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Damm vor Peine im 19 Jahrhundert Vorstadt Damm heute Der Damm oder Dammviertel war bis 1852 eine selbstandige Gemeinde vor den Toren von Peine 1852 wurde sie in die Stadt Peine eingemeindet Blick ostwarts auf den Damm in Peine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Peiner Judengemeinde 3 Eingemeindung 1852 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Damm und die Kniepenburg werden heute von der fruhen Besiedlung her als der alteste Teil Peines angesehen 1 Im Jahr 1760 hat die Gemeinde Damm vor Peine nach der statistischen Zahlung 9 freie Hauser und an Hofstellen 4 Halbspannhofe 6 Viertelspannhofe 12 Grosskothner 8 Kleinkothner und 34 Brinksitzer insgesamt also 73 Haushalte umfasst Es war somit einer der grosseren Orte des Amtes Peine Zur Gemeinde gehorten ein kleines furstliches Schloss eine Vorburg ein Kloster und insgesamt drei Muhlen eine furstliche und zwei private 2 Administrativ gehorte Damm vor Peine zu einem anderen Amtsbezirk als die Stadt Peine zur sogenannten Hausvogtei Bis 1852 war Damm vor Peine in der Hausvogtei eine selbstandige Gemeinde mit Recht auf einen eigenen Burgermeister 3 Peiner Judengemeinde BearbeitenDie Peiner Judengemeinde bestand schon seit dem Mittelalter und wurde 1350 erstmals urkundlich erwahnt als es schon um Massnahmen der Verfolgung ging Juden war nicht gestattet innerhalb der Stadtmauern zu leben weswegen sie auf dem Damm vor der Stadt siedeln mussten Sloman van Peyne ist der erste Jude in Peine der namentlich erwahnt wird Nach der ersten Vertreibung 1457 siedelten 150 Jahre keine Juden mehr in Peine Erst 1603 wurde Nathan Schay aus dem freien Moritzberg bei Hildesheim unter dem Protest des Magistrats vom Furstbischof gestattet wieder auf Damm vor Peine zu leben 1633 lebten funf judische Familien auf dem Damm und es gab bereits eine Schule Um 1690 gab es 140 Juden auf dem Damm die eine kleine Synagoge in der Schlossstrasse nutzten 1714 wurde die Synagoge im Garten der neuen Adresse Damm 12 wiedererrichtet wo sie bis zum Bau der neuen Synagoge 1907 in der heutigen Hans Marburger Strasse bleiben sollte Der Friedhof der judischen Gemeinde lag auf dem damals weit ausserhalb der Stadt gelegenen Land des Vorwerks Telgte 1785 erhielt die Gemeinde das Recht auf einen eigenen Rabbiner es lebten jetzt 34 judische Familien auf dem Damm Unter dem napoleonischen Konigreich Westphalen erhielten die Juden 1808 die Freiheit auch in der Stadt Peine zu leben Als erste nutzten dies die Familien von Isaac Selig Lemmel Salomon und Selig Furst Die Bedeutung von Damm vor Peine fur die judische Gemeinde ging allmahlich zuruck bis in der Volkszahlung 1843 erstmals mehr Juden in der Stadt Peine lebten 107 als in der Vorstadt Damm 100 4 5 Eingemeindung 1852 BearbeitenNach ersten Uberlegungen Anfang des Jahrhunderts gab es 1847 konkrete Vorschlage des Peiner Magistrats zu einer Eingliederung der Vorstadt Damm in die Stadt Diese sei eine Strasse der hiesigen Stadt die ersten Hauser des Dammes reihen sich unmittelbar an die letzten Hauser der Stadt so dass die Grenze beider Kommunen ausserlich durchaus nicht erkennbar ist hiess es in einem Schreiben an die Landesbehorde 1847 gab es auch schon keinen eigenen Burgermeister mehr in Damm vor Peine und auch keinen Nachtwachter mehr Zwei ehrenamtliche Vorsteher fuhrten die Geschafte der Gemeinde und Polizeidiener war nebenberuflich ein Schneider Im Konigreich Hannover gab es damals starke Bestrebungen zur Eingemeindung von Vorstadten Man befurchtete dass Handwerker aus der Stadt in die Vorstadte ziehen konnten wo es niedrigere Steuern Personal und Betriebskosten gab Bei den noch in den alten Gilden zusammengeschlossenen Handwerkern der Stadt gab es andererseits Vorbehalte gegen die minderwertige Konkurrenz der Damm Fuscher Dennoch sollte die Eingemeindung vorangetrieben werden wenn die Dammer denn zustimmten Auf einer einberufenen Versammlung aller Dammbewohner am 12 Oktober 1850 stimmte uberraschend die grosse Mehrheit der Einwohner fur die Vereinigung mit Peine die nach Beseitigung letzter Widerstande in Damm und Peine am 9 September 1852 vollzogen wurde 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Damm Peine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stadtrundgang Peine Damm und Kniepenburg Abgerufen am 8 Dezember 2020 Hauser Vorspann und Schatzungs Castratum vom Stift Hildesheim geschrieben um 1760 In Magazin fur die neue Historie und Geographie angelegt von Anton Friedrich Busching Halle 1783 p 475 525 Abgerufen am 18 Juli 2020 a b Stadtarchiv Peine 2017 Anschluss Dammgemeinde PDF Abgerufen am 8 Dezember 2020 Stadtarchiv Peine 2003 Judische Gemeinde PDF Abgerufen am 8 Dezember 2020 Pogrome 1938 Peine Abgerufen am 8 Dezember 2020 52 3231 10 22255 Koordinaten 52 19 23 2 N 10 13 21 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damm vor Peine amp oldid 220372199