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Der Crawford Feldzug Sandusky Feldzug oder auch Crawfords Niederlage war eine militarische Operation die kurz vor dem Ende des Amerikanischen Unabhangigkeitskriegs stattfand Im Mai 1782 fuhrte Colonel William Crawford eine rund 500 Mann 1 starke Freiwilligentruppe aus Pennsylvania zum Sandusky River um die dortigen Indianerdorfer zu zerstoren Crawford FeldzugTeil von Amerikanischer UnabhangigkeitskriegRoute des Crawford FeldzugsDatum 25 Mai 1782 bis 12 Juni 1782Ort Ohio Gebiet heutiger Bundesstaat Ohio USAAusgang Sieg der Briten und indianischen AlliiertenKonfliktparteienIndianische Krieger Grossbritannien Pennsylvania Miliz Vereinigte Staaten BefehlshaberWilliam CaldwellCaptain PipeMatthew ElliotBlacksnakeAlexander McKee William Crawford David WilliamsonGustave RosenthalTruppenstarke340 640 Indianer100 britische Ranger ca 500 MilizionareVerluste6 Tote 11 Verwundete ca 70 Tote einschliesslich spater getoteter Gefangene Die Indianer und ihre britischen Verbundeten aus Detroit hatten jedoch die anruckenden Amerikaner entdeckt und sammelten ihre Krafte zur Verteidigung In der Nahe der Dorfer kam es zu einem Gefecht in dessen Verlauf die Amerikaner eingekesselt wurden Crawfords Truppe brach im Schutz der Nacht aus und trat den Ruckzug an der alsbald in eine wilde Flucht uberging Einige Amerikaner gerieten in Gefangenschaft Die anderen kehrten nach Pennsylvania zuruck Etwa 70 Amerikaner jedoch darunter auch die Gefangenen fanden den Tod Im Marz desselben Jahres waren fast 100 christliche Indianer im Dorf Gnadenhutten von der Pennsylvania Miliz getotet worden Crawford hatte personlich nichts mit diesem Vorfall zu tun Die Indianer unter ihnen viele Lenni Lenape toteten die meisten Gefangenen als Vergeltung fur das Massaker an ihren Angehorigen Crawford wurde fast zwei Stunden lang am Marterpfahl gequalt bevor er lebendig verbrannt wurde Sein Tod fand ein grosses Echo in der amerikanischen Presse und sorgte fur eine weitere Belastung der ohnehin schlechten Beziehungen zwischen Indianern und Weissen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund 2 Vorbereitung des Feldzugs 3 Feldzug zum Sandusky River 3 1 Briten und Indianer 3 2 4 Juni Battle Island 3 3 5 Juni Ruckzug 3 4 6 Juni Gefecht am Olentangy River 4 Die Gefangenen 5 Crawfords Tod 6 Wapatomica 7 Folgen von Crawfords Tod 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichtlicher Hintergrund BearbeitenDer Ausbruch des Amerikanischen Unabhangigkeitskriegs 1775 erwies sich nach anfanglichen Hoffnungen fur die im Ohiogebiet lebenden Indianerstamme die Shawnee Mingo Lenni Lenape und Wyandot als Desaster denn sie lebten zwischen den Fronten Auf der einen Seite gab es den amerikanischen Aussenposten Fort Pitt auf der anderen Seite befand sich das britische Fort Detroit mit seinen alliierten Indianern Einige Mitglieder der Ohio Stamme wollten gegen die Amerikaner kampfen zogen in die Nahe von Detroit und schlugen ihr Lager am Scioto und Sandusky River auf Eine zweite Gruppe blieb in Cocoshton und sympathisierte mit den Amerikanern Sie unterzeichnete 1778 mit den Vereinigten Staaten einen Vertrag in der Hoffnung in Ohio einen indianischen Staat errichten zu konnen 3 Der Krieg an der Grenze eskalierte 1777 als die britische Armee mit der Anwerbung und Bewaffnung von Indianern begann die daraufhin amerikanische Siedlungen uberfielen Eine unbekannte Zahl an Siedlern in den heutigen Bundesstaaten Kentucky West Virginia und Pennsylvania fiel diesen Uberfallen zum Opfer nbsp Das Ohiogebiet und Gefechte zwischen Indianern und US Amerikanern zwischen 1775 und 1811 nbsp General William Irvine Gemalde von Robert Edgar Pine 1789 Im September 1781 wurde General William Irvine zum Oberkommandierenden des westlichen Frontabschnitts der Kontinentalarmee ernannt dessen Hauptquartier in Fort Pitt lag Die an der Siedlungsgrenze lebenden Amerikaner forderten die Regierung auf die Armee solle einen Feldzug gegen die Briten in Detroit fuhren um die Versorgung der Indianer mit Waffen zu beenden Irvine liess