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Das brennende Herz ist ein spater deutscher Stummfilm von Ludwig Berger aus dem Jahre 1929 Die Hauptrollen sind mit Mady Christians und Gustav Frohlich besetzt FilmTitel Das brennende HerzProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1929Lange ca 113 1929 MinutenStabRegie Ludwig BergerDrehbuch Hans MullerProduktion Lander Film BerlinMusik Artur Guttmann und Willy Schmidt Gentner Dirigent Ufa Palast am ZooGiuseppe Becce MozartsaalKamera Curt CourantBesetzungMady Christians Dorothee Claudius Gustav Frohlich Georg Wittig Friedrich Kayssler Prof Claudius Frida Richard die alte Wittig Lena Malena Zazu Hanna Waag Inge Keller Postbeamtin Ida Wust Isolde Fuchs Konzertagentin Anton Edthofer Szuschinsky Rosa Valetti Animierdame Anton Pointner Baron Alexandra Schmitt Garderobiere Elsa Wagner Schiessbudenbetreiberin Karl Platen Hubert von Meyerinck Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer junge Komponist Georg Wittig hat ein die Musikszene revolutionierendes Atherwelleninstrument entwickelt mit dem man Tone erzeugen kann zu der die menschliche Stimme nicht in der Lage ist Wahrend er sich auf sein erstes Konzert vorbereitet verliebt er sich in die junge Sangerin Dorothee die er auf dem Friedhof kennen gelernt hatte Die junge Frau hat soeben ihr Gesangsstudium beendet und tritt um sich ernahren zu konnen in einem zweitklassigen Kabarett namens Odeon auf Da sie sich fur ihre Armut und ihre Auftritte im Tingeltangel schamt gibt Dorothee sich Georg gegenuber als Postbeamtin aus Eine wirkliche Postbeamtin Inge Keller deckt aus Mitleid ihre Notluge Georg gegenuber Wittig bemerkt sehr schnell dass die junge Frau in die er sich verliebt hat uber eine schone klare Gesangsstimme verfugt und bittet Dorothee daher bei seinem anstehenden Konzert gesanglich mitzuwirken Seine soeben komponierte Sinfonie Das brennende Herz hat er ihr bereits gewidmet Ehe es zu Dorothees Gesangseinlage kommen kann gerat Wittig jedoch eines Abends per Zufall er spurt seiner Pflegemutter nach einer Alkoholikerin die auf der Suche nach einer Flasche Schnaps im Odeon gelandet ist in eben jenes Nachtlokal in dem Dorothee Abend fur Abend das einfach gestrickte Publikum unterhalt In einer Mischung aus Zorn und Enttauschung stellt er die junge Kunstlerin die zeitgleich auch noch von einem Baron angebaggert wird zur Rede und macht ihr heftige Vorwurfe Schliesslich kommt es zum Zerwurfnis Hals uber Kopf sturzt Dorothee ins Freie und achtet nicht auf den Verkehr Daraufhin wird sie von einem Auto angefahren und verletzt Im Krankenhaus liegend wartet sie vergeblich darauf dass Georg sie besuchen kommt Derweil wird dem Komponisten klar weshalb ihm Dorothee nicht die Wahrheit von ihrer wahren Existenz erzahlt hatte seine Pflegemutter hatte ihr dringend davon abgeraten so gesteht die alte Wittig Als eines Abends Georg Wittigs Konzert ansteht und er erstmals die klangliche Wucht seines Atherwelleninstruments vorfuhren will ist der Maestro hypernervos Seine Krafte schwinden Da beginnt das entscheidende Konzertsolo Vom Zuschauerrang erschallt die Stimme von Dorothee die heimlich in seine Vorstellung gekommen ist und mit ihrem Einsatz Wittigs Konzert wie auch sein Atherwelleninstrument zu einem herausragenden Erfolg fuhrt Produktionsnotizen BearbeitenDas brennende Herz eine