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Das DHD Verfahren von Dehydrierung unter H2 Druck ist ein chemisch technisches Verfahren zur Umwandlung nicht aromatischer Bestandteile von Benzinen wie etwa Naphthenen und Paraffinen in Aromaten Bei den im Rohbenzin vorhandenen Naphthenen handelt es sich meist um substituierte 5 oder 6 gliedrige Cycloparaffine Die 5 gliedrigen Naphthene konnen mittels Isomerisierung durch Ringerweiterung in 6 gliedrige Naphthene umgewandelt werden Die Dehydrierung der 6 gliedrigen Naphthene fuhrt direkt zu aromatischen Verbindungen Paraffine konnen durch Dehydrocyclisierung in Aromaten umgewandelt werden Eine unerwunschte Nebenreaktion ist die Dealkylierung von substituierten Naphthenen durch Hydrocracken Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verfahrensparameter 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas DHD Verfahren wurde unter anderem als Folgeprozess des Bergius Pier Verfahrens eingesetzt zur Oktanzahlverbesserung von Hydrierbenzinen Im Verlauf der Verfahrensentwicklung zeigte sich dass sich die Oktanzahl von paraffinreicheren Benzinen aus Erdol oder der Fischer Tropsch Synthese ebenfalls uber die Dehydrocyclisierungsreaktion erhohen lasst 1 Die ersten DHD Anlagen entstanden in den Hydrierwerken Politz speziell zur Herstellung synthetischen Flugbenzins dessen Produktion dort ab Januar 1942 begann Dies waren weltweit die ersten industriellen Grossanlagen ihrer Art Derartige Anlagen liefen am Ende des Zweiten Weltkriegs in mehreren deutschen Hydrierwerken oder befanden sich da gerade im Aufbau 2 Verfahrensparameter BearbeitenDas Verfahren arbeitete bei Drucken von etwa 60 bar die Reaktionstemperatur lag bei etwa 510 bis 530 C Als Katalysator wurde ein Kontakt aus auf Aluminiumoxid dispergiertes Molybdanoxid verwendet 3 Die Siedegrenzen der eingesetzten Benzine lagen zwischen etwa 85 bis 185 C Durch das Verfahren liess sich die Oktanzahl der Benzine von etwa 50 auf 80 erhohen Eine typische Reaktion des DHD Verfahrens ist die Dehydrierung von Methylcyclohexan zu Toluol eine stark endotherme Reaktion etwa 218 kJ mol nbsp Das Ausgangsmaterial wird zunachst in einem Rohrenofen auf Reaktionstemperatur vorgeheizt und danach in einen Reaktor mit dem entsprechenden Kontakt gepumpt Gleichzeitig wird der Reaktor mit Wasserstoff beaufschlagt der die Verkokung des Kontaktes verzogern soll Die Produkte werden anschliessend gekuhlt und der Wasserstoff abgetrennt und in den Prozess zuruckgefuhrt Das Rohprodukt wird destillativ aufgearbeitet Die Hauptprodukte des Verfahren sind die Aromaten Benzol Toluol und die Xylole Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DHD Verfahren Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walter Kronig Die katalytische Druckhydrierung von Kohlen Teeren und Mineralolen Das I G Verfahren von Matthias Pier Springer Verlag 1950 S 145 152 Reprint 2013 ISBN 978 3 642 50105 0 Werner Abelshauser Die BASF Eine Unternehmensgeschichte C H Beck 2002 S 284 311 Karl Becker Katalysatoren des Leuna Werkes ein Beitrag zur Geschichte der technischen heterogenen Katalyse Teil I Die Entwicklungen von 1921 bis 1945 In Chemie Ingenieur Technik 86 2014 S 2105 2114 doi 10 1002 cite 201400051 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DHD Verfahren amp oldid 227086981