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Konrad Lykosthenes eigentlich Conrad Wolffhart 8 August 1518 in Rufach heute Rouffach Oberelsass 25 Marz 1561 in Basel war Humanist und Enzyklopadist Er gehort in die Reihe der bedeutenden Universalgelehrten des 16 Jahrhunderts Konrad Lykosthenes Holzschnitt von Tobias Stimmer 1539 1584 Druck von 1590 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenConrad Wolffhart der spater den griechischen Namen Lycosthenes annahm war Sohn des Konsuls Theobald Wolffhart und dessen Ehefrau Elisabeth Kurschner einer Schwester des Conrad Pellican Im Alter von 17 Jahren wurde er nach Heidelberg geschickt wo er im Jahr 1539 das Grundstudium mit dem Magister Artium abschloss bevor er sich unter dem Einfluss des mit ihm befreundeten Heidelberger Pastors Heinrich Stoll dem Studium der Theologie und der Geschichte zuwandte Im Jahr 1542 zog er in Begleitung seines Studienfreundes Heinrich Pantaleon nach Basel Dort unterrichtete er drei Jahre lang Grammatik und Dialektik und wurde 1545 zum Diakon der St Leonhardskirche ernannt ein Amt das er bis zu seinem Tod beibehielt Eine im Jahr 1554 erlittene dauerhafte Lahmung der rechten Korperseite zwang ihn sich fortan der linken Hand zu bedienen Lycosthenes starb 1561 im Alter von 43 Jahren in Basel und wurde dort in der St Leonhardskirche bestattet Die Grabinschrift lautet Siste gradum Viator si bonnus es morere victurus sin malus vive moriturus Hocce Conradus ego Lycosthenes Rubeacensis Philosophia perennis compendium aterni luminum datoris benig per 42 valetudinaria aetatis annos M 7 D 7 ferio seduloque commentatus 8 Kal Aprilis non improviso apoplexia turbine ad certam immortalitatem anno ejusdem Repar 1561 praeter votum metumque abreptus sortis literariae multam saltem si non magnam reliqui usuram posteris Qui potes meliora debes atque ut praestes in rem tuam abi Der Gelehrte hatte die verwitwete Christine Herbster die Schwester des Druckers Johannes Oporinus Oporin geheiratet die in erster Ehe mit Leonhard Zwinger Vater von Theodor Zwinger dem Alteren vermahlt worden war Werk Bearbeiten nbsp Angeblich Darstellung von Conrad Lycosthenes tatsachlich wohl Josua Opitz um 1542 1585 1 Sein Schaffen lasst sich charakterisieren als sammeln das Tradierte erganzen und kommentieren Zwei grosse Themenbereiche umfasst es a die enzyklopadische Verfugbarmachung des Sentenzen Schatzes aus Antike und Humanismus sowie b die Zusammenstellung von wunderbaren Vorzeichen a Er gibt angeregt von den wegweisenden Sammlungen des Erasmus von Rotterdam mehrere Sentenzsammlungen heraus Stobaeus Enea Silvio Ravisius Textor des Erasmus Parabolae und schliesslich 1555 eine eigene Sammlung von Apophthegmata Die handschriftlichen Notizen erbte sein Stiefsohn Theodor Zwinger der sie dann mehrmals in immer umfangreicheren Editionen herausgab Lycosthenes hat so die Grundlagen zur Enzyklopadie Theatrum Vitae Humanae Schauplatz des menschlichen Lebens gelegt Eine Umformung dieses taxonomisch systematisch angelegten Werks in ein alphabetisches stellt das Theatrum des Laurentius Beyerlinck 1631 u o dar b Das 16 Jahrhundert ist gebannt von der Vorstellung dass sich das Eingreifen Gottes in Vorzeichen Naturkatastrophen Missgeburten Kometen ankundigt eine zeittypische Strategie der Kontingenzbewaltigung Lycosthenes ediert und erganzt 1552 das Prodigienbuch des spatantiken Autors Julius Obsequens und stellt 1557 seine eigene Sammlung vor Prodigiorum ac ostentorum chronicon quae praeter naturae ordinem motum et operationem et in superioribus et his inferioribus mundi regionibus ab exordio mundi usque ad haec nostra tempora acciderunt conscriptum per Conradum Lycosthenem Basileae per Henricum Petri 1557 und im gleichen Jahr auf deutsch Wunderwerck oder Gottes unergrundtliches vorbilden das er inn seinen gschopffen allen so Geystlichen so leyblichen von anbegin der weldt biss zu unserer diser zeit erscheynen lassen Alles mit schonen Abbildungen gezierdt durch Johann Herold Verteutscht Basel Petri 1557Schriften Auswahl BearbeitenCommentarius in Plinium Juniorem de viris illustribus Basel 1547 auch 1552 und 1576 Compendium Bibliothecae Gesnerianae Basel 1551 auch 1555 Gnomologia ex Aenea Sylvii Piccolominei omnibus operibus collecta Basel 1551 Prodigiorum ac ostentorum chronicon Wunderwerck oder Gottes unergrundtliches vorbilden Basel 1557 Illustrium virorum apophthegmata Bern 1557 auch Koln 1618 Apophthegmata ex probatis Graecae Latinaeque Linguae Scriptoribus A Conrado Lycosthene authore collecta et per locos communes iuxta Alphabeti seriem digesta Paris Gorbinus 1560 und viele weitere Ausgaben Theatrum vitae humanae Schauplatz des menschlichen Lebens betrachtlich erweiterte Ausgabe hrsg von Theodor Zwinger 1565Literatur BearbeitenLucio D Brusoni An extracte of examples apothegmes and histories Collected out of Lycosthenes Brusonius and others London 1572 Jurgen Beyer Lycosthenes Conrad in Enzyklopadie des Marchens Handworterbuch zur historischen und vergleichenden Erzahlforschung Bd 8 Berlin u New York 1994 96 Sp 1323 1326 Jurgen Beyer Lycosthenes Conrad In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 33 Bautz Nordhausen 2012 ISBN 978 3 88309 690 2 Sp 793 798 Jakob Franck Lycosthenes Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 727 f Wolffhart Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 63 Kai Brodersen Lycosthenes Zeichen und Wunder lateinisch und deutsch Wiesbaden 2021 ISBN 978 3 7374 1169 1Weblinks Bearbeitenhttps www phil fak uni duesseldorf de philo galerie neuzeit lycosth htmEinzelnachweise Bearbeiten Vgl andere Bilder von beiden im Digitalen Portraitindex des Bildarchivs Foto Marburg Normdaten Person GND 123403855 lobid OGND AKS LCCN n88050457 VIAF 95151182 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lycosthenes KonradALTERNATIVNAMEN Wolffhart ConradKURZBESCHREIBUNG Humanist und EnzyklopadistGEBURTSDATUM 8 August 1518GEBURTSORT Ruffach OberelsassSTERBEDATUM 25 Marz 1561STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Lykosthenes amp oldid 239314092