die Sachlage prufen und schrieb am 2 Dezember 1781 an den Oberbefehlshaber General George Washington dass die Indianer in ihren Wohngebieten angegriffen und vernichtet werden mussten Ausserdem sollten die Briten aus dem Land verjagt und Detroit zerstort werden um die Lage zu verbessern 2 Washington teilte Irvines Beurteilung dass Detroit angegriffen und zerstort werden musste um den Krieg im Westen zu beenden Im Februar 1782 unterbreitete Irvine seinem Vorgesetzten einen detaillierten Angriffsplan Irvine schatzte dass zur Eroberung Detroits etwa 2000 Soldaten funf Kanonen und eine Nachschubkolonne notwendig waren Washington war bekannt dass eine derartige Kampagne vom Kongress aus finanziellen Grunden nicht genehmigt wurde und schrieb zuruck Zur Zeit konnen wir keine grossangelegten Offensiven in Erwagung ziehen sondern nur kleinere Operationen Anfang Marz 1782 suchten 160 Pennsylvania Milizionare unter Oberstleutnant David Williamson in Ohio nach Indianern die zuvor Siedler in Pennsylvania uberfallen hatten Williamsons Leute nahmen eine Gruppe von etwa 100 christlichen Lenape zumeist Frauen und Kinder im Dorf Gnadenhutten gefangen und liess sie als Vergeltung mit einem Bottcherschlagel 4 toten Das Gnadenhutten Massaker hatte verhangnisvolle Auswirkungen auf das Verhaltnis zwischen Indianern und Weissen an der Siedlungsgrenze Vorbereitung des Feldzugs BearbeitenGeneral Irvine unterstutzte die Bildung einer Truppe die nur aus freiwilligen Milizionaren bestand Die Ausrustung eines freiwilligen Milizionars war im Vergleich zu einem regularen Soldaten nicht allzu kostspielig denn er benotigte nur ein Pferd ein Gewehr 5 sowie ausreichend Munition Verpflegung und einige weitere Ausrustungsgegenstande Als einzige Vergutung bekamen sie eine zweimonatige Freistellung vom Kriegsdienst und die Erlaubnis die Indianerdorfer zu plundern fur viele ein verlockendes Angebot denn diese Dorfer waren wohlhabender als die Siedlungen der Weissen Detroit war zu machtig fur eine kleinere Operation ein Feldzug gegen die Indianerdorfer am Sandusky River schien jedoch durchfuhrbar zu sein 2 Irvines Instruktionen fur das Unternehmen lauteten Das Ziel ist die Zerstorung der indianischen Stadt und Siedlung am Sandusky mit Feuer und Schwert soweit moglich wodurch hoffentlich den Bewohnern dieses Landes mehr Sicherheit gegeben wird 6 nbsp Colonel William Crawford nach einer Lithographie aus der Sutro Library San Franzisko USAAm 20 Mai 1782 trafen die ersten Freiwilligen am Treffpunkt bei Mingo Bottom dem heutigen Mingo Junction auf der indianischen Seite des Ohio ein Die jungen Manner waren zumeist irischer oder schottischer Abstammung und kamen uberwiegend aus den Countys Washington und Westmoreland in Pennsylvania viele von ihnen hatten zuvor in der Kontinentalarmee der Vereinigten Staaten gedient Die Zahl der Teilnehmer erhohte sich schliesslich auf uber 500 Die Risiken des Unternehmens waren allen bekannt und es wurde ihnen empfohlen vor dem Abmarsch ihr Testament zu machen Da die Teilnehmer des Feldzugs Freiwillige waren durften sie ihre Offiziere im Gegensatz zur regularen Armee selbst auswahlen Die beiden Kandidaten fur den Oberbefehl waren David Williamson der Kommandant beim Gnadenhutten Massaker und William Crawford ein Oberst der Kontinentalarmee im Ruhestand der kurzfristig reaktiviert worden war Er war ein langjahriger Freund George Washingtons und ein erfahrener Soldat und Grenzkampfer 7 Der 50 Jahre alte Crawford schloss sich nur zogernd der Miliz an er folgte jedoch dem Ruf von General Irvine Williamson hatte zwar schon Erfahrung bei der Miliz gesammelt war jedoch bei den Armee Offizieren nach dem Gnadenhutten Massaker in Ungnade gefallen Irvine wollte auf keinen Fall ein zweites Massaker erleben und favorisierte deshalb die Wahl Crawfords zum Kommandeur Die Wahl brachte ein sehr knappes Ergebnis Crawford erhielt 235 gegenuber 230 Stimmen fur Williamson Crawford ubernahm das Kommando und Williamson wurde sein Stellvertreter im Rang eines Majors 2 Begleitet wurde die Truppe ausserdem vom Arzt und