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Der Codex Edelini ist ein Guterverzeichnis des elsassischen Klosters Weissenburg angelegt unter Abt Edelin regiert 1262 bis 1293 Inhaltsverzeichnis 1 Der Codex 2 Schicksal 3 Literatur 4 QuellenDer Codex BearbeitenDa das Kloster seit dem 10 Jahrhundert einen grossen Teil seiner Besitzungen verloren hatte liess Edelin unter Benutzung alterer Urkunden ein Guterverzeichnis anfertigen um den weiteren Verlust von Klostergutern zu verhindern und bereits verlorene wieder zuruckzugewinnen so die Einleitung des Codex Das Buch selbst ist ein Band von 33 cm Hohe und 22 cm Breite und enthalt ausser je 2 mit liturgischen Texten beschriebenen Schutzblattern am Anfang und am Schluss 77 beidseitig beschriebene Pergamentblatter wovon 69 von ein und derselben Hand aus dem Ende des 13 Jahrhunderts stammen die verbleibenden Blatter sind teils leer teils spater beschrieben Zwei mit gepresstem Leder darauf sind zwei Schildchen mit gekreuztem Krummstab Schlussel und Schwert zu sehen uberzogene feste Holzdeckel halten den Codex seit uber 700 Jahren zusammen Inhaltlich bietet der Codex Edelini eine Zusammenfassung verschiedener alterer Guterverzeichnisse und Einzelurkunden die weder einer chronologischen noch einer geographischen Ordnung folgen Der Kopist hat sie mutmasslich in der Reihenfolge abgeschrieben wie er sie im Klosterarchiv vorfand Deshalb lasst sich die Frage aus welcher Zeit die einzelnen Erwahnungen stammen nicht einfach und auch nicht einheitlich beantworten Daneben enthalt der Codex Edelini einige weitere Texte zur Gutergeschichte des Klosters zum Beispiel uber den sogenannten salischen Kirchenraub Schicksal BearbeitenNachdem der Codex mehrere Jahrhunderte im Klosterarchiv aufbewahrt worden war bescherte ihm die Franzosische Revolution ein bewegtes Schicksal Das wertvolle Klosterarchiv gelangte zunachst 1791 in den Besitz der Stadt Wissembourg die auch den Codex Edelini mit ihrem Siegel Municipalite de Wissembourg versah das sich bis heute auf dem vorderen Buchdeckel befindet Als wahrend der folgenden Kriegsjahre Ende 1793 Weissenburg vorubergehend von den franzosischen Revolutionstruppen geraumt und von den Osterreichern besetzt war nutzte der Bischof von Speyer seit 1546 war der Bischof von Speyer jeweils auch Propst des Stiftes Weissenburg die Situation um einen Teil des Archivs darunter auch den Codex Edelini aus Weissenburg wegfuhren und in Sicherheit bringen zu lassen Den nachruckenden franzosischen Truppen scheint es gelungen zu sein den Transport abzufangen denn als 1797 das gesamte linksrheinische Gebiet in den Besitz Frankreichs kam und das franzosische Departement du Mont Tonnerre mit Sitz in Mainz bildete gelangten die Speyerer Archivalien und mit ihnen die aus Weissenburg stammenden Urkunden in das neu geschaffene Archiv dieses Departements Dort eignete sich der Konservator der Universitatsbibliothek Mainz Franz Joseph Bodmann der Zugang zum Archiv hatte verschiedene alte Urkunden und Bucher an auch den Codex Edelini Von Bodmann ging der Codex Edelini zusammen mit weiteren Weissenburger Handschriften an einen anderen Mainzer Burger Franz Scheppler uber der sich darin als Besitzer verewigt hat wenn auch unrechtmassig da die Bucher aus dem Departements Archiv gestohlen waren Scheppler geriet 1811 in Konkurs woraufhin mit dem gesamten Besitz auch seine Bucher versteigert wurden Hier verlieren sich fur kurze Zeit die Spuren des Codex Edelini aber schon im Januar 1814 tauchte dieser wieder in Augsburg bei einem Buchertrodler caupo librorum auf Dort erwarb ihn der Jurist und Historiker Christoph Friedrich Cotta zusammen mit drei weiteren Weissenburger Manuskripten die nach seinem Tod 1838 in den Besitz des Sohnes Emil Cotta ubergingen Dieser verkaufte sie im Jahr 1841 fur 50 Gulden dem Historischen Verein der Pfalz mit Sitz in Speyer In dessen Auftrag besorgte bereits im folgenden Jahr der Historiker Johann Kaspar Zeuss eine Druckausgabe des Codex Edelini sowie eines alteren Traditionsbuches unter dem Titel Traditiones Possessionesque Wizenburgenses Seit 1921 befindet sich der Codex der immer noch Eigentum jenes Vereins ist als Leihgabe im Landesarchiv Speyer Signatur F 2 Nr 147 Literatur BearbeitenJohann Caspar Zeuss Hg Traditiones possessionesque Wizenburgenses codices duo cum supplementis impensis societatis historicae Palatinae Speyer 1842 Christoph Dette Hg Liber possessionum Wizenburgensis Neu herausgegeben und kommentiert Mainz 1987 online die Arbeit von Dette weist aber zum Teil gravierende Mangel auf 1 2 Quellen Bearbeiten Anton Doll Die Possessiones Wizenburgenses und ihre Neuedition In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Nr 41 1989 S 437 466 Michael Gockel Kritische Bemerkungen zur Neuherausgabe des Liber possessionum Wizenburgensis In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Nr 39 1989 S 353 380 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Codex Edelini amp oldid 227841785