Produktion der Lander Film GmbH entstand im Dezember 1928 und Januar 1929 in den Ateliers der Filmwerke Staaken in Berlin Die Aussenaufnahmen wurden in Berlin abgedreht Der Achtakter mit einer Lange von 2858 Metern passierte die Erstzensur am 16 Februar 1929 und erhielt Jugendverbot Die Urauffuhrung erfolgte am selben Abend im Ufa Palast am Zoo Im Dezember 1929 wurde von der Lignose Breusing Nadelton eine Tonfassung dieses Stummfilms hergestellt Zu den von Mady Christians gesungenen Liedern lieferte Kurt Schwabach den Text 1 Diese 2505 Meter lange und auf zehn Akte verteilte Version wurde der Zensur am 14 Februar 1930 vorgelegt und ebenfalls mit Jugendverbot belegt Am 26 Januar 1930 konnte man in Bremen erstmals diese tonerne Fassung sehen Am 14 April 1930 lief die Tonfilmversion von Das brennende Herz schliesslich auch in Berlin Terra Lichtspiele im Mozartsaal an Regisseur Ludwig Berger ubernahm auch die Produktionsleitung Sein alterer Bruder Rudolf Bamberger entwarf die Filmbauten die von Ernst Meiwers ausgefuhrt wurden Fur den englischsprachigen Markt wurde auch eine entsprechende Fassung unter dem Titel The Burning Heart hergestellt Diese lief am 20 Februar 1929 als Stummfilm in London an Auch eine Tonfilmversion wurde bereitgestellt Diese konnte man ebenfalls in der britischen Hauptstadt ab dem 14 Januar 1930 in Augenschein nehmen Kritiken Bearbeiten Ludwig Berger durch Bildung Intelligenz Geschmack und Kultur verpflichtet rutschte hemmungslos und berechnend in den aussersten Kitsch aus Es wird schwer einen solchen Niedergang zu begreifen Ludwig Berger der Regisseur von Shakespeares Cymbelin Mass fur Mass und Kornfelds Himmel und Holle der Regisseur der Filme Glas Wasser und Der verlorene Schuh legt hier ein Machwerk hin fur das in Deutschland alle Voraussetzungen fehlen auch die des Publikums Diese alberne Gemutsaffare aus der Romankiste Hans Mullers dieses Kammersangertochterlein dem der Vater wegstirbt diese kindliche Liebelei diese susslichste Zuckerbackerei nein unertraglich und emporend Herbert Jhering im Berliner Borsen Courier Nr 82 vom 18 Februar 1929 Ein romantischer Film Ein musikalischer Film Ludwig Berger der Regisseur dirigiert hier gewissermassen eine Partitur sehr sensibel mit dem Blick fur das Subtile an manchen Stellen liebevoll verweilend aber doch immer mit straffem Rhythmus mit lebendigster Bewegung Er duldet keine Halbheiten und liebenswurdigen Schludereien seine Regie ist noch im Verschnorkelten und Verdammerten von wunderbarer Linearitat Wie eindringlich echt schildert er eine Atmosphare wie viel Sorgfalt verwendet er an jedes szenische Detail Bewundernswert ist die Einfuhlungsfahigkeit Bergers ins Personlich Individuelle mit der er seine Schauspieler fuhrt ihnen so die ausserordentliche Leistung entlockend und sie zugleich zu ausserster Sparsamkeit in ihrem mimisch gestischen Mitteln anhaltend Hans Jurgen Wille im 8 Uhr Abendblatt Berlin Nr 41 vom 18 Februar 1929 Das ist eine Art von Liebesromanze in der die Musik nicht nur inhaltlich eine Rolle spielt sondern beinahe die Inhalte gebiert Jedenfalls ist die Handlung so unwahrscheinlich dass sie hochstens als eine Illustration von Klangfolgen zu Recht bestehen konnte Ludwig Berger hat bei der Regiefuhrung mit Recht auf einen allzu grossen Realismus verzichtet ist aber dafur stellenweise in den Expressionismus