Armeeoffizier John Knight Ein weiterer Teilnehmer war ein junger Leutnant der sich John Rose nannte und als Adjutant diente Selbst dem gut mit ihm befreundeten Irvine war nicht bekannt dass er in Wirklichkeit Baron Gustave Rosenthal oder Gustavus Heinrich de Rosenthal hiess 1753 1829 8 Er stammte aus dem russischen Reich und hatte nach Amerika fliehen mussen weil er im Duell einen Gegner getotet hatte 9 Er ging mittellos nach Baltimore und lernte bei dem deutschen Arzt Wisendorf 1780 fiel er als Schiffsarzt in britische Gefangenschaft doch sorgte General Irvine dafur dass er ausgetauscht wurde 10 Er uberlebte den Feldzug und kehrte 1784 nach Livland zuruck wo er spater Grossmarschall seines Landes wurde Feldzug zum Sandusky River BearbeitenAm 25 Mai 1782 verliessen Crawfords Milizionare das Lager bei Mingo Bottom mit Proviant fur dreissig Tage General Irvine hatte den Zeitbedarf fur die 280 km bis zum Sandusky auf sieben Tage geschatzt Crawford vermied bekannte Pfade durch die Wildnis um nicht fruhzeitig von indianischen Scouts entdeckt zu werden Bei den Freiwilligen die nicht bei der Armee gedient hatten war militarische Disziplin weitgehend unbekannt Die Manner verschwendeten ihre Rationen und schossen trotz Verbots mit ihren Musketen auf wilde Tiere Offenbar besass Crawford unzureichende Fuhrungsqualitaten So schrieb Rose spater dass Crawford bei Beratungen zusammenhanglos redete Tatsachen verwechselte und unfahig war Leute von seiner Meinung zu uberzeugen Der Marsch wurde einige Male unterbrochen weil die Kommandeure Meinungsverschiedenheiten uber die weitere Vorgehensweise hatten Mehrere Freiwillige desertierten auf dem Marsch 2 Der Weg durch das Ohiogebiet fuhrte uberwiegend durch dichte Walder Zunachst wurde in Viererreihen geritten das dichte Unterholz zwang die Truppe jedoch bald Zweierreihen zu bilden Am 3 Juni erreichten die Milizionare offenes Gelande sudlich des Sandusky Rivers und durchquerten eine Prarieregion namens Sandusky Plains Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie keinen einzigen Indianer entdeckt Fruh am nachsten Tag erreichten sie den Sandusky das in der Nahe liegende Wyandot Dorf war jedoch verlassen Unbemerkt von den Amerikanern hatten die Wyandot erst kurz vorher ihr Dorf etwa 12 km weiter nach Norden verlegt 11 Crawford diskutierte mit seinen Offizieren und Scouts die neu entstandene Situation Man war sich bald daruber einig dass die Indianerdorfer einige Kilometer weiter flussabwarts zu finden seien und die Kommandeure entschieden sich fur die Fortsetzung des Marsches um einen Tag Mittags wurde eine Pause eingelegt und Crawford schickte John Rose mit einem Erkundungstrupp nach Norden Schon nach kurzer Zeit kehrten zwei der Scouts mit der Nachricht zuruck dass sie auf eine grossere Anzahl indianischer Krieger gestossen seien die sich den Amerikanern naherten 2 Briten und Indianer Bearbeiten Die Briten und ihre verbundeten Indianer hatten schon von dem Feldzug erfahren noch bevor Crawfords Truppe Mingo Bottom verlassen hatte Diese Information stammte von einem am 8 April gefangenen amerikanischen Soldaten uber den der britische Agent Simon Girty die Nachricht von Crawfords Mission erfuhr und an seine Vorgesetzten in Detroit meldete So vorgewarnt war das britische Indianerministerium englisch British Indian Department in Detroit in der Lage sich rechtzeitig auf den amerikanischen Angriff vorzubereiten Der Kommandant in Detroit war Major Arent Schuyler DePeyster der dem Generalgouverneur von Britisch Nordamerika Sir Frederick Haldimand direkt unterstellt war DePeyster arbeitete mit Agenten wie Simon Girty Alexander McKee und Matthew Elliott zusammen die allesamt gute Beziehungen zu den Indianern hatten und die militarischen Aktionen der Briten und Indianer im Ohiogebiet koordinierten Am 15 Mai fand eine Versammlung in Detroit statt in der DePeyster und McKee die Indianer uber den Sandusky Feldzug informierten und ihnen empfahlen die Amerikaner mit zahlreichen Kriegern zu empfangen und zuruckzuschlagen McKee wurde zu den Shawnee Dorfern am Great Miami River