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Der Damascene Prozess ist wie seine Weiterentwicklung der Dual Damascene Prozess ein Fertigungsprozess aus der Halbleitertechnik Er wird vor allem bei integrierten Schaltkreisen Mikrochips mit Kupfer Leiterbahnen verwendet Der Name Damascene stammt von einer antiken Verzierungstechnik der Tauschierung auch Damaszierung englisch damascening bei der ein Material in vorher gefertigte Vertiefungen eingebracht wird Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verfahren 3 Aktuelle Entwicklungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenBis Anfang der 2000er Jahre wurde fur die Halbleiterherstellung ausschliesslich Aluminium als Leiterbahnmaterial verwendet Fur die Herstellung von Metallisierungsebenen bestehend aus einer strukturierten Schicht fur die Zwischenkontakte und einer weiteren Schicht mit den eigentlichen Leiterbahnen wurde das Aluminium zunachst ganzflachig aufgebracht und anschliessend durch Trockenatzverfahren strukturiert Da fur Kupfer kein vergleichbarer Atzprozess zur Verfugung steht konnte diese Verfahrensweise mit dem Umstieg einiger Unternehmen Anfang der 2000er Jahre zu Kupfer Technologie bei der das Aluminium als Leiterbahnmaterial durch Kupfer ersetzt wurde nicht ubernommen werden Als alternatives Herstellungsverfahren wurde der Damascene Prozess bzw seine Weiterentwicklung der Dual Damascene Prozess entwickelt Im Gegensatz zum Damascene Prozess werden beim Dual Damascene Prozess die VIAs englisch vertical interconnect access Kontaktverbindungen zwischen zwei Metallisierungsebenen und die daruberliegende Metallisierungsebene gemeinsam in einem Prozessschritt mit Kupfer gefullt Somit ist auch nur ein Kupfer CMP Schritt notwendig bei dem das nach der galvanischen Abscheidung uberstehende Kupfer eingeebnet wird Verfahren Bearbeiten nbsp Der Damascene Prozess fur eine Ebene der KupfermetallisierungAusgehend von einem vorhandenen Substrat beispielsweise Silizium oder bereits abgeschiedene Metallisierungsebenen wird zunachst eine Isolationsschicht Dielektrikum haufig Siliziumdioxid SiO2 ganzflachig abgeschieden Es folgt eine fotolithografische Strukturierung das heisst es wird ein Fotolack aufgetragen und strukturiert Die nun vorliegende strukturierte Fotolackschicht dient als Maskierung fur den nachfolgenden Trockenatzprozess mit dem die spateren Kontaktlocher Vias bzw Leiterbahnen geatzt werden Die Atzung endet auf der unter dem Dielektrikum befindlichen dielektrische Kupfer Diffusionsbarriere beispielsweise Siliziumnitrid die als Atzstoppschicht dient Nach dem Atzen wird der Fotolackrest entfernt Nach dieser Strukturierung folgt das Fullen der geatzten Graben mit einem elektrisch leitendem Material wie Kupfer oder Wolfram eigentlich nur in der ersten Metallisierungsebene mit Kontakt zum Siliziumsubstrat Da Kupfer leicht in das Dielektrikum inter metal dielectric IMD bzw inter layer dielectric ILD diffundiert 1 ist es notwendig vor der Kupferabscheidung eine Diffusionsbarriere aufzutragen Diese Diffusionsbarriere muss elektrisch leitfahig sein da die Barriere auch am Boden der Vias das heisst an der Kontaktstelle zweier Metallisierungsebenen aufgetragen wird Zudem verringert die Dicke der Barriereschicht den effektiven Durchmesser der Viaslocher und erhoht damit deren elektrischen Widerstand Auch um diesen Effekt zu minimieren ist eine elektrisch leitfahige Barriere gunstiger Die Kupferabscheidung selbst kann sowohl uber eine elektrochemische Abscheidung oder eine metallorganische chemische Gasphasenabscheidung MOCVD erfolgen Beide Verfahren erfolgen wiederum ganzflachig ausserdem werden die Graben uberfullt so soll sichergestellt werden dass keine Hohlraume zur nachsten Metallisierungsebene entstehen der elektrische Kontakt ware dann nicht sichergestellt bzw wurde einen hoheren Widerstand aufweisen Das uberschussige Kupfer wird anschliessend durch chemisch mechanisches Polieren CMP entfernt und eingeebnet Abschliessend erfolgt nochmals die Abscheidung einer Barriereschicht da andernfalls das Kupfer leicht in hohere Ebenen diffundieren konnte Da die Barriereschicht wiederum ganzflachig abgeschieden und nicht weiter strukturiert wird muss sie aus einem nichtleitenden Material bestehen z B Siliziumnitrid Andernfalls konnten Kurzschlusse zwischen den Leiterbahnen einer Metallisierungsebene entstehen Anders als Aluminium bildet es aber kein schutzendes Oxid Die Barriereschicht dient daher gleichzeitig als Passivierungsschicht das heisst sie schutzt das Kupfer vor der Umgebung Dies ist notwendig da Kupfer leicht oxidiert und sich damit der elektrische Widerstand zu einer hoheren Metallisierungsebene erhohen wurde Das Kupferoxid ist durchlassig fur Wasser und Sauerstoff so dass mit der Zeit das Kupfer immer weiter oxidieren wurde wodurch die Leiterbahnen unbrauchbar werden Daruber hinaus dient die Barriereschicht als Atzstopp fur einen nachfolgenden Damascene Prozess Aktuelle Entwicklungen BearbeitenBei weiterer Reduzierung der Strukturen sind Kupfer Interconnects ungeeignet da Kupfer nur in grossen Strukturen eine gute Leitfahigkeit aufweist In kleinen Strukturen und Filmen steigt sein Widerstand vergleichsweise zeitig an Ursache ist das Kupfer seine Leitfahigkeit nicht aus einer grossen Anzahl von freien Ladungstragern bezieht sondern aus deren grosser freier Weglange die in kleinen Strukturen und Filmen gestort wird Stoffe wie Rhodium Iridium Ruthenium Cobalt Nickel und Aluminium leiten dann den Strom besser als Kupfer oder Silber Literatur BearbeitenShyam P Murarka Moshe Eizenberg Ashok K Sinha Hrsg Interlayer Dielectrics for Semiconductor Technologies Elsevier Academic Press Amsterdam u a 2004 ISBN 0 12 511221 1 S 218 ff Weblinks BearbeitenPhillipp Laube Kupfertechnologie In Halbleiter org 20 Oktober 2009 abgerufen am 24 November 2009 Einzelnachweise Bearbeiten S P Murarka S W Hymes Copper metallization for ULSI and beyond In Critical Reviews in Solid State and Materials Sciences Band 20 Nr 2 1995 ISSN 1040 8436 S 87 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Damascene Prozess amp oldid 223373834