entglitten Ausserdem hat er offenbar in der Absicht den Schein der Unwirklichkeit zu erzeugen die Liebenden zu einem ausdrucksvollen Benehmen bestimmt das weniger als die Frucht innerer Aufregung denn als Hast wirkt Mady Christians hat Augenblicke in denen sie ihre reiche Mitgift an Charme voll entfaltet Ihr Partner Gustav Frohlich ist ein frischfrommfrohlicher Junge der nur noch viel zu dick auftragt Am reizvollsten ist Ida Wust die in falschem Glanz daherrauscht Siegfried Kracauer in der Frankfurter Zeitung vom 20 Marz 1929 Stadt Blatt Dieser in allem und in jedem ungewohnliche auch ungewohnlich schone Film entstand aus der Zusammenarbeit eines Dichters der auch ein Filmregisseur sein konnte mit einem Filmregisseur der zweifellos und erwiesenermassen auch ein Dichter ist Ein Dichter in Bildern Mady Christians erweist sich wieder als erstrangige Darstellerin von wirklichen lebendigen Menschen Gustav Frohlich ist der richtige junge deutsche Musiker Er ist es mit Leib und Seele und lasst selbst in der manchmal zu fahrigen Heftigkeit seiner Gebarden keinen Augenblick die Empfindung Theater aufkommen In einer kurzen Rolle macht Friedrich Kayssler starken Eindruck Die Konzertagentin der Ida Wust ist eine mit einer Reihe boshaft satirischer Zuge ausgestattete wirklichkeitsnahe Figur 2 Karlheinz Wendtland schrieb Naturlich wurde auch damals am Schluss geheiratet in deutschen und auslandischen Filmen Fast immer war das Happy End obligatorisch und alles endete im Ehehafen Auch fur Deutsche judischen Glaubens wie hier dem Autor Rudolf Bamberger und seinem Bruder dem Regisseur der sich Ludwig Berger nannte galt diese Maxime Heutige Filmjournalisten versuchen ihre Leser hinters Licht zu fuhren und machen ihnen weis dass es so etwas nur im deutschen Film zwischen 1933 und 1945 gab und nennen das Ehepropaganda Das ist es sei deutlich gesagt eine absolute Irrefuhrung Entweder beabsichtigt und wider besseren Wissens sic oder aus Unkenntnis Beides ist gewissenlos und beschamend 1 Weblinks BearbeitenDas brennende Herz bei filmportal de Das brennende Herz in der Internet Movie Database englisch Das brennende Herz Illustrierter Film Kurier Nr 40 Titelbild Mady Christians und Gustav Frohlich Einzelnachweise Bearbeiten a b Karlheinz Wendtland Geliebter Kintopp Samtliche deutsche Spielfilme von 1929 1945 mit zahlreichen Kunstlerbiographien Jahrgang 1929 und 1930 Verlag Medium Film Karlheinz Wendtland Berlin erste Auflage 1988 zweite uberarbeitete Auflage 1990 S 24 Film N4 1930 ISBN 3 926945 10 9 Das brennende Herz In Neue Freie Presse 31 Janner 1930 S 12 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfpFilme von Ludwig Berger Der Richter von Zalamea 1920 Der Roman der Christine von Herre 1921 Ein Glas Wasser 1923 Der verlorene Schuh 1923 Ein Walzertraum 1925 Der Meister von Nurnberg 1927 Die Dame aus Moskau 1928 Sunden der Vater 1928 Das brennende Herz 1929 Der Konig der Vagabunden 1930 Playboy of Paris 1930 Das kleine Cafe 1930 Ich bei Tag und Du bei Nacht 1932 Early to Bed 1933 Walzerkrieg 1933 Pygmalion 1937 Drei Walzer 1938 Der Dieb von Bagdad 1940 Ergens in Nederland 1940 Ballerina 1950 Die Spieler 1954 Undine 1955 Der Tod des Sokrates 1957 Was ihr wollt 1958 Hermann und Dorothea 1961 Ottiliens Tollheiten 1964 Odysseus auf Ogygia 1968 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