geschickt um Krieger gegen den amerikanischen Angriff zu rekrutieren Ausserdem setzten die Briten eine Kompanie der berittenen Butlers Ranger unter Captain William Caldwell und eine Anzahl Indianer aus der Detroit Region unter Matthew Elliot in Marsch Seit ihrem Abmarsch aus Mingo Bottom wurden die amerikanischen Truppen von indianischen Scouts beobachtet und die Bewohner der Indianerdorfer am Sandusky River alarmiert Lange bevor Crawford den Sandusky erreichte wurden die Frauen und Kinder aus den Wyandot und Lenape Dorfern in nahe gelegenen Schluchten versteckt und die britischen Handler packten ihre Waren ein und verschwanden nach Norden Am 4 Juni sammelten sich die Lenape und Wyandot unter ihren Hauptlingen Captain Pipe und Dunquat sowie einige Mingo um sich den Amerikanern zum Kampf zu stellen Die Anzahl der Indianer wurde auf rund 500 Krieger geschatzt Die britischen Truppen waren in der Nahe und die Ankunft der Shawnee aus dem Suden wurde nicht vor dem nachsten Tag erwartet 11 4 Juni Battle Island Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht bei Battle Island einem Geholz am Sandusky River von Frank Halbedel um 1880 gemaltEtwa funf Kilometer nordlich von Upper Sandusky traf der Erkundungstrupp unter John Rose auf Captain Pipes Lenape und zog sich kampfend in ein Geholz zuruck wo sie ihre Ausrustung gelagert hatten Die amerikanischen Scouts waren einer Niederlage nahe als Crawfords Hauptstreitmacht eintraf Crawford liess die Manner absitzen um die Indianer aus dem Waldchen zu vertreiben Das gelang nach kurzer Zeit und die Baumgruppe wurde spater unter dem Namen Battle Island bekannt Gegen 16 Uhr entwickelte sich das Geplankel zu einer regelrechten Schlacht Die Lenape bekamen Verstarkung von den Wyandot unter Hauptling Dunquat und Captain William Caldwell der die Aktionen der Lenape und Wyandot koordinierte Er veranlasste die Lenape die amerikanische Flanke zu umgehen und ihnen in den Rucken zu fallen Einige Indianer krochen im hohen Prariegras unbemerkt heran wahrend die Amerikaner auf die Baume kletterten um sie von oben unter Feuer zu nehmen Pulverqualm verschlechterte die Sicht so dass der Gegner kaum noch zu erkennen war Nach dreieinhalb Stunden intensivem Schusswechsel beendeten die Indianer schliesslich den Angriff als die Dunkelheit hereinbrach In der Nacht schliefen Crawfords Leute mit schussbereiten Gewehren und umgaben ihre Stellungen mit grossen Feuern um einen nachtlichen Angriff zu verhindern 2 Die Verluste des ersten Tages beliefen sich bei den Amerikanern auf funf Tote und dreiundzwanzig Verwundete Die Verluste der Indianer und Briten sind unbekannt waren jedoch vermutlich grosser als die auf der gegnerischen Seite Die Amerikaner skalpierten einige der toten Indianer Die Indianer ihrerseits erbeuteten die Kleidung der toten Amerikaner und skalpierten mindestens einen toten Gegner Funfzehn Mann aus Crawfords Truppe desertierten in dieser Nacht und erzahlten spater in Pennsylvania ihre Einheit sei in Stucke gehauen worden nbsp Schauplatz des Geschehens am Sandusky River5 Juni Ruckzug Bearbeiten Am nachsten Morgen begann das Gefecht aufs Neue Die Indianer blieben auf Distanz und schossen aus etwa 200 bis 300 Meter Entfernung so dass es bei Crawfords Truppe kaum Verluste gab Nach Crawfords Plan sollte die Stellung im Waldchen tagsuber gehalten werden um die Indianer in der folgenden Nacht uberraschend anzugreifen Zu dieser Zeit waren viele Amerikaner noch zuversichtlich das Gefecht zu gewinnen obwohl Munition und Wasser langsam knapp wurden Scouts berichteten an Crawford dass etwa 100 britische Ranger eingetroffen waren und auf der Seite der Indianer kampften Crawford war uberrascht uber das kurzfristige Erscheinen der Briten aus Detroit nicht ahnend dass die Expedition von Beginn an verraten worden war Gleichzeitig naherten sich allen sichtbar von Suden her etwa 140 Shawnee unter Hauptling Blacksnake die gegenuber der rechten Flanke der Amerikaner Stellung bezogen und die Wyandot verstarkten Damit war Crawfords Truppe zahlenmassig unterlegen und ringsum