lilie endende Blume vor und weissagt dass derjenige Konig werden soll der die Blume im Wald findet Tatsachlich findet das Madchen die Blume und legt sich zum Schlafen nieder Ihr machtgieriger Bruder der sein einziges Ziel darin sieht Konig zu werden ermordet die Schlafende und verscharrt sie im Wald Bei der Ruckkehr prasentiert er die Blume und behauptet dass seine Schwester einen anderen Weg genommen hat Seitdem sind mehrere Jahre vergangen Der Prinz wird nach Erreichen der Mundigkeit Konig aber seine Mutter trauert nach wie vor um die verlorene Tochter Ein Hirtenknabe der seine Herde im Wald hutet findet beim Stochern im Gras ein weisses Totenbeinlein der ermordeten Prinzessin Er schnitzt daraus eine Flote indem er einige Locher in den Knochen stanzt Kaum dass er die Flote an den Mund setzt ertont mit Kinderstimme ein klagendes Lied O Hirte mein o Hirte mein Du flotest auf meinem Totenbein dd Im Lied klagt die Ermordete ihren Bruder an und fordert den Hirtenknaben auf das Verbrechen durch Ansetzen der Flote kundzutun Jedes Mal wenn der Hirte die Flote an den Mund setzt ertont dasselbe klagende Lied Die ganze Natur Wald Flur und Tiere trauern mit Ein fahrender Ritter hort das Lied im Wald kauft dem Knaben tiefbewegt die Flote ab kommt damit auch an den Konigshof und blast der Koniginmutter das Lied vor Diese trauert noch immer um die verlorene Tochter und glaubt dass kein Leid grosser als ihr Leid sei Sie bittet den Ritter ihm das Lied vorzuspielen Das Lied hat sich gewandelt O Ritter mein o Ritter mein Du flotest auf meinem Totenbein dd Die Konigin fallt in Ohnmacht Daraufhin versucht der Ritter die Flote abzusetzen vermag es aber nicht weil das Lied zu Ende gespielt werden will Nach dem Erwachen aus der Ohnmacht bittet die Konigsmutter um die Flote und der Ritter uberlasst sie ihr Der junge Konig feiert ein Fest zu dem er zahlreiche Gaste Sanger und Spielleute eingeladen hat Auch die Konigsmutter die sonst wegen ihrer Trauer an keinem Fest teilnahm kommt in Trauergewandern Sie setzt die Flote an den Mund und alle Instrumente verstummen Das Lied hat sich erneut gewandelt O Mutter mein o Mutter mein Du flotest auf meinem Totenbein dd Die Krone des Konigs rollt zu Boden er windet sich sterbend am Boden und schreit dass seine Mutter das Lied beenden soll Aber das Lied spielt sich weiter Die Gaste Diener und Spielleute fliehen und die Kerzen verloschen Zum Schluss ist nur noch die weinende alte Konigin mit ihrem Sohn im Saal Der Sohn stirbt sie verloscht die letzte Kerze und zerbricht die Flote auf dass niemand mehr das klagende Lied vernehme Damit endet das Marchen Herkunft Bearbeiten nbsp Gustav Mahler 1860 1911 Bechstein nennt die Quelle Zeitschrift fur deutsches Altertum III S 35 und bemerkt die Ahnlichkeit zu Grimms KHM 28 Der singende Knochen und KHM 47 Von dem Machandelboom 1 Die Blume ahnelt auch KHM 69 Jorinde und Joringel Vorlage des Marchens BearbeitenBechstein schrieb im Vorwort zum Neuen deutschen Marchenbuch Das eigentliche Element des Marchens ist das Wunderbare 2 und definierte den Begriff Marchen neu indem er auch die ethische Komponente betonte 3 Nach eigenen Angaben bezog er sich bei der Aufnahme des Marchens in sein Neues deutsches Marchenbuch auf Th Haupts Zeitschrift fur deutsches Altertum wies aber auch auf die Verwandtschaft mit den Grimmschen Marchen Der singende Knochen und Vom Machandelbaum hin 4 Tatsachliche Vorlage des klagenden Liedes war ein mundartliches Marchen aus der Sammlung des Basler Germanisten Wilhelm Wackernagel Sagen und Marchen aus dem Aaargau das in der von Bechstein genannten Zeitschrift fur deutsches Altertum abgedruckt war 5 Bechstein erweiterte die Handlung brachte moralisierende Belehrungen ein und steigerte die Handlung zum Schlusseklat mit den fliehenden Gasten und den verloschenden Kerzen 5 Mit diesem Marchen hat Bechstein ein wahrhaft schauriges erhaben tragisches Gemalde entworfen 6 Adaptionen BearbeitenGustav Mahler dichtete und komponierte in den Jahren 1878 bis 1880 eine Marchen Kantate Das klagende Lied wobei er den Titel das Symbol der Blume das Fest und die fliehenden Gaste von Bechstein ubernahm Ansonsten folgte Mahler eher den Brudern Grimm Literatur BearbeitenLudwig Bechstein Samtliche Marchen S 470 487 493 sowie Anmerkungen S 844 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 Lizenzausgabe des Wincklerverlages Munchen Hans Jorg Uther Hrsg Ludwig Bechstein Neues deutsches Marchenbuch Nach der Ausgabe von 1856 textkritisch revidiert und durch Register erschlossen Diederichs Munchen 1997 ISBN 3 424 01372 2 S 23 30 287 Weblinks BearbeitenDas klagende Lied bei Zeno org Analyse zum TextEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jorg Uther Hrsg Ludwig Bechstein Neues deutsches Marchenbuch Nach der Ausgabe von 1856 textkritisch revidiert und durch Register erschlossen Diederichs Munchen 1997 ISBN 3 424 01372 2 S 287 Vorwort zu Bechsteins Neuen deutschen Marchenbuch von 1856 Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 467 Vorwort zu Bechsteins Neuen deutschen Marchenbuch von 1856 Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 468 Bechsteins Quellenangaben im Anschluss an das Vorwort zu seinem Neuen deutschen Marchenbuch von 1856 Ausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 470 a b Anmerkungen von Walter Scherf zur Ausgabe von Bechsteins samtlichen Marchen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 844 Zitat aus den Anmerkungen von Walter Scherf Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 S 844 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das klagende Lied amp oldid 228553203