eingeschlossen Die Shawnee schossen wiederholt mit ihren Musketen in die Luft eine Zeremonie der Starke die als feu de joie dt Freudenfeuer 12 bekannt war und die Moral der Amerikaner offenbar erschuttern sollte Von derartig vielen Feinden umringt entschied sich Crawford im Schutz der Nacht auszubrechen und den Ruckzug anzutreten Die Toten wurden beerdigt und uber den Grabern Feuer angezundet damit sie nicht entdeckt und entweiht wurden Die Schwerverwundeten legte man auf Tragen fur den Abtransport bereit wahrend die Leichtverwundeten reiten sollten Im Dunkel der Nacht begann der heimliche Abzug in vier Abteilungen doch indianische Wachtposten entdeckten die Truppenbewegung griffen an und richteten ein grosses Chaos unter den Milizionaren an In der Dunkelheit verirrten sich viele Manner und teilten sich in kleine Gruppen auf In dem Durcheinander machte sich Crawford Sorgen um seine Familienangehorigen seinen Sohn John Schwiegersohn William Harrison und seinen Neffen der ebenfalls William Crawford hiess Gemeinsam mit Knight blieb Crawford in der Nahe des Schlachtfelds wahrend seine Leute an ihm vorbeiliefen Doch er suchte vergeblich seine Verwandten Crawford wurde wutend als er bemerkte dass entgegen seinem ausdrucklichen Befehl einige Schwerverwundete zuruckgeblieben waren Schliesslich bestiegen er und Knight zusammen mit zwei Nachzuglern ihre Pferde konnten jedoch die Hauptgruppe im Dunkeln nicht wiederfinden 2 6 Juni Gefecht am Olentangy River Bearbeiten Am Morgen des 6 Juni sammelten sich etwa 300 Milizionare beim verlassenen Wyandot Dorf Crawford wurde vermisst und man vermutete dass er gefangen oder tot war Das Kommando uber die Truppe wurde an Williamson ubertragen 13 Es war von Vorteil fur die Amerikaner dass die Verfolgung der fluchtenden Truppen schlecht organisiert war weil der Kommandeur der Briten und Wyandot Captain William Caldwell im Kampf zuvor schwer verletzt worden war Die Milizionare versuchten den schutzenden Wald am ostlichen Rand der Sandusky Ebene zu erreichen Hier am Oberlauf des Olentangy Rivers einem Nebenfluss des Scioto Rivers wurde die Hauptgruppe der Amerikaner von den Briten und Wyandot gestellt Es gelang Williamson den Verfolgern mit einer kleinen Gruppe erfahrener Kampfer standzuhalten und sie nach einer Stunde abzuwehren In der Schlacht am Olentangy wurden drei Amerikaner getotet und acht verwundet die vermutlich weit hoheren Verluste der Indianer und Briten sind unbekannt Williamson liess die Toten bestatten und den Ruckzug unter dem Beschuss der verfolgenden Wyandot und britischen Ranger fortsetzen Williamson und Rose gelang es ihre Manner zusammenzuhalten nachdem sie ihnen eingescharft hatten dass ein geordneter Ruckzug ihre einzige Chance sei lebend nach Hause zu kommen Die Amerikaner schlugen etwa 10 km weiter ostlich am oberen Sandusky ihr Lager auf Am folgenden Tag wurden noch zwei Amerikaner gefangen genommen und wahrscheinlich getotet bevor die Verfolger zu Williamsons Uberraschung plotzlich ihre Aktion abbrachen Die Hauptgruppe der Milizionare erreichte Mingo Bottom am 13 Juni einige Nachzugler einzeln oder in kleinen Gruppen erst in den folgenden Tagen und Wochen 2 Die Gefangenen BearbeitenCrawford Knight und vier weitere Begleiter ritten den Sandusky River aufwarts und trafen am 7 Juni etwa 45 Kilometer ostlich des Schlachtfelds am Sandusky auf eine Gruppe von Lenape Kriegern Crawford befahl seinen Leuten nicht zu schiessen da er einige der Lenape erkannte Sie gehorten zu einer von Hauptling Wingenund gefuhrten Gruppe und hatten zuvor Fort Pitt besucht Crawford und Knight wurden gefangen genommen wahrend ihren vier Begleitern die Flucht gelang zwei von ihnen wurden allerdings spater tot und skalpiert aufgefunden Es war im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg ublich dass von Indianern gefangene Amerikaner entweder von den Briten in Detroit freigekauft oder vom jeweiligen Stamm adoptiert oder getotet wurden Das prominenteste Beispiel einer Adoption war Daniel Boone der 1778 von Shawnee gefangen und anschliessend adoptiert worden war Nach dem Gnadenhutten Massaker entschlossen sich die Indianer im Ohiogebiet jedoch alle gefangenen Amerikaner als Vergeltung zu toten Etwa 17 Manner aus dem Crawford Feldzug traf dieses Schicksal Details aus der indianischen Gefangenschaft stammen jedoch nur von einem einzigen Uberlebenden Einige der Gefangenen wurden sofort getotet andere vorher gemartert Das offentliche Martern von gefangenen Feinden am Marterpfahl war ein traditionelles Ritual der Indianerstamme im amerikanischen Nordosten Gefangene wurden fur Stunden manchmal sogar fur Tage unertraglichen Schmerzen ausgesetzt Je grosser der Respekt war den die Indianer ihrem Feind entgegenbrachten desto unbarmherziger war die Tortur Das Opfer hingegen verhohnte seine Peiniger und zeigte sich moglichst unbeeindruckt von den Qualen Das britische Indianerministerium in Detroit nutzte seinen Einfluss auf die Indianer um das Toten und Qualen von gefangenen Gegnern zu unterbinden zunachst erfolgreich nach dem Gnadenhutten Massaker jedoch wurde die traditionelle Praxis als Vergeltungsmassnahme wieder eingefuhrt 14 Crawfords Tod Bearbeiten nbsp Crawford am Marterpfahl von James Boroff Ausschnitt In Wingenunds Lager verbrachten Crawford Knight und neun weitere Gefangene die nachsten Tage Am 11 Juni wurden die Gesichter der Gefangenen schwarz gefarbt das traditionelle Merkmal ihrer baldigen Exekution Anschliessend wurden sie zum Lenape Dorf am Tymochtee Creek in der Nahe des heutigen Orts Crawford verlegt Vier der Gefangenen wurden unterwegs mit dem Tomahawk getotet und anschliessend skalpiert Im Dorf angekommen mussten sich die ubrigen Gefangenen setzen und eine Schar Lenape Frauen und Knaben mit Tomahawks toteten alle bis auf Crawford und Knight Einem Opfer wurde der Kopf abgeschlagen Danach skalpierten die Lenape Jungen die Leichen und warfen Crawford und Knight die blutigen Skalps ins Gesicht 2 Etwa 100 Manner Frauen und Kinder hatten sich im Lenape Dorf eingefunden um das Hinrichtungsspektakel der beiden letzten Gefangenen zu erleben Zeugen der Hinrichtung waren die Hauptlinge Captain Pipe und Wingenund sowie die Briten Simon Girty und Matthew Elliot Captain Pipe der Crawford von den Vertragsverhandlungen her in Fort Pitt im Jahr 1778 kannte hielt vor der Menge eine Rede Er betonte dass viele von Crawfords Mannern am Gnadenhutten Massaker beteiligt waren und er als Fuhrer zur Verantwortung gezogen wurde Er erwahnte dass Crawford zwar nicht an diesem Massaker teilgenommen hatte jedoch an der Sqaw Kampagne als Pipes Familienmitglieder den Tod fanden Nach Pipes Rede wurde Crawford entkleidet geschlagen und seine Hande auf dem Rucken gefesselt von denen ein kurzes Seil zu einem Pfahl fuhrte Dann wurde ein grosses Feuer angefacht das etwa funf bis sechs Meter im Umkreis des Pfahls loderte Indianer schossen mit Pulver ohne Kugeln auf Crawfords Korper und schnitten ihm die Ohren ab Man stiess ihm brennende Holzstocke in den Leib bewarf ihn mit gluhenden Kohlen und zwang ihn um den Pfahl zu laufen Crawford flehte Simon Girty an ihn zu erschiessen dieser drehte sich jedoch um und lehnte die Bitte ab Nach zwei Stunden fiel Crawford bewusstlos zu Boden Er wurde skalpiert und eine Frau haufte gluhende Kohlen uber seinen Kopf worauf er aus der Bewusstlosigkeit erwachte Die Tortur wurde fortgesetzt bis der Tod ihn schliesslich erloste und sein Leichnam verbrannte Am nachsten Tag wurde Knight zu dem rund 60 Kilometer entfernten Shawnee Dorf Wapatomica gebracht wo er getotet werden sollte Unterwegs schlug er seinen Bewacher mit einem trockenen Ast nieder und es gelang ihm zu fliehen Am 5 Juli erreichte er entkraftet Fort Pitt und erstattete seinen Bericht vom Schicksal Crawfords und der ubrigen Gefangenen 2 Wapatomica BearbeitenMindestens sechs gefangene Amerikaner der Shawnee erlitten ein ahnliches Schicksal wie die Gefangenen der Lenape Man brachte sie in zwei getrennten Gruppen zum Shawnee Dorf Wapatomica am Mad River im heutigen Logan County Bei diesen Gefangenen befanden sich Crawfords Schwiegersohn William Harrison und sein Neffe der jungere William Crawford Diesen beiden und zwei weiteren Gefangenen wurden ebenfalls die Gesichter schwarz gefarbt Die Dorfbewohner bildeten zwei Reihen von etwa 250 Metern Lange durch die die Gefangenen Spiessrutenlaufen mussten Die Amerikaner wurden mit Keulen geschlagen besonders diejenigen mit den geschwarzten Gesichtern die anschliessend mit Tomahawks in Stucke geschlagen wurden Ihre Kopfe und Gliedmassen spiessten die Indianer ausserhalb des Dorfes auf Pfahle Einem der Gefangenen einem Scout namens John Slover gelang die Flucht aus dem Shawnee Dorf Mac a chak beim heutigen West Liberty Nackt nahm er sich ein Pferd ritt soweit es laufen konnte und ging zu Fuss weiter bis er am 10 Juli als der letzte der Uberlebenden Fort Pitt erreichte 15 Folgen von Crawfords Tod Bearbeiten nbsp Gedenktafel der Ohio Historical Society am Schauplatz von William Crawfords Hinrichtung im Wyandot County 1996Das von General Irvine ausgegebene Ziel die Indianerdorfer am Sandusky River zu zerstoren wurde nicht erreicht Militarisch gesehen endete der Feldzug mit einer Niederlage Im Sommer 1782 empfahl General George Washington den Angehorigen seiner Armee es solle keiner sich einfallen lassen in diesen Zeiten lebend den Indianern in die Hande zu fallen Die Nachricht vom grauenhaften Schicksal Colonel William Crawfords lag dieser dringenden Empfehlung zugrunde 14 Crawfords Tod fand in der Presse der Vereinigten Staaten ein grosses Echo Eine Crawford s Defeat dt Crawfords Niederlage benannte Ballade wurde sehr popular 1783 wurde John Knights Augenzeugenbericht von Crawford am Marterpfahl erstmals publiziert Der Herausgeber Hugh Henry Brackenridge unterschlug alle Grunde fur Crawfords Hinrichtung und die Tatsache dass er als Vergeltung fur das Gnadenhutten Massaker getotet worden war Der Historiker Parker Brown bemerkte es sei ihm gelungen ein Stuck bosartiger antiindianischer und antibritischer Propaganda gezielt zu verbreiten um Aufmerksamkeit und Patriotismus zu erzeugen In einer Einfuhrung stellte Brackenridges Verleger klar warum dieser Erlebnisbericht veroffentlicht worden sei Aber weil sie die Indianer weiterhin an unserer Siedlungsgrenze morden so mag dieser Bericht unsere Regierung bewegen wirksame Schritte zu ihrer Bestrafung und Unterwerfung einzuleiten Sie sollte daraus erkennen dass das Wesen der Indianer wild und grausam und ihre Ausrottung fur die Welt von Nutzen und ehrenhaft fur diejenigen ist die es in die Tat umsetzen Wie geplant forderte Knights Bericht die wachsende rassistische Stimmung gegenuber den Indianern und das Buch wurde in den nachsten achtzig Jahren mehrfach neu aufgelegt immer dann wenn in den Zeitungen uber Gewalt zwischen Weissen und Indianern berichtet wurde Obwohl amerikanische Grenzkampfer oftmals indianische Gefangene getotet hatten sahen viele Amerikaner die indianische Kultur aufgrund der Anwendung von Folter als barbarisch an und Crawfords Tod erneuerte die Wahrnehmung der Indianer als Wilde In der nationalen Erinnerung der Amerikaner uberschatteten die grausigen Details von Crawfords Tod am Marterpfahl gewohnlich ihre eigenen Graueltaten wie das Gnadenhutten Massaker So war bald nur von den wilden Indianern die Rede und die Leistungen friedliebender indianischer Fuhrer wie Cornstalk und White Eyes gerieten in Vergessenheit 2 Im 1873 erschienenen Werk von Consul Wilshire Butterfield das wiederum auf Aufzeichnungen des Feldzugteilnehmers John Rose basierte finden sich nicht nur zahlreiche Details sondern auch die Geschichtsklitterung und Ausdrucksweise in der mehr als 150 Jahre lang von den Vorgangen um Crawfords Tod berichtet wurde Der so begonnene Krieg wurde auf Seiten der Wilden durch Raubzuge von Skalpiertrupps begonnen der Tomahawk und das Skalpiermesser schonten weder Alter noch Geschlecht wahrend die Fackel die Heime der unglucklichen Grenzmanner verwustete Als naturliche Konsequenz folgten Racheexpeditionen 16 Literatur BearbeitenJames H Anderson Colonel William Crawford Archaeological and Historical Publications Columbus Ohio 1898 Erstmals veroffentlicht in Ohio Archaeological and Historical Quarterly 6 1896 1 34 17 Consul Wilshire Butterfield An Historical Account of the Expedition against Sandusky under Col William Crawford in 1782 Clarke Cincinnati 1873 Die einzige Sekundarquelle uber den Feldzug Butterfield bekam seine Informationen uberwiegend aus dem Tagebuch von John Rose starb jedoch 1899 bevor er eine neue Fassung veroffentlichen konnte Gregory Evans Dowd A Spirited Resistance The North American Indian Struggle for Unity 1745 1815 Johns Hopkins University Press Baltimore 1992 ISBN 0 8018 4609 9 Randolph C Downes Council Fires on the Upper Ohio A Narrative of Indian Affairs in the Upper Ohio Valley until 1795 University of Pittsburgh Press Pittsburgh 1940 ISBN 0 8229 5201 7 Nachdruck 1989 Douglas R Hurt The Ohio Frontier Crucible of the Old Northwest 1720 1830 Indiana University Press Bloomington 1996 ISBN 0 253 33210 9 Paul O Neil Hrsg Der Weg nach Westen Time Life Books 1980 Reihe Der Wilde Westen Larry L Nelson A Man of Distinction among Them Alexander McKee and the Ohio Country Frontier 1754 1799 Kent State University Press Kent Ohio 1999 ISBN 0 87338 620 5 John Rose Rosenthal Journal of a Volunteer Expedition to Sandusky New York Times and Arno Press Reprint New York 1969 Weblinks BearbeitenCrawford s Expedition against Sandusky auf heritagepursuit com Sandusky Expedition auf genealogytrails comEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Nach den Journals von John Rose waren es genau 488 Journal of a Volunteer Expedition to Sandusky from May 24 to June 13 1782 In The Pennsylvania Magazine of History and Biography 18 1894 129 328 S 139 a b c d e f g h i j k l Crawford s Expedition against Sandusky Alvin M Josephy jr Die Welt der Indianer Frederking amp Thaler GmbH Munchen 1994 ISBN 3 89405 331 3 Ein grosser Hammer aus hartem Holz der zum Bearbeiten von Fassern benutzt wurde Pferd und Gewehr stammten uberwiegend aus dem Privatbesitz des Milizionars Zitiert nach Consul Wilshire Butterfield S 69f The object of your command is to destroy with fire and sword if practicable the Indian town and settlement at Sandusky by which we hope to give ease and safety to the inhabitants of this country Grenzkampfer Frontiersman auf Englisch waren Manner die an der damaligen Siedlungsgrenze in Nordamerika lebten Nach Angaben von J G Rosengarten Rosenthal John Rose Baron de Journal of a Volunteer Expedition to Sandusky Philadelphia 1890 S 102 starb er erst 1830 Journal of a Volunteer Expedition to Sandusky from May 24 to June 13 1782 In The Pennsylvania Magazine of History and Biography 18 1894 129 328 S 129 Consul Wilshire Butterfield S 129f a b Sandusky Expedition Wurde von den fruhen franzosischen Einwanderern so genannt und von den Briten ubernommen Andere Berichte uber diesen Feldzug erwahnen dass es Crawford war der in der Schlacht von Olenganty mit seinen Leuten die Stellung hielt und seine Gefangennahme erst nach diesem Gefecht erfolgte Die detaillierten Aufzeichnungen von Butterfield und Brown bestatigen jedoch dass Crawford schon in der Nacht zuvor vermisst wurde und sich nicht bei der Haupttruppe in Olentangy befand a b Paul O Neil Der Weg nach Westen Time Life Books 1980 S 72 Reihe Der Wilde Westen Die letzte Person die vom Feldzug zuruckkam konnte allerdings Joseph Pipes gewesen sein der von den Shawnee bis 1786 festgehalten wurde The warfare thus begun was made up on the side of the savages of predatory incursions of scalping parties the tomahawk and scalping knife sparing neither age nor sex while the torch laid waste the homes of the unfortunate bordermen As a natural consequence retaliatory expeditions followed zitiert nach Wilshire Butterfield S 2 Die Zeitschrift hat mehrfach ihren Namen gewechselt Sie hiess zunachst Ohio Archaeological and Historical Quarterly 1887 1934 dann The Ohio State Archaeological and Historical Quarterly 1935 1954 darauf The Ohio Historical Quarterly 1955 1961 und seit 1962 Ohio History nbsp Dieser Artikel wurde am 12 Dezember 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Crawford Feldzug amp oldid 235617695